Aus der Wörtersammlung: silence

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tools

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ulys­ses : 6.55 UTC — Über die Umge­bung der Kie­fer­werk­zeu­ge der Polar­kä­fer ist nach der Beob­ach­tung zwei­ter Über­set­zungs­ma­schi­nen oder Algo­rith­men fol­gen­des zu bemer­ken. Sehen Sie selbst: Goog­le Trans­la­tor: „A polar beet­le, ima­gi­ne, that’s a very cool beet­le. So cool or cold is his body that the air around him crack­les, that water beg­ins to free­ze imme­dia­te­ly, that snow falls in rooms, becau­se the air is damp, birds fall to the ground if they come too clo­se to a polar beet­le, mice and other small ani­mals free­ze. The­r­e­fo­re, polar beet­les love warm are­as of the world, becau­se the­re are deli­cious crea­tures to catch by cold, worms as well and wood­li­ce and ants, which tas­te par­ti­cu­lar­ly won­derful. You can hear the crun­ching of your jaw tools sil­ent­ly. They are rather rare and white as snow and insi­de the bluish color of the gla­cier ice. What is com­ple­te­ly unknown is why they are so cold, their method. — stop“ — Oder nach Deepl: “A polar beet­le, ima­gi­ne that’s a very cool beet­le. His body is so cool or cold that the air around him crack­les, water beg­ins to free­ze instant­ly, snow falls in rooms becau­se the air is damp, birds fall to the ground when they come too clo­se to a polar beet­le, mice and other small ani­mals free­ze. Polar beet­les love warm parts of the world becau­se they catch deli­cious crea­tures by cold, worms and iso­pods and ants, which tas­te espe­ci­al­ly won­derful. You can hear the crun­ching of their jaw tools in silence. They are rather rare and white as snow and insi­de of the bluish color of the gla­cial ice. What is com­ple­te­ly unknown is the reason why they are so cold, their method. — stop” // Über­set­zun­gen nach: Ein Polar­kä­fer, stel­len Sie sich vor, das ist ein sehr küh­ler Käfer. Der­art kühl oder kalt ist sein Kör­p­er, dass die Luft um ihn her­um knis­tert, dass Wass­er augen­blick­lich zu frie­ren begin­nt, dass Schnee fällt in Räu­men, da die Luft feucht ist, Vögel fall­en zu Boden, wenn sie einem Polar­kä­fer zu nahe kom­men, Mäu­se und ande­re klei­ne Tie­re erstar­ren. Polar­kä­fer lie­ben des­halb war­me Gegen­den der Welt, weil dort köst­li­che Lebe­we­sen durch Käl­te zu fan­gen sind, Wür­mer auch und Asseln und Amei­sen, die ganz beson­ders wun­der­bar schmeck­en. Man kann das Knir­schen ihrer Kiefer­w­erkzeuge in der Stil­le gut ver­neh­men. Eher sel­ten sind sie und weiß wie Schnee und im Inne­ren von der bläu­li­chen Far­be des Gletschereis­es. Was ganz und gar unbekan­nt ist, das ist der Grund, war­um sie so kalt sind, ihre Meth­ode. — stop 
ping

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the look of silence

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papa : 0.45 — Als ich ges­tern Abend den außer­ge­wöhn­li­chen Doku­men­tar­film The Look of Silence betrach­te­te, ist etwas sehr Merk­wür­di­ges gesche­hen. Mei­ne Schne­cke Esme­ral­da stürz­te näm­lich aus 1 Meter Höhe von der Wand auf den Fuß­bo­den, wor­auf­hin ich die Schne­cke vor­sich­tig in die Hän­de nahm und nach mög­li­chen Schä­den such­te. Als ich die Schne­cke kurz dar­auf wie­der vor die Wand setz­te, als Esme­ral­da nach wei­te­ren 2 Minu­ten erneut von der Wand stürz­te, stopp­te ich den Film und über­leg­te, ob mei­ne Schne­cke mög­li­cher­wei­se krank gewor­den sein könn­te. Indes­sen klet­ter­te Esme­ral­da, wie unter einem Zwang, zum drit­ten Mal die Wand hin­auf, dies­mal jedoch fiel sie nicht auf den Boden zurück. Besorgt ver­folg­te ich ihre Bewe­gung meh­re­re Minu­ten lang, alles ging solan­ge gut, bis ich die Betrach­tung des Fil­mes fort­setz­te. Nach eini­gen wei­te­ren Ver­su­chen ist nun Fol­gen­des zu berich­ten. Esme­ral­da reagiert schein­bar auf Geräu­sche, die der Film erzeugt. Ich neh­me an, mei­ne Schne­cke wird von Rufen der Zika­den, wel­che im Film immer wie­der über län­ge­re Zeit zu hören sind, müde, sie schläft ein, sie ver­gisst sich sozu­sa­gen, ihre Lage an der Wand, die gefähr­li­che Tie­fe unter ihr. Eine erstaun­li­che Beob­ach­tung. Ich habe bis­her noch nicht dar­über nach­ge­dacht, ob Schne­cken über ein Hör­ver­mö­gen ver­fü­gen, es ist denk­bar, dass Schne­cken über ein Kör­per­h­aut­ohr gebie­ten. — stop

