Aus der Wörtersammlung: bild

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lichtgeister

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del­ta : 22.18 UTC — Im Vor­spann des Films Tracks erscheint in der ers­ten Minu­te der Hin­weis für jene Zuschau­er, die Abori­gi­nes oder Tor­res-Strait-Insu­la­ner sind: Bit­te beach­ten Sie, dass die­ser Film mög­li­cher­wei­se Bil­der oder Stim­men Ver­stor­be­ner ent­hält. Wie zart, wie ernst die­ser Hin­weis auf die Sterb­lich­keit der im Film auf­tre­ten­den Per­sön­lich­kei­ten. — stop

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drummer man

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bamako : 3.28 UTC – Wie wir auf den Schul­tern unse­res Vaters durch die Welt schau­kel­ten, als säßen wir auf dem Rücken eines Dro­me­dars, das die mensch­li­che Spra­che spre­chen konn­te. Wie er uns das Licht erklär­te, die Geschwin­dig­keit und die Zeit, die das Licht unter­wegs gewe­sen war, um zu uns zu kom­men. Sei­ne gro­ßen Schu­he, in wel­chen wir durch den Gar­ten segel­ten. Und Gene Krup­pa, Drum­mer Man, dort, noch lan­ge vor unse­rer Zeit, Vater, mit Schlips im Anzug als jun­ger Mann. Heu­te Nacht erzäh­len wir uns Geschich­ten. Und schon ist es kurz nach zwei Uhr gewor­den. Ich habe ganz heim­lich mei­ne Schreib­ma­schi­ne ange­schal­tet, um eine wei­te­re klei­ne Geschich­te auf­zu­schrei­ben, weil Geschich­ten auf Papier oder Geschich­ten, die man von einem Bild­schirm lesen kann, wie alle ande­ren Geschich­ten als lei­se beten­de Stim­men zu ver­neh­men sind. Die­se Geschich­te nun geht so. Immer an Frei­ta­gen, ich war fünf oder sechs Jah­re alt gewe­sen, brach­te mein Vater aus dem Insti­tut, in dem er als Phy­si­ker arbei­te­te, Kar­ten mit nach Hau­se, die ich bema­len durf­te, Com­pu­ter­loch­kar­ten, kräf­ti­ge, beige Papie­re, in wel­chen sich selt­sa­me Löcher befan­den. Die­se Löcher waren nie­mals an der­sel­ben Stel­le zu fin­den, und ich erin­ne­re mich, dass ich mich über ihr Ver­hal­ten hef­tig wun­der­te. Ich war zu jener Zeit ein begeis­ter­ter Maler, ich mal­te mit Wachs­krei­de und ich mal­te in allen Far­ben, über die ich ver­fü­gen konn­te, weil ich das Bunt­sein schon immer moch­te. Ich mal­te blaue Kame­le und schwar­ze Blu­men und rote Mon­de. Ein­mal frag­te ich mei­nen Vater, was jene Löcher bedeu­te­ten, über deren Exis­tenz ich mich freu­te, weil sie ver­steck­te Bil­der zeig­ten, die ich so lan­ge such­te, bis ich sie gefun­den hat­te. Hör zu, sag­te mein Vater. — stop
ping

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going to sleep

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nord­pol : 0.18 UTC — Ein­mal, wäh­rend ich einen Text über Hän­de und Fin­ger notier­te, beob­ach­te­te ich mei­ne eige­nen, arbei­ten­den Hän­de und Fin­ger, wie sie die Tas­ta­tur der Maschi­ne bedien­ten, ohne dass ich ihnen bewusst Anwei­sung erteil­te. Bald konn­te ich nicht wei­ter, des­halb mach­te ich eine klei­ne Pau­se und betrach­te­te zunächst mei­ne lin­ke, dann mei­ne rech­te Hand. Sie ruh­ten Sei­te an Sei­te auf der Tas­ta­tur der Maschi­ne und war­te­ten. Sie war­te­ten dar­auf, dass eine Stim­me in mei­nem Kopf dik­tie­ren wür­de, was auf­zu­schrei­ben ist. Ich könn­te jetzt viel­leicht sagen, dass mei­ne Hän­de dar­auf war­te­ten, mein Gedächt­nis ent­las­ten zu dür­fen, weil ich alle Sät­ze, die ich mit mei­nen Hän­den in die Tas­ta­tur der Maschi­ne schrei­be, nie ler­nen, nie spei­chern muss, weil ich bereits vor der Nie­der­schrift weiß, dass ich bald wie­der­kom­men und lesen könn­te, was ich notie­re und notier­te. Ich betrach­te­te also mei­ne Hän­de, und weil ich sehr lan­ge Zeit nicht wei­ter­wuss­te in mei­nem Text, habe ich in Natha­lie Sarraute’s wun­der­ba­rem Buch Kind­heit gele­sen. Nach einer Stun­de schal­te­te sich mein Com­pu­ter aus und ich konn­te auf dem Bild­schirm fol­gen­de Zei­le lesen: no signal. going to sleep. — stop

