Aus der Wörtersammlung: radar

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spuren

 

Ich reis­te auf einem Fähr­schiff, als ich gefragt wur­de, ob ich einen Ort der digi­ta­len Sphä­re nen­nen kön­ne, der für mich per­sön­lich von beson­de­rer Bedeu­tung sei. Ich dach­te an die Web­site der New Yor­ker Künst­le­rin Marie Lorenz: Tide and Cur­rent Taxi. Aus dem Gedächt­nis tipp­te ich die Adres­se ihrer Sei­te in das Fens­ter eines Tele­fon­brow­sers, die Sei­te war zu die­sem Zeit­punkt nicht erreich­bar gewe­sen. Ich befürch­te­te zunächst, die Künst­le­rin könn­ten ihre Sei­te gelöscht haben. Weni­ge Tage spä­ter mach­te ich einen wei­te­ren Ver­such und plötz­lich war die Sei­te wie­der ansprech­bar. Kurz dar­auf berich­te­te mir ein Freund von einem Pro­gramm, wel­ches auf mei­ner Schreib­ma­schi­ne instal­liert, unver­züg­lich mel­den wür­de, wenn eine Web­site auf eine Anfra­ge für eine bestimm­te Zeit­pha­se nicht ant­wor­te­te, also viel­leicht nicht mehr am Leben sei. Eben­so könn­te das Pro­gramm notie­ren, wenn sich eine Site, die ver­lo­ren war, wie­der zurück­mel­den wür­de. Ich begann eine Lis­te zu beob­ach­ten­der Posi­tio­nen anzu­le­gen, die in Aus­zü­gen an die­ser Stel­le nach und nach sicht­bar wer­den wird.  > 140 Posi­tio­nen : zuletzt bear­bei­tet > 1. April 2024space25