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stamps1

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radare

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whis­key : 0.02 — Für die Posi­ti­on “par­tic­les” waren ges­tern, Sonn­tag, 3. Mai, 12.718 Besu­che, Auf­ru­fe, Berüh­run­gen zu ver­zeich­nen. 324 Besu­che schei­nen von mensch­li­cher Natur gewe­sen zu sein, 12394 Besu­che sind ver­mut­lich Maschi­nen, Com­pu­ter­pro­gram­men, Rou­ti­nen wie Rada­ren zuzu­ord­nen. — Past mid­night. Never knew such silence. — stop

menschendaemmerung

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rom : im museum

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del­ta : 10.01 — Durch Hal­len, Zim­mer, Flu­re, Säle der vati­ka­ni­schen Muse­en bewe­gen sich Men­schen mit Vor­satz. Eine Ver­samm­lung von Men­schen­grup­pen genau­er, die sich zwi­schen einem Ein­gang und einem Aus­gang in gemein­sa­mer Rich­tung ent­lang einer Linie bewe­gen, die sich schlän­gelt, die kurvt, die sich fal­tet. Köp­fe, tau­sen­de Köp­fe vor groß­ar­ti­ger Male­rei, Säle mit Tier­skulp­tu­ren, Men­schen­skulp­tu­ren, Säu­len­skulp­tu­ren. Über der sich lang­sam bewe­gen­den Men­ge zit­tern an Schir­men, Takt­stö­cken, Zei­gern Wim­pel aller Art, dort genau befin­den sich männ­li­che oder weib­li­che Füh­rer, die spre­chen, eine Art beru­hi­gen­des Spre­chen, eine Bän­di­gung der Besu­cher­grup­pen, die wie durch­blu­te­te Schif­fe über einen Hafen zu lot­sen sind. Man kann selt­sa­me Din­ge ver­neh­men, sobald man sich einer der Grup­pen nähert und lauscht. Die Füh­rer spre­chen lei­se in ihre Mikro­pho­ne: Schau­en Sie dort­hin, sehen Sie sich das an, Augen, drei­tau­send Jah­re alte Augen, sehr sel­ten. Und jetzt gehen wir wei­ter! In der Six­ti­ni­schen Kapel­le nur weni­ge Minu­ten spä­ter exis­tie­ren männ­li­che Per­so­nen, die für Geräusch­lo­sig­keit unter den stau­nen­den müden Men­schen sor­gen. Sie tra­gen klei­ne Mikro­pho­ne in der Nähe ihres Mun­des, sie sagen fol­gen­des: Pss­sst! Oder sie sagen: Silence, plea­se! — stop
ping

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versuchsanordnung

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echo : 2.05 — Ges­tern, am spä­ten Abend, wur­de ich wäh­rend mei­ner Arbeit von einem Eich­hörn­chen beob­ach­tet. Das klei­ne Tier kau­er­te im Kirsch­baum auf Höhe der Fens­ter mei­nes Arbeits­zim­mers gut sicht­bar im Licht einer Stra­ßen­lam­pe. Bei­na­he woll­te ich mei­nen, dass es sich mit Absicht zeig­te. Sei­ne Augen leuch­te­ten röt­lich, als wären sie Taschen­lam­pen. Ich trat vor­sich­tig ans Fens­ter und schon war das Tier ver­schwun­den. Es war also fast Mit­ter­nacht gewe­sen, ich ver­such­te zu die­sem Zeit­punkt ein Expe­ri­ment zu wie­der­ho­len, das ich vor 5 Jah­ren bereits erfolg­reich im Inter­net unter­nom­men hat­te. Krapp war mit mei­ner Hil­fe in Chat­räu­men zu Spra­che gekom­men. In einem 30-Sekun­den­rhyth­mus wie­der­hol­te er Sät­ze, die Samu­el Beckett für ihn notier­te. Eine hal­be Stun­de arbei­te­te ich mich damals vor­an, als in der künst­li­chen Welt auf Krapp reagiert wur­de. Das war ein fas­zi­nie­ren­der Vor­gang gewe­sen, ein Ereig­nis, das sich ges­tern lei­der nicht wie­der­hol­te. Extra­or­di­na­ry silence this evening. Wie ich es auch ver­such­te, Krapp wur­de nicht bemerkt oder wur­de unhöf­li­cher­wei­se igno­riert. Hier nun noch ein­mal das Doku­ment aus dem Jahr 2007 : >

ping
Versuchsanordnung >
20.05 – 20.07 Uhr MEZ
Krapp im Chat

[Log­in OK]
[Krapp joi­n­ed chan­nel Welcome!]
[82users in chan­nel Welcome!]

