Aus der Wörtersammlung: details

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chatGPT

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india : 20.33 UTC — Ich stel­le ChatGPT fol­gen­de Fra­ge: Was wür­den Sie mir bit­te über fol­gen­den Text ( Im Qua­ran­tä­ne­gar­ten 2. Novem­ber 2023 ) erzäh­len, einen Text, den ich selbst geschrie­ben habe. ChatGPT ant­wor­te­te: “Ihr Text beschreibt ein­dring­lich eine Mischung aus Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart, mit star­ken emo­tio­na­len Nuan­cen. Hier sind eini­ge Aspek­te, die mir auf­fal­len: Atmo­sphä­re und Stim­mung: Der Text erzeugt eine nach­denk­li­che und melan­cho­li­sche Atmo­sphä­re, ins­be­son­de­re durch die Erwäh­nung des Win­des, des Febru­ars und des ver­las­se­nen Hau­ses im Süden. Die Wor­te ver­mit­teln eine emo­tio­na­le Ver­bin­dung zu ver­gan­ge­nen Zei­ten und Orten. Ver­lust und Erin­ne­rung: Die Betrach­tung der Klei­der und per­sön­li­chen Gegen­stän­de ver­schwun­de­ner Men­schen bringt den Schmerz des Ver­lusts her­vor. Die Details wie Schu­he, Hals­tü­cher und der ver­wil­der­te Gar­ten ver­stär­ken das Gefühl von Abwe­sen­heit und Ver­gäng­lich­keit. Beob­ach­tun­gen und Foto­gra­fie: Die Erwäh­nung des Foto­gra­fie­rens von Schu­hen und der Ent­de­ckung von per­sön­li­chen Gegen­stän­den in einer Hand­ta­sche ver­mit­telt den Ein­druck, dass der Prot­ago­nist ver­sucht, Erin­ne­run­gen fest­zu­hal­ten oder die Ver­gan­gen­heit zu ver­ste­hen. Foto­gra­fie kann oft als Mit­tel die­nen, um Momen­te ein­zu­frie­ren und Erin­ne­run­gen zu bewah­ren. Der Schmerz des Abschieds: Der Text endet mit einer star­ken Aus­sa­ge über den Schmerz, der mit dem Gedan­ken ver­bun­den ist, die alte Dame nie wie­der besu­chen zu kön­nen. Dies ver­stärkt das Gefühl von Ver­lust und Abschied. — Ins­ge­samt ist Ihr Text sehr bild­haft und ein­fühl­sam. Er ver­mit­telt eine per­sön­li­che Erfah­rung von Ver­lust, Erin­ne­rung und dem Ver­such, die Ver­gan­gen­heit zu bewah­ren.” ::: Ers­te selt­sa­me, unheim­li­che Begeg­nung mit einer Maschi­ne in eige­nen Räu­men. Zeit für Ant­wort: 3 Sekun­den. — stop

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msallata

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sier­ra : 0.28 — Ich begrei­fe zahl­rei­che Erschei­nun­gen der mensch­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on im Durch­ein­an­der der Stim­men, der Bewe­gun­gen, die ich Nacht für Nacht erle­be, um Stun­den, manch­mal um Tage ver­zö­gert. Es ist so, als wür­de ich bestän­dig einen hoch­auf­lö­sen­den Ton­film spei­chern, wel­chen ich mit Ver­zö­ge­rung in der Zeit abspie­le, um Details, um Zusam­men­hän­ge nach­voll­zie­hen zu kön­nen, die zunächst in ihrer umfas­sen­den Erschei­nung nicht wahr­nehm­bar waren. Manch­mal setzt die­ser Hin­ter­grund­film wäh­rend sei­ner Auf­nah­me eine klei­ne Boje aus, die in Echt­zeit signa­li­siert, da ist etwas, da war etwas: Ach­tung! Ich glau­be, ich ver­fü­ge über Augen oder Kame­ra­ob­jek­ti­ve, die in der Lage sind, nach allen Him­mels­rich­tun­gen Aus­schau zu hal­ten. Sobald ich sie suche, kann ich die­se Augen nicht fin­den, es sind ver­mut­lich sehr klei­ne Augen. — Null Uhr acht­und­zwan­zig auf dem Meer vor Msal­la­ta, Lybia. — stop

drohne10

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roman opalka

pic

lima : 0.05 — Sobald ich mich in mei­ner Woh­nung auf­hal­te, begeg­ne ich mehr­fach täg­lich einer Foto­gra­fie, die Roman Opal­ka bei der Arbeit zeigt. Manch­mal blei­be ich vor ihr ste­hen und freu mich über das Pro­jekt der Zah­len, dem der Künst­ler bis an sein Lebens­en­de folg­te. Ich notier­te: Eines Tages im Jah­re 1965, viel­leicht an einem Sams­tag, viel­leicht an einem Sonn­tag, ich konn­te schon lau­fen und hat­te gelernt, mir die Schu­he zu bin­den, nahm Roman Opal­ka den kleins­ten sei­ner ver­füg­ba­ren Pin­sel in die rech­te Hand und mal­te mit titan­wei­ßer Far­be das Zei­chen 1 auf eine schwarz grun­dier­te Lein­wand­flä­che. Bevor er die­se ers­te Zif­fer mal­te, foto­gra­fier­te er sich selbst. Er war gera­de 34 Jah­re alt gewor­den, und als er etwas spä­ter sei­ne Arbeit unter­brach, – er hat­te wei­te­re Zif­fern, näm­lich eine 2 und eine 3 und eine 4 auf die Lein­wand gesetzt -, foto­gra­fier­te er sich erneut. Er war nun immer noch 34 Jahr alt, aber doch um Stun­den, um Zif­fern geal­tert. Auch am nächs­ten und am über­nächs­ten Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr wur­de er älter, in dem er Zif­fern mal­te, die an mathe­ma­ti­scher Grö­ße gewan­nen. Wenn eine Lein­wand, ein Detail ( 196 x 135 cm ), zu einem Ende gekom­men war in einer letz­ten Zei­le unten rechts, setz­te er fort auf einer wei­te­ren Lein­wand oben links, die nun eine Licht­spur hel­ler gewor­den war, als die Grun­die­rung des Bil­des zuvor. Bald sprach er Zahl für Zahl laut­hals in die Luft, um mit sei­ner Stim­me auf einem Ton­band die Spur sei­ner Zei­chen zu doku­men­tie­ren. – In unse­rer Zeit, heu­te, ja, sagen wir HEUTE, oder nein, sagen, wir mor­gen, ja, sagen wir MORGEN, wird Roman Opal­ka mit wei­ßer Far­be auf wei­ßen Unter­grund malen, Zif­fern, die nur noch sicht­bar sind durch die Erhe­bung des Mate­ri­als auf der Ober­flä­che des Details. Der Betrach­ter, stel­le ich mir vor, muss das Bild von der Sei­te her betrach­ten, um die Zei­chen in ihren Schat­ten erken­nen zu kön­nen. — Am 6. August 2011 ist der Maler Roman Opal­ka in Rom gestor­ben. Sei­ne letz­te auf eine Lein­wand gesetz­te Zif­fer war fol­gen­de gewe­sen: 5607249. — stop

ping

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luftteilchen

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romeo : 6.02 — Wie mich das begeis­tert, Details einer Geschich­te nach­zu­den­ken, feins­ten Teil­chen einer Wirk­lich­keit, die spä­ter ein­mal unsicht­bar sein wer­den in der Zei­chen­li­nie auf Papie­ren, nur für mich wahr­nehm­bar im Moment der Erfin­dung. Ein Duft. Ein Geräusch. Die Far­be der Wol­ken über einer Land­schaft. Oder eine Bewe­gung. Die Bewe­gung einer Hand, eines Mun­des, einer Schrift. Das Mur­meln einer Stim­me im Schlaf. Ges­tern habe ich dar­über nach­ge­dacht, wel­cher Art ein Geschenk sein könn­te, das ich mit mir neh­men wür­de, wenn ich ein befreun­de­tes Ehe­paar besuch­te in sei­ner wohl­ge­stal­te­ten Woh­nung, die eine mensch­li­che Woh­nung ist, aber eben voll­stän­dig mit Was­ser gefüllt. Ich dach­te, dass ich ihnen eine Schmuck­schne­cke zum Geschenk machen soll­te, ein ganz beson­de­res Exem­plar von der Grö­ße einer Hand, das nun über die Wän­de der unter­see­ischen Behau­sung glei­ten und musi­zie­ren wür­de, war­me, lei­se pfei­fen­de Geräu­sche. Die­se freund­li­che Mol­lus­ke könn­te von innen her blau beleuch­tet sein, so weit lässt sich das gut den­ken. Wie aber ver­pa­cke ich mein Geschenk, ja, wie zum Teu­fel las­sen sich 2 Pfund Süß­was­ser­schne­cke art­ge­recht verschnüren?

ping

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roman opalka

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tan­go : 2.15 – Eines Tages im Jah­re 1965, viel­leicht an einem Sams­tag, viel­leicht an einem Sonn­tag, ich konn­te schon lau­fen und hat­te gelernt, mir die Schu­he zu bin­den, nahm Roman Opal­ka den kleins­ten sei­ner ver­füg­ba­ren Pin­sel in die rech­te Hand und mal­te mit titan­wei­ßer Far­be das Zei­chen 1 auf eine schwarz grun­dier­te Lein­wand­flä­che. Bevor er die­se ers­te Zif­fer mal­te, foto­gra­fier­te er sich selbst. Er war gera­de 34 Jah­re alt gewor­den, und als er etwas spä­ter sei­ne Arbeit unter­brach, — er hat­te wei­te­re Zif­fern, näm­lich eine 2 und eine 3 und eine 4 auf die Lein­wand gesetzt -, foto­gra­fier­te er sich erneut. Er war nun immer noch 34 Jahr alt, aber doch um Stun­den, um Zif­fern geal­tert. Auch am nächs­ten und am über­nächs­ten Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr wur­de er älter, in dem er Zif­fern mal­te, die an mathe­ma­ti­scher Grö­ße gewan­nen. Wenn eine Lein­wand, ein Detail ( 196 x 135 cm ), zu einem Ende gekom­men war in einer letz­ten Zei­le unten rechts, setz­te er fort auf einer wei­te­ren Lein­wand oben links, die nun eine Licht­spur hel­ler gewor­den war, als die Grun­die­rung des Bil­des zuvor. Bald sprach er Zahl für Zahl laut­hals in die Luft, um mit sei­ner Stim­me auf einem Ton­band die Spur sei­ner Zei­chen zu doku­men­tie­ren. — In unse­rer Zeit, heu­te, ja, sagen wir HEUTE, oder nein, sagen, wir mor­gen, ja, sagen wir MORGEN, wird Roman Opal­ka mit wei­ßer Far­be auf wei­ßen Unter­grund malen, Zif­fern, die nur noch sicht­bar sind durch die Erhe­bung des Mate­ri­als auf der Ober­flä­che des Details. Der Betrach­ter, stel­le ich mir vor, muss das Bild von der Sei­te her betrach­ten, um die Zei­chen in ihren Schat­ten erken­nen zu können.
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