~ : yanuk le
to : louis
subject : MEDUSEN
date : oct 4 08 8.55 a.m.
Gegen den Abend zu Höhe 286 erreicht. Wollte noch weiter steigen, heftiges Fieber zwang mich zur Ruhe. Zunächst lange Zeit geschlafen, nachdem ich mein Zelt errichtet hatte und vertäut mit dem Stamm des Baumes, der noch immer so kräftig ist, dass zwei oder drei Menschen ihn gemeinsam nicht umarmen könnten. Heute ist mir wohler, obwohl ich noch erhitzt bin. Auf Knien bewege ich mich über die Plattform, weil meine Schritte unsicher sind, habe das Gefühl zu schlingern. Ja, Mr. Louis, so schlafe ich und beobachte dann wieder das Steigen und Sinken der Medusenfliegen, es sind hunderte, vielleicht tausende Handteller große Wesen, deren Schirme langsam um sich kreisen. Und weil sie leuchten, ein zartes, blaues Licht, das pulsiert, das auf die Bewegung meiner Finger reagiert, als würden sie zu mir und mit mir sprechen, wird es nachts an dieser Stelle meiner Reise niemals dunkel. Habe nach langer Beobachtung festgestellt, dass sie miteinander verbunden sind, Fäden, sehr feines Werk, vielleicht freiliegende Neuronen, sodass ich den Schwarm der Medusenfliegen, als ein schwebendes Gehirn beschreiben könnte. Muss das weiter untersuchen. Hast Du schon einmal versucht, einen Fischschwarm zu zählen? Oder eine Vogelwolke? stop. Yanuk
eingefangen
15.58 UTC
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