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kakaduzwerge

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gink­go : 6.55 – Ein schläf­ri­ger Mann sitzt in die­sen Minu­ten mit einer Schreib­ma­schi­ne auf dem höl­zer­nen Boden sei­nes Arbeits­zim­mers. Habe zuletzt zwei Stun­den in Chris­toph Rans­mayrs letz­ter Welt gele­sen, in einem Buch, das ich immer dann zur Hand neh­me, wenn mir die Spra­che müde zu wer­den scheint. Der Mai kam blau und stür­misch. Ein war­mer, nach Essig und Schnee­ro­sen duf­ten­der Wind fraß die letz­ten Eis­rin­den von den Tüm­peln, feg­te die Rauch­schwa­den aus den Gas­sen und trieb zer­ris­se­ne Gir­lan­den, Papier­blu­men und die öli­gen Fet­zen von Lam­pi­ons über den Strand. (Chris­toph Rans­mayr). Kaum hat­te ich das Wort Schnee­ro­se zu Ende gele­sen, stand ich auf und war­te­te erhitzt zwei oder drei Minu­ten vor mei­nem Aqua­ri­um. Dort woh­nen seit eini­gen Mona­ten Wäl­der und Fische, die mich im Zwie­licht schwe­bend, Stun­de um Stun­de beob­ach­ten. Ein­mal, gegen Zwei, ent­fal­te­te ich einen Stadt­plan New Yorks. Das mach­te sie wild. Dann wie­der Ruhe. Flos­sen­fä­den. Flug­dra­chen­schwän­ze. Und die­ser Mann, die­ser schläf­ri­ge Mann, der sich wie­der und wie­der nähert. Sei­ne Freu­de, dass ihn das Wort Schnee­ro­se, indem es dem Wort Essig folg­te, der­art begeis­ter­te, dass ihm warm wur­de, feu­rig und alle die­se Din­ge. Aber natür­lich, aber natür­lich erneut die Fra­ge, ob mei­ne Kaka­du­zwer­ge mich als einen der ihren, als einen Fisch betrach­ten. — Guten Morgen!
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