Particles: Juli 2013

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cairo

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alpha : 4.32 — Ich erin­ne­re mich an ein Gespräch, das ich vor zwei Jah­ren mit einem Bekann­ten führ­te, der lan­ge Zeit in Ägyp­ten leb­te, genau­er in Kai­ro am Nil. Er wur­de in der alten, rie­si­gen Stadt gebo­ren vor einem hal­ben Jahr­hun­dert. Ich hat­te von unse­rem Gespräch bereits erzählt. Immer, wenn ich ihn seit­her getrof­fen hat­te, stell­te ich ihm Fra­gen: Warst Du zu Hau­se im Som­mer? Wie geht es Dei­ner Fami­lie? Was kos­tet ein Hotel­zim­mer in Kai­ro in siche­rer Lage? Ich bemerk­te, dass Belem sich über mei­ne Fra­gen freu­te, aber er ant­wor­te­te nur sel­ten prä­zi­se, er sag­te immer wie­der, dass es eine Fra­ge des Respekts sei, dass man irgend­wie ler­nen müs­se, gemein­sam zu arbei­ten und zu leben. Vie­le Men­schen sei­en arm, das sei das größ­te Pro­blem, sie könn­ten nicht lesen und schrei­ben. Ein­mal frag­te ich, ob er bereit wäre, einen klei­nen Text aus der ara­bi­schen Spra­che für mich zu über­set­zen, einen Twit­ter­brief, den ich nicht lesen konn­te. Aber das woll­te Belem nicht, er schien sich in die­sem Moment vor mir oder den Zei­len, die ich auf ein Stück Papier gedruckt hat­te,  zu fürch­ten. — Mon­tag. Seit Stun­den komm ich nicht wei­ter in der Lek­tü­re digi­ta­ler Nach­rich­ten aus Kai­ro. Ich ver­su­che, zu ver­ste­hen. Es sind sehr selt­sa­me Tex­te, die mir Über­set­zungs­ma­schi­nen lie­fern, Bruch­stü­cke, Ahnun­gen, Wort­sand: Gott Ylank­wa auf der Erde und im Him­mel ein Fluch und Fluch ya Welad El Bha­im o obers­te Kar­te Hun­de vor Aiallk Ein­ak Ahan füh­len Sod­bren­nen Herz Eltern und alle da Les Ahan Scha­fe Iowa euch haben tat­säch­lich Amor­pho­phal­lus Rivie­ri CDDA Scha­fe ich Wor­te von Belei­di­gung und defekt, aber nach Li da Sie lip Tstahl­wa schmut­zigs­ten Belei­di­gung in Alas­han Antua eigent­lich Scha­fe und Hun­de und Skla­ven und Amrk­wa wel­che Hatb­ko­wa brau­chen euch eine Betharb­wa Alhan Cuesh Reli­gi­on und nicht in die Hei­mat Euch Betharb­wa Alhan 7tt jeder Hund und Ely ist Mur­si nicht bei­gelegt. Mur­si da wenn Ragel har­te Masche 7tt Khrong wur­de das Blut Divi­si­on zu hal­ten oder sogar min­des­tens sei­ner Fami­lie und sei­nen Clan aber Lebens­dau­er Staa­ten Khai­nin Brü­dern und bei­de Alai­kum Ya Ya Welad Hun­de Hun­de / Und Gott Staats­si­cher­heit haben sie Gna­de, die uns von DVD Elly Zico Btal­wa ver­ließ die Sicher­heit des Staa­tes und die Her­stel­lung da Ret­tung, wel­che Bek­tosh ken­nen sie lachen über Leu­te und Leu­te ich Tani Les ein Raza Ullah Ein­woh­ner in Sidi Gaber in der elf­ten Run­de ihre Brü­der Embareh Æøá­úæç Úáì Ãç Íþæã Èå Archi­tek­tur und schla­gen den Por­tier und sie in ihrer Woh­nung waren und eine Stim­me hör­te zu mir spre­chen und ich traf den Schuss und Aial­ha Hor­ror und wein­te und floh die besetz­ten Ober­flä­che Btaa Archi­tek­tur, und Vio­li­ne von Atrmi wur­de die Vio­li­ne ein Ver­bre­cher und Embareh füh­ren den Sicher­heits­sta­tus / Ers­te Bewer­tun­gen über den Stau­see ist klar, dass Kin­der nicht müs­sen manu­el­le Illus­tra­tor Gabe Archi­tek­tur der Ein­gang Por­tal Teil­neh­mer arbei­ten und mehr Men­schen sind ent­we­der Kin­der, ihre Eltern-Wäch­ter, die nur Sie der Stau­see-Ent­wick­lung her­aus­neh­men, aber sie Men­schen, die sie benö­ti­gen sind, um Schutz gegen unse­re Herrn sagen Ahan Mikhlinash Brü­der hass­te Sie jeden Bedarf wir sagen ganz klar die Sze­ne zu einem mei­ner Brü­der ist Bdkon NAS Keteer sehr Päd­ago­gen Dkonhm Ägyp­tens und Fami­li­en starr­te ist rüh­rend, mei­ne Brü­der und Les in eine fes­te Schie­ne Und sie neh­men ihre Mode Welaikh und Gen­tle­man und Men­schen Wakhd­in­ha das Alter des Pro­phe­ten Chris­ti­an Leh­man Daq­qoun Kin­der-und Jugend­sport hal­ten Masche einer Bank, es nicht Brü­der, ist vor­aus­ge­setzt die Tah­r­ir Daq­qoun Kteer waren die Rebel­len, nicht Brü­der natür­lich sage ich allen mein Ziel, dass alle Medi­en benö­tig­ten zu Fuß und wir sahen, Schlie­ßung des Auges Ehna Lina in ich weg­ge­las­sen Z Mabens­hov CBC tags­über Dream­Works benö­tigt, fin­den Sie unter Nile News und Ara­bisch und Al-Jaze­era sie­he Ent­war­nung Not­wen­dig­keit gezeigt Nicht alle Kanä­le Val­fol Wahr­heit und Bedau­ern-Ver­län­ge­rung. — stop
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südostnordwest

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tan­go

~ : oe som
to : louis
sub­ject : SÜDOSTNORDWEST
date : july 02 13 8.12 p.m.

