lima : 15.42 UTC – Was für ein wunderbarer Nachmittag. Sonne scheint ins Arbeitszimmer, Magnolien blühen, und die Luft duftet nach Fröschen und Zimt. Hörte Charlie Parkers Summertime, während ich im Echokammerthread auf Position Twitter pfundweise Drehorgelsätze über Gutmenschen lese, die man gern aufhängen würde, wenn man doch endlich einmal aufräumen dürfte. Das Wort aufräumen ist ein sehr begehrtes Wort in der Kammer. Auch heute wieder geht Europa, geht Deutschland unter, und alle, die anderer Ansicht sind, lügen. Würden sie, die Andre88 heißen, Rebell77, Ausbilder Schmidt, Werwolf, Deutschrose, würden sie, die in dieser Weise heißen, tun, wovon sie reden, hätten wir viele lustvolle Bestien überall auf den Straßen, in den Parks, den Hinterhöfen. Auch Eichhörnchen, unsere lieben mitteleuropäischen Eichhörnchen, würden dann, von Menschenvorbildern geleitet, mit gefletschten Zähnen zugereiste Nutrias im Teich des botanischen Gartens bis zu ihrem bitteren Ende jagen. — stop
Aus der Wörtersammlung: aufräumen
unordentliches kind
india : 0.58 — Unordentliches Kind: Jeder Stein, den es findet, jede gepflückte Blume und jeder gefangene Schmetterling ist ihm von Anfang an schon Sammlung, und alles, was es überhaupt besitzt, macht ihm eine einzige Sammlung aus. An ihm zeigt diese Leidenschaft ihr wahres Gesicht, der in den Antiquaren, Forschern, Büchernarren nur noch getrübt und manisch weiterbrennt. Kaum tritt es ins Leben, so ist es Jäger. Es jagt die Geister, deren Spur es in den Dingen wittert. Seine Nomadenjahre sind Stunden im Traumwald. Dorther schleppt es die Beute heim, um sie zu reinigen, zu festigen, zu entzaubern. Seine Schubladen müssen Zeughaus und Zoo, Kriminalmuseum und Krypta werden. Aufräumen hieße einen Bau vernichten voll stacheliger Kastanien, die Morgensterne, Stanniolpapiere, die ein Silberhort, Bauklötze, die Särge, Kakteen, die Totembäume und Kupferpfennige, die Schilder sind. Walter Benjamin. Ein Pfiff. — stop