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herzgeschichte

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hibis­kus : 0.05 — Zu einer Zeit, als mei­ne Mut­ter noch für mich atme­te, beweg­te sich zum ers­ten Mal mein Herz. Bald wur­de ich gebo­ren und lern­te zu schwei­gen, zu sit­zen, zu ste­hen und mei­ne Schu­he zu bin­den, mit Krei­de auf eine Tafel zu schrei­ben und zu lesen, und wäh­rend ich die­se fei­nen Din­ge lern­te, schlug immer­fort mein Herz. Auch am Tag, als ich sie­ben Jah­re alt wur­de, schlug mein Herz so unbe­merkt, wie an allen ande­ren Tagen zuvor, und ich freu­te mich, weil ich an die­sem Tag ein Schach­spiel über­reicht bekam. Der klei­ne Jun­ge, der mir die­ses Schach­spiel schenk­te, war nicht zu mei­nem Fest für Freun­de gekom­men, statt­des­sen kam sei­ne Mut­ter. Sie war blass, nein durch­sich­tig, sie erzähl­te, ihr Sohn kön­ne nicht kom­men, weil sein Herz sehr schwach gewor­den sei. Kur­ze Zeit spä­ter starb der Jun­ge, der bei­na­he mein Freund gewor­den wäre, an die­ser Nach­richt. An jenem Abend, am Abend mei­nes klei­nen Fes­tes, leb­te der klei­ne Jun­ge noch, und ich dach­te an ihn und über­leg­te, was die Wor­te ein schwa­ches Herz viel­leicht bedeu­te­ten. Ich lag also auf dem Bett und hat­te eine Hand auf die Brust gelegt und spür­te den Bewe­gun­gen mei­nes Her­zens nach. Mit geschlos­se­nen Augen, ich erin­ne­re mich genau, konn­te ich Erschüt­te­run­gen füh­len, eine selt­sa­me Erfah­rung. Sehr lan­ge lag ich so rück­lings auf dem Bett und dach­te, dass mein Herz ein star­kes Herz zu sein schien, aber als ich mei­ne Hand zur Sei­te leg­te, war mir für einen kur­zen Moment, als ob mein Herz ste­hen geblie­ben war, weil ich sei­ne Bewe­gun­gen nicht län­ger spü­ren konn­te. Als ich erwach­te, wun­der­te ich mich, dass ich noch immer leb­te, obwohl ich mein Herz ver­ges­sen hat­te wäh­rend der Nacht. Und jetzt, da ich die­se klei­ne Geschich­te notie­re, den­ke ich, dass ich damals viel­leicht, an jenem Abend genau, damit begon­nen habe, mich zu wun­dern. Auch heu­te noch, um vie­le Jah­re älter, wun­de­re ich mich über mein Herz, oder ich wun­de­re mich über Stra­ßen­bah­nen, dass sie exis­tie­ren. Ja, sehr ger­ne wun­de­re ich mich über Straßenbahnen.

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