Tau­cher Noe seit 851 Tagen unter der Was­ser­ober­flä­che. Tie­fe 812 Fuß. Posi­ti­on: 42°55’NORD 51° 42’ WEST. stop. Es ist kurz nach Mit­ter­nacht, die See wie­der ruhig. Ges­tern, unge­fähr zur sel­ben Tages­zeit, wur­den wir wie aus dem Nichts von einer mäch­ti­gen Wel­le getrof­fen. Bei­na­he wären wir geken­tert. Ent­setzt über das Vor­ge­fal­le­ne, lagen wir eini­ge Minu­ten still. Dann mach­ten wir uns auf die Suche, woll­ten wis­sen, ob wir noch voll­zäh­lig waren. Momen­te vol­ler Demut. Ich erin­ne­re mich an Lid­wi­ens zar­tes, blas­ses Gesicht, wie sie vor dem Funk­ge­rät sitzt und Noe anruft, er möge sich mel­den. Es war wie ein Gebet, sie fürch­te­te, ihn ver­lo­ren zu haben, das Tau, an dem er in der Tie­fe schwebt, könn­te geris­sen sein, aber wir spür­ten ein leich­te, schau­keln­de Bewe­gung unter dem Schiff. Es hat­te den Anschein, als wür­de Noe unter uns durchs Dun­kel pen­deln. Nach einer hal­ben Stun­de gedul­di­gen Hof­fens mel­de­te er sich, woll­te wis­sen, was gesche­hen war. Natür­lich ant­wor­te­ten wir aus­wei­chend, um ihn nicht zu beun­ru­hi­gen. Erst ver­gan­ge­ne Woche war es gewe­sen, da wir Noe erklär­ten, dass zu sei­nen Füßen wei­te­re 10660 Fuß Tie­fe war­te­ten. Noe war für zwei Tage sprach­los gewe­sen, dann begann er Mur­phys Geschich­te zu lesen Stun­de um Stun­de, setz­te immer wie­der von vor­ne an, das Buch scheint ihn zu beru­hi­gen. In die­sem Moment, da ich Dir schrei­be, geht es wie­der los: Die Son­ne schien, da sie kei­ne ande­re Wahl hat­te, auf nichts Neu­es. Mur­phy saß, als ob es ihm frei stün­de, im Schat­ten, in einer Gas­se West Bromb­tons. Hier hat­te er wohl schon sechs Mona­te lang geses­sen, getrun­ken, geschla­fen, sich an- und aus­ge­zo­gen, in einem mit­tel­gro­ßen Käfig mit Front nach Nord­wes­ten und unun­ter­bro­che­ner Sicht auf mit­tel­gro­ße Käfi­ge mit Front nach Süd­os­ten. – Es ist uns, lie­ber Lou­is, ein gutes Zei­chen, dass Noe wie­der liest. Wir haben ihm ver­spro­chen, noch in die­sem Monat eine Bril­le auf­zu­trei­ben, ein Gestell zu fabri­zie­ren, das an sei­nem Helm befes­tigt wer­den kann. Manch­mal den­ke ich, Noe glaubt uns nicht mehr, kei­nem unse­rer Ver­spre­chen, kei­ner Idee. — Ahoi! Dein OE SOM

gesen­det am
03.07.2013
2071 zeichen

oe som to louis »

 

polaroidkueste3

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0,087 mm

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india : 0.16 — Drei Jah­re sind seit Ent­de­ckung der Papier­tier­chen ver­gan­gen, ihr küh­ler Mund, ihr Jah­res­atem, der das Volu­men einer Blau­bee­re füllt. stop. Drei Blau­bee­ren Zeit. stop. Denk­bar ist, dass ich in der Beob­ach­tung der Film­strö­me, die mei­nen Com­pu­ter aus Kai­ro errei­chen, eine Vor­stel­lung ent­wi­ckelt habe, inwie­fern sich das Geräusch eines Feu­er­werks­kör­pers von Pis­to­len- oder Gewehr­schüs­sen unter­schei­den könn­te. — stop

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kuala lumpur

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MELDUNG. Zu Kua­la Lum­pur im Opern­haus, nahe Jalan Tun Razak, wer­den am Sonn­tag­abend, 14. Juli 2013, zwei Wal­lace-Flug­frö­sche, letz­te der Gat­tung Rha­co­pho­rus nigro­pal­ma­tus tili­us, öffent­lich zur Spren­gung gebracht. Zün­dung des männ­li­chen Tie­res um 22 Uhr Orts­zeit, Zün­dung des weib­li­chen Tie­res um 22 Uhr 30. Die Vor­stel­lung ist aus­ver­kauft. – stop

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nachtstimme

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india : 2.58 — Das Stimm­ge­räusch in mei­nem Kopf. Ob sich der Klang mei­ner den­ken­den Stim­me mit der ver­strei­chen­den Lebens­zeit ver­än­der­te? Habe ich als Kind mit­tels der Stim­me eines Kin­des gedacht? — Ich wer­de für die­se Fra­gen viel­leicht nie eine Ant­wort fin­den. Es ist zu spät. Aber ich könn­te einem Kind erklä­ren, was ich her­aus­zu­fin­den wün­sche. Das Kind wür­de mich viel­leicht mit einem vor­sich­ti­gen Lächeln betrach­ten, wür­de sei­ne Augen schlie­ßen und ein paar Sät­ze spre­chen im Kopf. Ist es einem mensch­li­chen Wesen über­haupt mög­lich, die eige­ne den­ken­de Stim­me, die Stim­me des Gehir­n­es, auf­zu­be­wah­ren, sich an sie zu erin­nern, sie zu ver­glei­chen? — Eine war­me Nacht. Fal­ter kom­men zum Ster­ben her­ein. Und Mari­en­kä­fer, wie­der ein gutes Dut­zend. Die­se Käfer sind merk­wür­di­ge Wesen. Ich ken­ne sie, solan­ge ich den­ken kann. Sie wan­dern an der Zim­mer­de­cke. Das Licht mei­ner Lam­pi­ons scheint ihnen zu gefal­len, als ob sie von die­sem Licht zeh­ren könn­ten. Sobald es dun­kel gewor­den ist, wenn sie schla­fen oder däm­mern, fal­len sie zu Boden, als ob es im Dun­kel nicht mög­lich wäre, recht­zei­tig die Flü­gel zu öff­nen. — Gigi Ibra­him, Akti­vis­tin, twit­tert aus Kai­ro: Ever­y­ti­me someone say „30 June revo­lu­ti­on“ or „army and peo­p­le one hand“ I die a litt­le insi­de. — stop

