Aus der Wörtersammlung: schaft

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dair az-zaur

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sier­ra : 7.48 — Das zwan­zigs­te Jahr­hun­dert blickt nie­der auf eine geheim­nis­lo­se Welt. Alle Län­der sind erforscht, die ferns­ten Mee­re zer­pflügt. Land­schaf­ten, die vor einem Men­schen­al­ter noch selig frei im Namen­lo­sen däm­mer­ten, die­nen schon knech­tisch Euro­pas Bedarf, bis zu den Quel­len des Nils, den Lang­ge­such­ten, stre­ben die Damp­fer; die Vik­to­ria­fäl­le, erst vor einem hal­ben Jahr­hun­dert vom ers­ten Euro­pä­er erschaut, mah­len gehor­sam elek­tri­sche Kraft, die letz­te Wild­nis, die Wäl­der des Ama­zo­nas­stro­mes ist gelich­tet, der Gür­tel des ein­zig jung­fräu­li­chen Lan­des, Tibets, gesprengt. Das Wort TERRA INCOGNITA der alten Land­kar­ten und Welt­ku­geln ist von wis­sen­den Hän­den über­zeich­net. – Ste­fan Zweig. In jenen Land­schaf­ten aber Frau­en, Män­ner, Kin­der. Ahnun­gen. Was in der ost­sy­ri­schen Stadt Dair az-Zaur pro­tes­tie­ren­den Men­schen in die­sen Stun­den geschieht, wis­sen wir nicht. – stop
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fasankino

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tan­go : 0.02 — Ges­tern, Diens­tag, ist Ilse Aichin­ger 90 Jah­re alt gewor­den. Ich erin­ner­te mich an einen Text, den ich vor eini­ger Zeit bereits auf­ge­schrie­ben habe. Der Text scheint noch immer nah zu sein, wes­halb ich ihn an die­ser Stel­le wie­der­ho­len möch­te. Ich betrach­te­te damals, als ich den Text notier­te, eine Film­do­ku­men­ta­ti­on. Es war ein frü­her Mor­gen und ich fuhr in einem Zug. Immer wie­der spul­te ich, Zei­chen für Zei­chen ver­mer­kend, was ich hör­te, den Film zurück, um kein Wort des gespro­che­nen Tex­tes zu ver­lie­ren oder zu ver­dre­hen. Und so kam es, dass auch Ilse Aichin­ger, von einem unru­hi­gen Gelei­se geschüt­telt, immer wie­der auf dem hand­tel­ler­gro­ßen Bild­schirm unter spa­zie­ren­den Men­schen vor mir auf­tauch­te, indem sie von ihrer Kino­lei­den­schaft erzähl­te: Wenn ich mich recht erin­ne­re, hör­te ich in mei­ner frü­hen Kind­heit eine älte­re Frau zu einer ande­ren sagen: – Es soll jetzt Ton­fil­me geben. – Das war ein rät­sel­haf­ter Satz. Und es war einer von den ganz weni­gen rät­sel­haf­ten Sät­zen der Erwach­se­nen, die mich nicht los­lie­ßen. Eini­ge Jah­re spä­ter, ich ging schon zur Schu­le, sag­te die jüngs­te Schwes­ter mei­ner Mut­ter, wenn wir an den Sonn­ta­gen zu mei­ner Groß­mutter gin­gen, bei der sie leb­te, fast regel­mä­ßig am spä­ten Nach­mit­tag: > Ich glau­be, ich gehe jetzt ins Kino. < Sie war Pia­nis­tin, unter­rich­te­te für kur­ze Zeit an der Musik­aka­de­mie in Wien und übte lang und lei­den­schaft­lich, aber sie unter­brach alles, um in ihr Kino zu gehen. Ihr Kino war das Fasan­ki­no. Es war fast immer das Fasan­ki­no, in das sie ging. Sie kam frös­telnd nach Hau­se und erklär­te meis­tens, es hät­te gezo­gen und man kön­ne sich den Tod holen. Aber sie ließ ihr Fasan­ki­no nicht, und sie hol­te sich dort nicht den Tod. Den hol­te sie sich, und der hol­te sie gemein­sam mit mei­ner Groß­mutter im Ver­nich­tungs­la­ger Minsk, in das sie depor­tiert wur­den. Es wäre bes­ser gewe­sen, sie hät­te ihn sich im Fasan­ki­no geholt, denn sie lieb­te es. Aber man hat kei­ne Wahl, was ich nicht nur bezüg­lich des Todes, son­dern auch bezüg­lich der Aus­wahl der Fil­me zuwei­len bedaue­re, wenn mei­ne liebs­ten Fil­me plötz­lich aus den Kino­pro­gram­men ver­schwin­den. Obwohl ich es ger­ne wäre, bin ich lei­der kei­ne Cine­as­tin, son­dern gehe sechs oder sie­ben­mal in den­sel­ben Film, wenn in die­sem Film Schnee fällt oder wenn die Land­schaf­ten von Eng­land oder Neu­eng­land auf­tau­chen oder die von Frank­reich, denen ich fast eben­so zuge­neigt bin. Ilse Aichin­ger: Mitschrift

