Schlagwort: ohr

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von den vasentieren

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india : 3.15 UTC — Tage­lang hat­te ich über­legt, ob es sinn­voll wäre, über die Exis­tenz der Vasen­tie­re wei­ter nach­zu­den­ken. In die­sem Dis­kurs mit mir selbst, hat­ten mei­ne Vor­stel­lun­gen über das Wesen und die Gestalt der Vasen­tie­re, indes­sen wei­ter an Prä­zi­si­on zuge­nom­men, ohne dass ich das zunächst bemerk­te. Ein­mal war­te­te ich an einer Ampel unter einer Kas­ta­nie. Es war frü­her Abend gewe­sen und ich nutz­te die­se Situa­ti­on des Inne­hal­tens, um mir vor­zu­stel­len wie es sein könn­te, wenn ich eine Vase wäre. Ich hielt zunächst den Atem an, was eigent­lich nicht not­wen­dig gewe­sen war, Vasen­tie­re dür­fen atmen, Vasen­tie­re müs­sen atmen, und ver­such­te mich so wenig wie mög­lich zu bewe­gen, eine inne­re fes­te Struk­tur aus­zu­bil­den, sagen wir, eben eine Art Behäl­ter zu sein. Das ist gut gelun­gen, auch nach­dem ich von einer Kas­ta­nie auf den Kopf getrof­fen wor­den war, beweg­te ich mich nicht. In die­sem Moment wur­de statt­des­sen deut­lich, dass Vasen­tie­re nie­mals flüch­ten, weil sie nicht flüch­ten wol­len und weil sie nicht flüch­ten kön­nen, ihnen feh­len Füße und Bei­ne. Aber sie haben Augen und Ohren, und sind von ihrer orga­ni­schen Kon­struk­ti­on her begabt, For­men nach­zu­ah­men, die geeig­net sind, tie­fe­re Gewäs­ser in sich aus­zu­bil­den, das ist nicht ver­han­del­bar. Auch nicht, dass sie das Was­ser zur Ver­sor­gung der Pflan­zen, wel­chen sie Her­ber­ge bie­ten, aus der Luft ent­neh­men, sei sie noch so tro­cken. Mög­lich ist, dass Vasen­tie­re, die in der Lage sind, mit­tels ihrer Gedan­ken Bewe­gung zu for­mu­lie­ren, eher unglück­li­che Wesen sein wer­den, dar­an soll­te man unbe­dingt den­ken, ehe man sich an die Ver­wirk­li­chung der Vasen­tie­re machen wird. — Das Radio erzählt, hung­ri­ge Men­schen hät­ten im März wil­den Tau­ben nach­ge­stellt, und auch im April noch sei man unter Lebens­ge­fahr auf Tau­ben­jagd gegan­gen. — stop

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flugstunde

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romeo : 2.03 UTC — Fol­gen­des habe ich mir vor­ge­stellt in einem Abend­zug sit­zend von einer Minu­te zur ande­ren, Vögel näm­lich, die über einen som­mer­li­chen Him­mel ras­ten, ein­an­der locken­de, Haken schla­gen­de Künst­ler, man­che flo­gen wei­te Stre­cken auf dem Rücken dicht über den Boden hin. Das war ein Vogel­him­mel wild blü­hen­der Wie­sen, Bie­nen­ge­schos­se, schwe­ben­de Brumm­krei­sel­pil­ze. Unter einem Baum kau­er­ten ein paar Kin­der, die schraub­ten an fau­chen­den Tau­ben­köp­fen her­um, eine Geschich­te feins­ter Werk­zeu­ge, jawohl, eine Geschich­te auch elek­trisch knis­tern­der Pla­ti­nen, die unter jener vor­ge­stell­ten Wie­se ver­bor­gen lagen. Ich ruh­te dann bald selbst auf dem fun­ken­den Boden und mein­te noch das Sin­gen der Kno­chen­sä­gen hin­ter mei­nen Ohren zu hören. Dann auf und davon, senk­recht in Spi­ra­len eines Unge­üb­ten gegen die Wol­ken. — Heu­te, so sehr ich auch mei­ne Ohren bemü­he, ist aus dem Radio nichts zu ver­neh­men. — stop

