Aus der Wörtersammlung: segeln

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blaue kamele

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tan­go : 3.28 – Wie wir auf den Schul­tern unse­res Vaters durch die Welt schau­kel­ten, als säßen wir auf dem Rücken eines Dro­me­dars, das die mensch­li­che Spra­che spre­chen konn­te. Wie er uns das Licht erklär­te, die Geschwin­dig­keit und die Zeit, die das Licht unter­wegs gewe­sen war, um zu uns zu kom­men. Sei­ne gro­ßen Schu­he, in wel­chen wir durch den Gar­ten segel­ten. Und Gene Krup­pa, Drum­mer­man, dort, noch lan­ge vor unse­rer Zeit, Vater, mit Schlips im Anzug als jun­ger Mann. Heu­te Nacht erzäh­len wir uns Geschich­ten. Und schon ist es kurz nach zwei Uhr gewor­den. Ich habe ganz heim­lich mei­ne Schreib­ma­schi­ne ange­schal­tet, um eine wei­te­re klei­ne Geschich­te auf­zu­schrei­ben, weil Geschich­ten auf Papier oder Geschich­ten, die man von einem Bild­schirm lesen kann, wie alle ande­ren Geschich­ten als lei­se beten­de Stim­men zu ver­neh­men sind. Die­se Geschich­te nun geht so. Immer an Frei­ta­gen, ich war fünf oder sechs Jah­re alt gewe­sen war, brach­te mein Vater aus dem Insti­tut, in dem er als Phy­si­ker arbei­te­te, Kar­ten mit nach Hau­se, die ich bema­len durf­te, Com­pu­ter­loch­kar­ten, kräf­ti­ge, beige Papie­re, in wel­chen sich selt­sa­me Löcher befan­den. Die­se Löcher waren nie­mals an der­sel­ben Stel­le zu fin­den, und ich erin­ne­re mich, dass ich mich über ihr Ver­hal­ten hef­tig wun­der­te. Ich war zu jener Zeit ein begeis­ter­ter Maler, ich mal­te mit Wachs­krei­de und ich mal­te in allen Far­ben, über die ich ver­fü­gen konn­te, weil ich das Bunt­sein schon immer moch­te. Ich mal­te blaue Kame­le und schwar­ze Blu­men und rote Mon­de. Ein­mal frag­te ich mei­nen Vater, was jene Löcher bedeu­te­ten, über deren Exis­tenz ich mich freu­te, weil sie ver­steck­te Bil­der zeig­ten, die ich so lan­ge such­te, bis ich sie gefun­den hat­te. Hör zu, sag­te mein Vater. — stop
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abendsegeln

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echo : 0.01 — Der Ver­such, im Gar­ten die Däm­me­rung des Abends mit mei­nen Augen, also mit mei­nem Gehirn zu begrei­fen. Es ist wie­der ein­mal son­der­bar, ich habe einen Kno­ten in mei­nem Kopf. Immer genau dann, wenn ich sagen woll­te: Schau her, vor einer Sekun­de ist es ein wenig dunk­ler gewor­den, war ich mir nicht sicher, ob ich nicht irr­te, weil ich das Dun­kel­wer­den nicht eigent­lich gese­hen, son­dern viel­mehr gefühlt oder ange­nom­men hat­te. Ein­mal schloss ich mei­ne Augen für zwei Minu­ten und hoff­te ver­geb­lich, mir das Licht­bild mer­ken zu kön­nen, das ich zuletzt gese­hen hat­te. Und doch habe ich eine fei­ne Ent­de­ckung gemacht. Sobald ich im Dun­keln mein Gehirn mit mei­nen Lidern bede­cke, wird das Dun­kel hel­ler. Ich muss das im Auge behal­ten! — stop

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segeln

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1.51 — Es ist jetzt kurz nach 2 Uhr. Eine ange­neh­me Nacht hier in Mit­tel­eu­ro­pa. Auf mei­nem Schreib­tisch blü­hen zwei klei­ne Bäu­me in nicht erwar­te­ten Far­ben. Trotz­dem wäre ich ger­ne auf einem Schiff, das gera­de den Ama­zo­nas abwärts treibt. Wür­de in einer Hän­ge­mat­te lun­gern und lesen und mich vor Spin­nen fürch­ten. Die Plan­ken des Schiffs schau­kel­ten unter mir auf und ab, von den Ufern her wäre das Kon­zert der Nacht­af­fen zu hören. — stop

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harold and maude

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2.05 — Ich habe mir etwas Luxus gestat­tet. Ich habe mich mit einer Schach­tel Pis­ta­zi­en­eis auf mein Sofa gesetzt und einen Film betrach­tet, den ich vor zwan­zig Jah­ren zuletzt gese­hen und seit­her nie wie­der ver­ges­sen habe : Harold and Mau­de. Ein gro­ßes Ver­gnü­gen. Wie weit ent­fernt in der Zeit doch Harold erscheint. Unlängst noch, ist er ver­traut und nah gewe­sen. Aber Mau­de ist in mei­nen Augen sehr viel jün­ger gewor­den. Für einen kur­zen Moment habe ich über­legt, in wel­cher Art und Wei­se ich mein Leben gestal­ten soll­te, um Mau­de ein­mal als jun­ges Mäd­chen wahr­neh­men zu kön­nen. — Zwei Stun­den nach Mit­ter­nacht, also spä­ter Nach­mit­tag. Nichts zu tun in die­ser Nacht, als mit Doro­thy Par­kers New Yor­ker Geschich­ten durch die Zeit zu segeln. — stop

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