tango : 6.58 UTC — Im Traum lese ich ein Buch von Papier. Das Buch ruht auf meinem Schreibtisch. Schriftzeichen sehr gut lesbar, ein Buch, das ich ohne Brille verstehe. Ich lasse das Buch geöffnet auf dem Schreibtisch liegen, wenn ich spazieren gehe. Oder zum Einkaufen. Oder ins Kino. Sobald zurückgekehrt, lese ich weiter. Der Eindruck plötzlich, der Text des Buches, den ich zuletzt noch gelesen hatte, würde sich verändert haben, während ich dem Buch den Rücken kehrte. Ich lese einen Satz und präge mir ein, was ich gelesen hatte. Dann stehe ich auf und trete ans Fenster. Ein Eichhörnchen sitzt im Baum jenseits der Straße, es scheint zu grüßen. Kaum zurück vor dem Schreibtisch, der Verdacht, nein, die Gewissheit, dass sich wiederum Zeichen des Buches in meiner Abwesenheit verändert haben oder sich verändert haben könnten. Ich suche nach meinem Fotoapparat. Ich nehme eine Fotografie des geöffneten Buches aus nächster Nähe. Ich wache auf. Es ist Samstag. Feuchte Luft. 30° Celsius. Wunderbar. — stop
Aus der Wörtersammlung: kino
timi
wiskey : 5.32 UTC — Vor einigen Jahren einmal versuchte ich von einem Zimmer zu träumen, in dem es immerzu regnet. Ich machte das so, dass ich in den Minuten, da ich einzuschlafen wünschte, überlegte, wie es wäre, wenn in dem Zimmer, in dem ich mich gerade befinde, Regen fallen würde. Diese Methode des Regendenkens ist leider bislang nicht sehr erfolgreich gewesen. Einmal schlief ich ein. Als ich erwachte, hörte ich wirklichen Regen draußen in den nächtlichen Bäumen. Ich ging dann spazieren, dachte finnisch klingende Namen aus: Satu N. Mäkela . Annukka R. Timi. Helena Paivi . Jonathan Paivi . Janne Ollila. Zwei dieser ausgedachten Namen zeitigen Spuren wirklicher Menschen in der Sphäre der Suchmaschinen, einer scheint männlicher Natur zu sein, obwohl ich ihn weiblich überlegte. — Das Kurzfilmkino erzählt von einem leblosen Mann, der auf dem Boden eines Waldes liegt. Ein lebender Mann kniet dort neben ihm. Er stößt mit einem Messer auf das Gesicht des leblosen Mannes ein. Wie er das Messer in das rechte Auge des Toten stößt, seufzt er mit tiefer Stimme, ein Geräusch nur, keine konkrete Sprache. Der Film, die Aufnahme eines Augenblicks, sind in digitalen Medien vielfach geteilt in weitere Instanzen. Wer jener auf dem Boden liegende tote Mann ist und wer der seufzende Mann mit dem Messer, wird je definiert durch die Urheber der Internetseite, die den Film zur Verfügung steht. Einmal ist es ein ukrainischer Mann, der das Messer führt, dann wieder eine russische Person. — stop
gedankengang
ulysses : 6.52 UTC — Ich gehe, wie so oft, ein paar Schritte nach links, dann gehe ich, wie so oft, ein paar Schritte nach rechts. Sobald ich gehe, denke ich in einer anderen Art und Weise, als würde ich noch sitzen. Ich habe schon viel nachgedacht, während ich ging. Und ich habe schon viel vergessen, während ich ging. Wenn ich gehe, kommen die Gedanken aus der Luft und verschwinden wieder in die Luft. Wenn ich sitze, kommen die Gedanken aus meinen Händen. Sobald ich einmal nicht schreibe, ruhen meine Hände auf den Tasten der Schreibmaschine und warten. Sie warten darauf, dass eine Stimme in meinem Kopf diktiert, was zu schreiben ist. Ich könnte vielleicht sagen, dass meine Hände darauf warten, mein Gedächtnis zu entlasten. Was ich mit meinen Händen in die Tastatur der