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funk

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sier­ra : 16.01 UTC — Ges­tern Abend mein­te ich wie­der zum drit­ten Ein­mal, ein Geräusch wahrgenom­men zu haben, in etwa hör­te sich das so an, als wür­de man ein Ohr an ein Bam­bus­rohr leg­en, durch welch­es Kiesel­steine fall­en. Zunächst mel­de­te sich das Geräusch links oben unter der Decke, wo sich Büch­er befind­en, die ich bis­her nicht gele­sen habe, war­ten­de Büch­er, sagen wir, Mah­nende. Kurz dar­auf wan­derte das Geräusch in die Mit­te des Regals, Chris­toph Rans­mayr klim­per­te, John Berg­er, Janet Frame, Anto­nio Tabuc­chi. Ich hat­te für eini­ge Minu­ten den Ein­druck, das Geräusch oder sei­ne Ursa­che kön­nte sich ver­viel­fäl­tigt haben. Wenn nun fol­gen­des gesche­hen wäre, dass sich die Büch­er mei­nes Regals in Funkbüch­er ver­wan­del­ten, in Büch­er, die nur vor­ge­ben, Bücher von Papi­er zu sein, in Büch­er also, die über Seit­en ver­fü­gen, die eigent­lich Bild­schirme sind, die man umblät­tern kann. Dann wäre denk­bar, dass ich jenes typ­is­che Geräusch ver­nom­men habe, das in genau dem Moment entste­ht, da der Autor eines Buch­es mit­tels Funk­wel­len eine erneu­er­te Fas­sung sei­nes Wer­kes in die Zim­mer der Welt ent­sen­det. Ich muss dar­über nach­denken, was die Mög­lich­keit oder die Exis­tenz der Funkbüch­er bedeu­ten wür­de für das Schrei­ben, für das Auf­hö­ren kön­nen, für Anfang und Ende ein­er Geschich­te. Und wenn nun Jean Pauls Komet in mei­nem Zim­mer rascheln wür­de, oder Feder­spiels Typho­id Mary, Pon­ge? – Noch zu tun: Win­ter­wör­ter erfind­en. — stop

ping

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ein millionstel gramm wort

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echo : 16.25 UTC — Ich ver­fü­ge über eine wei­te­re, über eine 5. Schreib­ma­schi­ne. Das ist so, weil ich sie mir gekauft habe. Leicht ist sie und flach. Wenn mei­ne neue Schreib­ma­schi­ne in der Hit­ze der Tag- oder Abend­luft atmet, um sich zu küh­len, ist von ihren Atem­ge­räu­schen selbst dann, wenn ich ein Ohr an ihr Gehäu­se lege, nichts zu hören. Ich könn­te sie unter mei­nem Hemd ver­ber­gen, weil sie so flach ist, nie­mand wür­de sie bemer­ken. Ein­mal notier­te ich: Wenn das so wei­ter geht mit dem Leich­ter­wer­den der Schreib­ma­schi­nen, wer­de ich bald Schreib­wer­ke zur Ver­fü­gung haben, die von gerin­ge­rer Schwe­re sind als die Papie­re, die ich mit ihren Zei­chen fül­le. — Wie viel genau wiegt eigent­lich die­ses elek­tri­sche Wort, das gera­de vor mir auf dem Bild­schirm erscheint? S i e r r a. Wie vie­le Male wird das Wort S i e r r a heu­te oder mor­gen auf wei­te­ren Bild­schir­men auf­ge­ru­fen wer­den, wie lan­ge Zeit jeweils sicht­bar sein? Es ist denk­bar, dass das Wort S i e r r a , das in Euro­pa vor weni­gen Minu­ten ver­zeich­net wur­de, schwe­rer wiegt, sobald es in Aus­tra­li­en auf einem Bild­schirm erscheint, als das­sel­be Wort, wenn wir es in Euro­pa lesen, 1 Mil­li­ons­tel Gramm schwe­rer, sagen wir, um 1 Mil­li­ons­tel Gramm Koh­le schwe­rer und um den Bruch­teil einer Sekun­de. Sams­tag. — stop. 12° Cel­si­us bei wol­ken­lo­sem Him­mel. stop. Wer könn­te nun bewei­sen, dass die­ser Text nicht bereits von einer Maschi­ne geschrie­ben wur­de, die über künst­li­che Intel­li­genz ver­fügt? — stop /  tags: machi­ne lear­ning . ten­sor­flow . text mining . natu­ral lan­guage pro­ces­sing . code­path . turing test. 

