Aus der Wörtersammlung: is

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papierhaut

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alpha : 18.07 — Blät­ter­te in Janet Frames auto­bio­gra­fi­scher Erzäh­lung Ein Engel an mei­ner Tafel. Blitz­ar­tig, nach Jahr­zehn­ten des Lesens, von einer Sekun­de zur ande­ren Sekun­de bemerkt, dass Tex­te über sicht­ba­re Struk­tu­ren, dass sie über Unter­bre­chun­gen ihrer Zei­chen­ket­ten ver­fü­gen, dass Kapi­tel oder Absät­ze sie zer­le­gen, dass sie also por­tio­niert sind, dass sie insel­wei­se auf einer Papier­haut von Stil­le schwim­men. — stop

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eliza

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tan­go : 0.01 — 2.15 — Schrift in ana­to­mi­schen Notiz­bü­chern, die so fremd wie ver­traut ist, Zei­chen mecha­ni­scher Über­for­de­rung mei­ner Hand im Moment der Ent­ste­hung. Manch­mal, wenn mein Gehirn denkt, was es sieht, kann ich noch rasch Bojen wer­fen, – Wort­bo­jen / Satz­bo­jen -, auf klei­ne­re Zet­tel und spä­ter Erin­ne­rung, Rekon­struk­ti­on ver­su­chen. Was ist das für ein selt­sa­mer Schat­ten! stop – Kurz­ge­spräch mit Eli­za
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Eli­za: > hal­lo, ich bin eli­za. erzäh­le mir von dei­nem problem.
Lou­is : ich habe kein pro­blem, eliza!
Eli­za: > wenn du dein pro­blem nicht kennst, bist du hier genau richtig.
Lou­is : ich muss lachen!
Eli­za:> wie fühlst du dich jetzt?
Lou­is : ich habe gelacht!
Eli­za:> hat dir jemand gesagt, dass du gelacht hast?
Lou­is : Ich habe gehört, wie ich gelacht habe!
Eli­za:> bist du besorgt dar­über, dass du gehört hast, wie du gelacht hast?
Lou­is: nein, nicht wirklich!
Eli­za:> bist du dir auch ganz sicher?
Lou­is: ja, ich bin mir sicher.
Eli­za:> viel­leicht hast du recht.

vom spre­chen mit eilza »

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am viktoriasee

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hima­la­ya : 0.01 — Bil­der. Bild­schirm­bil­der, die ich wahr­neh­me, die mich berüh­ren, weil mei­ne Augen, mein Gehirn sie wahr­neh­men, flüch­tig, im Vor­über­ge­hen, im Neben­bei­se­hen. Ein Fischer­boot auf dem Vic­to­ria­see. Wie leben­de dun­kel­häu­ti­ge Män­ner in Shorts (sie ste­hen balan­cie­rend in ihrer höl­zer­nen Scha­le) dun­kel­häu­ti­ge leb­lo­se Kör­per ohne Shorts in ihren Net­zen aus dem Was­ser zie­hen. Das leuch­ten­de, hell­blaue Fleisch der Toten, die in Ruan­da gewalt­sam ihr Leben ver­lo­ren, Nil­barsch­spei­se­fi­sche haben von ihren Kör­pern gefres­sen. Zwei Tage lang ein Loop (CNN) vom Lei­chen­fang, dann ver­schwan­den die Bil­der aus der Über­tra­gungs­wirk­lich­keit.- stop

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copiapoa humilis xd — 82

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MELDUNG. Fünf Kak­teen [ Gat­tung — Copi­a­poa humi­lis XD-82 ] haben sie­ben Uhr zwei­und­fünf­zig MEZ acht Pfund fili­gra­nes Sta­chel­horn auf flüch­ten­de Labo­ran­ten geschos­sen. [ MPI für Bio­tech­no­lo­gie, 5th flo­or : Labor IIId‑7 : Level 4 ] — stop

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red

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sier­ra : 14.12 — Im Licht mei­ner hand­li­chen Fern­seh­ma­schi­ne lehn­te ein Mann am Stamm eines ver­wit­ter­ten Bau­mes. Röt­li­ches Gebir­ge war noch zu sehen, Abraum einer Kup­fer­mi­ne. Dort im süd­li­chen Afri­ka tief in der Erde hat­te der Mann, der am Baum­stamm lehn­te und in mein Zim­mer schau­te, ein hal­bes Leben lang gear­bei­tet. Vor zwei Wochen nun war Schluss gewe­sen. Von einem Tag zum ande­ren Tag, sag­te der Mann, habe ich mein Haus ver­lo­ren und mei­ne Kin­der wer­den bald nicht mehr zur Schu­le gehen. 22 Jah­re lang nie krank, obwohl ich hohes Fie­ber hat­te und Hus­ten. Im Febru­ar waren wir noch pro­fi­ta­bel gewe­sen, fuhr der Mann fort und deu­te­te mit einer Hand über sei­ne Schul­ter. Er schwieg für eini­ge Sekun­den, aber er dreh­te sich nicht um, schau­te wei­ter gera­de­aus zu mir ins Zim­mer. Das ist Fol­ter, setz­te er hin­zu, das ist Folter.

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one man band

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hima­la­ya : 2.10 — Ein­mal, im Alter von fünf oder sechs Jah­ren, beob­ach­te­te ich einen Mann, von dem nichts zu sehen gewe­sen war, als die Spit­zen sei­ner Schu­he, eine ram­po­nier­te Hose, ein rußi­ges Hemd und ein Hut mit Feder, weil der Mann von Musik­in­stru­men­ten gera­de­zu über­fal­len gewe­sen zu sein schien. Ich hat­te den Ein­druck, dass nicht der Mann auf sei­nen Instru­men­ten spiel­te, son­dern die Instru­men­te auf einem Gefan­ge­nen. An die­se Geschich­te, von mei­nem damals jun­gen Gehirn vor einem wirk­li­chen Bild ent­wor­fen, erin­ner­te ich mich ges­tern Abend, wäh­rend ich an der Kon­struk­ti­on eines Ras­sel­kä­fers arbei­te­te. Bald geis­ter­te die Gestalt eines wei­te­ren Man­nes durch mei­nen Kopf, auf des­sen Kör­per hun­der­te knat­tern­de Käfer­we­sen Platz genom­men hat­ten. Nein, sie hat­ten sich nicht eigent­lich nie­der­ge­las­sen, sie waren fest mit ihm ver­bun­den, sie waren Teil, sie waren ihm aus der Haut gefah­ren und knis­ter­ten und klap­per­ten ohne eine Pau­sen­zeit ein­zu­le­gen, wes­we­gen es sich bei jenem von mir erober­ten Men­schen­we­sen, um eine Per­son ohne Gehör han­deln muss­te. Könn­te die­ser Mann glück­lich sein? Ich wüss­te ger­ne, was nun zu unter­neh­men ist! Schluss jetzt. Fan­gen wir noch ein­mal von vor­ne an. Heu­te ist Diens­tag, Früh­ling und Win­ter. — stop

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