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rose

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kili­man­dscha­ro : 18.15 — In einem schat­ti­gen Laden nahe der Roo­se­velt Island Tram­way Basis­sta­ti­on West war­te­te ein alter Mann hin­ter einem Tre­sen. Er war ver­mut­lich ame­ri­ka­ni­scher Staats­bür­ger, aber eher chi­ne­si­schen Ursprungs. Als ich von dem klei­nen Park her, des­sen Lin­den­bäu­me Küh­le spen­de­ten, in den Laden trat, ver­beug­te sich der Mann, grüss­te, er kann­te mich bereits, wuss­te, dass ich mich für Schne­cken inter­es­sie­re, für Was­ser­schne­cken prä­zi­se, auch für wan­dern­de See­ane­mo­nen­bäu­me, und für Pra­li­nen, die unter der Was­ser­ober­flä­che, also im Was­ser, hübsch anzu­se­hen sind, schwe­ben­de Ver­su­chun­gen, ohne sich je von selbst auf­zu­lö­sen. An die­sem hei­ßen Som­mer­abend kamen wir sofort ins Gespräch. Ich erzähl­te dem alten Mann, ich wür­de nach einem beson­de­ren Geschenk suchen für ein Kie­men­mäd­chen namens Rose. Sie sei zehn Jah­re alt und nicht sehr glück­lich, da sie schon lan­ge Zeit den Wunsch ver­spür­te, wie ande­re Kin­der ihres Alters zur Schu­le zu gehen, leib­haf­tig am Unter­richt teil­zu­neh­men, nicht über einen Bild­schirm mit einem fer­nen Klas­sen­raum ver­bun­den. Ich glau­be, ich war genau zu dem rich­ti­gen Zeit­punkt in den Laden gekom­men, denn der alte, chi­ne­sisch wir­ken­de Mann, freu­te sich. Er mach­te einen hel­len, pfei­fen­den Ton, ver­schwand in sei­nen Maga­zi­nen, um kurz dar­auf eine Rei­he von Spiel­do­sen auf den Tre­sen abzu­stel­len. Das waren Wal­zen- und Loch­plat­ten­spiel­do­sen mit Kur­bel­wer­ken, die der Ladung einer Feder­span­nung dien­ten. Vor einer Stun­de gelie­fert, sag­te der alte Mann, sie machen schau­er­lich schö­ne Geräu­sche im Was­ser! Man kön­ne, setz­te er hin­zu, sofern man sich in dem sel­ben Was­ser der Spiel­do­sen befän­de, die fei­nen Stö­ße ihrer mecha­ni­schen Wer­ke über­all auf dem Kör­per spü­ren. Bald leg­te er eine der Dosen in ein Aqua­ri­um ab, in wel­chem Zwerg­see­ro­sen sie­del­ten. Kurz dar­auf fuhr ich mit der Tram nach Roo­se­velt Island rüber. Das Musik­werk, Ben­ny Good­man, das ich für Rose erstan­den hat­te, war in das Gehäu­se einer Jakobs­mu­schel ver­senkt. Die Schne­cke leb­te, wes­we­gen ich tropf­te, weil der Beu­tel, in dem ich Roses Geschenk trans­por­tier­te, über eine undich­te Stel­le ver­füg­te. Gegen Mit­ter­nacht, ich war gera­de ein­ge­schla­fen, öff­ne­te tief in mei­nem rech­ten Ohr knis­ternd eine Zwerg­see­ro­se ihre Blü­te. — Das Radio erzählt an die­sem war­men Tag im Mai von einer alten Dame, die in Mariu­pol auf offe­ner Stra­ße von einem Scharf­schüt­zen erschos­sen wor­den sein soll. — stop

