3.05 — Ich weiß nicht weshalb, heute Nacht finde ich mich mit Zollstock vor Uwe Johnsons Jahrestagen wieder. Ich beobachte meine Hände, wie sie das Maß einer Zeile messen, wie sie mit einem wandernden Finger die Linien einer Seite zählen, wie sie das Buch mit Luft durchfächern, wie sie Ziffern notieren auf ein Blatt Papier. Kurz darauf liegen linke, als auch rechte Hand ruhig auf dem Tisch, während das Gehirn, das ihnen zugeordnet ist, lautlos rechnend vor sich hin arbeitet. Ich notiere: Die gesammelten Zeichen der Jahrestage in ihrer Frankfurter Sonderausgabe würden eine lesbare Kette von 6.4 Kilometern Länge bilden, wenn sie in genau jener Reihenfolge dem Buch entkommen würden, wie von Uwe Johnson einmal ausgedacht. — stop