himalaya : 21.18 — Als ich jung gewesen war, habe ich immer wieder einmal gern in Peter Handkes Journal „Das Gewicht der Welt“ gelesen. Am Nachmittag, heute, suchte ich in meinen Regalen, ich glaube, ich muss das Buch verlegt haben oder verstellt, ich werde später noch einmal nach ihm sehen. Auch habe ich heute in der digitalen Sphäre Hinweise entdeckt auf ein Interview, das Peter Handke mit Alexander Dorin im Jahr 2011 geführt haben soll. Dieser wesentliche Hinweis auf ein furchtbares Gespräch ist in einer präzisen Analyse (Die Spur des Irrläufers) der Schriftstellerin Alida Bremer zu finden. Ich frage mich, ist es nicht vielleicht so, dass das Gespräch eines Autors als sehr viel authentischer anzusehen ist, wahrhaftiger, als Texte, die in den Büchern desselben Autors zu finden sind, vielfach gewendet und überprüft? Hat Peter Handke tatsächlich so gesprochen? Ich las: Überhaupt, diese sogenannten »Mütter von Srebrenica«: Denen glaube ich kein Wort, denen nehme ich die Trauer nicht ab. Wäre ich Mutter, ich trauerte alleine. Es gab die Mütter von Buenos Aires, sehr richtig, die hatten sich zusammengeschlossen und die Militärdiktatoren gefragt, was mit ihren Kindern geschehen ist. Aber diese billige Nachahmung ist scheußlich. Es gibt die Mütter von Buenos Aires, und das genügt. — stop