delta : 10.01 — Durch Hallen, Zimmer, Flure, Säle der vatikanischen Museen bewegen sich Menschen mit Vorsatz. Eine Versammlung von Menschen in Gruppen, genauer, die sich zwischen einem Eingang und einem Ausgang in gemeinsamer Richtung entlang einer Linie bewegen, die sich schlängelt, die kurvt, die sich faltet. Köpfe, tausende Köpfe vor großartiger Malerei, Säle mit Tierskulpturen, Menschenskulpturen, Säulenskulpturen. Über der sich langsam bewegenden Menge zittern an Schirmen, Taktstöcken, Zeigern Wimpel aller Art, dort genau befinden sich männliche oder weibliche Führer, die sprechen, eine Art beruhigendes Sprechen, eine Bändigung der Besuchergruppen, die wie durchblutete Schiffe über einen Hafen zu lotsen sind. Man kann seltsame Dinge vernehmen, sobald man sich einer der Gruppen nähert und lauscht. Die Führer sprechen leise in ihre Mikrofone: Schauen Sie dorthin, sehen Sie sich das an, Augen, dreitausend Jahre alte Augen, sehr selten. Und jetzt gehen wir weiter! In der Sixtinischen Kapelle nur wenige Minuten später existieren männliche Personen, die für Geräuschlosigkeit unter den staunenden müden Menschen sorgen. Sie tragen kleine Mikrofone in der Nähe ihres Mundes, sie sagen Folgendes: Psssst! Oder sie sagen: Silence, please! — stop