RickJ2!!: Bye bye.
Krapp: „Have just eaten I reg­ret to say three bana­nas and
only with dif­fi­cul­ty refrai­ned from a fourth.“
Gulli_S2: Hotmail?
[katsu left chan­nel Welcome!]
UrFix­a­ti­on: Omg, stop it with the bana­na story.
Krapp: „Fatal things for a man with my condition.“
2005Guy!!: Ur…is get­ting visuals..lol
Gulli_S2: Hotmail
[muff’ joi­n­ed chan­nel Welcome!]
Krapp: „Extra­or­di­na­ry silence this evening.“
UrFix­a­ti­on: lol
UrFix­a­ti­on: I am
RickJ2!!: Some old sto­ries krapp.
[muff’ left chan­nel Welcome!]
Devilish.fr is away from keyboard.
UrFix­a­ti­on: Flashbacks
UrFix­a­ti­on: lol
Gulli_S2: Fuck you!
Krapp: „I strain my ears and do not hear a sound.“
RickJ2!!: lol
[Gulli_S2 left chan­nel Welcome!]
2005Guy!!: I bet…not pretty
UrFix­a­ti­on grins evilly.
RickJ2!!: Watch out gulli
Krapp: „Just been lis­tening to an old year,
pas­sa­ges at random.“
[2HOT4YOU left chan­nel Welcome!]
Angus­Y­oung: I just found out i have lung
can­cer and it sucks!
RickJ2!!: aww
Krapp: „I did not check in the book, but it must
be at least ten or twel­ve years ago.“
UrFix­a­ti­on: Whe­re did that come from?
[Gui­tarAd­dic­ted left chan­nel Welcome!]
2005Guy!!: Woaw.
[Play­boyl­overs joi­n­ed chan­nel Welcome!]
Krapp: „Now the day is over.“
2005Guy!!: Zackly.
SlicK­girl: Should i sim­ply mute him?
[Muff joi­n­ed chan­nel Welcome!]
RickJ2!!: Same sto­ries krapp, right?
[Kalkan left chan­nel Welcome!]
[Space Mon­key left chan­nel Welcome!]
Muff greets all.
Krapp: „Night is dra­wing nigh-igh.“
[Por­to-boy joi­n­ed chan­nel Welcome!]
2005Guy!!: I thought i just had dezavu…
RickJ2!!: Get it??
Play­boyl­overs: hi dudes
Play­boyl­overs: lol
Krapp: „Shadows.“
2005Guy!!: Don’t know how to spell it..lol
[Angus­Y­oung left chan­nel Welcome!]
RickJ2!!: Hey baaby
[Bryan1997_4_you joi­n­ed chan­nel Welcome!]
[Desi­ree left chan­nel Welcome!]
Bryan1997_4_you: Hi all
Muff: Chess game anybody?
Bryan1997_4_you: Anyo­ne wan­na chat
RickJ2!!: Krapp do you know english?
[Andriy!!!! left chan­nel Welcome!]
[Lana-puma-hoty joi­n­ed chan­nel Welcome!]
19-m-Fran­cais: Kein Deutsch hier?
UrFix­a­ti­on: Nein
Muff: RickJ2 do you fan­cy me.
Krapp: „Past mid­night. Never knew such silence.
The earth might be uninhabited.“
The­bi­go­ne greets all.
[BlackScor­pi­on left chan­nel Welcome!]
[Joe­NY left chan­nel Welcome!]
Bryan1997_4_you: hi courtney
RickJ2!!: what u mean muff
[Coun­try-Boy joi­n­ed chan­nel Welcome!]
Muff: RickJ2 why do u igno­re me?
Por­to-boy greets all.
[Krapp left channel]
[Wel­co­me!]

ping

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spindel

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del­ta : 0.05 — Wie­der beob­ach­tet, dass ich mei­ne Ohren nicht bewe­gen kann, obwohl mir doch Ohren­mus­keln zur Ver­fü­gung ste­hen, gehei­me Spin­del­kör­per, sagen wir, sie tra­gen ernst­haf­te ana­to­mi­sche Namen, dem­zu­fol­ge ich ver­such­te, sie behut­sam mit­tels der Spra­che mei­ner Gedan­ken in die Pflicht zu neh­men. Bewegt Euch, sag­te ich, und noch ein­mal und wie­der und wie­der eini­ge Minu­ten lang, bis ich, schein­bar leicht ver­rückt gewor­den, das Gefühl für mei­nen Kopf zwi­schen den Ohren ver­lo­ren habe. — stop

interview
tahrir square februar 2011
kurz nach ausbruch staatlicher gewalt
gegen aktivisten/innen auf dem platz
source : zero silence project

