Aus der Wörtersammlung: wesen

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vom nachtlicht

pic

nord­pol : 20.55 UTC – Vor Jah­ren ein­mal hat­te ich an die­ser Stel­le über Win­ter­kä­fer nach­ge­dacht, es war zur Win­ter­zeit. Ich ent­deck­te sehr bald einen noch namen­lo­sen Käfer, der ohne Aus­nah­me paar­wei­se erschei­nen und weich sein soll­te wie eine Schne­cke, auch von der Kör­per­tem­pe­ra­tur der Men­schen und genau­so groß, dass er sich in die Augen­höh­len Schla­fen­der zu schmie­gen ver­mag. Dort, stell­te ich mir vor, wür­de der noch namen­lo­se Käfer sich nicht nur als ein Nacht­schirm begnü­gen, viel­mehr wür­de er sich lang­sam auf und ab bewe­gen und in die­ser Wei­se, sehr ent­span­nen­de Polar­licht­spie­le von mil­der, beru­hi­gen­der Lumi­nes­zenz. — stop

 

 

Ina­ri­see
langsam
wanderndes
Polarlicht
/
Ursprung
INARI

 

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schwefel

schwefelholz

india : 8.22 UTC – In die­sem Jahr spricht die Repu­blik von Kugel­bom­ben. Irgend­wel­che Män­ner­leu­te spreng­ten sich und ande­re aus rei­nem Ver­gnü­gen in die Luft. Wie fröh­lich war vor Jah­ren noch das ers­te Licht des neu­en Jah­res. In der schwan­ken­den Stra­ßen­bahn hör­te ich, wie sie mit bren­nen­den Augen nach Wor­ten such­ten für das schep­pern­de Licht des Magne­si­ums, für das Fau­chen der ben­ga­li­schen Feu­er, die sie in Hän­den hiel­ten. Da war eine Nacht­se­kun­de gewe­sen, die Sekun­de, in der sie das rote, das ver­bo­te­ne Stäb­chen ent­zün­det und gera­de noch eben recht­zei­tig von sich gewor­fen hat­te, da war das Heu­len der chi­ne­si­schen Pul­ver­pfei­fen, da waren Fun­ken­re­gen, da waren blau­graue Wölk­chen, die sich auf klei­ne Zun­gen nie­der­le­gten. Nicht die Feu­er­blu­men des Him­mels, das Spek­ta­kel der nächs­ten Nähe ent­fes­selten die Erin­ne­rung von Stun­de zu Stun­de. Zünd­höl­zer, ver­bor­gen in Hosen­ta­schen, waren zurück­ge­blie­ben, auch die­ses Schwe­fel­holz, immer wie­der eine heim­li­che Geschich­te. — stop

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korie

vom schwimmen

whis­key : 15.58 UTC – Für weni­ge Minu­ten ste­hen wir uns gegen­über. Er ist etwas klei­ner als ich und etwa 40 Jah­re jün­ger. Ein Bahn­hof. Win­ter. Er reicht mir die Hand, sei­ne Stim­me spricht lei­se, als wol­le er sei­ne Stim­me im Rau­schen der Men­schen­stim­men um uns her­um ver­ste­cken. Ich habe sei­nen Namen nicht ver­stan­den. Ich fra­ge nach. Du heißt Korie, wie­der­ho­le ich, das ist ein unge­wöhn­li­cher Name. — Das war ges­tern, so war es gewe­sen. Ich hat­te Korie immer wie­der ein­mal gese­hen, am Bahn­hof, vor den Auf­zü­gen ste­hend. Er war­te­te und ich war­te­te. Wir wären viel­leicht nie in ein Gespräch gekom­men, wenn sich die­ser jun­ge Mann nicht aus hei­te­rem Him­mel erkun­digt hät­te, wel­ches für mich das schöns­te Wort sei, das ich ken­nen wür­de. Ich ant­wor­te: Das ist eine der wun­der­bars­ten Fra­gen, die ich jemals hör­te. Ich ler­ne gera­de die deut­sche Spra­che, ant­wor­te­te Korie. Ich sam­me­le Wör­ter, die Men­schen erzäh­len. Darf ich fra­gen, woher Du kommst, Korie? Afgha­ni­stan, ant­wor­te­te der zier­li­che, jun­ge Mann. Du bist von weit her gekom­men, sag­te ich. Ja, von sehr weit, ant­wor­te­te er, drei Jah­re weit. Zuletzt war ich auf einem Schiff im Meer. Das Schiff ging unter. Ich konn­te schwim­men. — stop