Aca­de­mic Earth : Yale Uni­ver­si­ty — The Ame­ri­can Novel . Airwars.org : Im Radar die Fol­gen eines Krie­ges . All That Brea­thes : Von Men­schen und wil­den Vögeln der Stadt Delhi . Amnes­ty Inter­na­tio­nal : Urgent Actions — Brie­fe und Email schrei­ben und hel­fen gegen das Ver­ges­sen . Apie­ce­of­mo­no­lo­gue : An inde­pen­dent web­site that deli­vers news and ori­gi­nal con­tent across the arts .  Arbeit und Struk­tur : Der Schrift­stel­ler Wolf­gang Herrn­dorf sen­de­te dich­tes­te Nach­rich­ten aus sei­nem Leben . Archi­va­lia : Über Gedächt­nis­se . Ärz­te ohne Gren­zen : berich­ten . Basia Irland : Von Eis-und ande­ren Büchern . Begriffs­stu­dio : der Dich­te­rin Moni­ka Rinck . Bel­ling­cat : Inves­ti­ga­ti­ver Jour­na­lis­mus . Bet­ween Music :  Men­schen musi­zie­ren unter Was­ser . Biblio­the­ca Cae­les­tis  (Pro­to­typ) : ein Tiddly­Wi­ki­Ro­man von Hart­mut Abend­schein . Black Ice : Die Geschich­te der Artic 30. Brown Moses Blog : Eli­ot Hig­gins ana­ly­siert den syri­schen Bür­ger­krieg via You­Tube : nun > Bel­ling­cat — the home of online inves­ti­ga­ti­ons . Chris­tia­ne Hei­ni­cke : Mein Leben auf dem Mars . Chris­ti­ne Kap­pe : Vom Zustand der Welt um 4 Uhr 35 .  Cine­ma­nia : Doku­men­ta­ti­on der Leben lei­den­schaft­li­cher Kino­gän­ger in New York . Con­fu­si­on : The Stran­ge Case of Anna Stub­ble­field / NYT . Correktiv.org : Von der Prü­fung der digi­ta­len Wirk­lich­keit . Cor­ne­lia Hes­se-Hon­eg­ger : Seh­for­schung in radio­ak­ti­ven Gebie­ten .  Cow­Cam : Die Welt aus Sicht der Kühe initi­iert von Chris­toph Sig­rist . Dat­a­blog : Unse­re Welt im Schat­ten der Zah­len . dctp — Alex­an­der Klu­ge : Fern­se­hen .  Der gol­de­ne Fisch : Autor/innenprojekt . Deut­sches Wör­ter­buch : von Jakob und Wil­helm Grimm . Drop Dead Foun­da­ti­on : Der Künst­ler Aabid Sur­ti repa­riert in Mum­bai Was­ser­häh­ne . eBird : Vogel­be­ob­ach­tung .  Edge : To arri­ve at the edge of the world’s know­ledge, seek out the most com­plex and sophisti­ca­ted minds, put them in a room tog­e­ther, and have them ask each other the ques­ti­ons they are asking them­sel­ves. Ein­hun­dert berühm­te Schreib­ti­sche und ihre Autor/innen . Ein Zep­pe­lin voll Licht. Mün­che­ner Kam­mer­spie­le / Foto­gra­fien und Tex­te von Johan­nes und Andre­as Lou­is Sey­er­lein . Ein Frem­wör­ter­buch : Kübra Gümüşay lesen . Gefun­den Ein­kaufs­zet­tel : Treib­gut hin­ter Kas­sen — Face­book  Eli­za : Spre­chen mit einer Maschi­ne / BotDavid Fede­le : höchst wesent­li­che Doku­men­tar­film­samm­lung . Foto­gra­fi­sche Wer­ke der Künst­ler Bar­ba­ra und Johan­nes Sey­er­lein.   Franz Dodel : Ein end­los sich fort­set­zen­des Hai­ku . Fri­end­ship — Park : Von Nähe, von Fer­ne. Future.me : Nach­richt für die Zukunft. Gug­ging : Art Brut wun­der­voll. Hafen­ra­dar New York : Beob­ach­ten Sie Fähr­schif­fe und ihre Posi­tio­nen im Hafen von New York . Haru­ki Mura­ka­mi : Web­site des Autors auf Ran­dom­house Ser­ver . Hate Poet­ry : eine anti­ras­sis­ti­sche Lese­show . Huma­nis­ti­sche Uni­on : Men­schen­wür­de ach­ten Bür­ger­rech­te durch­set­zen Demo­kra­tie stär­ken . High­Wa­ter­Line : Die New Yor­ker Künst­le­rin Eve Mos­her erwar­tet das Meer . Hoaxmap.org : Auf­klä­rung gegen Falsch­mel­dun­gen im inter­net . Human Rights Watch : Radar . Ich dach­te in Deutsch­land stirbt man nie : Stim­men von sechs Men­schen aus Syri­en, Afgha­ni­stan, Ser­bi­en, Ango­la und Nige­ria > An die­sem Ort . ICAN : Atom­waf­fen ver­bie­ten . ICIJ : The Inter­na­tio­nal Kon­sor­ti­um of Inves­ti­ga­ti­ve Jour­na­lists . Ich will Dich! — Begeg­nun­gen mit Hil­de Domin : Ein Film von und mit Anna Dit­ges . Insti­tut for Cen­tri­fu­gal Rese­arch : Karu­sell­for­schung . Inter­na­tio­nal Court of Jus­ti­ce : Web­sei­te des Inter­na­tio­na­len Gerichts­ho­fes in Den Haag . Irmela Men­sah-Schramm . Inter­na­tio­na­le Raum­sta­ti­on : Nach­rich­ten von der NASAKon­zep­te : Zeit­schrift für Lite­ra­tur . Joan Miro in der : Schirn. Lam­pe­du­sa im Win­ter : Doku­men­tar­fim von Jakob  Bross­mann .  