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katta

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del­ta : 1.28 — In den Abtei­lun­gen des Regen­wal­des : 28° Cel­si­us. Schwe­re, feuch­te Luft wie ein war­mes Tuch, das ich mit jedem Atem­zug durch mei­ne Lun­ge zie­he. Noch tropft küh­les Was­ser einer Regen­ma­schi­ne von den Bäu­men. Ein Kat­ta badet auf einem stei­ner­nen Tisch, an dem ich Platz neh­me, ohne sich von mei­ner Gegen­wart stö­ren zu las­sen. Viel­leicht habe ich nach Wochen, die ich unter sei­nen Bäu­men sit­zend zuge­bracht habe, einen Abdruck in sei­nem Gehirn hin­ter­las­sen, der in dem Moment, da ich im Pal­men­haus erschei­ne, anstatt Gefahr, die Gestalt einer Sul­ta­ni­ne zeigt. Scheue, has­ti­ge Bli­cke tief­schwar­zer Augen­per­len, dann wie­der hef­ti­ge Bewe­gun­gen des Kop­fes gegen den Stein, die prä­zi­se in der Art und Wei­se der Lemu­re vor­ge­tra­gen wer­den. — Immer wie­der die Fra­ge : Was sieht die­ser klei­ne Affe, wenn er mich betrach­tet? Was hört er, was nimmt er von mir wahr? Ein Wesen viel­leicht, das weder Bäu­me noch Wän­de des glä­ser­nen Hau­ses zu bestei­gen ver­mag, einen Mann, der schreibt. Bewe­gun­gen zwei­er Hän­de gegen ein Stück leuch­ten­des Holz, das kaum hör­bar klap­pert. Ein Schnur­ren, sobald gesetz­te Zei­chen­fol­gen aus dem vor­läu­fi­gen Spei­cher in das tie­fe­re Gedächt­nis der Maschi­ne über­tra­gen wer­den. Ein noch deut­li­cher hör­ba­res Geräusch, sobald eine Infor­ma­ti­on aus dem Gedächt­nis der Maschi­ne wie­der ver­schwin­det, ein Geräusch, das dem Geräusch einer Hand­voll Muschel­san­des ähnelt, der durch hoh­le Äste eine Bau­mes rinnt. Eine Hand, die unsicht­bar wird zunächst, um kurz dar­auf Früch­te auf den Tisch abzu­le­gen. — Ist die­se Hand, die sich über den Tisch fort­be­wegt, um eine Amei­se zu ver­trei­ben, die Hand des Man­nes, der nicht flie­gen, der nicht klet­tern kann, oder ist die­se Hand ein Tier für sich, das Sul­ta­ni­nen auf dem Tisch erzeugt, sobald der Mann, der nie­mals fliegt, der nie­mals klet­tert, zuge­gen ist? – stop

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