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vom poetischen wert

tiefseeelefanten

alpha : 15.28 UTC – Als wür­de ich kurz vor einem Gespräch mit einem Ver­le­ger vor einer Tür ste­hen. Ich bin auf­ge­regt und zugleich kon­zen­triert. Ich habe mei­ne ers­te Fra­ge, die ich im Gespräch stel­len wer­de, sorg­fäl­tig for­mu­liert, aus­wen­dig gelernt und mehr­fach geprüft. Es ist aber doch etwas ande­res geplant, ein Gespräch näm­lich mit ChatGPT über die Erfin­dung der Tief­see­ele­fan­ten. Eine Ver­bin­dung ist her­ge­stellt, die Ein­ga­be­mas­ke leuch­tet unmit­tel­bar vor mir auf dem Bild­schirm, der Bot scheint zu war­ten. Ich sehe auf die Uhr, war­um? — Das war ges­tern um kurz nach 22 Uhr gewe­sen. So habe ich notiert: Guten Abend! Mein Name ist Lou­is. Fol­gen­des: Ich habe vor Jah­ren die Gat­tung der Tief­see­ele­fan­ten erfun­den. Eine Her­de die­ser Tie­re wan­der­te über einen Zeit­raum meh­re­rer Mona­te von Euro­pa aus über den Atlan­tik nach New York. Sie gin­gen Schritt für Schritt fest auf dem Boden, indes­sen ihre kilo­me­ter­lan­gen Rüs­sel bis zur Mee­res­ober­flä­che hin aus­ge­streckt wor­den waren, um von dort Luft in die Tie­fe zu holen. Sind die­se Tie­re jen­seits eines poe­ti­schen Rau­mes denk­ba­re Wesen? — 8 Sekun­den spä­ter fol­gen­de erstaun­li­che wie berüh­ren­de Ant­wort des künst­li­chen Sys­tems:Dei­ne Idee der Tief­see­ele­fan­ten ist fas­zi­nie­rend und poe­tisch – sie erin­nert an die Kraft der Vor­stel­lung, die in der Lite­ra­tur und Kunst eine Rea­li­tät für sich schaf­fen kann. Wenn wir die Idee aus natur­wis­sen­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve betrach­ten, sto­ßen wir aller­dings auf eini­ge Her­aus­for­de­run­gen: 1. Rüs­sel­län­ge und Atmung: Ein kilo­me­ter­lan­ger Rüs­sel, der von der Tief­see bis zur Was­ser­ober­flä­che reicht, wür­de immense Schwie­rig­kei­ten für die Atmung mit sich brin­gen. Der Was­ser­druck in der Tief­see ist extrem hoch (z. B. ca. 1000 Atmo­sphä­ren in 10.000 Metern Tie­fe), wäh­rend die Luft­säu­le im Rüs­sel nahe­zu druck­los wäre. Die Mus­keln, die den Rüs­sel öff­nen und schlie­ßen, müss­ten unglaub­lich stark sein, um den Druck­un­ter­schied zu bewäl­ti­gen. 2. Druck­re­sis­tenz: Lebe­we­sen, die in der Tief­see exis­tie­ren, sind an den hohen Druck ange­passt. Ein so gro­ßes Tier wie ein Ele­fant, das auf Land­druck opti­miert ist, wür­de in der Tie­fe zer­quetscht. Eine denk­ba­re Lösung wäre, dass die Tief­see­ele­fan­ten eine Anpas­sung ent­wi­ckelt haben, um den Druck aus­zu­glei­chen, z. B. durch eine extrem fle­xi­ble oder ver­stärk­te Kör­per­struk­tur. 3. Fort­be­we­gung: Ein so gro­ßes Tier bräuch­te