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ai : USA

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MENSCH IN GEFAHR : “War­ren Hill soll am 15. Juli im US-Bun­des­staat Geor­gia hin­ge­rich­tet wer­den. Die sie­ben Exper­tIn­nen, die ihn unter­sucht haben, sagen inzwi­schen alle, dass er “geis­tig behin­dert” ist. In die­sem Fall wür­de eine Hin­rich­tung gegen die US-ame­ri­ka­ni­sche Ver­fas­sung ver­sto­ßen. Sei­ne Rechts­bei­stän­de haben sich an den Obers­ten Gerichts­hof der USA gewandt, damit er ein­greift. / Im Jahr 2002 befand ein Rich­ter des Bun­des­staa­tes Geor­gia, dass War­ren Hill tat­säch­lich “deut­lich unter­durch­schnitt­li­che intel­lek­tu­el­le Fähig¬keiten” auf­wei­se, aber dass nicht zwei­fels­frei “Defi­zi­te im adap­ti­ven Ver­hal­ten” nach­zu­wei­sen sei­en. War­ren Hill war 1991 wegen des 1990 began­ge­nen Mor­des an sei­nem Mit­häft­ling Joseph Hand­spike zum Tode ver­ur­teilt wor­den. Im Jahr 1988 hat das Par­la­ment des Bun­des­staa­tes Geor­gia ein Gesetz ver­ab­schie­det, das die Ver­hän­gung der Todes­stra­fe gegen jede Per­son unter­sagt, bei der “ohne berech­tig­ten Zwei­fel” eine “geis­ti­gen Behin­de­rung” fest­ge­stellt wur­de. Das Gesetz defi­niert die­se Behin­de­rung als “deut­lich unter­durch­schnitt­li­che intel­lek­tu­el­le Fähig­kei­ten”, die zu “Defi­zi­ten im adap­ti­ven Ver­hal­ten” füh­ren, die sich “in der Ent­wick­lungs­pha­se mani­fes­tier­ten”. / Der Obers­te Gerichts­hof der USA (US Supre­me Court) befand in der Grund­satz­ent­schei­dung “Atkins gegen Vir­gi­nia”, dass die Hin­rich­tung von geis­tig behin­der­ten Men­schen gegen die US-Ver­fas­sung ver­sto­ße. Die Rechts¬beistände von War­ren Hill baten auf Grund­la­ge die­ser Ent­schei­dung um erneu­te Prü­fung ihrer vor­he­ri­gen Rechtsmit¬tel. Dies­mal ent­schied das zustän­di­ge Gericht, dass “das Über­wie­gen der Bewei­se” aus­rei­che um fest­zu­stel­len, dass War­ren Hill an einer geis­ti­gen Behin­de­rung lei­det. Das stren­ge­re Kri­te­ri­um “ohne berech­tig­te Zwei­fel” müs­se nicht erfüllt sein. Auf der Grund­la­ge die­ser Beur­tei­lung kam das Gericht zu dem Schluss, dass die Beein­träch­ti­gung von War­ren Hill einer geis­ti­gen Behin­de­rung gleich­kä­me. Die Behör­den von Geor­gia leg­ten dage­gen jedoch Rechts­mit­tel beim Obers­ten Gericht des Bun­des­staa­tes ein, das 2003 mit vier zu drei Stim­men ent­schied, in die­sem Kon­text sei das Kri­te­ri­um “ohne berech­tig­ten Zwei­fel” anzu­le­gen. Der Fall wur­de dann an die Bun­des­ge­rich­te ver­wie­sen, und 2011 ent­schied ein Bun­des­be­ru­fungs­ge­richt (Court of Appeals for the 11th Cir­cuit) mit sie­ben zu vier Stim­men, dass selbst wenn der Bun­des­staat in sei­ner Gesetz­ge­bung nicht für einen ange­mes­se­nen Aus­gleich gesorgt hat, das US-Bun­des­ge­richt auf­grund von US-Recht nicht befugt sei einzu¬schreiten, auch wenn es die Ent­schei­dung des bun­des­staat­li­chen Gerichts “für nicht kor­rekt oder unüber­legt” erach­te. / Im Febru­ar 2013 stopp­te das Bun­des­be­ru­fungs­ge­richt des 11. Bezirks die Hin­rich­tung von War­ren Hill. Zu die­sem Zeit­punkt waren alle an dem Fall betei­lig­ten Exper­tIn­nen zu dem Schluss gekom­men, dass War­ren Hill an einer “geis­ti­gen Behin­de­rung” lei­det. Am 22. April jedoch wies das drei­köp­fi­ge Rich­ter­gre­mi­um das neue Rechts­mit­tel von War­ren Hill mit der Begrün­dung zurück, das Gericht sei den stren­gen Beschrän­kun­gen unter­wor­fen, die das “Gesetz zur Bekämp­fung des Ter­ro­ris­mus und zur effek­ti­ven Durch­set­zung der Todes­stra­fe” (Anti-Ter­ro­rism and Effec­ti­ve Death Penal­ty Act — AEDPA) aus dem Jahr 1996 bei auf­ein­an­der­fol­gen­den Rechts­mit­teln anwen­de. Eine Rich­te­rin des Gre­mi­ums wider­sprach die­ser Auf­fas­sung jedoch und erklär­te, “ein vom Kon­gress ver­ab­schie­de­tes Gesetz kann nicht ange­wen­det wer­den, um das in der Ver­fas­sung fest­ge­schrie­be­ne Recht von War­ren Hill, nicht hin­ge­rich­tet zu wer­den, außer Kraft zu set­zen”. Die Rich­te­rin schrieb: “… der Bun­des­staat Geor­gia wird einen geis­tig behin­der­ten Mann hin­rich­ten. Denn alle sie­ben Exper­tIn­nen, die War­ren Hill jemals unter­sucht haben, sowohl die vom Bun­des­staat bestell­ten als auch die von War­ren Hill beauf­tra­gen Exper­tIn­nen, sind inzwi­schen zu der über­ein­stim­men­den Auf­fas­sung gelangt, dass er geis­tig behin­dert ist.” / Die Rechts­bei­stän­de von War­ren Hill bit­ten den Obers­ten Gerichts­hof der USA, die Hin­rich­tung zu stop­pen. Der Gerichts­hof hat­te die Ver­fas­sungs­mä­ßig­keit des Geset­zes AEDPA 1996 bestä­tigt und erklärt, das Gesetz habe nicht die Befug­nis des Gerichts­hofs auf­ge­ho­ben, sich direkt mit Ori­gi­nal­an­trä­gen (ori­gi­nal habe­as peti­ti­ons) zu befas­sen, d.h. unter außer­ge­wöhn­li­chen Umstän­den kann sich der Gerichts­hof mit einem ihm direkt vor­ge­tra­ge­nen Fall befas­sen, ohne dass der Fall nach einem Beru­fungs­ver­fah­ren vor einem ande­ren Gericht an den Gerichts­hof wei­ter­ver­wie­sen wur­de. Meh­re­re Jura­pro­fess­so­rIn­nen in den USA haben sich in einem Schrei­ben an den Gerichts­hof gewandt und sich dafür aus­ge­spro­chen, dass der Gerichts­hof sich zu die­sem unge­wöhn­li­chen Schritt ent­schlie­ßen soll­te.” — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 15. Juli 2013 hin­aus, unter »> ai : urgent action

