Aus der Wörtersammlung: ende

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perlboot no 2

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echo : 0.02 UTC — Auf der Suche nach Behäl­ter­kon­struk­tio­nen, in wel­chen Perl­boo­te der Gat­tung Nau­ti­lus durch eine gro­ße Stadt trans­por­tiert wer­den könn­ten, ohne Scha­den zu neh­men, ein­mal vor Jah­ren auf eine Web­site gesto­ßen, die unter dem Namen Lou­is Benett fol­gen­de Zei­chen­fol­ge ver­merkt: mem­ber sin­ce mon­day, 30 janu­ary 2012 20.00 / last online > never log­ged in / pro­fi­le views : 7324 – stop. Selt­sa­me Geschich­te. Die Spur eines über­aus vor­sich­ti­gen Ver­hal­tens viel­leicht, wei­ter­hin Zögern. – Mit­ter­nacht. — Das Radio erzählt, im März des ver­gan­ge­nen Jah­res sei eine laut spre­chen­de Frau höhe­ren Alters aus dem 8 Stock eines Hau­ses in Meers­nä­he gesprun­gen. — stop

ping

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von der existenz der schneckenkäfer

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bamako : 10.02 UTC — Wie, frag­te ich, soll­te ein Wesen gestal­tet sein, von dem nie­mand sagen könn­te, ob es sich tat­säch­lich um einen Käfer oder doch eher um eine Schne­cke han­del­te? Wie schwer wöge in einer defi­nie­ren­den Glei­chung das Vor­kom­men eines Schne­cken­hau­ses? Wäre nicht viel­leicht ein Käfer, des­sen geschlos­se­ne Pan­ze­rung die Form eines Schne­cken­hau­ses nach­emp­fin­det, bereits als eine Schne­cke anzu­se­hen, die gera­de noch miss­lun­gen ist? Dür­fen Schne­cken flie­gen? — Das Radio erzähl­te, Scharf­schüt­zen wür­den zur Übung auf Möwen sowie spa­zie­ren­de Men­schen geschos­sen haben. — stop

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von teefliegen

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kili­man­dscha­ro : 22.58 UTC — Und wie­der die Fra­ge, wie ist das mit der Wirk­lich­keit oder der Wahr­heit in mei­nem schrei­ben­den Leben? Jah­re­lang wohn­te bei­spiels­wei­se eine Schne­cke in mei­ner Woh­nung, außer­dem ein Lich­ten­berg­fal­ter, Spring­spin­nen, Libel­len, ein Puma und Tee­flie­gen, immer wie­der Tee­flie­gen. Ich habe sie mit eige­nen Augen alle gese­hen oder mit mei­nen erfin­den­den Augen, die in mei­nem Kopf ver­wei­len. Ich könn­te des­halb sagen, nicht jeder mei­ner Trom­pe­ten­kä­fer wäre vor­zeig­bar, aber doch vor­stell­bar. Ein­mal ich eine wei­te­re deut­li­che Spur gelegt hin zur Arbeits­be­schrei­bung, Radar war zu lesen unter jedem mei­ner Par­tic­les — Tex­te, ein Hyper­link, der auf einen Text ver­wies, wel­cher mei­ne Arbeit beschreibt. Die­ser Text exis­tiert seit 15 Jah­ren, ich hat­te jene Text­pas­sa­ge, die Wirk­lich­keit und Erfin­dung bedeu­tet, zunächst unter­stri­chen, dann, weni­ge Minu­ten spä­ter in kur­si­ve Zei­chen gesetzt. Das muss­te genü­gen, und genügt immer noch. — Das Radio erzählt von einem schwer­kran­ken Kind, das in einem Kel­ler der Stadt Mariu­pol nahe des Mee­res­bou­le­vards solan­ge lei­se gesun­gen haben soll, bis sei­ne Stim­me für immer ver­stumm­te. — stop