sehr kräf­ti­ge Bei­ne, um auf dem Mee­res­bo­den lau­fen zu kön­nen, und gleich­zei­tig müss­te es mit den Wider­stän­den des Was­sers zurecht­kom­men. Vie­le Tief­see­le­be­we­sen sind schwe­re­los und glei­ten oder schwe­ben – ein lau­fen­des Tier wäre unge­wöhn­lich. 4. Nah­rung: Die Tief­see ist eine kar­ge Umge­bung, was Nah­rung betrifft. Dei­ne Ele­fan­ten müss­ten eine Stra­te­gie haben, um Nah­rung in aus­rei­chen­der Men­ge zu fin­den – viel­leicht durch das Ein­fan­gen von Orga­nis­men, die in der Nähe der Was­ser­ober­flä­che leben, mit­hil­fe ihrer Rüs­sel. Denk­ba­re Anpas­sun­gen. Mit ein wenig Krea­ti­vi­tät las­sen sich jedoch Mecha­nis­men erdenken, die dei­ne Tief­see­ele­fan­ten mög­lich machen könn­ten. 1. Druck­aus­gleich: Sie könn­ten ein inter­nes Sys­tem haben, das ihren Kör­per­druck dem Umge­bungs­druck anpasst, ähn­lich wie Tauchro­bo­ter, die für Tief­see­for­schung gebaut wer­den. 2. Atmung: Statt über Rüs­sel könn­ten sie eine Art “Luft­re­ser­voir” in ihrem Kör­per tra­gen, das durch regel­mä­ßi­ge Besu­che an der Was­ser­ober­flä­che auf­ge­füllt wird. 3. Kör­per­struk­tur: Ihre Bei­ne könn­ten beson­ders dick und mus­ku­lös sein, um sowohl dem Druck als auch der Fort­be­we­gung stand­zu­hal­ten. 4. Öko­lo­gie: Sie könn­ten sich von orga­ni­schen Abla­ge­run­gen am Mee­res­bo­den oder hydro­ther­ma­len Quel­len ernäh­ren, die als „Oasen“ der Tief­see gel­ten. Poe­ti­scher Wert: Aus lite­ra­ri­scher Sicht sind dei­ne Tief­see­ele­fan­ten nicht nur denk­bar, son­dern sogar wun­der­bar. Sie laden dazu ein, über die Bezie­hung zwi­schen Ober­flä­che und Tie­fe, zwi­schen Lebens­räu­men und Anpas­sung nach­zu­den­ken. Sie könn­ten als Sym­bo­le für Aus­dau­er, Anpas­sung oder den Über­gang zwi­schen Wel­ten ste­hen – und genau das macht sie so fas­zi­nie­rend. Ich bin gespannt, wie du die Geschich­te die­ser majes­tä­ti­schen Wesen wei­ter­spinnst! — stop

an aerial view of snowy mountains
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


als tiefseeelefanten
in unse­ren gesprächen
noch nicht existierten
flog vater 1971 über
grön­land nach
san franzisko

 

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am atlantik

von drohnen

alpha : 15.12 UTC – Er hat­te an einem win­ter­li­chen Tag ein­mal eine Feder ent­deckt, als er über den Strand von Coney Island spa­zier­te. Es war sehr kalt gewe­sen. Eis und Schnee und Muschel­häu­ser knarz­ten unter sei­nen Füßen. Die Feder ruh­te auf einer Wel­le fei­nen San­des wie auf einem Bett. Zum ers­ten Mal in sei­nem Leben dach­te er dar­über nach, ob der Ver­lust einer Feder für einen Möwen­vo­gel bedeu­ten wür­de, frie­ren zu müs­sen. — stop

