Aus der Wörtersammlung: zufallsgenerator

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karusellfahrt

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char­lie : 20.25 UTC — Jedes Erzäh­len, jedes Lesen scheint ein Vor­rü­cken in einer Zeit zu sein, in der ich selbst gehal­ten bin wie ein Fisch im Was­ser gehal­ten ist. Immer, auch dann, wenn es um Jah­re zurück­geht im Text, liegt die wahr­zu­neh­men­de Ver­gan­gen­heit bis zu einem letz­ten Punkt je um ein Zei­chen, um ein Wort, um Zei­len oder Sei­ten spä­ter, das heißt in der Zukunft. Exis­tiert in mei­nem Kopf eine Struk­tur, die einem Zufalls­ge­nera­tor ähn­lich ist? stop. Oder eine Struk­tur, die Karu­sell­fahr­ten erzeugt. stop. Das Radio erzählt, in Mariu­pol wür­den mensch­li­che oder tie­ri­sche Kada­vern mit Hand­gra­na­ten ver­se­hen, die auf Berüh­rung war­ten. — stop

 

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summentext

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india : 20.25 UTC — Sprung in der Zeit zurück. Sofort flie­ße ich vor­wärts wei­ter. Jedes Erzäh­len, jedes Lesen scheint ein Vor­rü­cken in einer Zeit zu sein, in der ich selbst gehal­ten bin wie ein Fisch im Was­ser gehal­ten ist. Immer, auch dann, wenn es um Jah­re zurück­geht im Text, liegt die wahr­zu­neh­men­de Ver­gan­gen­heit bis zu einem letz­ten Punkt je um ein Zei­chen, um ein Wort, um Zei­len oder Sei­ten spä­ter, das heißt in der Zukunft. Exis­tiert in mei­nem Kopf eine Struk­tur, die einem Zufalls­ge­nera­tor ähn­lich ist? — stop
ping

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feldX ∣ 285 ∣

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echo : 17.12 UTC — Wie vie­le Arbeits­schrit­te, die von Zufalls­ge­nera­to­ren gesteu­ert sind, wer­den im Zah­len­kör­per eines Algo­rith­mus not­wen­dig sein, um sein Han­deln bei län­ge­rer Beob­ach­tung als Ver­hal­ten eines kom­ple­xen Lebe­we­sens wahr­neh­men zu kön­nen? Eine selt­sa­me Fra­ge viel­leicht. Ich habe an die­sem Nach­mit­tag bemerkt, dass das Erfin­den dif­fi­zi­lier Fra­gen Freu­de berei­tet, gera­de auch dann, wenn ich sicher sein kann, dass ich eine erfun­de­ne Fra­ge selbst nie­mals zu beant­wor­ten ver­mag. — Spä­ter Nach­mit­tag: Lust auf eine Fla­sche küh­ler Tibet­luft. — stop

ping

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inszenierungsmaschine

pic

2.26 — Sobald ich im Bauch einer elek­tri­schen Insze­nie­rungs­ma­schi­ne 100 frei schwe­ben­de Text­par­tic­les von je 100 Wör­tern über einen Zufalls­ge­nera­tor mit­ein­an­der ver­bin­de, wird mit jedem wei­te­ren Auf­ruf eines Text­par­tic­les jedes ande­re der 100 Text­par­tic­les mög­lich. Ich habe also eine Text­ver­samm­lung, die sich wie eine Flüs­sig­keit ver­hält. Wie könn­te ich nun eine Ver­ei­sung die­ser Flüs­sig­keit erzeu­gen? Ich könn­te zum Bei­spiel je 10 Text­par­tic­les zu einer Grup­pe set­zen und über einen Gene­ra­tor ver­schal­ten, sodass in einem ers­ten Schritt 10 Text­par­tic­les aus 100 Text­par­tic­les mög­lich wären. Oder ich bil­de zwei Grup­pen zu je 50 Text­par­tic­les und kom­me in die­ser Wei­se auf zwei mög­li­che Text­par­tic­les einer ers­ten Wahl. Zwei Lini­en. Eine Wei­che. Oder sehr gutes Eis. — Viel­leicht soll­te ich, wenn ich vom Schrei­ben eines linea­ren Tex­tes spre­che, zunächst an das Spin­nen eines Eis­fa­dens den­ken. Das Lesen, ein Vor­gang der Ent­ei­sung. — Heu­te Nacht habe ich von 0 Uhr 12 bis 1 Uhr 52 Julio Llama­za­res wun­der­vol­le Stumm­film­sze­nen auf­ge­taut. — stop
ping