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im winter in münchen

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echo : 22.28 UTC — Ich bin ein paar Jah­re alt. Auf dem Schlit­ten fah­re ich einen Berg hin­ab. Das ist lus­tig, ich bin glück­lich. Wenn ich müde bin zieht mich Groß­mutter den Berg wie­der hin­auf. Ande­re Kin­der sind müde wie ich und wer­den von ihren Vätern oder Müt­tern gezo­gen. Auf dem Berg steht ein Kreuz. Ich fra­ge Groß­mutter, war­um ein Kreuz auf dem Berg steht. Groß­mutter sagt: Weil das der Schutt­berg ist. Ich fra­ge: Was ist ein Schutt­berg? Groß­mutter ant­wor­tet: Das ist ein Berg von dem Schutt der Häu­ser, die zer­bombt wor­den sind. Sie erzählt, dass in dem Berg vie­le Men­schen begra­ben sei­en, die habe man nicht alle gefun­den, die habe man mit dem Schutt begra­ben, des­halb habe man ein Kreuz auf den Berg gestellt, wegen der Kno­chen, die sich im Berg befin­den. Und schon fah­re ich wie­der den Berg hin­un­ter. Und der Wind pfeift mir um die Ohren und ich lache und die Groß­mutter dampft aus dem Mund und ist bald wie­der fröh­lich gewor­den. Ich tra­ge eine rote Woll­müt­ze auf dem Kopf. — stop

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lupenbuch

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nord­pol : 15.12 UTC — Eine Metho­de exis­tiert, die ich als posi­ti­ven Blick bezeich­nen möch­te, ein Fern­rohr­blick in Rich­tung Glücks. Das Buch der Lupen. Oder Rei­se­zie­le: Qui­to . Lis­sa­bon . Tasch­kent. Montauk. Tur­ku. Syra­kus. Tan­ger. Bue­nos Aires. Pata­go­ni­en. Uum­man­n­aq. — stop
ping

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google earth

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echo : 22.52 UTC — Ein­mal bemerk­te ich die Sil­hou­et­te eines Men­schen am Strand von Montauk, einen Strich, der einen Schat­ten warf. Ich dach­te: Das ist eine im Beson­de­ren berüh­ren­de Erschei­nung vom Welt­raum her gese­hen. Der Pla­net scheint belebt zu sein. — Ich ver­lie­re Wör­ter, wenn ich nicht lese, nicht schrei­be, nicht lang­sam spre­che. Tages­si­gnal­wör­ter sind Wör­ter, die von einem Tag gestem­pelt sind. Der heu­ti­ge Tag könn­te dem Wort Ohr­trom­pe­te ver­bun­den sein. — stop

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kolibri m5

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india : 0.14 UTC — Es ist tat­säch­lich 0 Uhr und 14 Minu­ten, kurz nach Mit­ter­nacht. Ich habe lan­ge Zeit gewar­tet, näm­lich von 22 Uhr des ver­gan­ge­nen Tages an bis zu die­ser Minu­te, um fol­gen­den Text zu wie­der­ho­len, das heisst, ich wer­de Zei­chen für Zei­chen notie­ren, was ich vor Jah­ren bereits zur sel­ben Stun­de auf­ge­schrie­ben habe. Hört Ihr das Geräusch der Tas­ta­tur? Es ist kurz nach Mit­ter­nacht. Eine Droh­ne in der Gestalt eines Koli­bris sta­tio­niert seit weni­gen Minu­ten in einem Abstand von 1.5 Metern vor mir in der Luft. Sie scheint zu beob­ach­ten, wie ich gera­de über sie notie­re. Kurz zuvor war das klei­ne Wesen in mei­nem Zim­mer her­um­ge­flo­gen, hat­te mei­nen Kak­te­en­tisch unter­sucht, mei­ne Bücher, das Later­nen­si­gnal­licht, wel­ches ich vom Groß­va­ter erb­te, auch mei­ne Papie­re, Foto­gra­fien, Schreib­werk­zeu­ge. Ruck­ar­tig ver­la­ger­te das Luft­tier sei­ne Posi­ti­on von Gegen­stand zu Gegen­stand. Ich glau­be, in den Momen­ten des Still­stan­des wur­den Auf­nah­men gefer­tigt, genau in der Art und Wei­se wie in die­sem Moment eine Auf­nah­me von mir selbst, indem ich auf dem Arbeits­so­fa sit­ze und so tue als gin­ge mich das alles gar nichts an. Von der Droh­ne, die ich ver­sucht bin, tat­säch­lich für einen Koli­bri­vo­gel zu hal­ten, war zunächst nichts zu hören gewe­sen, kei­ner­lei Geräusch, aber nun, seit ein oder zwei Minu­ten, mei­ne ich einen lei­se pfei­fen­den Luft­zug zu ver­neh­men, der von den nicht sicht­ba­ren Flü­geln des Luft­we­sens aus­zu­ge­hen scheint. Die­se Flü­gel bewe­gen sich so schnell, dass sie nur als eine Unschär­fe der Luft wahr­zu­neh­men sind. Ein wei­te­res, ein hel­les fei­nes Geräusch ist zu hören, ein Wis­pern. Die­ses Wis­pern scheint von dem Schna­bel des Koli­bris her zu kom­men. Ich habe die­sen Schna­bel zunächst für eine Attrap­pe gehal­ten, jetzt aber hal­te ich für mög­lich, dass der Droh­nen­vo­gel doch mit die­sem Schna­bel spricht, also viel­leicht mit mir, der ich auf dem Sofa sit­ze und so tue, als gin­ge mich das alles gar nichts an. Ich kann natür­lich nicht sagen, was er mit­tei­len möch­te. Es ist denk­bar, dass viel­leicht eine ent­fern­te Stim­me aus dem Schna­bel zu mir spricht, ja, das ist denk­bar. Nun war­ten wir ein­mal ab, ob der klei­ne spre­chen­de Vogel sich mir nähern und viel­leicht in eines mei­ner Ohren spre­chen wird. — stop
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Codegeräusch