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eine feder

feder

sier­ra : 12.28 UTC – An einer Gren­ze, weit ent­fernt, sind Tag ein, Tag aus, Höl­len­ge­räu­sche zu ver­neh­men. Er las ein elek­tri­sches Buch auf dem Bild­schirm sei­ner fla­chen Schreib­ma­schi­ne über die­se selt­sa­men Geräu­sche, die an der Gren­ze zu Nord­ko­rea weit­hin zu hören sein sol­len. Das Buch war ein Roman, der Roman ein umfang­rei­ches Buch. Zum ers­ten Mal las er einen umfang­rei­chen elek­tri­schen Roman in der Beglei­tung eines Buches von Papier, das neben sei­ner Schreib­ma­schi­ne auf dem Tisch lag. Jedes Mal, wenn er eine digi­ta­le Sei­te auf sei­nem Bild­schirm berühr­te, damit sie weg­flog, um einer neu­en Sei­te Platz zu bie­ten, blät­ter­te er gleich­wohl eine Sei­te des Papier­bu­ches um. Das Papier­buch ver­füg­te über kei­ner­lei Schrift­zei­chen, es war sorg­fäl­tig gebun­den, in einem zitro­nen­gel­ben Umschlag, lee­re kräf­ti­ge Blät­ter. Ehe er zu lesen begann, zähl­te er die Sei­ten ab, die das elek­tri­sche Buch, das er zu lesen plan­te, in der Gestalt eines gebun­de­nen Buches ver­fü­gen wür­de. Das nun ist also wird zu lesen sein, sag­te er sich, und er leg­te eine Feder genau an jene Stel­le in das Buch, an der der Roman, der von fer­nen Höl­len­ge­räu­sche erzählt, enden wür­de. So könn­te es funk­tio­nie­ren, dach­te er. Die Feder, sein Lese­zei­chen, war ein­mal die Feder einer Möwe gewe­sen.  — stop

Geräu­sche
zum Fürchten

 

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seltsam

von drohnen

hima­la­ya : 12.52 UTC – Hüh­ner­her­zen, wie klein sie doch sind, 32 Stück zu 2 € 18 in einer Box, 32 Herz­we­sen, halt­bar (gekühlt) bis Sams­tag. Selt­sa­me Sache, noch immer, seit oder nach 12 Jah­ren, selt­sam. Ich soll­te mich im Waren­haus auf einen Gar­ten­stuhl set­zen und war­ten, um end­lich her­aus­zu­fin­den, wer Herz­we­sen zum Ver­zehr oder zum Herz­kam­mer­stu­di­um mit sich neh­men wird. Heu­te ist Diens­tag. — stop