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abschnitt montauk

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Abschnitt Montauk mel­det fol­gen­de gegen Küs­te gewor­fe­ne Arte­fak­te : Wrack­tei­le [ See­fahrt – 2078, Luft­fahrt — 703, Auto­mo­bi­le — 6044 ], Gruß­bot­schaf­ten in Glas­be­häl­tern [ 18. Jahr­hun­dert — 5, 19. Jahr­hun­dert – 102, 20. Jahr­hun­dert – 865 , 21. Jahr­hun­dert — 23 ], phy­si­cal memo­ries [ bespielt — 17, gelöscht : 28 ], Tele­fon­bü­cher [ Chi­ca­go — 5, New Orleans — 2 ] Licht­fang­ma­schi­nen [ Min­ox AF X 5 : 3 ], Öle [ 0.8 Ton­nen ], Pro­the­sen [ Herz­rhyth­mus­be­schleu­ni­ger – 16, Knie­ge­len­ke – 8, Hüft­ku­geln – 32, Bril­len – 1071 ], Schu­he [ Grö­ßen 28 – 39 : 1001, Grö­ßen 38 — 45 : 178 ], Kühl­schrän­ke [ 321 ], Tief­see­tauch­an­zü­ge [ ohne Tau­cher – 8, mit Tau­cher – 22 ], Engels­zun­gen [ 158 ] — stop 

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Edna St. Vincent Millay

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sier­ra : 20.08 — Wie im Kurz­schlaf die Welt neu geord­net wird. Alle Geschich­ten erzäh­len sich, als hät­ten sie sich über die küh­le Hand einer Nacht gefal­tet. Jede begin­nen­de Stun­de, eine Stun­de vor unbe­kann­ter Land­schaft. — Nach­mit­tags dann begeg­net mir im Park wie­der ein­mal ein zen­tra­ler Satz des por­tu­gie­si­schen Erzäh­lers Antó­nio Lobo Antu­nes. Er sag­te, um ein Buch zu schrei­ben, müs­se man etwas ris­kie­ren. Ein Schrift­stel­ler, der nichts wage, sei unauf­rich­tig. Ich spa­zier­te und über­leg­te, was genau zu unter­neh­men ist, damit mein Schrei­ben so gefähr­lich wer­den könn­te, dass ich von einem Wag­nis spre­chen dürf­te. — Abend jetzt. Küh­le Luft. Vor weni­gen Minu­ten die Stim­me der Dich­te­rin Edna St. Vin­cent Mil­lay. Sie liest ihr Poem RECUERDO. We were very tired, we were very mer­ry, We had gone back and forth all night on the fer­ry. Das fei­ne Doku­ment auf­ge­ho­ben. Oder zu mir geholt. stop. Wie auch immer. — stop

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ameisengesellschaft ln — 768

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MELDUNG. Amei­sen­ge­sell­schaft LN — 769 [ lasi­us niger ] : Posi­ti­on 48°21’N 07°01’O : Fol­gen­de Objek­te wur­den von 20.00 — 21.00 Uhr MESZ über das süd­öst­li­che Wen­del­por­tal ins Waren­haus ein­ge­führt : zwei tro­cke­ne Flie­gen­tor­si mitt­le­rer Grö­ße [ je ohne Kopf ], sech­zehn Baum­stäm­me [ à 7 Gramm ], fünf­zehn Rau­pen in Grün, acht­zehn Rau­pen in Oran­ge, ein Insek­ten­flü­gel [ ver­mut­lich der eines Zitro­nen­fal­ters ], zwei Streich­holz­köp­fe [ à 2 Gramm ], acht Flie­gen der Gat­tung Cal­li­pho­ri­dae in vol­lem Saft, son­nen­ge­trock­ne­te Rosen­blät­ter [ ca. 50 Gramm ], fünf Schne­cken­häu­ser [ je ohne Schne­cke ], sie­ben gelähm­te Schne­cken [ je ohne Haus ], 157 Amei­sen anlie­gen­der Staa­ten [ betäubt oder tran­chiert ], sechs Rüs­sel­kä­fer [ blau­tür­ki­se ], die Aas­ku­gel eines Pil­len­dre­hers, wenig spä­ter der Pil­len­dre­her selbst, eine Wild­bie­ne, ein Auto­rei­fen [ Mase­r­a­ti Mis­tral ] 8 Gramm. — stop

