Aus der Wörtersammlung: nilpferd

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ein nilpferd auf dem dach

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sier­ra : 12.42 UTC — Auf das Tele­fon, das im Wohn­zim­mer des Hau­ses der alten Men­schen zu beob­ach­ten ist, tropft Was­ser. Die alte Dame, die seit eini­gen Jah­ren vor die­sem Tele­fon sitzt und tele­fo­niert, obwohl das Tele­fon nie­mals mit der Welt da Drau­ßen in Ver­bin­dung gesetzt wur­de, scheint sich nicht zu wun­dern. Sie wählt eine um die ande­re Num­mer. Das Tele­fon ver­fügt über eine Wähl­schei­be wie von län­ge­rer Zeit üblich bei Tele­fo­nen. Die alte Hand, die die Wähl­schei­be bedient, ist ganz feucht vom Was­ser, das von der Decke tropft, weil das Haus der alten Men­schen zur Zeit über kein Dach ver­fügt, weil man das Dach abge­ris­sen hat, weil man neue Zim­mer an der Stel­le des Daches errich­ten möch­te. Nie­mand scheint dar­an gedacht zu haben, dass Regen fal­len könn­te, des­halb lie­gen in den Flu­ren nun auch Stof­fe her­um, die das Was­ser anzie­hen und in sich auf­neh­men sol­len, Stoff­wa­ra­ne, über die man stür­zen könn­te. Aber dar­an denkt die alte Dame nicht, sie tele­fo­niert und erzählt, dass es selt­sa­mer­wei­se reg­net in dem Zim­mer in dem sie sitzt von früh bis spät. Könn­te gut sein, dass ihr nie­mand glau­ben wird, dass man so etwas tut, das Dach über einem Wohn­zim­mer ent­fer­nen, wo die alten Men­schen woh­nen, und auch das Dach über den Zim­mern, wo die alten Men­schen schla­fen, so dass es auch nachts in den Bet­ten reg­net, weil nie­mand dar­an dach­te, dass es bei Nacht reg­nen könn­te. Und die­ser Lärm der Bohr­ma­schi­nen und der Press­luft­häm­mer, davon ganz zu schwei­gen, da möch­te man für immer die Augen schlie­ßen lang vor der eigent­li­chen Zeit. — stop

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im park

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whis­key : 2.54 — Im Park in der Däm­me­rung hör­te ich eine höchst selt­sa­me Unter­hal­tung. Drei Män­ner und eine Frau saßen in mei­ner Nähe auf einer Bank. Sie waren bereits in ihr Gespräch ver­tieft, als ich mich set­ze. War­me und schwü­le Luft über dem See im Pal­men­gar­ten. Fal­ter opfer­ten sich Abend­seg­lern, deren Schat­ten durch die blau­en Fin­ger der Nacht husch­ten, eine Maus hetz­te zwi­schen unse­ren Füßen her­um, zwei Enten schlie­fen auf dem Was­ser. Die jun­gen Men­schen in mei­ner Nähe, davon woll­te ich eigent­lich erzäh­len, über­leg­ten, wie lan­ge Zeit man ein Nil­pferd über einem Feu­er an einem Dreh­spieß erhit­zen müss­te, bis es gar gewor­den sein wür­de. Das war ein erstaun­li­ches Gespräch, auch die Spe­ku­la­ti­on dar­über, wo genau man am bes­ten einen Nil­pferd­kör­per anschnei­den soll­te, wie vie­le Men­schen von einem Nil­pferd satt wer­den wür­den, wel­chem wei­te­ren Tier das Nil­pferd im Geschmack ähn­lich sein könn­te. Ich spa­zier­te dann nach Hau­se. — stop
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buenos aires

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MELDUNG. Ange­sichts einer im Sand vor­lie­gen­den Bro­sche von Nil­pferd­dung und schil­lern­den Flie­gen­rü­cken, wur­de Julio L. bereits am Sonn­tag, 16. Dezem­ber, gegen 16 Uhr bei schöns­tem Son­nen­licht im Zoo­lo­gi­schen Gar­ten zu Bue­nos Aires von Eleo­no­re B. das Jawort erteilt. Am Kunst­werk, am Glück, haben mit­ge­wirkt: 57 Tie­re der Gat­tung Cal­li­pho­ri­dae in him­mel­blau­er Pan­ze­rung, 15 Rüs­sel­kä­fer von grün­gol­de­ner Beleuch­tung, 1 Pil­len­dre­her, schwarz. — stop

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sammler

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5.08 — Schreib­ma­schi­nen sam­meln zum Bei­spiel, um ihre Geräu­sche stu­die­ren zu kön­nen, oder Amber­ge­stei­ne oder Nil­pfer­de aus Por­zel­lan oder Schnee­ku­geln oder Engels­zun­gen in vivo. — stop
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