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kein schnee

mwriupol

gink­go : 20.16 UTC – Auf einem Tisch ruht eine Foto­gra­fie. Ich hat­te sie auf ein Blatt star­ken Papie­res (180 Gramm) gedruckt. Es ist Abend. Som­mer­licht. Ein Tisch von Holz. Blät­ter­schat­ten, die sich kaum bewe­gen. Mei­ne Hand hält die Foto­gra­fie an ihrem west­li­chen Rand mit zwei Fin­gern fest. Die Hand einer wei­te­ren Per­son hält die Foto­gra­fie an ihrem öst­li­chen Rand mit einem Fin­ger fest. Die Foto­gra­fie zeigt eine Bus­hal­te­stel­le der Stadt Mariu­pol. Split­ter lie­gen auf der Stra­ße. Glas, Stei­ne, Metall. Und zwei mensch­li­che Kör­per. Die Gesich­ter der Kör­per sind von wei­ßen Tüchern bedeckt. Es reg­net. Einer der Kör­per trägt eine blaue Hose, der ande­re eine gel­be Hose. Ein Stoff­tier liegt in der Nähe auf dem Boden. Die Kör­per sind klei­ne Kör­per. Die Kör­per sind Kin­der­kör­per. Ein Fuß in einem Schuh steht etwas ent­fernt auf dem Boden. Ein Turn­schuh mit einem Fuß und einem hal­ben Bein. Der Fin­ger, der die Foto­gra­fie an ihrer öst­li­chen Sei­te berührt, tippt auf das Bild nahe des ein­sa­men Fußes. Der Fin­ger berührt die Stra­ße. Die Stim­me einer Frau ist zu hören. Sie sagt: Das ist nicht echt. Das ist gut gemacht. Wo hast Du das Foto her? Das ist gut erfun­den. Die hal­be Welt wird das glau­ben, so gut ist das erfun­den, aber nicht gut genug, nur die hal­be Welt wird das glau­ben. Du siehst, die­se Unmen­schen erschie­ßen ihre eige­nen Kin­der. Und dann sagen sie, die Anden waren das. Aber das ist kom­plett gut erfun­den! So etwas gibt es nicht. Das ist ein Kunst­fuß, alles künst­lich. Das ist wirk­lich gut gemacht. Du redest Unsinn! Du warst nicht dort, Du hast das nicht mit eige­nen Augen gese­hen. Man stirbt nicht, wenn ein Fuß ver­lo­ren geht. Es war Win­ter dort. Es muss geschneit haben. Wo ist der Schnee? Du musst wis­sen, dass das alles gefälscht ist, das sieht doch jeder ver­nünf­ti­ge Mensch auf der Stel­le. Du darfst nicht immer glau­ben, was Du siehst. War­um steht der Fuß auf­recht? Irgend­je­mand hat ihn dort auf die Stra­ße gestellt. Sie haben sich Mühe gege­ben, das muss man Ihnen las­sen. Das ist gut gemacht. Der Turn­schuh müss­te blu­tig sein. Da haben sie einen Feh­ler gemacht. Schön mon­tiert, aber mit einem Feh­ler, das Blut fehlt, schon wie­der ein­mal fehlt das Blut. Sie sagen, die Orks haben das gemacht. Wir machen so etwas nicht. Wir sind kei­ne Orks. Wir glau­ben an Gott. Du weißt, dass wir an Gott glau­ben, es ist eine Schan­de. War­um zeigst Du mir so etwas? Du warst nicht in Mariu­pol. Wenn Du in Mariu­pol gewe­sen wärest, wür­dest Du das wis­sen, dass man so etwas nie­mals dort gese­hen haben kann. Es war Win­ter im März. Kein Schnee, siehst Du, kein Schnee.- stop

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


der Inarisee
im november
mit uhrzeit
ursprung

 

