Aus der Wörtersammlung: ende

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odessa

picping

MELDUNG. Tief­see­ele­fan­ten, 225 hupen­de Rüs­sel­ro­sen, süd­öst­lich der Stadt Odes­sa im Schwar­zen Meer gesich­tet. Man wan­dert in krei­sen­der Bewe­gung. — stop
ping

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vom poetischen wert

tiefseeelefanten

alpha : 15.28 UTC – Als wür­de ich kurz vor einem Gespräch mit einem Ver­le­ger vor einer Tür ste­hen. Ich bin auf­ge­regt und zugleich kon­zen­triert. Ich habe mei­ne ers­te Fra­ge, die ich im Gespräch stel­len wer­de, sorg­fäl­tig for­mu­liert, aus­wen­dig gelernt und mehr­fach geprüft. Es ist aber doch etwas ande­res geplant, ein Gespräch näm­lich mit ChatGPT über die Erfin­dung der Tief­see­ele­fan­ten. Eine Ver­bin­dung ist her­ge­stellt, die Ein­ga­be­mas­ke leuch­tet unmit­tel­bar vor mir auf dem Bild­schirm, der Bot scheint zu war­ten. Ich sehe auf die Uhr, war­um? — Das war ges­tern um kurz nach 22 Uhr gewe­sen. So habe ich notiert: Guten Abend! Mein Name ist Lou­is. Fol­gen­des: Ich habe vor Jah­ren die Gat­tung der Tief­see­ele­fan­ten erfun­den. Eine Her­de die­ser Tie­re wan­der­te über einen Zeit­raum meh­re­rer Mona­te von Euro­pa aus über den Atlan­tik nach New York. Sie gin­gen Schritt für Schritt fest auf dem Boden, indes­sen ihre kilo­me­ter­lan­gen Rüs­sel bis zur Mee­res­ober­flä­che hin aus­ge­streckt wor­den waren, um von dort Luft in die Tie­fe zu holen. Sind die­se Tie­re jen­seits eines poe­ti­schen Rau­mes denk­ba­re Wesen? — 8 Sekun­den spä­ter fol­gen­de erstaun­li­che wie berüh­ren­de Ant­wort des künst­li­chen Sys­tems:Dei­ne Idee der Tief­see­ele­fan­ten ist fas­zi­nie­rend und poe­tisch – sie erin­nert an die Kraft der Vor­stel­lung, die in der Lite­ra­tur und Kunst eine Rea­li­tät für sich schaf­fen kann. Wenn wir die Idee aus natur­wis­sen­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve betrach­ten, sto­ßen wir aller­dings auf eini­ge Her­aus­for­de­run­gen: 1. Rüs­sel­län­ge und Atmung: Ein kilo­me­ter­lan­ger Rüs­sel, der von der Tief­see bis zur Was­ser­ober­flä­che reicht, wür­de immense Schwie­rig­kei­ten für die Atmung mit sich brin­gen. Der Was­ser­druck in der Tief­see ist extrem hoch (z. B. ca. 1000 Atmo­sphä­ren in 10.000 Metern Tie­fe), wäh­rend die Luft­säu­le im Rüs­sel nahe­zu druck­los wäre. Die Mus­keln, die den Rüs­sel öff­nen und schlie­ßen, müss­ten unglaub­lich stark sein, um den Druck­un­ter­schied zu bewäl­ti­gen. 2. Druck­re­sis­tenz: Lebe­we­sen, die in der Tief­see exis­tie­ren, sind an den hohen Druck ange­passt. Ein so gro­ßes Tier wie ein Ele­fant, das auf Land­druck opti­miert ist, wür­de in der Tie­fe zer­quetscht. Eine denk­ba­re Lösung wäre, dass die Tief­see­ele­fan­ten eine Anpas­sung ent­wi­ckelt haben, um den Druck aus­zu­glei­chen, z. B. durch eine extrem fle­xi­ble oder ver­stärk­te Kör­per­struk­tur. 3. Fort­be­we­gung: Ein so gro­ßes Tier bräuch­te sehr kräf­ti­ge Bei­ne, um auf dem Mee­res­bo­den lau­fen zu kön­nen, und gleich­zei­tig müss­te es mit den Wider­stän­den des Was­sers zurecht­kom­men. Vie­le Tief­see­le­be­we­sen sind schwe­re­los und glei­ten oder schwe­ben – ein lau­fen­des Tier wäre unge­wöhn­lich. 4. Nah­rung: Die Tief­see ist eine kar­ge Umge­bung, was Nah­rung betrifft. Dei­ne Ele­fan­ten müss­ten eine Stra­te­gie haben, um Nah­rung in aus­rei­chen­der Men­ge zu fin­den – viel­leicht durch das Ein­fan­gen von Orga­nis­men, die in der Nähe der Was­ser­ober­flä­che leben, mit­hil­fe ihrer Rüs­sel. Denk­ba­re Anpas­sun­gen. Mit ein wenig Krea­ti­vi­tät las­sen sich jedoch Mecha­nis­men erdenken, die dei­ne Tief­see­ele­fan­ten mög­lich machen könn­ten. 1. Druck­aus­gleich: Sie könn­ten ein inter­nes Sys­tem haben, das ihren Kör­per­druck dem Umge­bungs­druck anpasst, ähn­lich wie Tauchro­bo­ter, die für Tief­see­for­schung gebaut wer­den. 2. Atmung: Statt über Rüs­sel könn­ten sie eine Art “Luft­re­ser­voir” in ihrem Kör­per tra­gen, das durch regel­mä­ßi­ge Besu­che an der Was­ser­ober­flä­che auf­ge­füllt wird. 3. Kör­per­struk­tur: Ihre Bei­ne könn­ten beson­ders dick und mus­ku­lös sein, um sowohl dem Druck als auch der Fort­be­we­gung stand­zu­hal­ten. 4. Öko­lo­gie: Sie könn­ten sich von orga­ni­schen Abla­ge­run­gen am Mee­res­bo­den oder hydro­ther­ma­len Quel­len ernäh­ren, die als „Oasen“ der Tief­see gel­ten. Poe­ti­scher Wert: Aus lite­ra­ri­scher Sicht sind dei­ne Tief­see­ele­fan­ten nicht nur denk­bar, son­dern sogar wun­der­bar. Sie laden dazu ein, über die Bezie­hung zwi­schen Ober­flä­che und Tie­fe, zwi­schen Lebens­räu­men und Anpas­sung nach­zu­den­ken. Sie könn­ten als Sym­bo­le für Aus­dau­er, Anpas­sung oder den Über­gang zwi­schen Wel­ten ste­hen – und genau das macht sie so fas­zi­nie­rend. Ich bin gespannt, wie du die Geschich­te die­ser majes­tä­ti­schen Wesen wei­ter­spinnst! — stop