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kekkola

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ulys­ses : 22.00 — Schnell erzäh­len, was ich ent­deck­te, als ich Kek­ko­la besuch­te, dem ich seit eini­gen Jah­ren ver­bun­den bin, weil er gern sehr selt­sa­me Din­ge tut. Eigent­lich ist er nicht son­der­lich ver­rückt, viel­mehr sind die Men­schen ver­rückt, von deren Leben Kek­ko­la erzählt. Ich habe kei­ne Ahnung, ob sie tat­säch­lich jemals exis­tier­ten, jeden­falls nimmt es Kek­ko­la sehr genau damit, sie zu ver­ste­hen, sich in sie ein­zu­füh­len. Ein­mal soll er drei Tage lang mit einem Luft­ge­wehr reg­los auf sei­nem Bal­kon gekau­ert haben. Er ziel­te gegen einen wei­te­ren Bal­kon, oder auf ein Fens­ter, das sich hin­ter die­sem Bal­kon befand. Er war­te­te. Es war im Win­ter gewe­sen und es war kalt im 38. Stock, ein Schnee­sturm pas­sier­te, ohne Kek­ko­la vom Bal­kon ver­trei­ben zu kön­nen. Als ich ges­tern mit ihm tele­fo­nier­te, hör­te ich im Hin­ter­grund Was­ser­ge­räu­sche. Ich frag­te, ob er zu Hau­se sei und ob ich vor­bei­kom­men sol­le. Ich hat­te den Ein­druck, dass er viel­leicht Fie­ber haben könn­te, weil er nicht sehr deut­lich for­mu­lier­te, schläf­rig und irgend­wie irr. Also eil­te ich zu ihm. Er bemerk­te noch, dass er mir nicht öff­nen wür­de, weil er sich in einem Ver­such befän­de, der Schlüs­sel zur Woh­nung sei in der Lob­by abzu­ho­len. Kek­ko­la saß im Bad auf einem Stuhl vor sei­ner Wan­ne. Um ihn her­um auf dem Boden lagen Was­ser­fla­schen, auch Whis­key, Brot­stan­gen, Bücher und eine Decke, die ihm von den Schen­keln gerutscht sein muss­te. Sei­ne Füße stan­den in der Bade­wan­ne in Salz­was­ser, das von einer grün­brau­en Far­be war. Es roch moo­rig in der Zel­le gleich neben der Küche. Glück­li­cher­wei­se war Kek­ko­la noch am Leben. Er hat­te tat­säch­lich hohes Fie­ber. Ich bat einen Nach­barn um Hil­fe. Wir hoben sei­ne Bei­ne vor­sich­tig aus dem Was­ser, sie waren schwer ent­zün­det, an sei­nen Zehen begann sich die Haut vom Kör­per zu lösen, eine Blau­krab­be hat­te sich in sei­ne lin­ke Wade ver­bis­sen. Kek­ko­las Füße stan­ken fürch­ter­lich, er fluch­te wie wir ihn ins Schlaf­zim­mer schlepp­ten. Vier Tage hat­te er in beschrie­be­ner Hal­tung aus­ge­harrt, fünf Tage woll­te er schaf­fen. Als ich die Bade­wan­ne, der Aus­fluss war ver­stopft, von Hand aus­zu­schöp­fen begann, ent­de­cke ich einen jun­gen Horn­hecht, drei Atlan­ti­kaa­le, Sand­wür­mer, Glas­scher­ben, Schlick­gar­ne­len, Muschel­scha­len und fünf wei­te­re Blau­krab­ben, die sich hef­tig wehr­ten. — stop
polaroidpeaks

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3 uhr

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echo : 3.57 — Wäh­rend der Nacht lan­ge sit­zen. Nichts tun. Nur atmen. Gegen drei Uhr Abstieg zur Stra­ße. Die Trep­pe knarrt bei jedem Schritt vor Türen, hin­ter wel­chen Men­schen schla­fen. Auf der Stra­ße ein leich­ter Wind. Es ist kühl gewor­den. In den Bäu­men Geräu­sche, lei­se, lei­se, als wür­den die Vögel mur­meln im Schlaf. Es ist aber des­halb, weil es nie wirk­lich dun­kel wird in der Stadt. Stun­den­lang kann man sich über das Nahen des Mor­gens strei­ten. Wie ich zurück­kom­me, Licht weit oben, vier Fens­ter, beleuch­tet, alle wei­te­ren Fens­ter sind dun­kel. Der Blick auf ein Haus, in dem ein Nacht­mensch wohnt. Plötz­lich bin ich wie­der bei mir, tre­te in Zim­mer, die vor Kur­zem noch ohne mich gewe­sen sind. Mein Heft auf dem Tisch. Ich notie­re: Es ist sinn­voll, Süss­was­ser­kie­men­men­schen von Salz­was­ser­kie­men­men­schen zu unter­schei­den. Ich muss den Satz nicht begrün­den. Noch Dun­kel. — stop
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tcp

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tan­go : 16.01 — Wäh­rend ich schlief, heu­te, wur­den von einem Pro­gramm, wel­ches das Herz mei­nes Com­pu­ters wie eine schüt­zen­de Haut umgibt, 672 Ver­su­che zurück­ge­wie­sen, Ver­bin­dung auf­zu­neh­men: No 53177 Rich­tung: ein­ge­hend Akti­on: ver­gwei­gert Typ: ver­däch­ti­ge Akti­vi­tät Poto­koll: TCP — stop

