Aus der Wörtersammlung: india

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haus ohne türen

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india : 0.15 UTC – Ich träum­te von einem Haus ohne Fens­ter, ohne Türen. Die Zim­mer des Hau­ses waren von strah­lend hel­lem Licht. Das Licht kam aus dem Boden, den Wän­den, von der Decke. Auf dem Boden kau­er­te ein Mann. Der Mann schien dar­auf zu war­ten, dass es end­lich wie­der dun­kel wer­den wird. Sei­ne Augen waren ent­zün­det. Er stand auf, such­te nach einem Schal­ter, um das Licht zu löschen. Vögel leb­ten in den Zim­mern des Hau­ses, Hun­der­te win­zi­ge Vögel. Sie flo­gen her­um, ohne jemals zu lan­den. Wenn der Mann einen der Vögel fing, war er sofort gebra­ten, er dampf­te in sei­nen Hän­den, das Gefie­der lös­te sich wie von selbst vom Leib und fiel zu Boden. — stop

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fernrohr

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nord­pol : 12.28 UTC – Jah­re der Beob­ach­tung. Ich betrach­te­te eine Per­son, wie sie notier­te, ein streit­ba­rer Mensch. Was bedeu­tet prä­zi­se, wenn ich schrei­be: Ich beob­ach­te­te in der digi­ta­len Sphä­re eine Per­son, ihre Spu­ren? Eine gehei­me Ope­ra­ti­on?  — stop

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früh wenn die vögel

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india : 6.28 — Ich erin­ner­te mich an die­sem schö­nen Mor­gen in der Schnell­bahn an einen Mann, der in Afgha­ni­stan gebo­ren wur­de. Noch ein Jun­ge, flüch­te­te er bald nach Euro­pa. Als ich ihn ken­nen­lern­te, war er Ende zwan­zig. Wie ich ihm nun wie­der begeg­ne­te, sah ich einen grau­haa­ri­gen Mann, der noch immer fürch­ter­lich stot­ter­te, obwohl er doch unbe­dingt spre­chen woll­te. Ich glau­be, es war der Krieg oder was er erleb­te wäh­rend sei­ner Flucht. Noch immer der­sel­be ängst­li­che Blick, aber ein fes­ter Hän­de­druck. Er heißt Nuri, und er fährt jeden Tag zur Arbeit mit dem Zug seit 32 Jah­ren. Sehr früh fährt er los, zu einer Zeit, da schla­fe ich noch tief, da den­ke ich noch gar nicht dar­an, wach zu wer­den, so früh. Es ist die Zeit, da die Vögel auf­ste­hen und sin­gen. — stop

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indien

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alpha : 8.52 UTC – Ein­mal plan­te ich, nach Indi­en zu rei­sen. Ich forsch­te nach Klei­dung, die wochen­lang nicht gewech­selt wer­den muss, Hem­den, Hosen, Schu­he, die alles das von sich wei­sen, was sie von innen oder außen her ver­schmut­zen könn­te. Dann noch ein eben­so rein­li­cher Ruck­sack auf dem Rücken, eine Schreib­ma­schi­ne, aller­lei Kärt­chen, eine Zahn­bürs­te. Ich wür­de gern mit einem Zug nach Indi­en fah­ren. — stop

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eine schreibmaschine : tasten

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del­ta : 8.26 UTC – Vor lan­ger Zeit beob­ach­te­te ich mei­nen Vater, wie er sei­ne mecha­ni­sche Schreib­ma­schi­ne zer­leg­te, um sie zu säu­bern und zu ölen. Ges­tern habe ich die­se Scheib­ma­schi­ne in einem Regal wie­der­ent­deckt. Das war ein inten­si­ver Moment des Vor­mit­ta­ges gewe­sen, nach­mit­tags hör­te ich in einem Zug eine frem­de Spra­che, ich ver­stand kein ein­zi­ges Wort, und doch schien mir die frem­de Spra­che ver­traut zu sein, als hät­te ich sie ein­mal gekonnt. Sind mecha­ni­sche Schreib­ma­schi­nen für jede exis­tie­ren­de oder gewe­se­ne Spra­che die­ser Welt vor­stell­bar? — stop

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sumatra petit

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india : 21.05 UTC — Es ist der 22. Juni, Abend. 30 °C Wär­me im Arbeits­zim­mer, 88 Pro­zent Luft­feuch­te, mei­ne Schreib­ma­schi­ne, die so eben noch von einem Schirm­samm­ler erzähl­te, schnauft vor sich hin, jeder wei­te­re Satz scheint ihr Pro­zes­sor­herz auf­zu­re­gen. Ich selbst habe längst auf­ge­hört zu atmen, habe mei­ne Kie­men­schäch­te, die links und rechts hin­ter mei­nen klei­nen Ohren im Ver­bor­ge­nen lie­gen, geöff­net, nun bin ich ganz auf der siche­ren Sei­te. Mein Tele­fon­hö­rer ruht neben Lutz Sei­ler Zeit­waa­ge, ein Buch, das ich zur Stun­de kaum wage anzu­fas­sen, es konn­te zer­fal­len. Über­haupt bin ich heu­te ein wenig lang­sam in der Auf­nah­me der Wör­ter, ich lese sozu­sa­gen Buch­sta­be um Buch­sta­be vor­an. Über mei­nem Sofa haben sich drei Wol­ken­tür­me gebil­det, die bald blit­zen wer­den, ich ken­ne das schon, es blitzt und dann wird es reg­nen, die­sen wun­der­ba­ren Regen aus mei­nen Zim­mer­wol­ken, der nach Veil­chen duf­tet, ich weiß noch immer nicht war­um. Auf dem Fens­ter­brett ein Zei­sig, es ist kurz nach neun Uhr, Miles Davis So What, wir tau­chen. — stop
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