Maschine schreibe, habe ich gedacht, aber ich habe, was ich schrieb nicht gelernt, nicht gespeichert, weil ich weiß, dass ich wiederkommen und lesen könnte, was ich notierte. Seltsame Dinge. Ich denke manchmal seltsame Dinge zum zweiten oder dritten Mal. Gerade eben habe ich wahrgenommen, dass es nicht möglich ist, zwei Zeichen zur selben Zeit auf meiner Schreibmaschine zu schreiben, immer ist ein Zeichen um Bruchteile von Sekunden schneller als das andere Zeichen. Wenn ich seltsame Dinge gedacht habe, freue ich mich. Wenn ich mich freue, kann ich nicht bleiben, wo ich bin. Die Freude ist ein Gefühl, das mich in Bewegung versetzt. Ich springe auf, wenn ich saß, oder ich springe in die Luft, wenn ich bereits auf meinen Beinen stand. Dann gehe ich ein paar Schritte nach links, dann gehe ich ein paar Schritte nach rechts. Sobald ich gehe, denke ich in einer anderen Art und Weise, als würde ich noch sitzen. — Das Kurzfilmkino erzählt von einem russischen Soldaten, der nach dem Verlust seines linken Beines auf dem Boden liegt. Ein weiterer, ein riesiger Mann, kniet neben ihm. Er bietet dem verletzten Mann seine Hilfe an. Wir Ukrainer sind nicht so, wie Du fürchtest, sagt er, Hilfe kommt sofort. Der Mann erhebt sich und sucht nach dem Bein des Verletzten, er findet das Bein und einen Schuh. — stop
eine fotografie und ihre geschichten
tango : 15.08 UTC — Vater sitzt auf einer Bank nahe der Brooklyn Bridge. Es ist später Nachmittag. Vater lacht. Die Sonne steht tief, warmes Licht fällt auf hölzerne Blanken. Über den Schatten, den Mutter wirft, stolziert eine Möwe. Mutter fotografiert ihren Mann mit seinem persönlichen Fotoapparat, weshalb er plötzlich auf einer Dia-Fotografie zu sehen ist, unerwartet. Vater, im karierten Sakko, scheint überrascht zu sein, als habe er nicht bemerkt, dass Mutter seinen Fotoapparat entwendete. Es ist ein Augenblick, von dem beide immer wieder erzählten. Gleich wird Vater aufstehen und sie werden von Brooklyn aus über die Brücke nach Manhattan spazieren. Als ich Jahre später selbst auf Reisen den Ort dieser Fotografie entdeckte, machte ich eine Aufnahme. Ich ging dann gleichwohl über die Brücke nach Manhattan zurück. Es war ein schöner Abend, wie damals zur Elternzeit. Es war Mai, ich war zufrieden, weil ich jene Straßenkreuzung entdeckt hatte, die Auggie Wren in dem Film Smoke Tag für Tag um acht Uhr in der früh fotografierte. Wochen später erzählte ich meinem Vater von diesem Nachmittag und wir setzen uns vor seinen Computer. Es war wie im Kino. — stop
kreisgang
lima : 2.52 — In Genf, nahe einer Straßenkreuzung von der Rue de Rhone zur Rue d’Italie, waren seltsame Dinge zu bemerken. Männer und Frauen nämlich, die sich kreisend oder auf und ab über das Pflaster bewegten, während sie das Grünlicht der Ampeln erwarteten. Bei genauerer Betrachtung mochte man meinen, sie könnten vielleicht nicht in der Lage sein, stillzustehen. Sie trugen Damenkostüme, Herrenanzüge, feine Schuhe, waren vermutlich gerade aus dem Büro gekommen, befanden sich auf dem Weg vielleicht nach Hause, zur Busstation nach Ferney oder ins Kino, ins Theater, zum Jazz. Die Sonne schien, erste warme Stunden. Aber, so dachte ich, auch an einem eiskalten Tag im Winter würden sie sich genau so bewegt haben, in Kreisen oder auf und ab. Eine neue Zeit ist angebrochen. Man nimmt jetzt nur noch selten