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echo : 8.33 UTC — Bemer­kens­wert immer wie­der die Vor­stel­lung, das Wort h i b i s c i l l i könn­te nach sei­ner Ent­tar­nung genaue die sel­be Bedeu­tung haben wie die Zei­chen­fol­ge x l / * q k o y. Es exis­tie­ren dem­zu­fol­ge Codes, die wohl­klin­gend sind für mensch­li­che Ohren, wäh­rend ande­re even­tu­ell fleis­si­gen Rechen­ma­schi­nen gefal­len. — stop

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ai : BELARUS

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MENSCH IN GEFAHR : “Viach­as­lau Rahash­chuks Gesund­heits­zu­stand ist so schlecht, dass er umge­hend in ein Kran­ken­haus ein­ge­wie­sen wer­den müss­te. Doch statt­des­sen befin­det er sich in der Unter­su­chungs­haft­an­stalt Nr. 6. Sei­ne Ver­let­zun­gen sind auf Fol­ter und ande­re Miss­hand­lun­gen zurück­zu­füh­ren, denen er in der Haft aus­ge­setzt war. / Der Taxi­fah­rer wur­de am Abend des 10. August in Pinsk von min­des­tens fünf Polizeibeamt_innen gewalt­sam und will­kür­lich fest­ge­nom­men, als er mit sei­ner Schwes­ter und ihrem zwölf­jäh­ri­gen Sohn spa­zie­ren ging. Am Vor­tag waren die Wahl­er­geb­nis­se der Prä­si­dent­schafts­wahl offi­zi­ell bekannt­ge­ge­ben wor­den und nach mas­si­ven Betrugs­vor­wür­fen hiel­ten die Pro­tes­te in der Stadt noch an. Viach­as­lau Rahash­chuk hat kei­ne Straf­tat began­gen und sei­ne Fest­nah­me und nach­fol­gen­de Inhaf­tie­rung sind will­kür­lich. In der Zwi­schen­zeit wur­de er nach Para­graf 293 Teil 1 des bela­rus­si­schen Straf­ge­setz­bu­ches ange­klagt, der im Zusam­men­hang mit dem Vor­wurf von “Mas­sen­un­ru­hen” steht. Bei einer Ver­ur­tei­lung dro­hen ihm bis zu 15 Jah­re Haft. / Am 11. August nahm einer der dama­li­gen Mit­häft­lin­ge von Viach­as­lau Rahash­chuk Kon­takt zu des­sen Mut­ter auf und teil­te ihr mit, dass ihr Sohn von Gefäng­nis­wär­tern schwer miss­han­delt wor­den sei. Er habe ein Häma­tom hin­ter dem Ohr, drei Schnitt­wun­den am Kopf und Prel­lun­gen an der gesam­ten Wir­bel­säu­le. Außer­dem sei­en die Gefäng­nis­kor­ri­do­re vol­ler Blut­la­chen von all den­je­ni­gen, die geschla­gen wur­den. / Seit­dem hat Viach­as­lau Rahash­chuk ein per­ma­nen­tes Klin­geln in sei­nem Kopf. Sei­ne Ange­hö­ri­gen baten einen Gefäng­nis­me­di­zi­ner dar­um, ihm eine Über­wei­sung zur Com­pu­ter-Tomo­gra­fie aus­zu­stel­len. Die­ser mein­te jedoch nur, dass es Viach­as­lau Rahash­chuk gut gehe und dass die Fami­lie wei­ter­hin Medi­ka­men­te zur Lin­de­rung der Sym­pto­me schi­cken sol­le. Glaub­wür­di­gen und aktu­el­len Berich­ten zufol­ge hat Viach­as­lau Rahash­chuk wie­der­holt für bis zu 20 Minu­ten das Bewusst­sein ver­lo­ren. Außer­dem hat er auf der lin­ken Sei­te des Brust­korbs einen Tumor ent­wi­ckelt. Die wie­der­hol­ten Bit­ten sei­ner Fami­lie, ihn einer unab­hän­gi­gen ärzt­li­chen Unter­su­chung zu unter­zie­hen, wur­den alle­samt abge­lehnt. Viach­as­lau Rahash­chuk wird die drin­gend benö­tig­te medi­zi­ni­sche Behand­lung ver­wei­gert.”- Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen bis spä­tes­tens zum 8.2.2021 unter > ai : urgent action