an aerial view of snowy mountains
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


als tiefseeelefanten
in unse­ren gesprächen
noch nicht existierten
flog vater 1971 über
grön­land nach
san franzisko

 

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eine feder

feder

sier­ra : 12.28 UTC – An einer Gren­ze, weit ent­fernt, sind Tag ein, Tag aus, Höl­len­ge­räu­sche zu ver­neh­men. Er las ein elek­tri­sches Buch auf dem Bild­schirm sei­ner fla­chen Schreib­ma­schi­ne über die­se selt­sa­men Geräu­sche, die an der Gren­ze zu Nord­ko­rea weit­hin zu hören sein sol­len. Das Buch war ein Roman, der Roman ein umfang­rei­ches Buch. Zum ers­ten Mal las er einen umfang­rei­chen elek­tri­schen Roman in der Beglei­tung eines Buches von Papier, das neben sei­ner Schreib­ma­schi­ne auf dem Tisch lag. Jedes Mal, wenn er eine digi­ta­le Sei­te auf sei­nem Bild­schirm berühr­te, damit sie weg­flog, um einer neu­en Sei­te Platz zu bie­ten, blät­ter­te er gleich­wohl eine Sei­te des Papier­bu­ches um. Das Papier­buch ver­füg­te über kei­ner­lei Schrift­zei­chen, es war sorg­fäl­tig gebun­den, in einem zitro­nen­gel­ben Umschlag, lee­re kräf­ti­ge Blät­ter. Ehe er zu lesen begann, zähl­te er die Sei­ten ab, die das elek­tri­sche Buch, das er zu lesen plan­te, in der Gestalt eines gebun­de­nen Buches ver­fü­gen wür­de. Das nun ist also wird zu lesen sein, sag­te er sich, und er leg­te eine Feder genau an jene Stel­le in das Buch, an der der Roman, der von fer­nen Höl­len­ge­räu­sche erzählt, enden wür­de. So könn­te es funk­tio­nie­ren, dach­te er. Die Feder, sein Lese­zei­chen, war ein­mal die Feder einer Möwe gewe­sen.  — stop