den Aufzug, man nimmt die Treppe, stets der Blick hin zum Handgelenk, zur Apparatur, die Pulse, Temperaturen, und auch den Schlaf auszumessen vermag. Und noch einen Kreis gleich hinterher und über die Straße, wie viele Schritte, wie viele Schritte heute, wie viele Schritte mehr als gestern, wie weit bin ich gekommen in diesem Monat, vielleicht bis nach Chambéry, vor dem Sommer noch könnte ich Montpellier erreichen, im Winter Valencia, am Ende des kommenden Jahres werde ich in Essaouira sein. – Einmal war 2 Uhr und 44 Minuten in der Nacht gewesen. Ich beobachtete meinen Kaktus, wie er blühte. Wenn mein Kaktus blüht, hält er seine Blüte auch bei Nacht geöffnet, als ob er ahnte oder wüsste, dass in meinen Zimmern Nachtbienen und Nachtwinde wohnen. — stop
sarajevo
charlie : 17.15 UTC — Ich erinnere mich an einen jungen Mann, mit dem ich einmal vor sechs Jahren eine seltsame Geschichte erlebte. Wenn sie mir damals jemand anderes als ich selbst erzählt haben würde, hätte ich sie vielleicht nicht geglaubt. Die Geschichte beginnt damit, dass ich in einem Café sitze und auf einen jungen Mann warte, der mir etwas erzählen will. Ich bin frühzeitig gekommen, bestelle einen Cappuccino und schalte mein kleines Handkino an, beobachte eine Dokumentation der Arbeit Maceo Parkers in New York, mitreißende Musik, gerade eben umarmt die Sängerin Kym Mazelle den Posaunisten Fred Wesley, als der junge Mann, den ich erwartete, plötzlich neben mir sitzt. Er schaut wie ich auf den kleinen Bildschirm. Sofort kommen wir ins Gespräch. Ich frage ihn, welche Musik er gehört habe, als Kind in der belagerten Stadt Sarajevo. Jedenfalls nicht solche Musik, antwortet er, und lacht, no Funk, wir hatten keinen Strom. Avi ist heute Anfang dreißig, und dass er noch lebt, ist ein Wunder. Tatsächlich steht ihm jetzt Schweiß auf der Stirn, wie immer, wenn er von der Stadt Sarajevo erzählt. Einmal fragte ich ihn, was er empfunden habe, als er von Radovan Karadžićs Verhaftung hörte. Anstatt zu antworten, perlte in Sekundenschnelle Schweiß von Avis Stirn. Heute beginnt er schon zu schwitzen, ehe er überhaupt zu erzählen beginnt, weil er weiß, dass er gleich wieder berichten wird von den Straßen seiner Heimatstadt, die nicht mehr passierbar waren, weil Scharfschützen sie ins Visier genommen hatten. Man schleuderte Papiere, Zigaretten, Brote, Wasserflaschen in Körben von einer Seite der Straße zu anderen. Diese Körbe wurden nicht beschossen, aber sobald ein Mensch auch nur eine Hand aus der Deckung hielt, ja, aber dann. Avi war ein kleiner Junge. Er war so klein, dass er nicht verstehen konnte, was mit ihm und um ihn herum geschah, auch dass ein Holzsplitter sein linkes Auge so schwer verletzte, dass er jetzt ein Glasauge tragen muss, das so gut gestaltet ist, dass man schon genau hinsehen muss, um sein künstliches Wesen zu erkennen. Er sagt, er könnte, wenn ich möchte, das Auge für mich herausnehmen. Aber das will ich nicht. Ich erzähle ihm, dass ich damals, als er klein gewesen war, jeden Abend Bilder aus Sarajevo im Fernsehen beobachtet habe. Was das für Bilder gewesen seien, will Avi wissen. Ich sage: Das waren Bilder, die rennende Menschen zeigten. Avi schwitzt. Und er lacht: Das Fernsehen kann nicht gezeigt haben, was geschah, weil es immer schnell und überall passierte. Und diese Geräusche. Plötzlich nimmt der junge Mann mein kleines Kino in die Hand zurück, setzt sich die Kopfhörer in seine Ohren ein, hört Maceo Parker, Kim Macelle, Fred Wesley, Pee Wee Ellis, nickt im Rhythmus der Musik mit dem Kopf. Ein Wispern. — stop
