marimba : 22.28 UTC – Es war einmal an einem frühen Abend. Landkrieg von oben aus großer Höhe. Noch warmes, mildes Licht der tief über dem Horizont stehenden Sonne. In diesem Licht segeln Drohen weit unter uns lautlos der Erde nah, weiße Rotorwesen vor und zurück, tasten sich heran, wie Luftkatzen an qualmende, gepanzerte Fahrzeuge. Der Rauch brennender Öle, brennender Körper, weithin sichtbar. Flach über den Steppenboden fliegen Geschosse von irgendwoher, zeichnen Spuren in der dampfenden Luft. Menschenfiguren eilen aus versengten Fahrzeugen, suchen Zuflucht im Unterholz der schmalen Baumstreifen, die die ukrainische Steppe durchziehen. Zu schwarzen Gestalten nun in der Schneelandschaft der Wärmebildkamera geworden, Gestalten, die nicht unsichtbar werden, sosehr sie auch wünschen, nie wieder sichtbar zu sein. Drohnen, weitere Vögel, nähern sich. Weiße fliegende Spinnen erkunden, ob noch Leben im brennenden Panzer zu finden ist, luren in die Schatten der metallenen Höhlen. Das sind tatsächlich Bewegungen jagender Katzen. Aus der Helligkeit gleißenden Feuers bewegt sich die Gestalt eines flüchtenden Menschen hervor. Der flüchtende Mensch zieht ein Bein hinter sich her, das Bein scheint verloren. Der Mensch fällt, als er auch das zweite Bein für immer verliert. Liegt ganz still im Gras. Ein Drohnenvogel schwebt über ihm. Der Vogel wartet. — stop