Geräu­sche
zum Fürchten

 

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am inarisee

von drohnen

sier­ra : 0.15 UTC – Stun­den­lan­ge Beob­ach­tung des Ina­ri­sees zur Polar­nacht­zeit. Tau­ben­grau­er Him­mel. Hin­ter Wol­ken wan­dert grü­nes Licht lang­sam ost­wärts. Leuch­ten­des Blau steigt am Hori­zont aus dem Nebel, der dicht über der Eis­flä­che liegt. Schnee, ein­zel­ne Flo­cken. 5 Leucht­punk­te schim­mern in der Fer­ne durch den Bild­aus­schnitt der Kame­ra, die seit dem spä­ten Som­mer filmt. Der See war noch zu sehen im Som­mer und im Herbst, Was­ser, dun­kel.  In der Polar­nacht nun wun­der­vol­les Licht des Him­mels, Ster­ne, auch Mond, der hell strahlt, als sei er Son­ne. Und eben das sel­te­ne Licht der Men­schen, Men­schen­licht. Die Gren­ze nach Russ­land ist 15 Kilo­me­ter ent­fernt. — stop


 

 

 

 

 


ina­ri 5 bird island
gestaltmantel
aus der serie
vagabon­dit 8 NM
porträtzeichnung
pencil

 