hidschab
charlie : 22.25 UTC — Einmal erzählte M., sie trage ein Wollhäubchen unter ihrem Kopftuch. Dass M. mit einem Mann, der weder mit ihr verwandt noch ihres Glaubens ist, über ihr Kopftuch sprach, war vielleicht deshalb möglich geworden, weil wir jahrelang immer wieder einmal über amerikanische Filme diskutierten, M. ist nämlich eine hervorragende Kennerin des amerikanischen Kinos, aber sie will niemals natürlich dorthin nach Amerika reisen, eine seltsame Geschichte. Ihre Kopftücher, die allesamt farbenfroh sind, seien gewöhnliche Tücher, sagte M., 90 × 90 cm. Ich dürfe sie niemals ungefragt fotografieren, das sei ähnlich wie ihr die Hand zu geben, ich darf ihre Hand nicht ergreifen, sie reicht mir die Hand, wenn sie mir die Hand geben will, sie habe nicht eigentlich ein Problem damit, mir die Hand zu geben, es darf aber niemand beobachten, der über sie deshalb urteilen würde. Burka, sagte M., das gehe gar nicht, man kann eine Burkaträgerin nicht fotografieren, nur die Burka. Ja, dass M. mit einem Mann, der weder mit ihr verwandt noch ihres Glaubens ist, über ihr Kopftuch noch immer spricht, ist vielleicht deshalb möglich geworden, weil wir uns seit derart langer Zeit begegnen, dass ich ihr Kopftuch nicht mehr bemerke. — stop
licht
alpha : 22.01 UTC — Im Freiluftkino abends jagen Fledermäuse durchs Bild, werden für Sekundenbruchteile vom Filmlicht erfasst, federlose Vögel, hellbraun, rosa, aber blitzende Zähnchen, die ich mir hinzudichte, es geht alles so schnell, dass ich allein Erinnerung wahrnehme, die gestaltet werden kann. Auf der Leinwand uralte riesige Eichen, von welchen Louisiana Moose wehen, wie gefroren. Ein Mädchen sitzt auf einem Ast in großer Höhe, sie trägt ein weißes, knöchellanges Kleid. Auf dem Fluss hinter der Leinwand zieht ein Dampfer vorüber, buntes Glühbirnenlicht, Menschen, die Salsa tanzen. — stop
von der stille
himalaya : 20.12 UTC — Einmal spazierte ich durch New York an einem warmen Tag im April. Ich ging einige Stunden lang ohne ein Ziel nur so herum, manchmal blieb ich stehen und beobachtete dies oder das. Ich dachte, New York ist ein ausgezeichneter Ort, um unterzutauchen, um zu verschwinden, sagen wir, ohne aufzuhören. Ich stellte mir vor, wie ich in dieser Stadt Jahre spazieren würde und schauen, mit der Subway fahren, auf Schiffen, im Central Park liegen, in Cafés sitzen, durch Brooklyn wandern, ins Theater gehen, ins Kino, Jazz hören, sein, anwesend sein, gegenwärtig, ohne aufzufallen. Ich könnte existieren, ohne je ein Wort zu sprechen, oder vielleicht nur den ein oder anderen höflichen Satz. Ich könnte Nachtmensch oder Tagmensch sein, nie würde mich ein weiterer Mensch für eine längere Zeit als für eine Sekunde bemerken. Sehen und vergessen. Wenn ich also einmal verschwinden wollte, dann würde ich in New York verschwinden, vorsichtig über Treppen steigen, jeden Rumor meiden, den sensiblen New Yorker Blick erlernen, eine kleine Wohnung suchen in einer Gegend, die nicht allzu anstrengend ist. In Greenwich Village vielleicht in einer höheren Etage sollte sie liegen, damit es schön hell werden kann über Schreibtisch und