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ludmilla

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echo : 6.12 — Ich habe eine Email bekom­men. Lesen Sie selbst: Ver­ehr­ter Lou­is, wie geht es Ihnen? Ich hof­fe, Sie sind wohl­be­hal­ten zurück­ge­kehrt von Ihrer Rei­se. Lei­der konn­ten wir uns nicht tref­fen so wie noch im Janu­ar geplant. Es ist schwie­ri­ger gewor­den, das Haus zu ver­las­sen. Ich füh­le mich nicht län­ger sicher auf der Stra­ße. Aber auch unter mei­nem eige­nen Dach habe ich immer wie­der das Gefühl, beob­ach­tet zu wer­den. Ich neh­me an, es exis­tie­ren längst Ideen über mich, viel­leicht wird man sagen: Er könn­te nun doch ver­rückt gewor­den sein. Aber natür­lich weiß ich, was ich tue und wovor ich mich fürch­te. Im April war ich noch lan­ge Stun­den am Strand unter­wegs gewe­sen, besuch­te mei­ne Freun­din Lud­mil­la, die abends vor dem Board­walk mit ihren Freu­den im kal­ten See­wind sitzt. Ihr gehört jetzt ein Roll­stuhl, den sie von eige­ner Hand bewe­gen kann, weil sie zäh und leicht ist, Sie wür­den stau­nen. Irgend­wann muss ich das Haus wie­der ver­las­sen, das ist mir Her­zens­wunsch, ich kann Lud­mil­la doch nicht ver­lie­ren, ohne sie noch ein­mal gese­hen zu haben. Im Dezem­ber wird sie 92 Jah­re alt, da kann man an das Ende schon ein­mal den­ken, nicht wahr! Nun, ich will nicht kla­gen, bin sehr vor­sich­tig gewor­den. Wenn ich zum Ein­kau­fen gehe ein­mal in der Woche, dann nie­mals allein, son­dern immer in der Beglei­tung eines alten Freun­des. Sie wer­den ver­ste­hen, dass ich sei­nen Namen nicht erwäh­ne. Er ist zuver­läs­sig, hilft mir beim Tra­gen der Fla­schen. Was ich sonst noch benö­ti­ge, lass ich mir kom­men. Ich erin­ne­re mich, jetzt da ich hier sit­ze und schrei­be, dass ich als Kind ein­mal über­leg­te, eine Spra­che zu erfin­den, die nur ich ver­ste­hen kann. Ich hat­te mir vor­ge­nom­men, alle Wör­ter, die ich kann­te, in mei­ne neue Spra­che zu über­set­zen. Ich woll­te ler­nen, mit­tels die­ser Wör­ter zu den­ken. Seit weni­gen Tagen nun arbei­te ich dar­an, mir genau die­sen uralten Wunsch zu erfül­len. Ist das nicht wun­der­bar! Viel­leicht wer­de ich mich bald wie­der sicher füh­len. See­mö­wen sit­zen auf dem Bal­kon, ihre Augen wir­ken bei­zei­ten so, als wären sie Objek­ti­ve, die man füt­tern kann. Genug! Es ist Sonn­tag. Mor­gen wer­de ich Ihnen einen Brief von Papier über­mit­teln, in wel­chem ich eine Lis­te von Wör­tern ver­merk­te, die Sie in Zukunft bit­te nicht wei­ter ver­wen­den, wenn Sie mir eine Email schrei­ben. Sie wis­sen, wo der Brief zu fin­den ist. Bis bald, mein lie­ber Lou­is. Ihr Micha­el — stop

polaroidbay

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ein seltsames buch

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echo : 1.18 — Seit zwei Stun­den beob­ach­te ich ein Buch, das kein gewöhn­li­ches Buch ist, son­dern ein selt­sa­mes Buch. Dass es sich um ein selt­sa­mes Buch han­delt, ist dem Buch zunächst nicht anzu­se­hen, weil es sei­ner äuße­ren Gestalt nach, ein übli­ches Buch zu sein scheint. Die­ses hier auf mei­nem Tisch ist von einer blau­en Far­be. Sobald man das blaue Buch in die Hän­de nimmt, wird man aber spü­ren, dass das Buch atmet, weil an sei­ner Rück­sei­te durch fei­ne Lamel­len war­me Luft aus­zu­tre­ten scheint. Das ist des­halb so, weil sich in dem Buch eine Rechen­ein­heit befin­det, ein sehr klei­ner Com­pu­ter, der sich mit dem Text oder mit der Geschich­te, die sich in dem Buch befin­det, beschäf­tigt. Es han­delt sich bei dem Buch­kör­per bei genau­er Betrach­tung näm­lich um eine Ver­samm­lung hauch­dün­ner Bild­schir­me, auf wel­chen sich Zei­chen befin­den, Bild­schir­me, die man umblät­tern kann. Was zunächst zu sehen ist, gleich auf wel­cher Sei­te das Buch auf­ge­schla­gen wird, sind eben erwähn­te Buch­sta­ben oder Zif­fern, die sich rasend schnell bewe­gen, sodass man nicht lesen, viel­mehr nur ahnen wird, was sich dort befin­den könn­te. Es ist dies der Moment, da der Com­pu­ter des Buches jenen Text, den man mit eige­nen Augen ger­ne sofort lesen wür­de, zu ent­schlüs­seln beginnt. Ein mög­li­cher­wei­se auf­wen­di­ges, zeit­rau­ben­des Ver­fah­ren. Als ich das Buch kauf­te, konn­te mir der Händ­ler der ver­schlüs­sel­ten Bücher nicht sagen, wie lan­ge Zeit ich war­ten müs­se, bis der Text des Buches für mich sicht­bar wer­den wür­de. Es berei­te­te ihm Freu­de, ich bin mir sicher, aus­zu­spre­chen, was ich längst dach­te, dass die Ent­schlüs­se­lung des Tex­tes eine Stun­de, einen Tag oder zwei­hun­dert Jah­re dau­ern könn­te, das sei immer­hin das Prin­zip, wes­halb man ein Buch die­ser Art erwer­ben woll­te, dass man ein Buch besitzt, von dem man nicht sagen kön­ne, ob es jemals les­bar wer­den wird. — Kurz nach Mit­ter­nacht. — stop

polaroidwomen

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[sic]

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kili­man­dscha­ro : 22.15 — Zur neu­er­li­chen Kennt­nis­nah­me: An die­sem Sams­tag, 20. Juli 2013, wur­den mit­tels mei­ner Schreib­ma­schi­ne fol­gen­de Begrif­fe in fra­gen­der Absicht an eine Such­ma­schi­ne gesen­det > 96.07 Coper­ni­cus . Strom­chif­free . Blau­krab­be . Anwar as-Sadat . Peli­kan­fisch . Enig­ma . Nawal El Saa­da­wi . Mans­ura Esse­din . Jim Jar­musch Only Lovers Left Ali­ve. Men­schen­streich­ler. Tide . Eis­vo­gel . Mar­ceo Par­ker . Lun­gen­mensch — stop

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seepocken

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oli­mam­bo : 2.18 — Sonn­tag. Gro­ße Hit­ze. — Zum ers­ten Mal habe ich eine Serie Foto­gra­fien betrach­tet, die ich mit einer Kame­ra auf­ge­nom­men hat­te, wäh­rend ich die Fifth Ave­nue in Man­hat­tan süd­wärts spa­zier­te. Ich hat­te nur eine vage Idee, was auf die­sen Foto­gra­fien ein­mal zu sehen sein könn­te, weil ich den Foto­ap­pa­rat mit der rech­ten Hand fest­hielt, die an mei­ner Sei­te bau­mel­te. Ich stell­te mir vor, mei­ne Hand wür­de sich in eine Kame­ra ver­wan­delt haben, die in einem regel­mä­ßi­gen Abstand von etwa 5 Sekun­den je eine Auf­nah­me mach­te. Wie erwar­tet, waren Taschen und Bei­ne, Schu­he, Hosen, Röcke, Papier­kör­be, Ampeln, der Asphalt, Rand­stei­ne, Him­mel, Wol­ken und Tau­ben zu sehen, Dächer sehr hoher Häu­ser gleich­wohl, Kli­ma­an­la­gen, die wie See­po­cken an den Fas­sa­den der Häu­ser sit­zen, Feu­er­lei­tern, Dampf­wol­ken, Gesich­ter von Men­schen, die mir ent­ge­gen­ge­kom­men waren, sie sahen mich an, nicht die Kame­ra, son­dern mich selbst viel­leicht, oder sie sahen vor sich hin, lach­ten, träum­ten. Man­che der Men­schen aßen, eini­ge tru­gen dunk­le Bril­len, weil die Son­ne sehr tief in die Stras­se leuch­te­te, ande­re hat­ten Hüte auf dem Kopf, es waren ein paar sehr müde Gesich­ter dar­un­ter, kaum jemand rauch­te. Ich habe in die­ser Art und Wei­se des Gehens 1524 Auf­nah­men gemacht. Kei­ner der foto­gra­fier­ten Men­schen schien indes­sen bemerkt zu haben, dass ich ihn abge­bil­det hat­te. Aber es ist denk­bar, dass der ein oder ande­re der foto­gra­fier­ten Men­schen mein Tun bemerk­te, nach­dem ich längst vor­über­ge­gan­gen war, ein Gedan­ke, ein Gefühl, ein Ver­dacht, lang­sam, sehr viel lang­sa­mer als das Licht, das ich gera­de noch ein­ge­fan­gen hat­te. — stop

