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hydra No 3

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echo : 20.38 UTC — Eine Film­da­tei exis­tiert seit Jah­ren im Gedächt­nis mei­ner Com­pu­ter­ma­schi­ne. Ich habe die­se Datei noch nie geöff­net. Sie soll Bil­der ent­hal­ten, die den gewalt­sa­men Tod des Jour­na­lis­ten Dani­el Pearl vor lau­fen­der Kame­ra zei­gen. Immer wie­der der Gedan­ke, die Fra­ge, was ich unter­neh­men, was ich füh­len, wie ich leben wür­de, wenn ich wüss­te, dass Bil­der des Todes eines von mir gelieb­ten Men­schen, sei­ne Ernied­ri­gung, sei­ne Ver­zweif­lung betrach­tet wer­den oder betrach­tet wer­den könn­ten von Aber­tau­sen­den wil­der und frem­der Augen­paa­re. — Kann man mit einer Hydra ver­han­deln? — Ich stel­le fest. Das Wesen die­ser digi­ta­len Hydra der Grau­sam­keit ist zu unge­heu­rer Grö­ße gewach­sen. In Kanä­len der Tele­gram-Appli­ka­ti­on sind tau­send­fach Film­do­ku­men­te publi­ziert, die den Tod kämp­fen­der Men­schen an den Front­li­ni­en in der Ukrai­ne zei­gen. Sie wer­den in ihrem Ster­ben aus der Luft beob­ach­tet, von den Augen der Droh­nen, die zunächst nach Bewe­gung der Men­schen suchen, die unter ihnen in Wäl­dern und Grä­ben lie­gen. Droh­nen und ihre Augen sind töd­li­che Geschöp­fe. Sie bom­bar­die­ren, sie fil­men, sie prü­fen ihr Werk. Noch, es ist Som­mer 2024, wir­ken sie nicht auto­nom. — stop

Hydra

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In einer Nebel­kam­mer
Spu­ren kleinster
Teilchen
die Vater
beobachtete

 

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