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lichtbild

pic

alpha : 20.22 UTC — Ein­mal, vor zwei Jah­ren, notier­te ich eine Geschich­te, von der ich damals dach­te, sie wür­de für rei­ne Erfin­dung gehal­ten, weil kaum vor­stell­bar gewe­sen war, was ich in weni­gen Sät­ze erzähl­te. Ich hat­te mein Fern­seh­ge­rät beob­ach­tet, dort waren auf dem Bild­schirm Men­schen zu erken­nen gewe­sen, die auf Wagon­dä­chern eines Güter­zu­ges von Mit­tel­ame­ri­ka aus durch Mexi­ko nach Nord­ame­ri­ka reis­ten. Eine gefähr­li­che Fahrt, jun­ge Män­ner, aber auch jun­ge Frau­en, immer wie­der, so erzählt man, wur­den sie beraubt oder fie­len auf die Gelei­se und wur­den vom Zug über­rollt oder von Blit­zen hef­ti­ger Gewit­ter getrof­fen. Lang waren die Über­le­ben­den bereits unter­wegs gewe­sen, hat­ten nach eini­ger Zeit kaum noch zu essen oder zu trin­ken. Hun­ger und Durst wür­den sie ganz sicher gezwun­gen haben, vom Zug zu sprin­gen, wenn da nicht wei­te­re Men­schen gewe­sen wären, arme Men­schen, die ent­lang der Zug­stre­cke war­te­ten, um den Zug­rei­sen­den Was­ser und Nah­rungs­mit­tel in Tüten zuzu­wer­fen. Eine Frau, Maria, erzähl­te, sie und ihre Fami­lie wür­den immer wie­der hier­her­kom­men zu den Zügen mit ihren Bro­ten, dabei hät­ten sie selbst nur sehr wenig zum Leben, aber das Weni­ge wür­den sie ger­ne tei­len, immer­zu habe sie das Gefühl, es sei viel zu gering, was sie unter­neh­men, um den Flüch­ten­den zu hel­fen. Bald ver­schwand sie aus dem Bild, trat in den dich­ten Wald zurück, auch der Zug ent­fern­te sich lang­sam. — Licht­bil­der, das ist denk­bar, die erin­nert wer­den, ver­dich­ten sich, wer­den zu Bil­dern, die wie von selbst zurück­keh­ren. Es scheint so wie mit Lügen zu sein, die X Male wie­der­holt, schritt­wei­se schein­bar zu Wahr­heit wer­den. — stop

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verschwinden

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gink­go : 0.01 UTC — Vor Kur­zem, vor fünf­zehn Minu­ten prä­zi­se, ist mir eine merk­wür­di­ge Geschich­te mit mir selbst pas­siert. Ich hat­te die­se Geschich­te bereits vor Jah­ren genau so erlebt, wie­der also vor dem Com­pu­ter­bild­schirm. Ich beob­ach­te­te, wie ein Ser­ver Zei­le um Zei­le mel­de­te, wel­che Datei einer digi­ta­len Arbeit gera­de aus der les­ba­ren Welt in eine nicht les­ba­re Welt beför­dert wird, als ich bemerk­te, dass mir das Löschen gefällt, dass auch das Ver­schwin­den, Zei­le für Zei­le, reiz­voll sein kann. Für einen kur­zen Moment hat­te ich die Idee, dass der Ser­ver, nach­dem er mei­ne Geschich­te zu Ende gelöscht haben wür­de, auf mich selbst zugrei­fen könn­te, also die Per­son des Autors zu sich holen und löschen, wie kurz zuvor die Gedan­ken­ar­beit zwei­er Tage. Womit, frag­te ich, wür­de er begin­nen? Mit einer mei­ner Hän­de even­tu­ell, oder mit mei­nen Augen oder mit mei­nen Ohren? Wie wür­de sich die­ses Ver­schwin­den bemerk­bar machen? Wür­de ich den Ein­druck haben, leich­ter zu wer­den, oder wür­de ich viel­leicht ver­geb­lich nach einem Blei­stift grei­fen, weil mei­ne zupa­cken­de Hand licht­durch­läs­sig gewor­den ist? – stop
ping