 

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radar

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alpha : 0.02 – Viel­leicht sind Dis­zi­pli­nen der Arith­me­tik einer­seits, das lei­den­schaft­li­che Wün­schen eines schrei­ben­den Erfin­ders ande­rer­seits, im Moment der Ent­de­ckung sei­ner Spur Werk­zeu­ge ein und der­sel­ben Hand. — stop

interview
tahrir square februar 2011
kurz vor ausbruch staatlicher gewalt
gegen aktivisten/innen auf dem platz
source : zero silence project
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kairobildschirm

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sier­ra : 0.05 — Wie sich eine Wel­le vom Strand zurück­zieht, ent­zie­hen sich die Geräu­sche des Tages nacht­wärts den Stra­ßen. Viel­leicht ist die Stun­de von 2 bis 3 Uhr die Stun­de der lei­ses­ten Geräu­sche, oder aber jene Stun­de von 3 bis 4 Uhr, da die Her­zen der Schla­fen­den so vor­sich­tig schla­gen, dass man sie zur Sicher­heit wecken möch­te. — stop. — Nach­mit­ter­nacht­stun­den in Kai­ro, Ägyp­ten. monasosh via twit­ter for black­ber­ry : > 2 mins away from the squa­re. U? — Com­mon ppl, be nice, atleast give us a chan­ce to feel hap­py abt the pos­si­bi­li­ty of him step­ping down even if the batt­le isn’t over yet. — BREAKING: New Face­book upgrade opti­on is cal­led Muba­rak. You click on quit and not­hing hap­pens. — enta fi helio­po­lis? How many r u? — chants, ever­y­thing is peaceful. — A group of pro­tes­ters mar­ched to the pre­se­den­ti­al palace in Helio­po­lis. All is peaceful & they r spen­ding the night the­re. — I am her­ein­front of TV buil­ding, a lot of ppl r still in Tah­r­ir, may­be no one tweeting :) — Ppl are chan­ting “here are the liars” while poin­ting at ppl loo­king at us from the TV buil­ding. — Ama­zing ener­gy, ppl just seem to recy­cle their anger into posi­ti­ve blasts of ener­gy. Chants and drums & whist­les all over.

 

interview
tahrir square februar 2011
kurz vor ausbruch staatlicher gewalt
gegen aktivisten/innen auf dem platz
source : zero silence project

 

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luftpostbrief

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lima : 0.55 — Manch­mal sitz ich im Zug und foto­gra­fie­re mit mei­nem Kopf. Ich betrach­te eine Frau, einen Mann, ein Kind für zwei oder drei Sekun­den, und ver­su­che mir bereits in der nächs­ten Minu­te ein Licht­bild in Erin­ne­rung zu rufen. Ich den­ke: blau­er Schal, Hän­de, fei­ne Hän­de, Augen blau, Augen müde, Augen glück­lich, blau und müde, Turn­schu­he, gel­be Turn­schu­he, Zei­tung, was für eine Zei­tung, Haar­far­be, Schnee­haut, Mund, lächeln­der Mund, hör­te eine frem­de Spra­che, was für eine Spra­che könn­te das gewe­sen sein? Ich sit­ze also mit einem Bild in mei­nem Kopf im Zug und lau­sche einer Stim­me. Das Bild spricht. Das Bild lebt wei­ter. In jedem Bild, das in einem Zug auf­ge­nom­men wird, fin­det sich Bewe­gung, jene Stimm­be­we­gung viel­leicht, oder bereits die Bewe­gung der Erfin­dung. Wes­halb waren die Augen müde und ihr Aus­druck glück­lich? Eine Lie­bes­ge­schich­te? Oder wars die Zei­tung? Ja, was war das noch für eine Zei­tung? Viel­leicht ein Irr­tum, viel­leicht war die Zei­tung kei­ne Zei­tung, son­dern ein Brief gewe­sen, ein lang erwar­te­ter Brief, ein Brief, lie­be­voll von Hand geschrie­ben, ein Luft­post­brief, leicht, sehr leicht, ein Brief, noch kühl vom Flug. stop. Das Geräusch des Papiers. stop. Knis­ternd. stop. Auf­ste­hen! stop. Den Zug ver­las­sen! stop. Mit geschlos­se­nen Augen! — stop

interview
tahrir square
februar 2011
kurz vor ausbruch
staatlicher gewalt gegen
aktivisten/innen auf dem platz
source : zero silence project