Aus der Wörtersammlung: andrea faciu

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animals

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india : 10.02 – Ein leben­des Blatt Papier, nach wie vor hei­ter, wel­ches aus Mil­lio­nen mobi­ler Ein­hei­ten oder Per­sön­lich­kei­ten bestehen wür­de, könn­te immer dann als eine Rechen­ma­schi­ne betrach­tet wer­den, wenn jedes der zu dem Blatt gehö­ren­den Indi­vi­du­en für sich im Stan­de wäre, zwei oder wei­te­re Zustän­de, zum Bei­spiel hell oder nicht hell, anzu­neh­men und den Sta­tus die­ser Selbst­ver­fas­sung mit­tels einer Spra­che an benach­bar­te Indi­vi­du­en wei­ter­zu­ge­ben. Ja, das ist denk­bar, eine Rechen­ma­schi­ne, die sich vor­sätz­li­cher Wei­se in Luft auf­lö­sen und wie­der aus der Luft her­aus ver­ei­nen könn­te. — stop
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andrea faciu — touching the city

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hibis­kus : 18.02 — Fan­gen wir noch ein­mal von vor­ne an. Wie das ist, eine Stadt zu berüh­ren, tou­ch­ing the city. Die Hand einer Frau, gefilmt von einer Kame­ra, die sich in einer wei­te­ren Hand, der zwei­ten Hand der­sel­ben Frau befin­det, streicht über Häu­ser­wän­de, Klin­gel­knöp­fe, Brief­käs­ten, Namens­schil­der. Film­par­ti­kel, in einen ver­dun­kel­ten Raum getra­gen, wo sie sich wie­der­ho­len, ver­win­kelt zu zar­ten, beben­den Geräu­schen des Lichts. — In Flo­renz, an einem herbst­li­chen Abend, erzählt die Künst­le­rin Andrea Faciu der­art span­nend von ihrer Arbeit, dass ich einen Tag spä­ter mei­ne eige­nen Hän­de beob­ach­te, indem sie die Stadt Flo­renz berüh­ren. Die­se Hän­de nun tas­te­ten in New York nach der sil­ber­nen Haut eines Sub­way-Wag­gons, Ges­ten der Begrü­ßung viel­leicht. Da war eine mühe­voll gehen­de Frau gewe­sen, ich erin­ne­re mich, eine India­ne­rin unter einem Pon­cho, gebeugt von der Last einer Chris­tus­fi­gur, die sie durch einen Tun­nel nahe des Times Squa­re schlepp­te. Ihre mur­melnd beten­de Stim­me. Chris­tus blinkte.
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