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vom tonfilm

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marim­ba : 18.15 UTC – Das Haus der alten Men­schen scheint ein guter Ort zu sein, um das Wesen der Zeit zu beob­ach­ten. Ich habe auf den Flu­ren und in den Zim­mern des Hau­ses weder Zei­ger- noch Zif­fern­uh­ren an Wän­den ent­deckt, aber Pul­se. Man­che der alten Damen und Her­ren tra­gen Arm­band­uh­ren, man­che der Uhren sind längst ste­hen geblie­ben, nie­mand, so kommt mir das vor, wür­de sie wie­der auf­zie­hen wol­len oder ihre Bat­te­rien erneu­ern. Auch mei­ne alte Mut­ter trägt eine Uhr, sie ist von einem hel­len Blau, das ist wich­tig, nicht wel­che Zeit die Uhr anzei­gen mag, die blaue Uhr ist neu, wes­halb sich die Zei­ger der Uhr noch bewe­gen. Wenn man lan­ge Zeit ganz still sitzt an einem Bett, in dem sich ein schla­fen­der Mensch befin­det, scheint das Zeit­ge­fühl sich zu ver­for­men. Die Zeit ver­geht lang­sam oder sie ver­geht schnell. Eine alte Dame kommt im Roll­stuhl vor­über in einem Rhyth­mus, der als eine gehei­me Uhr wirk­sam wer­den könn­te. Sie fährt auf und ab, wie ein Pen­del, einen lan­gen Flur hin und her. Auch die Bewe­gun­gen der Schwes­tern wir­ken wie gehei­me Uhren, die Aus­ga­be der Medi­ka­men­te, das Wen­den der Kör­per in den Bet­ten. Die alte pen­deln­de Frau auf dem Flur wird bald 100 Jah­re alt gewor­den sein. Im Jahr ihrer Geburt wur­de der Ton­film erfun­den. — stop

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