Aus der Wörtersammlung: glück

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lumumba

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2.27 – Das Geräusch eines Blei­stifts auf Papier. Seit ich vor eini­gen Tagen bemerk­te, dass ich nach und nach die Fer­tig­keit des Schrei­bens mit der Hand ver­lie­re, notie­re ich wie­der mit dem Blei­stift in einem Heft. – Fol­gen­des, sagen wir. Sobald ich ein Wort Zei­chen für Zei­chen lese, sobald ich das Wort in ein Geräusch ver­wan­delt habe, ver­lie­re ich sei­ne Bedeu­tung. Das Wort LUMUMBA zum Bei­spiel, warm, tief, wohl­klin­gend, leer. Alle Wör­ter, die ich nach die­sem Wort LUMUMBA erfin­de, tra­gen ein – u — in sich. Zu die­sem Zeit­punkt kann ich sagen, dass ich gegen das inten­siv wir­ken­de — u — in dem Wort LUMUMBA am Bes­ten mit einem — i — ankom­men kann. — HIBISCILLI. — Das — i -, weiß der Him­mel war­um, hat in mei­nem Kopf mit Freu­de, mit Glück zu tun. Also wei­ter mit der Musik : begai­o­ku : lidabo­bi : basi­je­bu : pom­e­be­bu : bodi­ba­be : mitusubu : cawa­ri­ba : babu­na­be : nufu­me­tu. — stop

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panthergeschichte

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18.15 – Da ist mir doch tat­säch­lich ein jun­ger Pan­ther zuge­laufen, ein zier­li­ches Wesen, das mühe­los vom Boden her auf mei­ne Schul­ter sprin­gen kann, ohne dabei auch nur den gerings­ten Anlauf neh­men zu müs­sen. Sei­ne Zun­ge ist rau, sei­ne Zäh­ne kühl, ich bin stark, auch im Gesicht, gezeich­net von sei­nen wil­den Gefüh­len. Der Pan­ther schläft, unter­dessen ich arbei­te. So glück­lich sieht er dort aus, auf der Decke unter der Lam­pe lie­gend, dass ich selbst ein wenig schläf­rig wer­de, auch wenn ich nur an ihn den­ke, an das Licht sei­ner Augen, das gelb ist, wie er zu mir her­über­schaut bis in den Kopf. Spät­abends, wenn es lan­ge schon dun­kel gewor­den ist, gehen wir spa­zie­ren. Ich lege mein Ohr an die Tür und lau­sche, das ist das Zei­chen. Gleich neben mir hat er sich aufge­richtet, schärft an der Wand sei­ne Kral­len, dann fegt er hin­aus über die Stra­ße, um einen vom Nacht­licht schon müden Vögel zu ver­spei­sen. Dar­an sind wir gewöhnt, an das lei­se Kra­chen der Gebei­ne, an schau­kelnde Federn in der Luft. Dann wei­ter die heim­liche Rou­te unter der Stern­warte hin­durch in den Palmen­garten. Es ist ein gro­ßes Glück, ihm beim Jagen zuhö­ren zu dür­fen. Ich sit­ze, die Bei­ne über­ein­ander geschla­gen, auf einer Bank am See, schaue gegen die Ster­ne, und ver­neh­me die Wande­rung des Jägers ent­lang der Ufer­strecke. Ein Rascheln, ein Kräch­zen, ein Schlag ins Was­ser. Wenn er genug hat, gehn wir nach Hau­se. — Don­ners­tag. 24. Janu­ar 2008. Kurz nach­dem ich die­se klei­ne Geschich­te mit Ver­gnü­gen erfun­den habe, die Nach­richt, die kom­plet­te DNA eines Bak­te­ri­ums sei zum ers­ten Mal von Men­schen­hand wie­der­holt, das heißt mon­tiert wor­den ist. — stop

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julio cortazar

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20.15 — Kur­ze Anlei­tung zum Glück­lich­sein, sagen wir so: Man ver­las­se das Haus. Auf­merk­sam jede Bewe­gung des Ver­kehrs beach­tend, gehe man so lan­ge durch die Stadt, bis man auf eine Buch­hand­lung trifft. Dort kau­fe man: Cor­ta­zar, Julio — Geschich­ten der Cro­nopi­en und Famen. Dann gehe man wei­ter spa­zie­ren, tra­ge den schma­len Band durch die Stra­ßen, bis man einen Park erreicht, wenn Som­mer, oder ein Café, wenn Win­ter ist. Dort neh­me man Platz und lese. Über den Umgang mit Amei­sen bei­spiels­wei­se, oder wie wun­der­bar ange­nehm es ist, ein Spin­nen­bein pos­ta­lisch an einen Außen­mi­nis­ter auf­zu­ge­ben. Oder man las­se sich im Uhren­auf­zie­hen oder im Trep­pen­stei­gen unter­wei­sen. Jetzt bereits wird man eine leich­te Wär­me spü­ren, die aus der Gegend des Bau­ches nach oben und unten in Arme und Bei­ne aus­wan­dert. Also lese man wei­ter, lau­sche jenen ange­neh­men Geräu­schen im Kopf, die­sem sagen wir: Jeder­mann wird schon ein­mal beob­ach­tet haben, dass sich der Boden häu­fig fal­tet, der­ge­stalt, dass ein Teil im rech­ten Win­kel zur Boden­ebe­ne ansteigt und der dar­auf­fol­gen­de Teil sich par­al­lel zu die­ser Ebe­ne befin­det, um einer neu­en Senk­rech­te Platz zu machen. Oder jenem: Trep­pen steigt man von vorn, da sie sich von hin­ten oder von der Sei­te her als außer­or­dent­lich unbe­quem erwei­sen. It works! — stop
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