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ein mantel

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papa : 2.45 — Kurz nach Mit­ter­nacht war ich zum Kühl­schrank gelau­fen, um für eini­ge Minu­ten mei­ne rech­te Hand ins Eis­fach zu legen. Als ich wie­der zurück­kehr­te in mein Arbeits­zim­mer konn­te ich sie ange­nehm deut­lich zu spü­ren, kühl, und auch die war­me, feuch­te Luft auf der Haut mei­nes Kör­pers, ein schwe­rer Man­tel, den ich in die­ser Nacht ein- und aus­at­me, jeder Zug eine flüch­ti­ge Bewe­gung im Hals. Da war noch etwas Selt­sa­mes. An mei­nem Unter­arm ent­deck­te ich ein Gebiet, das ich sehen, jedoch nicht erfüh­len konn­te, als wäre mei­ne Eis­fach­hand nicht län­ger mit mir ver­bun­den. – stop 

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lufteis

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ulys­ses : 0.22 — Ob es geheim­dienst­li­chen Ana­ly­se­ma­schi­nen mög­lich ist, zwi­schen fik­ti­ven Tex­ten und  nicht­fik­ti­ven Tex­ten zu unter­schei­den? — Wei­ter­hin Wär­me in den Zim­mern. Kaum Flie­gen, viel­leicht weil es drau­ßen schön kühl ist. Gewit­ter­duft, wür­zig nach Moos und Frö­schen. Ich erin­ne­re mich in die­sem Moment vor eini­gen Jah­ren einen beson­de­ren Kühl­schrank in Emp­fang genom­men zu haben, einen Behäl­ter von enor­mer Grö­ße. Ich wie­der­ho­le, dass die­ser Kühl­schrank, in wel­chem ich pla­ne im Som­mer wie auch im Win­ter kost­ba­re Eis­bü­cher zu stu­die­ren, eigent­lich ein Zim­mer für sich dar­stellt, ein gekühl­tes Zim­mer, das wie­der­um in einem höl­zer­nen Zim­mer sitzt, das sich selbst in einem grö­ße­ren Stadt­haus befin­det. Nicht dass ich in der Lage wäre, in mei­nem Kühl­schrank­zim­mer auf und ab zu gehen, aber es ist groß genug, um einen Stuhl in ihm unter­zu­brin­gen und eine Lam­pe und ein klei­nes Regal, in dem ich je zwei oder drei mei­ner Eis­bü­cher aus­stel­len wer­de. Dort, in nächs­ter Nähe zu Stuhl und Regal, habe ich einen wei­te­ren klei­ne­ren, äußerst kal­ten, einen sehr gut iso­lier­ten Kühl­schrank auf­ge­stellt, einen Kühl­schrank im Kühl­schrank sozu­sa­gen, der von einem Not­strom­ag­gre­gat mit Ener­gie ver­sorgt wer­den könn­te, damit ich in den Momen­ten eines Strom­aus­fal­les aus­rei­chend Zeit haben wür­de, jedes ein­zel­ne mei­ner Eis­bü­cher in Sicher­heit zu brin­gen. Es ist näm­lich eine uner­träg­li­che Vor­stel­lung, jene Vor­stel­lung war­mer Luft, wie sie mei­ne Bücher berührt, wie sie nach und nach vor mei­nen Augen zu schmel­zen begin­nen, all die zar­ten Sei­ten von Eis, ihre Zei­chen, ihre Geschich­ten. Seit ich den­ken kann, wollt ich Eis­bü­cher besit­zen, Eis­bü­cher lesen, schim­mern­de, küh­le, uralte Bücher, die knis­tern, sobald sie aus ihrem Schnee­schu­ber glei­ten. Wie man sie für Sekun­den lie­be­voll betrach­tet, ihre pola­re Dich­te bewun­dert, wie man sie dreht und wen­det, wie man einen scheu­en Blick auf die Tex­tu­ren ihrer Gas­zei­chen wirft. Bald sitzt man in einer U‑Bahn, den lei­se sum­men­den Eis­buch­rei­se­kof­fer auf dem Schoß, man sieht sich um, man bemerkt die begeis­ter­ten Bli­cke der Fahr­gäs­te, wie sie flüs­tern: Seht, dort ist einer, der ein Eis­buch besitzt! Schaut, die­ser glück­li­che Mensch, gleich wird er lesen in sei­nem Buch. Was dort wohl hin­ein­ge­schrie­ben sein mag? Man soll­te sich fürch­ten, man wird sei­nen Eis­buch­rei­se­kof­fer viel­leicht etwas fes­ter umar­men und man wird mit einem wil­den, mit einem ent­schlos­se­nen Blick, ein gie­ri­ges Auge nach dem ande­ren gegen den Boden zwin­gen, solan­ge man noch nicht ange­kom­men ist in den fros­ti­gen Zim­mern und Hal­len der Eis­ma­ga­zi­ne, wo man sich auf Eis­stüh­len vor Eis­ti­sche set­zen kann. Hier end­lich ist Zeit, unterm Pelz wird nicht gefro­ren, hier sitzt man mit wei­te­ren Eis­buch­be­sit­zern ver­traut. Man erzählt sich die neu­es­ten ark­ti­schen Tief­see­is­ge­schich­ten, auch jene ver­lo­re­nen Geschich­ten, die aus purer Unacht­sam­keit im Lau­fe eines Tages, einer Woche zu Was­ser gewor­den sind: Haben sie schon gehört? Nein! Haben sie nicht? Und doch ist kei­ne Zeit für alle die­se Din­ge. Es ist immer die ers­te Sei­te, die zu öff­nen man fürch­tet, sie könn­te zer­bre­chen. Aber dann kommt man schnell vor­an. Man liest von uner­hör­ten Gestal­ten, und könn­te doch nie­mals sagen, von wem nur die­se fei­ne Luft­eis­schrift erfun­den wor­den ist. — stop

