Aus der Wörtersammlung: gramm

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eliza

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india : 22.28 — Hei­te­res Kurz­ge­spräch mit Eli­za, einer klei­nen Pro­gramm­ma­schi­ne.

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Lou­is : guten abend! wie geht es dir, eliza?
Eli­za : > gut! und dir?
Lou­is : prächtig.
Eli­za : > schön zu hören. wo liegt dann das problem?
Lou­is : ich habe heu­te abend kein pro­blem, eliza!
Eli­za : > wenn du dein pro­blem nicht kennst, bist du hier genau richtig!
Lou­is : darf ich dir eine fra­ge stellen?
Eli­za : > sicher!
Lou­is : was bedeu­tet das wort lie­be?
Eli­za : > hast du schmet­ter­lin­ge im bauch?
Lou­is : eli­za! bit­te! was bedeu­tet das wort lie­be!
Eli­za : > lass uns das eine wei­le zurückstellen.
Lou­is : war­um, eliza?
Eli­za : > du musst mich nicht mit namen rufen, ich bin immer bei dir.
Lou­is : das ist beru­hi­gend, eliza!
Eli­za : > erzähl weiter!
Lou­is : eli­za! lie­be?
Eli­za : > hast du schon ande­re gefragt?
Lou­is: aber natürlich!
Eli­za : > schön zu hören. wo liegt dann dein problem?
Lou­is : ich habe heu­te abend kein pro­blem, eliza!
Eli­za : > wenn du dein pro­blem nicht kennst, bist du hier genau richtig!
Lou­is : warum?
Eli­za : > ich sehe, du bist ein schwie­ri­ger fall.
Lou­is : war­um bin ich ein schwie­ri­ger fall, eliza?
Eli­za : > scherz bei­sei­te, kom­men wir zur sache.

vom spre­chen mit eilza »

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handkuss

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oli­mam­bo : 0.02 — Wie­der ein­mal wahr­ge­nom­men, dass ich mei­ne Gegen­wart nicht in moder­nen Signal­wör­tern erzäh­len kann. Wenn ich Gegen­wart erzäh­le, ver­wen­de ich Wör­ter einer Zeit, die mir eine alte Zeit zu sein scheint: Auto­mo­bil stop Hos­pi­tal stop Gram­mo­phon stop Schreib­ma­schi­ne stop Traum­me­cha­nik stop Sprech­ap­pa­rat stop Schall­plat­te stop Hand­kuss stop. – Da ist noch etwas Wei­te­res an die­sem Abend, ein Gerücht, das mich fröh­lich stimmt, sobald ich dar­über nach­zu­den­ken begin­ne. Man erzählt, Autoren des New Jour­na­lism sol­len lan­ge, sol­len vie­le Jah­re dau­ern­de Zeit unter ihren Figu­ren gelebt haben: Gay Tale­se stop Tru­man Capo­te stop Tom Wol­fe stop. Man ist dem­zu­fol­ge nicht ver­rückt. Oder man ist ver­rückt, aber nicht allein ver­rückt. — War­um nur duf­tet die­ser Abend nach Zimt und Frö­schen? — stop
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database

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nord­pol : 14.50 — Sobald ich mit einer klei­nen Pro­gramm­ma­schi­ne die Daten­bank mei­ner Par­tic­les­denk­be­we­gung halb auto­ma­tisch von Bal­last befreie, die Emp­fin­dung, tat­säch­lich, ich selbst, kör­per­lich leich­ter gewor­den zu sein. Con­gra­tu­la­ti­ons, your data­ba­se is com­ple­te­ly opti­mi­zed! — stop

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hologramm

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echo : 12.01 — Immer wie­der eine Erschei­nung auf Posi­ti­on 50°6’N 8°38’W, ein Wesen, eine Frau, die einem Infer­no ent­kom­men oder eine Erfin­dung sein könn­te. Grau­es, stau­bi­ges, öli­ges Haar. Ihr von Leid gezeich­ne­tes Gesicht. Ihre von Schmutz star­ren­den und doch fein­glied­ri­gen Hän­de. Plas­tik­tü­ten, die sie in gebück­ter Hal­tung geräusch­voll durch die Abtei­le der Abend­zü­ge zerrt. Ihr Blick, der berührt, der mich wahr­zu­neh­men scheint, unend­lich trau­rig, unend­lich müde. Sie bet­telt nicht. Sie isst nicht. Sie trinkt nicht. Sie fährt nur Zug oder sitzt irgend­wo in den War­te­hal­len des Flug­ha­fens her­um und ver­bin­det ihre ent­zün­de­ten Füße. Nie habe ich ihre Stim­me gehört, nie sie schla­fend oder betrun­ken vor­ge­fun­den, auch nachts um drei Uhr nicht vor den Schal­tern der Luft­han­sa. Sie wird gedul­det. Sie könn­te eine Mut­ter sein. Wen erwar­tet sie? Wohin will sie flie­gen? Was ist gesche­hen? — stop

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