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wieder koffer unsichtbar

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alpha : 19.52 UTC — An die­sem Abend spa­zie­re ich hin­über zum Fried­hof, um zwei Ker­zen anzu­zün­den auf dem Grab mei­nes Vaters, das nun auch das Grab mei­ner Mut­ter sein wird. Vater ist also schon da, und Mut­ter wird bald hier­her zu ihm kom­men. Das gefro­re­ne Gras knis­tert unter mei­nen Schu­hen. Es ist still, der Stern­him­mel klar. Viel schö­ne klei­ne Lam­pen leuch­ten unter den Bäu­men. Ein paar Kat­zen­au­gen wer­den auch dar­un­ter gewe­sen sein. Auf dem Heim­weg erin­ner­te ich mich an eine Geschich­te, die ich vor eini­gen Jah­ren notier­te. Sie geht so: Mein Vater war ein Lieb­ha­ber tech­ni­scher Mess­ge­rä­te. Er notier­te mit ihrer Hil­fe Dau­er und Kraft des Son­nen­lichts bei­spiels­wei­se, das auf den Bal­kon über sei­nem Gar­ten strahl­te. Die Tem­pe­ra­tu­ren der Luft wur­den eben­so regis­triert, wie die Men­ge des Regens, der in den war­men Mona­ten des Jah­res vom Him­mel fiel. Selbst die Bewe­gun­gen der Gold­fi­sche im nahen Teich wur­den ver­zeich­net, Erschüt­te­run­gen des Erd­bo­dens, Tem­pe­ra­tu­ren der Pro­zes­so­ren sei­ner Com­pu­ter­ma­schi­ne. Es ist merk­wür­dig, bei­na­he täg­lich gehe ich zur­zeit auf die Suche, weil wie­der irgend­ei­ne die­ser Mess­ap­pa­ra­tu­ren einen piep­sen­den Ton von sich gibt, als ob mein Vater mit­tels sei­ner Maschi­nen noch zu mir spre­chen wür­de. Indes­sen habe ich seit zwei Tagen Kennt­nis von einer Foto­gra­fie, die mich neben mei­nem ster­ben­den Vater zeigt. Ich sit­ze auf einem Stuhl, mein Vater liegt in einem Bett. Es ist ein Bild, das ich zunächst kaum anzu­se­hen wag­te. Ich habe tat­säch­lich eine Hand vor Augen gehal­ten und zwi­schen mei­nen Fin­gern her­vor gespäht. Jetzt ist mir warm, wenn ich das Bild betrach­te. Die Foto­gra­fie zeigt einen fried­li­chen Moment mei­nes Lebens. Etwas geschieht, wovor ich mich lan­ge Zeit gefürch­tet habe. Wei­nen und Lachen fal­ten sich, wie Hän­de sich fal­ten. Mut­ter irrt zwi­schen Haus und Fried­hof hin und her, als wür­de sie unsicht­ba­re Ware in gleich­falls unsicht­ba­ren Kof­fern tra­gen. — stop

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im haus der alten menschen : ein zimmer

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tan­go : 22.22 UTC — Da sind Bil­der und Foto­gra­fien an den Wän­den, eine Kat­ze und noch eine Kat­ze, ein Mann unter einem Schnee­kirsch­baum, der die Arme in die Luft wirft. Hän­de, die sich in ihren Fin­gern umar­men. Und zwei Lam­pen. Eine Lam­pe zum Knip­sen und eine zum Strei­cheln, Licht an, Licht aus. Ein Hase von Bron­ze mit lan­gen Ohren von Bron­ze. Ein höl­zer­nes Kreuz auf einem Tisch. Ein wei­te­res höl­zer­nes Kreuz an einer Wand. Und ein guss­ei­ser­ner, bemal­ter Baum. Zwei blü­hen­de Orchi­deen, weiß. Ein Christ­stern, rot. Und ein Strauß geschnit­te­ner Blu­men, wild. Ein Stern von Papier und eine Zeich­nung von Kin­der­hand, dies und das. Pfle­ge­schaum­do­sen. Creme­tu­ben. Tücher. