olimambo : 23.32 — Das Gespräch am späten Abend mit Din. Ihre leise, singende Stimme. Sie sei, als die Panzer kamen, in eine Seitenstraße geflüchtet. Wie sie ihre Augen schließt, wie sie sagt, sie habe keine Menschen mehr gesehen nach kurzer Zeit, einige Freunde nur, die sich an die Wände der Häuser drückten. Die Hand ihrer großen Schwester. Die Luft, die auf ihrem kleinen Körper bebte. Aber Menschenstille. Wie sie nach Wörtern sucht, nach Wörtern in deutscher Sprache, die geeignet wären, zu beschreiben, was sie in dem Moment, da ich auf die Fortsetzung ihrer Erzählung warte, hört in ihrem Kopf. Das feine, das seltsame Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie am Ausdruck meiner Augen bemerkt, dass ich wahrgenommen haben könnte, dass die Bilder, die ich wusste, tatsächlich geschehen waren, das Massaker auf dem großen Platz, stolpernde Menschen, Menschen auf Bahren, zermalmte Fahrräder, der Mann mit Einkaufstüten in seinen Händen auf der Paradestraße vor einem Panzer stehend. Dann die Flucht ins häusliche Leben zurück wie in ein Versteck, das stumme Verschwinden junger Leben für immer. Staub. Du solltest mit Stäbchen essen, sagt Din, das machst Du so, schau! — stop