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maskentier No 1

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tan­go : 0.06 UTC — In einer gezeich­ne­ten Vor­stel­lung der Mas­ken­tie­re sind Augen zu bemer­ken. Das ist sehr selt­sam, weil Augen nicht eigent­lich sinn­voll oder unver­zicht­bar sind für den Zweck, dem Mas­ken­tie­re bald ein­mal die­nen wer­den. Es ist näm­lich so, dass Mas­ken­tie­re in der Lage sein soll­ten, sich auf mensch­li­che Mün­der und Nasen nie­der­zu­le­gen, um die­sel­ben zu beatmen, dem­zu­fol­ge Luft aus der Atmo­sphä­re zu ent­neh­men, um die­se even­tu­ell kon­ta­mi­nier­te Luft für Men­schen oder ande­re Tie­re sorg­fäl­tigst zu fil­tern, indem sie in Stun­den, da sie ihrer Bestim­mung fol­gen, auf viel­fäl­tig gestal­te­ten Wan­gen, Nasen­rü­cken, Hals­par­tien so dicht zu lie­gen kom­men, dass kein Gramm einer Viren­last je an ihren Rän­dern oder Enden ent­wei­chen könn­te. Es ist statt­des­sen ganz wun­der­bar sau­be­re Luft, die sie spen­den, und es ist ganz wun­der­bar sau­be­re Luft, die sie im Gegen­zug wie­der an die Welt zurück­ge­ben wer­den. Natür­lich ist denk­bar, dass kein Wort, kein Schrei durch ihre Leder­haut hin­durch nach drau­ßen drin­gen wird, es wird also stil­ler unter den Men­schen, die schwei­gen und sich sicher füh­len, sobald sie mit ihren wär­men­den Mas­ken über Stra­ßen und durch Waren­häu­ser spa­zie­ren. Dann ist Abend gewor­den, und man legt das getra­ge­ne Tier zurück in einen Behäl­ter, der mit Was­ser gefüllt ist. Dort schwim­men sie dann auf­ge­regt unter wei­te­ren Mas­ken­tie­ren her­um und erzäh­len sich Geschich­ten, was sie hör­ten und was sie gese­hen haben wäh­rend des Tages, indes­sen sie sich säu­bern und paa­ren, um wei­te­re Mas­ken­tie­re zu erzeu­gen. — Auch Ohren, jawohl! — stop