nordpol : 0.03 — Beobachtete in einem Bus (Take five) eine Mutter und ihr Kind. Zwei Männer von dunkler Hautfarbe saßen gegenüber. Sie unterhielten sich. Das Kind hörte aufmerksam zu. Dann lachten die Männer und das Kind fragte die Mutter, was die Männer erzählten, worüber sie lachten. Sogleich lauschte die Mutter zu den Männern hin. Sie lauschte lange, sie lauschte auch mit den Augen. Es war nicht die englische und auch nicht die französische Sprache, die sie vernahm, es war eine seltsam klingende Sprache, Klick. Klick. Die Mutter sagte zum Kind: über Afrika. – Während ich diese Geschichte notierte, erinnerte ich mich an einen Gedanken, den G.C.Lichtenberg bereits um das Jahr 1778 herum formulierte. Er schrieb: Vorstellungen sind auch ein Leben und eine Welt. – So ist jetzt wieder Nacht geworden. Ein Himmel schön dunkel von schweren Wolken, gleich wird es Frösche regnen. — stop
Aus der Wörtersammlung: englisch
zebraspringspinne
echo : 0.50 — Kurz nach Mitternacht. Gerade eben entert meine Zebraspringspinne den Tisch. Eigentlich wollte ich rasch eine kleine Geschichte erzählen, von einem afrikanischen Mann, dem ich regelmäßig begegne morgens vor der Zentralstation, einem Mann, der immer wieder betrunken ist und immer wieder nur einen Schuh trägt und eine seltsame Sprache spricht, eine Mixtur aus französischen, englischen, deutschen und afrikanischen Wörtern. Aber jetzt sitzt die Spinne auf dem Tisch und der afrikanische Mann muss warten. Ich ahne bereits, wo meine Spinne wohnt. Wieder die Frage, ob diese Spinne dieselbe Spinne ist, mit der ich den vergangenen Sommer verbrachte? Wie groß wird die Spinne auf meinem Schreibtisch einmal werden, wie lange kann ich mit ihr noch befreundet sein? Ob sie sich der Gefahr bewusst ist, in der sie sich befindet? Was eigentlich frisst diese Spinne, die meine Spinne ist, solange sie nicht flieht? — Neun Uhr zwölf in Rangen, Burma. — stop