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abschnitt neufundland

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Abschnitt Neu­fund­land mel­det fol­gen­de gegen Küs­te gewor­fe­ne Arte­fak­te : Wrack­tei­le [ See­fahrt – 1458, Luft­fahrt — 2011, Auto­mo­bi­le — 32569 ], Gruß­bot­schaf­ten in Glas­be­häl­tern [ 18. Jahr­hun­dert — 6, 19. Jahr­hun­dert – 56, 20. Jahr­hun­dert – 582 , 21. Jahr­hun­dert — 32 ], phy­si­cal memo­ries [ bespielt — 122, gelöscht : 88 ], Licht­fang­ma­schi­nen [ Has­sel­blad 503 CW : 1 ], Öle [ 0.3 Ton­nen ], strah­len­de Fische [ 2.98 Ton­nen ],  Pro­the­sen [ Herz — Rhyth­mus­be­schleu­ni­ger – 5, Knie­ge­len­ke – 8, Hüft­ku­geln – 25, Bril­len – 4582 ], Schu­he [ Grö­ßen 28 – 37 : 987, Grö­ßen 38 — 45 : 458 ], Kühl­schrän­ke [ 57 ], Tief­see­tauch­an­zü­ge [ ohne Tau­cher – 2, mit Tau­cher – 68 ], Engels­zun­gen [ 32 ] | stop |

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rootserver charlie

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del­ta : 2.55 – In der ver­gan­ge­nen Nacht habe ich mei­ner per­sön­li­chen Ser­ver­ma­schi­ne, — sie befin­det sich in etwa fünf­hun­dert Kilo­me­ter Ent­fer­nung an einem nicht bekann­ten Ort -, einen Namen gege­ben: Char­lie, Root­ser­ver Char­lie. Das ist so gekom­men, weil ich näm­lich um Mit­ter­nacht an mei­nem Schreib­tisch saß, als mein E‑Mailprogramm mel­de­te, eine Nach­richt sei für mich ein­ge­trof­fen. Ich wuss­te sofort, woher die­se nächt­li­che Mail allein gekom­men sein konn­te. Und ich dach­te in zärt­li­cher Wei­se, als ob ich ins­ge­heim die­sen Namen schon län­ge­re Zeit ver­ge­ben haben wür­de: Char­lie, hi Char­lie! Nacht für Nacht, 0.01.12 MEZ, eine Sekun­den­uhr, die­sel­be Bot­schaft: /et­c/p­sa/­p­lesk-cron/­dai­ly/­com­ple­ted : beru­hi­gend in sei­ner lako­ni­schen Art, mein lie­ber Lou­is, ich bin wach wie du, alle Sys­te­me in Ord­nung, Tag abge­schlos­sen, neu­er Tag beginnt. stop. 12 ° Cel­si­us. stop. Wol­ken­lo­ser Him­mel. stop. Ich ver­fü­ge zu die­sem Zeit­punkt über 1.5 Kilo­gramm Mehl, 800 Gramm Reis, 2 Papri­ka­scho­ten in gel­ber Far­be, 1 Papri­ka­scho­te in roter Far­be, 1 hal­ben Enten­vo­gel, 3 Liter Was­ser in Fla­schen, Salz, Zimt und Pfef­fer, 16 Schei­ben fin­ni­schen Bro­tes, 1 Glas Apri­ko­sen­kon­fi­tü­re, 1 Glas Honig, 5 Ker­zen. – stop

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tripolis

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fox­trott : 20.58 – Die Spit­ze mei­nes Blei­stif­tes unter Beob­ach­tung, wie sie sich über das Papier bewegt, immer noch unsi­cher, zögernd, hel­le, rau­chi­ge Töne, Zei­chen, Wör­ter, jeder Gedan­ke von eigen­tüm­li­cher Melo­die, eine win­di­ge, schür­fen­de Wel­le. stop. stop. In Liby­en, ohne Mit­wir­kung eines Erd­be­bens, sol­len nach Anga­ben des Bot­schaf­ters der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka in den ver­gan­ge­nen 2 Mona­ten bis zu 30000 Men­schen getö­tet wor­den sein. stop Seit zwei Tagen notie­re ich mit der Hand. — stop
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malta : operation odyssey dawn