Mat­thi­as Otto : Die Welt eines wun­der­ba­ren Klang­künst­lers . Libra­lop : Der fei­ne Blog des Herrn Libra­lop Hul­ot . Life in a Day : Die fil­mi­sche Geschich­te eines ein­zi­gen Tages auf der Erde . Lit­blogs : Notie­ren in der digi­ta­len Sphä­re . Living with Legends : Nach­rich­ten aus dem Chel­sea Hotel . Lui­gi Tos­ca­no — Gegen das Ver­ges­sen : Por­trait­fo­to­gra­fien von im  Natio­nal­so­zia­lis­mus ver­folg­ten und inhaf­tier­ten Men­schen jeg­li­cher Her­kunft und Natio­na­li­tät . Luis Moreno Ocam­po : Chef­an­klä­ger / Den Haag — ein Inter­view . Memo­ri­al : Inter­na­tio­na­le Gesell­schaft für his­to­ri­sche Auf­klä­rung und Men­schen­rech­te . Memo­ri­al Deust­ch­land . Memo­ry­loops : Ton­spu­ren des NS-Ter­rors in Mün­chen . Die Müt­zen­fal­te­rin : Elke Engel­hardts poe­ti­sche Welt unter Hüten und Müt­zen . Nachwort.de : Jour­nal des Schrift­stel­lers Niko­lai Vogel . Oli­ver Sacks : mensch­li­che Men­schen­ge­schich­ten. One in 8 Mil­li­on : Die New York Times por­trai­tiert Bür­ger der Stadt — Foto­gra­fien und Stim­men . Ope­ra aper­ta : Lul­la­by for Mariu­pol — Berüh­ren­de Per­for­mance ukrai­ni­scher Musiker/innen, sehr berüh­rend! . Peace Now : Sei­te der Frie­dens­be­we­gung Isra­els . Pen Deutsch­land : Wri­ters in Pri­son . Per­len aus Frei­tal : Vom Hass in Deutsch­land. Pfand­ge­ben : eine Sei­te für Fla­schen­samm­ler und Men­schen, die Fla­schen spen­den wol­len .  Pici­dae :  Sen­den Sie Text­bil­der an Zen­so­ren vor­bei . poli­ti­cal beau­ty : Zen­trum für poli­ti­sche Schön­heit . Quantara.de : Dia­lo­ge with the isla­mic world . Radio­sta­tio­nen welt­weit : lau­schen digi­tal .  Rebec­ca Feld­mann : Instal­la­tio­nen . Repor­ter ohne Gren­zen : Ein Netz­werk aus über 150 Kor­re­spon­den­ten, neun Sek­tio­nen und drei Büros setzt sich rund um den Glo­bus für Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit ein .  Richard Powers : The book of me. Ros­tock / Eine Stadt liest Uwe John­sons Jah­res­ta­geSco­bel :  Inter­dis­zi­pli­nä­re Gesprä­che / Fern­se­hen macht schlau . Scapp­le : digi­ta­le Arbeits­ta­fel . Für Augen und Hän­de / ein Schreib­ma­chi­nen­mu­se­um zu Partschins . Seu­chen­blatt zur Seu­che : Hor.deStop Kil­ler Robots : Akti­on gegen auto­nom kämp­fen­de Waf­fen­sys­te­me . Scri­ve­ner / digi­ta­ler Zet­tel­kas­ten . Sea-Watch : Men­schen­ret­tung im Mit­tel­meer . Stan­dig ‑Tog­e­ther : Hoff­nung für Frie­den in Nah­ost . Stopf­ake : ukrai­ni­sche Jour­na­lis­ten kämp­fen für die Wahr­heit . störsender.tv : online Kaba­rett . Sto­rytel­lers : Men­schen erzäh­len Geschich­ten ihres Lebens . Strand­beest : Wesen im Wind . Wir­bel­sturm­le­ben / Mel­dun­gen . The Floa­ting Piers / über das Was­ser gehen . The For­gi­ve­ness : Pro­ject . The Look : Ein Film­por­trait der Schau­spie­le­rin Char­lot­te Ram­pling . The Look of Silence : Eine Bril­le für die Mör­der . Tho­mas Bern­hard liest aus : Kor­rek­tur . Tho­mas Hei­se : Doku­men­tar­fil­me . Tide and Cur­rent Taxi : Marie Lorenz fährt mit dem Kanu . Trans­pa­ren­cy Inter­na­tio­nal : Peo­p­le against Cor­rup­ti­on .  Tree­watch : Von fun­ken­den Bäu­men . Ubu­web : Avant­gar­de online / gegrün­det 1996 von Ken­neth Golds­mith .  Under­ground New York Public Libra­ry : Von den Lesen­den in der Sub­way . Wald­saum : Fas­zi­nie­ren­de Gedich­te einer Unbe­kann­ten . Way­back­ma­chi­ne : digi­ta­le Geschich­te besu­chen .  WBGO : New Jer­sey Jazz Radio — stream . Wei­ße Raben / Alp­traum Tsche­che­ni­en : Ein Doku­men­tar­film von Tama­ra Tram­pe & Johann Feindt . White Hel­mets / Zivi­le Hel­fer im syri­schen Bür­ger­krieg . Yesh Din . Israe­li Vol­un­teers for Human Rights . Zaria For­man / Male­rei vom Was­ser .  DIE ZEIT : Az. 6 St 3/12 — Spu­ren eines Prozesses .