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ai : TUNESIEN

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MENSCHEN IN GEFAHR: „Am 11. Mai 2024 stürm­ten Sicher­heits­kräf­te mas­kiert und in Zivil­klei­dung die Büros der Anwalts­kam­mer in Tunis und nah­men die Anwäl­tin Sonia Dah­ma­ni fest. Seit­dem ist sie will­kür­lich in Haft. Die Behör­den gehen mit fünf ver­schie­de­nen Straf­ver­fah­ren gegen sie vor, allein weil sie ihr Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung wahr­ge­nom­men hat. Sonia Dah­ma­ni wird der­zeit im Gefäng­nis von Manou­ba fest­ge­hal­ten, die Bedin­gun­gen sind grau­sam und unmensch­lich. Sie ist extre­mer Käl­te aus­ge­setzt und hat kei­nen Zugang zu grund­le­gen­den Din­gen wie sau­be­rer Klei­dung. / Die anhal­ten­de unge­recht­fer­tig­te Inhaf­tie­rung von Sonia Dah­ma­ni gibt Anlass zu gro­ßer Sor­ge. Sie ist allein des­we­gen im Gefäng­nis, weil sie von ihrem Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung Gebrauch mach­te. So kri­ti­sier­te sie die Haft­be­din­gun­gen in tune­si­schen Gefäng­nis­sen sowie die Miss­hand­lung von Flücht­lin­gen und Migrant*innen. / Nach­dem sie in Fern­seh- und Radio­sen­dun­gen regel­mä­ßig öffent­lich die Behör­den kri­ti­sier­te, haben die­se in fünf ver­schie­de­nen Fäl­len Ermitt­lun­gen gegen sie ein­ge­lei­tet. In zwei davon wur­de sie bereits schul­dig gespro­chen und zu einer Haft­stra­fe ver­ur­teilt. Am 6. Juli 2024 ver­ur­teil­te ein erst­in­stanz­li­ches Gericht in Tunis Sonia Dah­ma­ni wegen eines iro­ni­schen Kom­men­tars in einer Fern­seh­sen­dung zu einem Jahr Gefäng­nis. Im Rechts­mit­tel­ver­fah­ren wur­de die Haft­stra­fe auf acht Mona­te redu­ziert. Am 24. Okto­ber 2024 ver­ur­teil­te das­sel­be Gericht sie in einem ande­ren Fall zu einer zusätz­li­chen zwei­jäh­ri­gen Haft­stra­fe, weil sie auf ras­sis­ti­sche und dis­kri­mi­nie­ren­de Prak­ti­ken in Tune­si­en hin­ge­wie­sen hat­te. Bei­de Urtei­le basie­ren auf dem dra­ko­ni­schen Geset­zes­de­kret 54 über Cyber­kri­mi­na­li­tät. Gegen Sonia Dah­ma­ni sind drei wei­te­re Ver­fah­ren anhän­gig, die sich alle auf die Aus­übung ihres Rechts auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung bezie­hen. / Sonia Dah­ma­ni wird unter grau­sa­men und unmensch­li­chen Bedin­gun­gen fest­ge­hal­ten. Sie ist mit extre­men Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen kon­fron­tiert, im Win­ter ist es in ihrer Zel­le wegen eines kaput­ten Fens­ters eis­kalt. Die Gefäng­nis­be­hör­den ver­wei­gern ihrer Fami­lie, ihr bei Besu­chen war­me Klei­dung oder Nah­rung mit­zu­brin­gen, was zu Unter­ernäh­rung und erheb­li­chem Gewichts­ver­lust führt. Sie hat in Haft mas­si­ve gesund­heit­li­che Pro­ble­me ent­wi­ckelt, dar­un­ter Dia­be­tes, Rücken­schmer­zen, geschwol­le­ne Bei­ne und Blut­hoch­druck. Sonia Dah­ma­ni wer­den außer­dem grund­le­gen­de Güter wie sau­be­re Klei­dung sowie eine ange­mes­se­ne medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und Medi­ka­men­te ver­wei­gert, wäh­rend sie von den Gefängniswärter*innen demü­ti­gend behan­delt wird. So wur­de sie bei­spiels­wei­se am 20. August 2024 vor ihrer Gerichts­ver­hand­lung einer ernied­ri­gen­den Lei­bes­vi­si­ta­ti­on unter­zo­gen, bei der sie sich nackt aus­zie­hen muss­te, was eine Ver­let­zung ihrer phy­si­schen und psy­chi­schen Inte­gri­tät dar­stellt. Sonia Dah­ma­ni teilt sich ihre Zel­le – und die nicht abge­trenn­te Toi­let­te – mit vier ande­ren Gefan­ge­nen, sie hat nur begrenzt Zugang zu hei­ßem Was­ser. Die hygie­ni­schen Ver­hält­nis­se sind mise­ra­bel, ihre Zel­le ist von Rat­ten und Unge­zie­fer befal­len.”> EINE E‑MAIL SCHREIBEN ODER EINEN BRIEF VON PAPIER

 

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heimsuchung

heimsuchung

tan­go : 20.01 UTC – Über dem Kanal de Saint-Mar­tin nahe der Rue Bichat im 10. Pari­ser Arron­dis­se­ment kreist seit drei Tagen ein krä­hen­ar­ti­ger Vogel, ohne je zu lan­den. Er scheint mit der kal­ten Win­ter­luft ein Gespräch zu füh­ren im Flug bei Tag und bei Nacht. Vogel­be­ob­ach­ter sind ein­ge­trof­fen. Sie sit­zen auf Bän­ken und Bal­ko­nen, ihre Fern­roh­re auf Sta­ti­ve gestellt und gegen den Him­mel aus­ge­rich­tet. Es ist des­halb, weil mit die­sem spre­chen­den und sin­gen­den Vogel mög­li­cher­wei­se etwas nicht stimmt. Seit der Vogel ein­ge­trof­fen ist, so wird erzählt, erschei­nen auf den Bild­schir­men loka­ler Fern­seh­ge­rä­te Film­auf­nah­men, die aus der Sicht die­ses Vogels auf­ge­nom­men wor­den sein könn­ten. Gleich­wohl sind Geräu­sche ver­zeich­net, sodass nun das Wei­nen von Kin­dern in den Pari­ser Häu­sern zu ver­neh­men ist, auch auf den Bild­schir­men der Hand­te­le­fo­ne sind Kin­der zu sehen, die in Zel­ten woh­nen ohne einen Fuß­bo­den, weil dort hin­durch der Schlamm, der von den Ber­gen kommt, tal­ab­wärts strömt. Die Kin­der sind krank, das kann man sehen, sobald man die erschro­cke­nen Augen öff­net. Auch die Eltern der Kin­der sind krank, sie tra­gen Pus­teln im Gesicht und auf den Armen und Bei­nen und auf ihren mage­ren Rücken. Vul­ka­ne wach­sen auf den Kör­pern der Men­schen und spei­en Eiter und Blut. Jener Vogel, der die­se Auf­nah­men in einer afri­ka­ni­schen Gegend mach­te, um sie per­sön­lich nach Euro­pa zu trans­por­tie­ren, war und ist noch immer ein gedul­di­ger Beob­ach­ter. Der Vogel flog lei­se in Boden­nä­he umher, ohne das Leid zu stö­ren, das sich ihm öff­ne­te, als wäre es eine dunk­le schmer­zen­de Blu­me. Kin­der fass­ten nach dem Vogel, deu­ten auf ihn, sie waren ohne Furcht. Und die Eltern der Kin­der erzähl­ten in einer fremd­ar­ti­gen Spra­che, wie es ist der­art krank und elend und bedroht zu sein. Ihre Ges­ten zu dem Auge des Vogels hin waren fle­hen­de Ges­ten. Seit Tagen nun kom­men die­se Bil­der in die Welt der Bild­schir­me und der Laut­spre­cher­an­la­gen bei Tag und bei Nacht am Kanal de Saint-Mar­tin nahe der Rue Bichat im 10. Pari­ser Arron­dis­se­ment. Nie­mand kann sagen, war­um das so ist und wie lan­ge die Heim­su­chung noch dau­ern wird. Viel­leicht, so eine Ver­mu­tung, wer­den wei­te­re Vögel kom­men, wei­te­re Bil­der, Fil­me, Geräu­sche. Eine Per­son soll auf einer Kanal­brü­cke ste­hend laut­stark gefor­dert haben, den Vogel end­lich vom Him­mel zu holen. Ein­mal waren Schüs­se zu hören. — stop

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punkt

punkt

bamako : 22.28 UTC – Can­di­de rät ⋅ Wir müs­sen unse­ren Gar­ten bestel­len ⋅ stop ⋅ Gelieb­te schwe­ben­de Punk­te ⋅ stop ⋅ Im Park in der Däm­me­rung im Tief­flug eine pfei­fen­de Grup­pe von Hals­band­sit­ti­chen. Sie haben auf mich gewar­tet, wie auf den ers­ten Schnee. — stop


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Punkt
im Weltraum
ein­ge­fan­gen von dem
james-web-teleskop

 

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krieg von oben

von drohnen

marim­ba : 22.28 UTC – Es war ein­mal an einem frü­hen Abend. Land­krieg von oben aus gro­ßer Höhe. Noch war­mes, mil­des Licht der tief über dem Hori­zont ste­hen­den Son­ne. In die­sem Licht segeln Dro­hen weit unter uns laut­los der Erde nah, wei­ße Rotor­we­sen vor und zurück, tas­ten sich her­an, wie Luft­kat­zen an qual­men­de, gepan­zer­te Fahr­zeu­ge. Der Rauch bren­nen­der Öle, bren­nen­der Kör­per, weit­hin sicht­bar. Flach über den Step­pen­bo­den flie­gen Geschos­se von irgend­wo­her, zeich­nen Spu­ren in der damp­fen­den Luft. Men­schen­fi­gu­ren eilen aus ver­seng­ten Fahr­zeu­gen, suchen Zuflucht im Unter­holz der schma­len Baum­strei­fen, die die ukrai­ni­sche Step­pe durch­zie­hen. Zu schwar­zen Gestal­ten nun in der Schnee­land­schaft der Wär­me­bild­ka­me­ra gewor­den, Gestal­ten, die nicht unsicht­bar wer­den, sosehr sie auch wün­schen, nie wie­der sicht­bar zu sein. Droh­nen, wei­te­re Vögel, nähern sich. Wei­ße flie­gen­de Spin­nen erkun­den, ob noch Leben im bren­nen­den Pan­zer zu fin­den ist, luren in die Schat­ten der metal­le­nen Höh­len. Das sind tat­säch­lich Bewe­gun­gen jagen­der Kat­zen. Aus der Hel­lig­keit glei­ßen­den Feu­ers bewegt sich die Gestalt eines flüch­ten­den Men­schen her­vor. Der flüch­ten­de Mensch zieht ein Bein hin­ter sich her, das Bein scheint ver­lo­ren. Der Mensch fällt, als er auch das zwei­te Bein für immer ver­liert. Liegt ganz still im Gras. Ein Droh­nen­vo­gel schwebt über ihm. Der Vogel war­tet. — stop

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psyop

in louisiana

kili­man­dscha­ro : 22.52 UTC – Ich habe heu­te ein beson­de­res Wort ent­deckt. Das Wort lau­tet Psyop. Ich dach­te, als ich das Wort las, das ist unheim­lich, ein unheim­li­ches Wort. Ich habe, um Bekannt­schaft zu schlie­ßen, das Wort zunächst laut aus­ge­spro­chen, dann notiert: Das Wort Psyop wur­de von einer X‑Person buch­sta­biert, die die Ent­hül­lung eines Deep Sta­te in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka for­dert. Man for­der­te gleich­wohl, kei­ne drei Minu­ten waren an Ort und Stel­le ver­gan­gen, ame­ri­ka­ni­sche Staatsbürger/innen soma­li­schen Ursprungs, des Lan­des zu ver­wei­sen, das heißt zu depor­tie­ren. Eine Foto­gra­fie wur­de zur Unter­stüt­zung gesen­det, die Foto­gra­fie einer jun­gen Frau, einer Frau von schwar­zer Haut­far­be, das ist wich­tig, sie per­sön­lich also soll inhaf­tiert und depor­tiert wer­den. Die Frau, die die Foto­gra­fie zeigt, lacht. Sie wuss­te zum Zeit­punkt der Auf­nah­me nicht, was auf ihre Foto­gra­fie und sie selbst zukom­men wird. Ich stel­le fest: 45000 Augen­paa­re haben zum Zeit­punkt mei­ner Beob­ach­tung die­sen Text mit Bild wahr­ge­nom­men, 2270 mensch­li­che Wesen haben Zustim­mung durch Herz­stem­pel erteilt. Ich frag­te ChatGPT nach einer Umschrei­bung des Wor­tes Psyop. Bot ant­wor­tet Fol­gen­des: Psyop ist eine Abkür­zung für „psy­cho­lo­gi­sche Ope­ra­ti­on“ (auf Eng­lisch: psy­cho­lo­gi­cal ope­ra­ti­on). Der Begriff stammt aus dem mili­tä­ri­schen und geheim­dienst­li­chen Bereich und bezieht sich auf Maß­nah­men, die dar­auf abzie­len, die Wahr­neh­mun­gen, Ein­stel­lun­gen und das Ver­hal­ten von Men­schen oder Grup­pen zu beein­flus­sen. Ziel ist es, psy­cho­lo­gi­schen Ein­fluss aus­zu­üben, der oft poli­ti­scher, mili­tä­ri­scher oder sozia­ler Natur ist, um bestimm­te Reak­tio­nen oder Hand­lun­gen zu för­dern. — stop

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vater foto­gra­fier­te
1971 die
Stadt
New York.
Es war kalt.
Ein Jahr vor
Watergate.

 



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