sierra : 14.28 — Nach bald drei Jahren der Beobachtung vermag ich noch immer nicht zu sagen, ob ich im Zustand des Träumens über einen Geruchsinn verfüge oder nicht. — stop
Aus der Wörtersammlung: geruchsinn
auster
echo : 16.32 — Nach zwei Jahren der Beobachtung vermag ich noch immer nicht zu sagen, ob ich im Zustand des Träumens über einen Geruchsinn verfüge oder nicht. — stop
kirschbaumgarten
echo : 2.08 — Am Ende eines gelungenen Tages schon inmitten der Nacht. Mit Freunden lange durch angenehmen Wind spaziert. Leichter Regen, der noch warm ist vom Sommer. Geräusche der Nachtblüten, die mir von der Arbeit meiner Seele erzählen, vom genauer und immer genauer werdenden Blick auf eine unglückliche Geschichte. Das Rascheln des Regens in den Blättern vor den geöffneten Fenstern. Höre Charles Mingus, während ich einen Traum der vergangenen Nacht notiere. In diesem Traum besuchte ich einen blühenden Kirschbaumgarten. Ein wilder Duft, von dem ich mir träumend erzählte, dass ich ihn eigentlich nicht wahrnehmen könne, also nur erfunden habe, weil ich im Schlaf befindlich, über keinen Geruchssinn verfüge. Da war im Garten ein papierenes Band von Stamm zu Stamm gespannt, darauf eine handschriftliche Zeile, unendlich scheinbar, weil der Anfang und das Ende des Bandes unsichtbar. Ich kann mich nun an den Text, den die Zeile auf dem Papier enthielt, nicht erinnern, wohl aber an einen Mann, auf den ich traf, nachdem ich der Zeichenstrecke eine Weile lesend gefolgt war. Er hielt einen Bleistift in der Hand, arbeitete, schrieb eine zweite Zeile über die bereits vorhandene Zeile, gleichwohl einen Text, den ich nicht erinnere. Für eine längere Zeit sah ich ihm schweigend zu, stand direkt hinter ihm und hörte dann, wie er sagte, ohne den Blick von seiner schreibenden Hand zu nehmen, dass man manchmal eine Variation der eigenen Lebenszeile schreiben müsse, um verstehen zu können. Nichts löschen, sagte der Mann, interpretieren, denken, nachfühlen. — stop