Ver­lo­re­ne Spuren

Hei­se Film
Link zuletzt über­prüft: 20. Febru­ar 2024
HTTP-Code: 404
Ant­wort­zeit: 0.444 Sekunden
Die­ser Link schlug 8‑mal fehl.
Wie­der­ent­deckt auf Posi­ti­on: > Inter­net Archive

Dich­tung Digital
Link zuletzt über­prüft: 25. April 2023
HTTP-Code: 500
Ant­wort­zeit: 0.055 Sekunden
Die­ser Link schlug 15-mal fehl.

Robert Fal­con Scott : Die Tage­bü­cher hand­schrift­lich online
Link zuletzt geprüft: 15. April 2016
HTTP Code: 0
Reak­ti­ons­zeit: 22.010 Sekunden
Die­ser Ver­bin­dung schlug 174 mal fehl.
Am 28. Novem­ber 2019 ohne Spur

James Watson’s Per­so­nal Geno­me Sequence
Link zuletzt geprüft: 15. April 2016
HTTP Code: 0
Reak­ti­ons­zeit: 28.010 Sekunden
Die­ser Ver­bin­dung schlug 687 mal fehl.
Am 28. Novem­ber 2019 ohne Spur

Into Eter­ni­ty : Doku­men­tar­film über das Ver­ges­sen eines Ortes .
Link zuletzt geprüft: 11. April 2018
HTTP-Code: 404
Ant­wort­zeit: 0.047 Sekunden
Die­ser Link schlug 25 mal fehl.
Wie­der­ent­deckt auf Posi­ti­on > Inter­net Archive

Ich dach­te in Deutsch­land stirbt nie­mand :
Stim­men von sechs Men­schen aus Syri­en, Afgha­ni­stan, Ser­bi­en, Ango­la und Nigeria
Link zuletzt geprüft: 25. Novem­ber 2019
HTTP-Code: 404
Ant­wort­zeit: 0.058 Sekunden
Die­ser Link schlug 17 mal fehl.
In Tei­len wiederentdeckt
auf Posi­ti­on > Inter­net Archive

Rhein­sein
Lang­zeit­pro­jekt des Dich­ters Stan Lafleur
Link zuletzt geprüft: 8. Febru­ar 2021
HTTP-Code: 0
Ant­wort­zeit: 3.002 Sekunden
Die­ser Link schlug 78 mal fehl.
Die­ser Link ist feh­ler­haft seit 7 Monaten
go to > Inter­net Archive

Ann Cot­ten : Glossaratrappen
Link zuletzt geprüft: 11. Febru­ar 2021
HTTP-Code: 0
Ant­wort­zeit: 0.000 Sekunden
Anzahl der Wei­ter­lei­tun­gen: 0
Anzahl der Vor­kom­men: Anzahl der Vor­kom­men: 1
Die­ser Link schlug 33 mal fehl.
Die­ser Link ist feh­ler­haft seit 3 Monate.
go to > Inter­net Archive

