Aus der Wörtersammlung: affenmensch

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mutter giraffe

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ulys­ses : 6.28 UTC — Ich träum­te, mei­ne Mut­ter wür­de von einer Stra­ßen­bahn über­rollt wor­den sein. Sie hat­te den schwe­ren Unfall im Traum über­lebt, aber ihr Hals war nun lang wie der Hals einer Giraf­fe. Weil ihr dort, wo Giraf­fen am Hals über erheb­li­che Mus­kel­pa­ke­te ver­fü­gen, jede Stüt­zung fehlt, wur­de ein Gerüst von fei­nem Kirsch­baum­holz gezim­mert, eine Röh­re, durch die zur Säu­be­rung Was­ser ein­ge­lei­tet wer­den könn­te. Getra­gen wird die Kon­struk­ti­on von einem fahr­ba­ren elek­tri­schen Stuhl, den mei­ne Mut­ter nun bewohnt, in wel­chem sie sit­zen, aber auch zum Spa­zie­ren fah­ren kann. In einem wei­te­ren Traum­seg­ment hat­te sich der Kopf mei­ner Mut­ter tat­säch­lich in den Kopf einer Giraf­fe ver­wan­delt. Sie leb­te an einem Ort wei­te­rer Giraf­fen­men­schen. Ich sah die­se wun­der­ba­ren Wesen majes­tä­tisch durch die Parks der Umge­bung strei­fen. Da und dort führ­ten Lei­tern in die Kro­nen der Kas­ta­ni­en­bäu­me. — stop
ping

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von menschen und affen

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nord­pol : 0.22 – Wäre es nicht viel­leicht doch sinn­voll, anstatt unschul­di­ge Kin­der­men­schen der Stadt Rak­ka zu bom­bar­die­ren, elek­tri­sche Daten­net­ze zu atta­ckie­ren, wel­che von Riad aus Got­tes­krie­ger mit Ent­wick­lungs­hil­fe ver­sor­gen? Immer wie­der das Fra­gen üben. Auch nach Fra­gen suchen. Ges­tern sprach ich mit einer jun­gen Mus­li­ma über ihre Schul­zeit, viel zu kurz, sag­te sie, viel zu früh zu Ende. Es ist so, dass sie, H., der fes­ten Über­zeu­gung ist, von Adam und Eva unmit­tel­bar abzu­stam­men. Da sie jedoch nicht dog­ma­tisch lebe und den­ke, wäre sie bereit, zu akzep­tie­ren, dass ich, Lou­is, ein Affen­mensch sei oder eben ein Men­schen­af­fe. Wir lachen ganz herz­lich. It works! — In der ver­gan­ge­nen Nacht habe ich mein Radio gelehrt, in der beru­hi­gen­den Spra­che der Nacht­zi­ka­den zu spre­chen. Guten Mor­gen! – stop

nacht­zi­ka­den

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kopfaffen

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hima­la­ya : 0.58 — Wann das mit den Affen genau ange­fan­gen haben könn­te, dass sie mich beglei­ten, sobald ich die Tür zur Wild­nis öff­ne und jagen gehe ins Waren­haus um die Ecke, ver­mag ich nicht zu sagen. Ein Anfang jeden­falls könn­te sein, zu wis­sen, wel­chen Ursprungs sie sind. Ich sage Ihnen das Fol­gen­de im Ver­trau­en lei­se, sie hüp­fen aus der Repro­duk­ti­on einer Male­rei her­aus, die ich vor zwei Jah­ren im Som­mer auf Höhe mei­ner Augen an den Rah­men der Woh­nungs­tü­re nagel­te, kawumm. Irgend­wann wars zur Gewohn­heit gewor­den, das klei­ne Bild zu betrach­ten, in dem ich die Schleu­se zur Außen­welt pas­sie­re. Ich schlen­de­re dann eine Stra­ße unter schnei­en­den Aka­zi­en ent­lang und beob­ach­te Wesen, wie sie in den Kro­nen der Bäu­me toben. Wenn ich mich selbst ver­ges­sen habe und war­um ich eigent­lich auf die Stra­ße getre­ten bin, sind sie gut gelun­gen. Jetzt nur noch Affen­mensch sein, atmen und in die Blät­ter schaun. - Don­ners­tag. Das Erfin­den ist ganz sicher ein Vor­gang geschmei­di­ger Achtsamkeit.