Schreibmaschine. Ich könnte dann von Zeit zu Zeit ein Tonbandgerät in meine Hosentasche stecken und für einen oder zwei meiner Tage verzeichnen, was Menschen, die mir begegneten, erzählten. So ging ich damals dahin, ich glaube, ich spazierte im Kreis herum, berührte da und dort die Küste eines Flusses, und als es Abend wurde, besuchte ich Marina Abramović, die seit Monaten bereits in einem Saal des Museums für moderne Kunst auf einem Stuhl saß. Wie sie Menschen erwartete, um mit ihnen gemeinsam zu schweigen, berührende Stunden, und ich dachte und notierte, wie ich heute wieder notiere, es geht darum, in der Begegnung mit Menschen Zeit zu teilen, es geht darum, die Zeit zu synchronisieren, in meinem Falle geht es darum, langsamer zu werden, um Menschen in der Wirklichkeit nahekommen zu können, es geht darum in dieser rasenden Welt von Stillstand, so langsam zu werden, und wenn es nur für wenige Stunden ist, dass ein Gespräch, eine Berührung, überhaupt möglich sein kann. Daran wieder erinnern, Tag für Tag. — Heute bin ich nicht in New York. Wo ich bin, schwebt ein dunkler, schlafender Zeppelin am Horizont, der möglicherweise bald aufwachen und blitzen wird. Ein schöner, nachdenklicher Tag, weitere schöne Tage werden folgen. Ich werde langsam lesen und langsam sprechen, und denken werde ich so langsam wie nie zuvor. Ich werde die Empfindung der Zeit zur Geschmeidigkeit überreden, ja, das ist vorstellbar, weiche, warme Stunden. — stop
eine geschichte von büchern
nordpol : 4.02 — B. erzählte gestern, warum sie ihren Liebhaber M. nun wirklich zum letzten Mal aus ihrer Wohnung geworfen habe. Sie sei, sagte sie, ihrem jungen Freund noch immer sehr verbunden, aber es sei eben auch so, dass sie gelernt habe, niemals vorhersagen zu können, was M. Verrücktes in der nächsten oder übernächsten Stunde unternehmen würde. Einmal habe er sich auf eine Straße gelegt, um Kindern, die ihn beobachteten, vorzuführen, was geschehen würde, wenn sie bei Rot über die Straße gingen. Er sei dann bald selbst überfahren worden, nur weil die Kinder winkend auf der Straße einem sich nähernden Bus entgegengelaufen seien, war er vermutlich am Leben geblieben. Wiederholt, sieben oder acht Male, sei er außerdem in das Klassenzimmer, in dem B. gerade unterrichtete, eingedrungen, um ihr, mit Rosen bewaffnet, je einen Heiratsantrag zu eröffnen. Einmal, das werde sie niemals vergessen, sei M. während einer Filmvorführung im Metropolis-Kino aufgesprungen und habe darum gebeten, den Film sofort anzuhalten, zurückzuspulen und langsam wieder vorwärtslaufen zu lassen, da er etwas Besonderes beobachtet haben wollte, er sei sich aber nicht sicher gewesen, er müsste das überprüfen. Nun also habe sich M. an ihrer, B.’s, Bibliothek vergriffen. Zweitausend Bücher, sorgfältigst sortiert, Philosophie, Kunst, Reise, Dichtung, ein System, in dem sie sofort jedes gesuchte Buch noch im Traum finden konnte. Auch wenn er in guter Absicht gehandelt haben mochte, an einem Vormittag, da sie unterrichtete, habe M. ihre Bibliothek vollkommen neu organisiert, er habe ihre Bücher sowohl der Größe, als auch der Farbe ihrer Buchrücken nach in die Regale einsortiert, noch schlimmer sei gewesen, dass er sich ihre Empörung nicht erklären konnte. Sie habe ihn in die Arme genommen, und dann habe sie ihn behutsam auf den Gehsteig vor ihr Haus gestellt. — stop