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silent sentry

pic

echo : 2.55 — Wird es viel­leicht bald ein­mal mög­lich sein, mensch­li­che Kör­per, prä­zi­se for­mu­liert, die Ober­flä­che mensch­li­cher Kör­per, der­art zu gestal­ten, dass sie in unbe­klei­de­tem Zustand von akti­ven Radar­tech­no­lo­gien nicht zu erfas­sen sind, Men­schen­ge­stal­ten dem­zu­fol­ge, die in der Begeg­nung weder Licht, noch Geräu­sche emit­tie­ren? Wel­cher Art wäre die Licht­spur einer Bewe­gung ihres Kör­per­rau­mes durch eine per­zep­ti­be­le Men­schen­men­ge? Und wären die­se selt­sa­men Men­schen in ihren eige­nen Augen über­haupt noch sicht­bar? Wür­den sie sich selbst even­tu­ell noch wahr­neh­men durch die Kon­zen­tra­ti­on auf eine Vor­stel­lung: Hier, vor mir auf dem Tisch, das weiss ich, weil ich ihn dort­hin abge­legt habe, ruht mein Arm, so wür­de er sich in mei­nen Augen dar­stel­len, wenn er für mich sicht­bar wäre. All die­se Fra­gen. – stop

ping

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manhattan transfer

2

fox­trott

~ : oe som
to : louis
sub­ject : DOS PASSOS
date : july 31 11 5.15 p.m.

Anstren­gen­de Tage lie­gen hin­ter uns, Regen, stür­mi­sche Win­de, schwe­rer See­gang, Peli­ka­ne krei­sen hoch über dem Schiff. Vor zwei Tagen zuletzt schick­ten wir Dos Pas­sos’ Roman Man­hat­tan Trans­fer zu Noe hin abwärts. Ein schwe­res Buch, das in vier­hun­dert Fuß Tie­fe von einer war­men süd­li­chen Strö­mung abge­trie­ben wur­de, bald dar­auf in einer Pen­del­be­we­gung der­art hef­tig nord­wärts gezo­gen wur­de, dass wir fürch­te­ten, Noe könn­te von dem Gewicht des Romans getrof­fen oder das Buch von der Sen­k­lei­ne in uner­gründ­li­che Tie­fen fort­ge­ris­sen wer­den. Drei Stun­den spä­ter hielt Noe John Dos Pas­sos in Hän­den. Unser Tau­cher bemerk­te sogleich, dass es sich bei die­sem wei­te­ren Unter­was­ser­buch um ein beson­de­res Werk han­deln muss­te, eine umfang­rei­che Satz­ver­samm­lung, von innen her, Sei­te für Sei­te, Zei­chen für Zei­chen apri­ko­sen­far­ben sanft beleuch­tet. In der sel­ben Minu­te, da Noe das Buch öff­ne­te, begann er laut zu lesen. Er las drei Stun­den, dann schlief er kurz ein, um noch im Halb­schlaf befind­lich sei­ne Lek­tü­re fort­zu­set­zen: Die Son­ne ist nach Jer­sey gerückt, die Son­ne steht hin­ter Hobo­ken. Hül­len schnap­pen über Schreib­ma­schi­nen, Roll­la­den­schreib­ti­sche schlie­ßen sich. Auf­zü­ge fah­ren leer in die Höhe, kom­men voll­ge­pfropft her­un­ter. Es ist Ebbe in der City, Flut in Flat­bush, Wood­lawn, Dyck­man Street, Sheep­s­head Bay, News Lots Ave­nue, Can­ar­sie. Rosa Zei­tun­gen, grü­ne Zei­tun­gen, graue Zei­tun­gen. Sämt­li­che Bör­sen­kur­se. Sport­re­sul­ta­te. Let­tern wir­beln über laden­mü­de, büro­mü­de schlaf­fe Gesich­ter, wun­de Fin­ger­spit­zen, schmer­zen­de Fuß­ris­te, mus­ku­lö­se Män­ner, Gedrän­ge im U‑Bahn-Express. — Kurz vor Son­nen­un­ter­gang. Das Meer sucht nach uns mit Zun­gen von Gischt. Ein rie­si­ger Schwarm Makre­len nähert sich von Nor­den her, unge­heu­re Bewe­gung, wie eine rie­si­ge Hand fährt sie auf dem Radar­schirm lang­sam die Küs­te ent­lang. Noe wünscht eine Foto­gra­fie John Dos Pas­sos’ zu sehen. So etwas hat’s noch nie gege­ben. — Ahoi! Dein OE