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echo : 22.01 – Zu Fuß die Stra­ße von Mdi­na rauf zu den fel­si­gen Höhen, ihrem groß­ar­ti­gen Blick süd­wärts über das Meer. Links und rechts der asphal­tier­ten Stra­ße, Fel­der, wie in Fächer gelegt von stei­ner­nen Wäl­len umge­ben. In den Blät­tern der Kak­teen­ge­wäch­se sit­zen Schne­cken in Höh­len und schmau­sen vom fau­lig gewor­de­nen Fleisch. Was ich höre in die­sen Minu­ten des Lau­fens ist der Wind, der sich an den Wider­stän­den der wil­den Land­schaft reibt. Er scheint gegen die stei­len Fel­sen, die schon in nächs­ter Nähe sind, him­mel­wärts zu pfei­fen, ein afri­ka­ni­scher Wind an die­sem Tag ein Mal mehr, ein Wind aus einem mili­tä­ri­schen Ope­ra­ti­ons­ge­biet, das einen Namen trägt: Odys­sey Dawn. Aber vom Krieg ist nichts zu sehen an die­ser Stel­le, in die­sem Moment, da ich die Cliffs errei­che, wie mein Augen­licht sich zu einem Kame­ra­licht ver­wan­delt, wie das Land unter den Füßen weicht, wie ich für einen kur­zen Moment glau­be, abhe­ben zu kön­nen und zu flie­gen weit raus auf  him­mel­blaue Was­ser­flä­che, deren Ende nicht zu erken­nen ist. Kein Flug­zeug, kein Schiff, außer einem klei­ne­ren Boot, das auf dem Weg nach Misu­ra­ta sein könn­te, ein­ge­schlos­se­nen Men­schen Mehl und Medi­ka­men­te zu brin­gen. Tau­ben lun­gern im bereits tief über dem Hori­zont ste­hen­den Licht der Son­ne auf war­men Stei­nen, Eidech­sen, grün und blau und gol­den schim­mernd, sit­zen erho­be­nen Kop­fes und war­ten. Sie beneh­men sich, als hät­ten sie noch nie zuvor ein mensch­li­ches Wesen gese­hen. — stop

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malta : 81er bus

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echo : 22.05 – Sagen wir das so: Ich bin heu­te, an die­sem son­ni­gen Mon­tag mit dem Bus hin und her übers Land gefah­ren, mit einem 81er-Bus, mit Luca’s Bus, und zwar die Stre­cke von Val­let­ta nach Rabat bis rauf zu den Ding­li Cliffs, von wo man weit aufs Meer hin­aus süd­wärts nach Afri­ka schau­en könn­te, wenn die Erde nicht rund wäre wie wir sie vor­ge­fun­den haben. Luca ist ein Bus­fah­rer aus Lei­den­schaft. Er trägt ein blau­es Hemd, sei­ne Arme sind gebräunt wie sein Gesicht, rechts, von wo die Son­ne kommt, etwas stär­ker als von links. 47 Cent kos­tet eine ein­fa­che Fahrt nach Rabat. Jeder, der her­ein­kommt, wird begrüßt: Wel­co­me, wel­co­me! Dann 15 Kilo­me­ter ste­tig dem Him­mel zu, links und rechts der Stra­ße, Spu­ren von Wei­zen, Toma­ten, Kar­tof­feln, Inseln blü­hen­der Blu­men, Mohn und Mar­ge­ri­ten und Lini­en von Kak­teen­pflan­zen, als sei­en Mee­res­wel­len zu flei­schi­gen Blatt­kör­pern gefro­ren für alle Zeit. Da und dort ein Dorf, Büsche, Oran­gen­bäu­me, Wind­rä­der, Funk­an­ten­nen. Nach einer Stun­de kommt man dann an in Rabat oder Mdi­na, man weiß jetzt, dass man über einen Kno­chen­kör­per ver­fügt, und man ahnt, dass Luca sei­nen Weg noch fin­den wür­de, wenn er ein­mal blind gewor­den sein soll­te. Luca sam­melt Mari­en­bil­der wie ich Über­ra­schun­gen samm­le, Momen­te wie die­sen, da Luca bemerkt, dass ich nicht aus­stei­gen, dass ich wie­der mit ihm zurück­fah­ren wer­de, dass der Bus und er selbst für mich bedeu­ten­der sind, als Orte und Land­schaft, die wir durch­rei­sen. Jetzt darf ich ihn foto­gra­fie­ren und sein Arma­tu­ren­brett, Die­sel, Die­sel! Und ich darf ihm eine Fra­ge stel­len, ich woll­te näm­lich wis­sen, ob es für ihn denk­bar ist, sei­nen Bus ein­mal bis hin unter die Decke mit Was­ser zu fül­len, ob er sich vor­stel­len kön­ne, mit einem Bus voll leben­der Fische über Land zu fah­ren. Luca’s Hupe, eine Luft­trom­pe­te. — stop



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