polaroidcassini

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tabak

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nord­pol : 5.52 — Saß am Strand, schleu­der­te Stei­ne ins Was­ser. Für jeden der geschleu­der­ten Stei­ne klet­ter­te ein Mensch aus dem Was­ser, es waren unge­fähr zwan­zig Stei­ne, die ich warf, also zwan­zig Men­schen. Die­se Men­schen waren von sehr leich­ter Gestalt, Men­schen, deren Haut aus Per­ga­ment zu bestehen schien, sie raschel­ten in dem sie sich beweg­ten. In der Nähe eines Wal­des, der den Strand zum Lan­des­in­ne­ren begrenz­te, knie­ten sie nie­der und began­nen sich gegen­sei­tig aus der Haut zu hel­fen. Sie gin­gen sehr behut­sam vor und sie summ­ten und wur­den immer lei­ser, denn unter ihrer tro­cke­nen Haut, einer ers­ten Schicht, lag eine wei­te­re, auch die­se Schicht leg­ten sie ab, und immer so fort, bis sie kaum noch zu sehen waren. Zuletzt konn­te ich nur noch eine ein­zel­ne tabak­far­be­ne Gestalt erken­nen, die die Häu­te der ver­schwun­de­nen Men­schen sorg­fäl­tig auf­ein­an­der schich­te­te und mit Stei­nen beschwer­te. Dann setz­te sie sich neben mich. Sie schien zu war­ten. Ich wach­te auf. — stop
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kairo nachts

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india : 17.02 - Gigi Ibra­him, ägyp­ti­sche Akti­vis­tin, twit­tert von Mit­ter­nacht bis 10 Uhr mor­gens fol­gen­de Sequen­zen in eng­li­scher Spra­che, 42 Tweets in ara­bi­scher Spra­che sind an die­ser Stel­le nicht wie­der­ge­ge­ben: 

Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 17h 

My friend’s uncle was shot and kil­led in ‪#Alex­an­dria along 5 others +100s inju­red while mil­li­ons of peo­p­le chee­ring Sisi to end bloodshed
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 17h 

Fol­low ‪@Fo2ElSoto7 report­ing on his uncle’s death and the inju­red from insi­de the hopi­tal in ‪#alex­an­dria ..may he RIP :(

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 17h 

Fol­low ‪@Moud_Aly for updates in ‪#Alex­an­dria
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 17h 

Com­ra­de Med­hat El Shin­na­wy got detai­ned by poli­ce in ‪#Damit­ta for rai­sing anti-SCAF ban­ner along with Sus­an Gho­niem and others

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 17h 

The situa­ti­on in ‪#alex­an­dria is inten­se, 150 arres­ted inclu­ding women and inju­red (trans­la­ti­on of ‪#PT ) armed thugs around the mos­que
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 16h 

‪@Beltrew by 6 oct brig­de on nasr st …it’s far from cen­ter that why u cant see it
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 16h 

‪@alaa ‪@Fo2ElSoto7 while army and poli­ce the­re but not inter­vening

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 14h 

Reprots on clas­hes by ‪#Rabaa pro Mor­sy sit-in resul­ting in 3 dead and many inju­red (so far), seems like Sisi’s man­da­te is in effect.

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 14h 

I live in ‪#NasrCi­ty clo­se to ‪#Rabaa and I can hear the sound of the ambu­lan­ces the­re
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 13h 

‪@MowSamy the ques­ti­on is how did the­se wea­pons get the­re in the first place?
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 13h 

‪@QALAWA ‪@MowSamy exact­ly then who is respon­si­ble and should be pro­se­cu­ted? The lea­ders of ikhwan not kil­ling pro­tes­ters
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 13h 

‪@MowSamy to arrest the lea­ders of ikhwan even go into the sitin to cap­tu­re them, why r the­se ppl still free?
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 12h 

I am hea­ring gun shots from home ..near rabaa ‪#NasrCi­ty

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11h 

I lite­ral­ly am hea­ring machi­ne guns being fired ‪#NasrCi­ty near ‪#Rabaa

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11h 

Still hea­ring gun fire being shot while sit­ting home near / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11h 

It’s a bit iro­nic that the tear gas being fired at Pro-Mor­sy pro­tes­ters was pro­ba­b­ly shipped/delivered under Mor­sy to be used against us

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11h 

It is also iro­nic to read tweets coming from ‪#Rabaa abt how hor­ri­ble the tear gas is,simply cuz it has been a while sin­ce MB have smel­led it

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11h 

Let me be clear,I didnt join pro­tests cal­ling for Sisi’s man­da­te &i’m against Mor­sy & ‪#Rabaa sitin but I only belie­ve in one slo­gan ‪#ACAB

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11h 

Repe­ti­ti­ve gun shots ‪#NasrCi­ty ..near ‪#Rabaa

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11h 

‪@0301kalam check my time­line u idi­ot ‪#block! / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 10h 

I love hea­ring chruch bells in the mor­ning ..for a chan­ge ‪#NasrCi­ty

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 10h 

Still hea­ring gun shots being fired repe­ti­tively ‪#NasrCi­ty …near ‪#Rabaa
 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 9h 

‪#Rabaa field hos­pi­tal via ‪@soltanlife / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 9h 

GRAPHIC peo­p­le kil­led at ‪#Rabaa via ‪@3askarKateloon / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 9h 

GRAPHIC I’m against Mor­sy, against Sisi/SCAF man­da­te and against poli­ce kil­ling pro­tes­ters (pic) / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 9h 

The sound of gun fire on and off sin­ce 3am until now ..near ‪#Rabaa ‪#NasrCi­ty

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 9h 

GRAPHIC makes­hift hos­pi­tal 4hrs ago via ‪@moh_sawaf / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 9h 

:( RT ‪@kfahim: Nine­teen bodies in the ‪#Rabaa field hos­pi­tal just now. / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 8h 

I haven’t slept all night and I cant sleep ..this is real­ly too much hap­pe­ning to take in at once ‪#men­talb­reak­down

 Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 8h 

I am hea­ring someone yel­ling “ya allah” on the street by my house near ‪#Rabaa ‪#NasrCi­ty

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 8h 

I have a pro­blem w/ peo­p­le who are ok & actual­ly hap­py w/mascares even if I oppo­se tho­se being kil­led & would like to see them pro­se­cu­ted

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 8h 

MB will not lea­ve any easier now and anyo­ne who was ever in clas­hes b4 never for­gets the moment ur fri­end was kil­led regard­less of the cau­se

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 8h 

I will never for­gi­ve all the 60 years of past regimes, poli­ti­cal cor­rup­ti­on & dic­ta­tor­ship is the root of all night­ma­res we are living today