gesen­det am
31.07.2011
1962 zeichen

oe som to louis »

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radar

9

alpha : 0.02 – Viel­leicht sind Dis­zi­pli­nen der Arith­me­tik einer­seits, das lei­den­schaft­li­che Wün­schen eines schrei­ben­den Erfin­ders ande­rer­seits, im Moment der Ent­de­ckung sei­ner Spur Werk­zeu­ge ein und der­sel­ben Hand. — stop

interview
tahrir square februar 2011
kurz vor ausbruch staatlicher gewalt
gegen aktivisten/innen auf dem platz
source : zero silence project
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nebelkammer

pic

echo : 6.28 — Das Stimm­ge­räusch in mei­nem Kopf. Ob sich der Klang mei­ner den­ken­den Stim­me in der ver­strei­chen­den Lebens­zeit änder­te? Habe ich als Kind mit­tels der Stim­me eines Kin­des gedacht? Was ist das doch für eine kurio­se Bewe­gung, nicht mehr Stil­le, noch nicht Ton. Auf­fä­chern­des Radar­bild, flüchtig.

ping

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safran

2

echo : 2.26 — Das unent­weg­te Spre­chen mensch­li­cher Stim­men, nicht Werk­zeug der Ver­stän­di­gung, son­dern Radar zur Fort­be­we­gung in unbe­kann­tem Gebiet. So auch die Spur digi­ta­len Schrei­bens in ver­netz­ten Räu­men. Ich, Subseven88, habe mich dar­ge­legt, also bin ich. — Vor weni­gen Stun­den mel­de­te eine Ser­ver­ma­schi­ne, die zu mir gehört, als wär sie ein Teil mei­ner selbst: Modul Data Log­ger nicht bereit. Ursa­che unbe­kannt. Tele­fo­nier­te mit Men­schen mit Her­zen, die vie­le Flug­stun­den ent­fernt ihre Arbeit ver­rich­ten. Dort ist nun frü­her Abend, hier bei mir hohe Nacht. Leich­ter Regen. Auf dem Bild­schirm bewe­gen sich Zei­chen in der Geschwin­dig­keit mensch­li­cher Hän­de. Man beschäf­tigt sich mit der Lösung mei­nes Pro­blems. Blin­ken­de Geis­ter, flink vor und zurück, vor und zurück, tas­ten­de Erschei­nun­gen, zart wie die wei­sen Hän­de der Safranfadenzupfer.
ping