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krieg von oben

von drohnen

marim­ba : 22.28 UTC – Es war ein­mal an einem frü­hen Abend. Land­krieg von oben aus gro­ßer Höhe. Noch war­mes, mil­des Licht der tief über dem Hori­zont ste­hen­den Son­ne. In die­sem Licht segeln Dro­hen weit unter uns laut­los der Erde nah, wei­ße Rotor­we­sen vor und zurück, tas­ten sich her­an, wie Luft­kat­zen an qual­men­de, gepan­zer­te Fahr­zeu­ge. Der Rauch bren­nen­der Öle, bren­nen­der Kör­per, weit­hin sicht­bar. Flach über den Step­pen­bo­den flie­gen Geschos­se von irgend­wo­her, zeich­nen Spu­ren in der damp­fen­den Luft. Men­schen­fi­gu­ren eilen aus ver­seng­ten Fahr­zeu­gen, suchen Zuflucht im Unter­holz der schma­len Baum­strei­fen, die die ukrai­ni­sche Step­pe durch­zie­hen. Zu schwar­zen Gestal­ten nun in der Schnee­land­schaft der Wär­me­bild­ka­me­ra gewor­den, Gestal­ten, die nicht unsicht­bar wer­den, sosehr sie auch wün­schen, nie wie­der sicht­bar zu sein. Droh­nen, wei­te­re Vögel, nähern sich. Wei­ße flie­gen­de Spin­nen erkun­den, ob noch Leben im bren­nen­den Pan­zer zu fin­den ist, luren in die Schat­ten der metal­le­nen Höh­len. Das sind tat­säch­lich Bewe­gun­gen jagen­der Kat­zen. Aus der Hel­lig­keit glei­ßen­den Feu­ers bewegt sich die Gestalt eines flüch­ten­den Men­schen her­vor. Der flüch­ten­de Mensch zieht ein Bein hin­ter sich her, das Bein scheint ver­lo­ren. Der Mensch fällt, als er auch das zwei­te Bein für immer ver­liert. Liegt ganz still im Gras. Ein Droh­nen­vo­gel schwebt über ihm. Der Vogel war­tet. — stop

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psyop

in louisiana

kili­man­dscha­ro : 22.52 UTC – Ich habe heu­te ein beson­de­res Wort ent­deckt. Das Wort lau­tet Psyop. Ich dach­te, als ich das Wort las, das ist unheim­lich, ein unheim­li­ches Wort. Ich habe, um Bekannt­schaft zu schlie­ßen, das Wort zunächst laut aus­ge­spro­chen, dann notiert: Das Wort Psyop wur­de von einer X‑Person buch­sta­biert, die die Ent­hül­lung eines Deep Sta­te in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka for­dert. Man for­der­te gleich­wohl, kei­ne drei Minu­ten waren an Ort und Stel­le ver­gan­gen, ame­ri­ka­ni­sche Staatsbürger/innen soma­li­schen Ursprungs, des Lan­des zu ver­wei­sen, das heißt zu depor­tie­ren. Eine Foto­gra­fie wur­de zur Unter­stüt­zung gesen­det, die Foto­gra­fie einer jun­gen Frau, einer Frau von schwar­zer Haut­far­be, das ist wich­tig, sie per­sön­lich also soll inhaf­tiert und depor­tiert wer­den. Die Frau, die die Foto­gra­fie zeigt, lacht. Sie wuss­te zum Zeit­punkt der Auf­nah­me nicht, was auf ihre Foto­gra­fie und sie selbst zukom­men wird. Ich stel­le fest: 45000 Augen­paa­re haben zum Zeit­punkt mei­ner Beob­ach­tung die­sen Text mit Bild wahr­ge­nom­men, 2270 mensch­li­che Wesen haben Zustim­mung durch Herz­stem­pel erteilt. Ich frag­te ChatGPT nach einer Umschrei­bung des Wor­tes Psyop. Bot ant­wor­tet Fol­gen­des: Psyop ist eine Abkür­zung für „psy­cho­lo­gi­sche Ope­ra­ti­on“ (auf Eng­lisch: psy­cho­lo­gi­cal ope­ra­ti­on). Der Begriff stammt aus dem mili­tä­ri­schen und geheim­dienst­li­chen Bereich und bezieht sich auf Maß­nah­men, die dar­auf abzie­len, die Wahr­neh­mun­gen, Ein­stel­lun­gen und das Ver­hal­ten von Men­schen oder Grup­pen zu beein­flus­sen. Ziel ist es, psy­cho­lo­gi­schen Ein­fluss aus­zu­üben, der oft poli­ti­scher, mili­tä­ri­scher oder sozia­ler Natur ist, um bestimm­te Reak­tio­nen oder Hand­lun­gen zu för­dern. — stop

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vater foto­gra­fier­te
1971 die
Stadt
New York.
Es war kalt.
Ein Jahr vor
Watergate.

 



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