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 7h 

‪@Agenda_kid ‪@SoniaElSakka ‪@TheKaouther ‪@hfakhry dont open ur mouth befo­re actual­ly kno­wing what u r tal­king about ‪#idi­ot

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 7h 

:(( I still cant sleep ..I will try

 / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 8h 

Seems like in all Arab Spring sta­tes, ques­ti­on of poli­ti­cal Islam is domi­na­ting the streets and the poli­ti­cal sce­ne ‪#Tuni­sia ‪#Egypt ‪#Libya / Gigi Ibra­him ‏‪@Gsquare86‬ 11m 

I woke up hoping that the mas­sacre at Rabaa was just a night­ma­re to find out that I am day­d­re­a­ming ..last night was a tra­ge­dy RIP

 — stop :::  gigi ibra­him on twitter
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lunar caustic

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sier­ra : 22.02 — Wie ich an die­sem schö­nen war­men Sonn­tag­abend aus dem Fens­ter sehe, ent­deck­te ich eine Eidech­se, die sich bis zu mir hin­auf unter das Dach vor­ge­ar­bei­tet hat­te. Sie saß nur eine Arm­län­ge ent­fernt, gel­be Augen, blau­grün schil­lern­de Haut und beob­ach­te­te mich natür­lich. Ich konn­te nicht ent­schei­den, ob sie mich nun mit den Augen oder mit ihrer ner­vö­sen Zun­ge prä­zi­ser zu erfas­sen ver­moch­te. Ich schien ihr nicht ver­däch­tig gewe­sen zu sein, das schlan­ke Tier flüch­te­te nicht. Im Gegen­teil, die Eidech­se kam noch näher her­an, kau­er­te bald auf dem Fens­ter­brett, das warm von der Son­ne war, und schau­te wie ich gegen den Him­mel. Es war ein schö­ner Him­mel voll bau­schi­ger Wol­ken, die sich kaum beweg­ten. Nach einer Vier­tel­stun­de zog ich mich vor­sich­tig vom Fens­ter zurück, hoff­te, die Eidech­se wür­de in mein Zim­mer kom­men, wür­de eini­ge Wochen Lebens­zeit bei mir ver­brin­gen, über die Wän­de mei­ner Woh­nung huschen, Flie­gen und Fal­ter jagen, die mei­ne Räu­me in gro­ßer Zahl bewoh­nen. Es ist jetzt 22 Uhr. Bis­lang ist am Fens­ter noch nichts gesche­hen. Ich wüss­te ger­ne, ob es zu die­sem Zeit­punkt sinn­voll wäre, das klei­ne Tier mit etwas Fleisch oder Musik anzu­lo­cken, Stra­win­sky, zum Bei­spiel, oder Col­tra­ne. Ja, die­ser Abend ist ein sehr ange­neh­mer Abend. End­lich ist es mir gelun­gen, für Mr. Oe Som eine Lis­te von Büchern zu erstel­len, die unbe­dingt in die Sphä­re was­ser­fes­ter Lek­tü­ren tran­skri­biert wer­den soll­ten. Ich habe fol­gen­de Aus­wahl über­mit­telt: Ali­ce Mun­ro Coll­ec­ted Sto­ries . Lou­is Begley Novels . Max Frisch Montauk . Don DeL­il­lo The Body Artist . James Sal­ter Coll­ec­ted Sro­ries . Jef­frey Euge­ni­dis Middke­sex . Bruce Chat­win The Songli­nes . Con­rad Aiken Stran­ge Moon­light . Samu­el Beckett Krapps Last Tape . Italo Cal­vi­no Der Baron auf den Bäu­men . Eli­as Canet­ti Die Stim­men von Mar­ra­kesch . Jürg Feder­spiel Die Bal­la­de von der Typho­id Mary . Albert San­chez Pinol Im Rausch der Stil­le . John Stein­beck Tra­vels with Char­ley . José Sara­ma­go Klei­ne Erin­ne­run­gen . H.G.Wells The Island of Dr. Moreau . Paul Aus­ter Red Note­book . Charles Sim­mons Salt Water . Jack Kerouac Book of Dreams . Mal­colm Lowry Lunar Cau­st­ic . Patri­cia High­s­mith Sto­ries . Nata­lie Sar­rau­te Kind­heit . Her­ta Mül­ler Herz­tier . Lutz Sei­ler Die Zeit­waa­ge — stop

polaroidmother

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ai : MEXICO

aihead2

MENSCHEN IN GEFAHR : “Der Men­schen­recht­ler Herón Six­to López ist im mexi­ka­ni­schen Bun­des­staat Oaxa­ca ver­schleppt und getö­tet wor­den. Amnes­ty Inter­na­tio­nal befürch­tet, dass auch sei­ne Fami­lie und Kol­le­gIn­nen in Gefahr sind. Am 20. Juli wur­de die Lei­che des Men­schen­rechts­ver­tei­di­gers Herón Six­to López nahe der Gemein­de San Sebas­tián Teco­maxt­la­huaca im Bun­des­staat Oaxa­ca im Süden Mexi­kos gefun­den. Sie wies min­des­tens sechs Schuss­wun­den auf. Herón Six­to López war am 15. Juli als ver­misst gemel­det wor­den; an die­sem Tag war er zuletzt in sei­nem Büro des Ori­en­tie­rungs- und Bera­tungs­zen­trums für indi­ge­ne Völ­ker (Cen­tro de Ori­ent­a­ción y Ase­so­ría a Pue­blos Indí­ge­nas — COAPI) gese­hen wor­den. Sein Ver­schwin­den wur­de bei der Staats­an­walt­schaft von Oaxa­ca in Jux­tla­huaca offi­zi­ell ange­zeigt. / Herón Six­to López setz­te sich in loka­len Gemein­den für die Rech­te indi­ge­ner Grup­pen ein. So ver­trat er bei­spiels­wei­se das indi­ge­ne Volk der Mix­te­ken in Land­strei­tig­kei­ten. In den letz­ten Mona­ten sei­nes Lebens hat­te er zahl­rei­che anony­me Anru­fe erhal­ten. Einer der Anru­fer sag­te ihm offen­bar, dass man ihn “ver­schwin­den” las­sen wür­de. Seit sei­nem Tod haben sei­ne Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen Vor­fäl­le ange­zeigt, die den Schluss nahe­le­gen, dass sie sich eben­falls in Gefahr befin­den. Am 21. Juli wur­de die Fami­lie nach der Beer­di­gung von Herón Six­to López von einem Auto ver­folgt. / Die Umstän­de, die zum Tod von Herón Six­to López führ­ten, müs­sen noch in vol­lem Umfang geklärt wer­den. Dabei ist es aller­dings wich­tig, dass ein etwa­iger Zusam­men­hang mit sei­ner Men­schen­rechts­ar­beit umfas­send unter­sucht wird.” — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 5. Sep­tem­ber 2013 hin­aus, unter »> ai : urgent action

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