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radare

2

gink­go : 20.58 — Pal­men­gar­ten. Die Son­ne geht gegen sechs Uhr unter, Enten schla­fen zu mei­nen Füßen. Der Schirm ihrer Augen, der sich regel­mäs­sig öff­net, als wür­den sich in ihren klei­nen Köp­fen Halb­scha­len von Perl­mutt­haut lang­sam dre­hen. Gehen und Kom­men, Wie­der­ho­lung, Rhyth­mus, Rada­re. Trans­fe­rier­te in der Däm­me­rung hand­schrift­li­che Tex­te aus Notiz­bü­chern in die Schreib­ma­schi­ne, das kann man jetzt dru­cken, die Bewe­gung der Sub­way­zü­ge, die sich in mei­nen Zei­chen zur Unle­ser­lich­keit fort­setz­te, ver­schwun­den. — Wie spre­chen, wie erzäh­len? — Erin­ner­te mich an den Moment, da ich erfah­ren habe, dass Buckel­wa­le zur Paa­rungs­zeit über eine Spra­che ver­fü­gen, die ein­fa­chen mensch­li­chen Spra­chen ähn­lich ist. Seit­her, von Zeit zu Zeit, die Wie­der­ho­lung der Fra­ge, was ich unter einer ein­fa­chen mensch­li­chen Spra­che ver­ste­hen soll­te, die atem­lo­se Spra­che der Lust viel­leicht oder die Spra­che der Chat­räu­me? Ob eine die­ser mensch­li­chen Spra­chen viel­leicht geeig­net wäre, sich mit­tels einer Pro­ze­dur der Über­set­zung von Wal zu Mensch zu ver­stän­di­gen? Wir könn­ten uns vom Land und von der Tief­see erzäh­len. Eine gran­dio­se Vor­stel­lung, auf hoher See Luft per­lend vor einem Wal zu schwe­ben und zu war­ten und zu wis­sen, dass er gleich, nach ein wenig Denk­zeit, zu mir spre­chen wird. Etwas also sagen oder sin­gen, das nur für mich bestimmt ist. Viel­leicht eine wei­te­re Fra­ge: Wie heißt Du, mein Freund? — Oder: Ich hör­te von Bäumen!
ping

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weitrufend

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sier­ra

~ : louis
to : Mr. jona­than noe kekkola
sub­ject : RADAR

Mein lie­ber Jona­than. Noch immer kein Zei­chen. Aber ich weiß, ich spü­re, dass Sie am Leben sind. Des­halb schrei­be ich wei­ter, über­mitt­le mei­ne Nach­rich­ten an Sie in der Hoff­nung, dass irgend­wann ein­mal eine Ant­wort ein­tref­fen wird. – Vor zwei Tagen von einer klei­nen Rei­se zurück­ge­kom­men, bin ich noch etwas müde, aber froh und vol­ler Zuver­sicht. Ich habe in einem Saal vor Men­schen aus einem Text vor­ge­le­sen, den Sie bereits ken­nen. Ich konn­te mei­ne Zuhö­rer nicht sehen, weil mein Gesicht beleuch­tet war. Und weil ich sie so wenig hören wie ich sie sehen konn­te, dach­te ich für einen Moment, dass sie viel­leicht auf­ge­hört haben zu atmen oder ganz ver­schwun­den sind, ohne dass ich ihre Flucht bemerk­te. Ich beob­ach­te­te mei­ne Stim­me wäh­rend ich las. Sie war zunächst eine frem­de, öffent­li­che Stim­me gewe­sen, ent­fernt, aber dann, Wort für Wort, kam sie zu mir zurück. Ja, wie ich lang­sa­mer wur­de, weil mein Herz sich lang­sa­mer, ruhi­ger beweg­te. Wie jene Wör­ter, in einer wei­te­ren Zei­le als der gera­de beschall­ten Zei­le, bereits hör­bar waren in mei­nem Kopf. Ihre besänf­ti­gen­de Gegen­wart, mein lie­ber Jona­than! Und nun bin ich also zurück und den­ke nach und schrei­be Ihnen in der Hoff­nung, dass Sie lesen wer­den, was ich für sie notie­re. Ich habe von Ihnen erzählt, wis­sen Sie! Ich habe erzählt, dass ich mich um Sie sor­ge. Und ich war stolz, von dem ers­ten Men­schen berich­ten zu kön­nen, der sich mit künst­li­chen Lun­gen ver­se­hen, in die nord­ame­ri­ka­ni­sche Wild­nis wag­te. Ja, mein lie­ber Kek­ko­la, ich weiß, dass Sie noch am Leben sind. — Ihr Louis

gesen­det am
28.10.2009
23.58 MESZ
1161 zeichen

lou­is to jonathan
noe kekkola »


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