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von regenschirmen

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romeo : 6.48 — In der Däm­me­rung die Vor­stel­lung, ich wür­de unter Bäu­men lie­gen, Vögel sin­gen, was für ein wun­der­schö­ner Mor­gen, es ist warm, es ist kurz vor fünf. Ich höre wie sich ein gro­ßes Tier durchs Unter­holz bemüht, das könn­te ein Bär sein oder ein Hirsch oder ein Bison. Häu­ser exis­tie­ren an die­sem Mor­gen kei­ne, weder Brief­käs­ten noch Fahr­rä­der, ich ruhe auf Blät­tern, die ich am Abend zuvor zu einem Hau­fen leg­te. Es ist viel­leicht das Jahr 8022 vor Beginn unse­rer Zeit­rech­nung. Ich ahne noch nicht, dass ich bald eine Tas­se Kaf­fee begeh­ren wer­de. Ich bin glück­lich, ich bin noch kei­nem Wolf begeg­net. Aber ich habe, glau­be ich, die Appa­ra­tur eines Regen­schirms bereits erfun­den, sie ist, wie mein Bett, von höl­zer­nen Stäb­chen und Blät­tern gefer­tigt. Ver­mut­lich wer­de ich an einem wei­te­ren Tag in dem­sel­ben Leben erken­nen, dass ich aus einem grö­ße­ren Regen­schirm ein Haus bau­en könn­te, heu­te aber, in der Mor­gen­däm­me­rung, gera­de begin­nen die Vögel zu sin­gen, ich bin noch schläf­rig, noch kein Erfin­der­geist. Es ist warm, es exis­tie­ren weder Häu­ser, noch Fahr­rä­der, noch Brief­käs­ten, noch Uhren. — stop

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