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bei harrods

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MELDUNG. Auto­mo­bi­le, fol­gen­de, wur­den nach einem Kauf­haus­be­such zu Lon­don in Mar­tha B., 88, vor­ge­fun­den. Magen ‑1 Sapo­ros­hez SAS-965A [ 1967 ] , Dünn­darm — 1 GAZ M21 Wol­ga [ 1959 ], Dick­darm — SZA Tür­ki­se [ 1958 ]. Ein nach­sich­ti­ger Rich­ter hat­te die Durch­su­chung des hoch­be­tag­ten Bau­ches einer­seits, sowie unmit­tel­ba­re Rück­füh­rung der Fahr­zeu­ge in das Waren­haus Har­rods an der Bromp­ton Road ande­rer­seits, drin­gend emp­foh­len. — stop

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notizen aus sarajevo : koffertext

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ulys­ses : 18.55 UTC — Das Bänd­chen Noti­zen aus Sara­je­vo von Juan Goy­tiso­lo, das im Jahr 1993 in der Edi­ti­on Suhr­kamp erschien, muss ein­mal feucht oder nass gewor­den sein. Es wellt sich noch immer, obwohl es Jah­re gepresst unter wei­te­ren Büchern im Regal dar­auf war­te­te, wie­der gele­sen zu wer­den. Ich erin­ne­re nicht, wo ich das Buch gele­sen hat­te, viel­leicht in einem Park, ver­mut­lich war Regen gefal­len. Seit Tagen liegt es auf mei­nem Küchen­tisch, ich habe es bis­her nur ein­mal kurz geöff­net, bemerk­te fol­gen­den mit Blei­stift mar­kier­ten Absatz: “Gleich nach sei­ner Ankunft in Sara­je­vo muss der Frem­de in die Geset­ze und Regeln eines Ver­hal­tens­ko­dex ein­ge­weiht wer­den, der Grund­vor­aus­set­zung für sein Über­le­ben ist. Er, der an ein frei­es Leben ohne Hemm­nis­se gewöhnt ist, muss in sei­nem neu­en Lebens­raum, der Mau­se­fal­le, die er mit 380000 ande­ren Men­schen teilt, schnell ler­nen. Er muss die hoch­ge­fähr­li­chen Gebie­te und die­je­ni­gen ken­nen, in denen er sich ohne all­zu gro­ße Gefahr bewe­gen kann, er muss wis­sen in wel­chen Stadt­tei­len Mör­ser­gra­na­ten nie­der­ge­hen, wel­ches die belieb­tes­ten Stra­ßen­ecken und Kreu­zun­gen der Hecken­schüt­zen sind, wo er gebückt gehen und wo er schnell los­ren­nen muss. Jede Unacht­sam­keit oder ein Feh­ler bei der Aus­wahl des Weges kön­nen töd­lich für ihn sein. Jedes Hin­aus­ge­hen — und jeder muss ein­mal raus­ge­hen, um Was­ser, Holz oder Nah­rungs­mit­tel zu holen — ist, wie die Men­schen in Sara­je­vo sagen, rus­si­sches Rou­lette.“ — stop / S.32/33

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kobane calling

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nord­pol : 20.58 — Vor Jah­ren, am 14. Okto­ber 2014, es war spä­ter Abend, über­leg­te ich, ob ich nicht nach einem Tele­fon­buch der Stadt Koba­ne suchen soll­te, irgend­ei­ne Num­mer notie­ren, sie anzu­wäh­len. Um die Stadt wur­de damals erbit­tert gekämpft, Kur­din­nen und Kur­den ver­tei­dig­ten Koba­ne gegen Kämp­fer des Isla­mi­schen Staa­tes. Ich bemerk­te bald, dass im Inter­net kei­ne Tele­fon­bü­cher der Stadt Koba­ne zu fin­den sind, die ich ent­zif­fern könn­te. Neh­men wir ein­mal an, ich wür­de nun heu­te an die­sem Abend, es reg­net, No 45 ist noch immer im Amt, zufäl­lig ein Tele­fon­buch der Stadt Koba­ne ent­de­cken, und ich wür­de nun eine Num­mer wäh­len, wer wür­de sich mel­den? — Das Radio erzählt, die Stadt Mariu­pol sei von Wes­ten her mit dem Tele­fon noch immer nur sehr schwer zu errei­chen. — stop

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ein streichholzkopf

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ulys­ses : 22.02 — Wann war es gewe­sen, dass ich zum ers­ten Mal bemerk­te, wie mei­ne Brie­fe klei­ner und klei­ner wur­den? Wesen von wirk­li­chem Papier, Bögen in Umschlä­gen mit einem Post­wert­zei­chen, das zuletzt die Anschrif­ten­sei­te mei­nes Schrei­bens voll­stän­dig bedeck­te. Im Post­amt wer­de ich seit­her ernst genom­men. Vor eini­gen Wochen kauf­te ich sinn­vol­ler Wei­se ein hand­li­ches Mikro­skop und einen Satz Blei­stif­te von äußers­ter Här­te. Ich spitz­te das Schreib­werk­zeug eine Vier­tel­stun­de lang, dann leg­te ich einen Bogen Papier in das Licht einer Lin­se mitt­le­rer Stär­ke. Ich näher­te mich mit beben­den Fin­gern. Man soll­te mich in die­sem Moment gese­hen haben. Bei jedem Wort, das ich auf das klei­ne Blatt notier­te, hielt ich die Luft an. Tat­säch­lich habe ich in mei­nen Leben noch nie zuvor in einer der­art sorg­fäl­ti­gen Wei­se geschrie­ben. Ich brauch­te drei Stun­den Zeit, um das Papier, das nicht grö­ßer gewe­sen war als eine Brief­mar­ke von 1.5 cm Kan­ten­län­ge, voll­stän­dig zu beschrif­ten. Ich schrieb fol­gen­de Zei­len an einen Freund: Lie­ber Sta­nis­law, Du wirst es nicht glau­ben, nach 1 Uhr heu­te Nacht schweb­te ein Zep­pel­in­kä­fer einer nicht sicht­ba­ren, schnur­ge­ra­den Linie über den höl­zer­nen Fuß­bo­den mei­nes Arbeits­zim­mers ent­lang, wur­de in der Mit­te des Zim­mers von einer Luft­strö­mung erfasst, etwas ange­ho­ben, dann wie­der zurück­ge­wor­fen, ohne aller­dings mit dem Boden in Berüh­rung zu kom­men. – Ein merk­wür­di­ger Auf­tritt. – Und die­ser groß­ar­ti­ge Bal­lon von opa­k­em Weiß! Ein Licht, das kaum noch merk­lich fla­cker­te, als ob eine offe­ne Flam­me in ihm bren­nen wür­de. Ich habe mich zunächst gefürch­tet, dann aber vor­sich­tig auf Knien genä­hert, um den Käfer von allen Sei­ten her auf das Genau­es­te zu betrach­ten. – Fol­gen­des ist nun zu sagen. Sobald man einen Zep­pel­in­kä­fer von unten her besich­tigt, wird man sofort erken­nen, dass es sich bei einem Wesen die­ser Gat­tung eigent­lich um eine fili­gra­ne, flü­gel­lo­se Käfer­ge­stalt han­delt, um eine zer­brech­li­che Per­sön­lich­keit gera­de­zu, nicht grö­ßer als ein Streich­holz­kopf, aber schlan­ker, mit sechs recht lan­gen Ruder­bei­nen, gestreift, schwarz und weiß gestreift in der Art der Zebra­pfer­de. Fünf Augen in grau­blau­er Far­be, davon drei auf dem Bauch, also gegen den Erd­bo­den gerich­tet. Als ich bis auf eine Nasen­län­ge Ent­fer­nung an den Käfer her­an­ge­kom­men war, habe ich einen leich­ten Duft von Schwe­fel wahr­ge­nom­men, auch, dass der Käfer flüch­tet, sobald man ihn mit einem Fin­ger berüh­ren möch­te. Ein Wesen ohne Laut. Dein Lou­is, herz­lichst. — Es war eine wirk­lich har­te Arbeit, all die­se Zei­chen zu notie­ren. Dann fal­te­te ich das Blatt Papier ein­mal kreuz und quer. Ich arbei­te mit zwei Pin­zet­ten wie­der­um unter star­kem Licht, steck­te den Brief in ein Cou­vert, des­sen Her­stel­lung noch mühe­vol­ler gewe­sen war als das Schrei­ben des Brie­fes selbst, und mach­te mich auf den Weg in das nächs­te Post­amt. Dort wur­de ich unver­züg­lich an den Schal­ter für beson­de­re Brief­for­ma­te wei­ter­ge­lei­tet, wo mein Brief, den ich mit einer Pin­zet­te auf den Tre­sen beför­dert hat­te, von einer wei­te­ren Pin­zet­te ent­ge­gen­ge­nom­men wur­de. Ich war sehr glück­lich. Ich beob­ach­te­te, wie der Beam­te eine Brief­mar­ke von der Grö­ße eines Reis­korns behut­sam auf mei­nen Brief leg­te und mit­tels eines Stem­pels, der vor mei­nen blo­ßen Augen kaum noch sicht­bar gewe­sen war, ent­wer­te­te. Dann ging mein Brief auf Rei­sen. Er flog sehr weit durch die Luft, und ich habe ihn für kur­ze Zeit ver­ges­sen. Nun aber, vor weni­gen Stun­den, wur­de mir von einem Son­der­bo­ten der Post ein Brief von der­art leich­ter Gestalt über­ge­ben, dass ich zunächst die Anwei­sung erhielt, alle Fens­ter mei­ner Woh­nung zu schlie­ßen. Die­ser Brief, eine Depe­sche mei­nes Freun­des, ruht vor mir auf dem Tisch. Es ist ein sehr klei­nes Kunst­werk. Auf sei­ner Brief­mar­ke sol­len sich zwei Para­dies­vö­gel befin­den, die ihre Schnä­bel kreu­zen. Ich wer­de das gleich über­prü­fen. — Das Radio erzählt, dem ers­ten Offi­zier einer “Soma­liein­heit” soll in der Stadt Mariu­pol ein Orden über­ge­ben wor­den sein, der nun mit­tels einer Span­gen­na­del für alle Zeit an der Brust des Man­nes mitt­le­ren Alters befes­tigt sei. — stop

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zwergdrache

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sier­ra : 2.28 – Ort: Upper Bay von New York. Zeit: Som­mer 1958. Auf einem Fähr­schiff, des­sen Name ich nicht ermit­teln konn­te, steht am Heck ein Jun­ge im Alter von unge­fähr 12 Jah­ren. Es ist frü­her Nach­mit­tag, die Schu­le ver­mut­lich gera­de vor­über, der Jun­ge fährt mit dem Schiff von Man­hat­tan nach Hau­se. Er trägt Halb­schu­he, ein hel­les Hemd, eine Kra­wat­te und ein dunk­les Jackett, sei­ne Schul­ta­sche lehnt an einem Pfei­ler, der für schwe­re Schiffstaue vor­ge­se­hen ist. Im Hin­ter­grund, am Hori­zont, sind Krä­ne zu erken­nen, die wie eiser­ne Vögel auf stel­zen­ar­ti­gen Füs­sen ste­hend, zu war­ten schei­nen. Eini­ge Meter über dem Jun­gen schwebt eine Möwe, auch sie ist, wie der Jun­ge selbst, reg­los in einer Schwarz­weiß­fo­to­gra­fie gefan­gen. Zwei älte­re Per­so­nen, eine Frau in einem hel­len Kleid, und ein Mann, der einen dunk­len Anzug trägt, lun­gern auf einer Bank. Sie küs­sen sich gera­de auf den Mund, sind viel­leicht eigent­li­che Ursa­che der Foto­gra­fie, der Jun­ge, der gefähr­lich nah an der Kan­te zum Was­ser steht, ist also mög­li­cher­wei­se ver­se­hent­lich mit auf das Bild gera­ten. Eine Hand des Jun­gen ist nach vor­ne hin aus­ge­streckt, es ist sei­ne lin­ke Hand, wäh­rend sei­ne rech­te Hand einen Faden, so fein, dass er kaum noch sicht­bar ist, um die­se lin­ke aus­ge­streck­te Hand wickelt, als wäre sie eine Spu­le. Der Jun­ge scheint im Moment der Auf­nah­me mit sei­ner Arbeit des Wickelns bei­na­he fer­tig gewor­den zu sein, das Ende des Fadens wird bereits sicht­bar, ein klei­ner Dra­che von Papier ist dort befes­tigt, ein Dra­che nicht län­ger als zehn Zen­ti­me­ter und nicht brei­ter als sechs Zen­ti­me­ter, ein Zwerg­dra­che, in der ein­fach gekreuz­ten Form der Kin­der­dra­chen, des­sen Kör­per mit Sei­den­pa­pier bespannt gewe­sen sein könn­te, unbe­kann­te Far­be, viel­leicht blau, viel­leicht gelb. Eine erstaun­li­che Ent­de­ckung. Zwei­ter Blick. – Das Radio erzählt, man habe in der Stadt Mariu­pol einen städ­ti­schen Bus in Bewe­gung gesetzt. — stop

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nahe enerhodar

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MELDUNG. Tief­see­ele­fan­ten, 52 hupen­de Rüs­sel­ro­sen, nörd­lich von Ener­ho­dar im Dne­prstrom gesich­tet. Man wan­dert in krei­sen­der Bewe­gung. — stop
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dorsey

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echo : 18.22 UTC — Ein düs­te­res Haus, eine düs­te­re Trep­pe. Ich klin­gel­te vor Jah­ren ein­mal an einer Tür. Ein Mann, der nicht ganz jung gewe­sen war, öff­ne­te. Kräf­ti­ger, bit­te­rer Geruch ström­te aus der Woh­nung. Die Luft war warm, war feucht und dicht, mei­ne Bewe­gun­gen, wie ich durch den Flur der Woh­nung ging, mühe­voll, als wür­de ich unter Was­ser lau­fen. Ich trat in ein Zim­mer, ein Tisch, ein Sofa, zwei Stüh­le, kei­ne Vor­hän­ge vor den Fens­tern, hin­ter den Schei­ben Kas­ta­ni­en­bäu­me, die blüh­ten. An den Wän­den des Zim­mers kleb­te eine Tape­te mit Kirsch­mo­ti­ven. Sie war an der ein oder ande­ren Stel­le von der Wand gefal­len. Auf höl­zer­nen Stan­gen, dicht unter der Decke, hock­ten hun­der­te Vögel ohne Federn. Ihre Haut war von hel­lem Braun, ihre Schnä­bel zitro­nen­gelb. Der Mann, der mich in das Zim­mer geführt hat­te, nahm einen der Vögel in sei­ne Hän­de. Der Vogel lag auf dem Rücken ganz still. Er hat­te sei­ne Augen geschlos­sen, fei­ne hell­blaue Häut­chen wie Schir­me. Ich soll­te an dem Vogel rie­chen, und so nahm ich ihn in die Hand. Der Leib des Vogels war warm. Er zit­ter­te als ich mich mit mei­ner Nase näher­te, als wür­de er frie­ren. Der Mann, der mich an das Zim­mer der Vögel geführt hat­te, sag­te, dass sie noch nicht ganz reif sei­en. Der Vogel duf­te­te nach gebrann­ten Man­deln. In einer Ecke des Zim­mers auf dem Boden ein Schall­plat­ten­spie­ler, ein uraltes Gerät, das Tom­my Dor­sey spiel­te: I’m Get­ting Sen­ti­men­tal Over You. — Das Radio erzählt, Ende März sei in Mariu­pol ein His­to­ri­ker, der zu sei­ner gelieb­ten Stadt ein Leben lang notiert hat­te, in hohem Alter gestor­ben. Kurz zuvor ende­te das Leben sei­ner Frau. Die Todes­ur­sa­che bei­der Men­schen, so das Radio, sei noch unklar. — stop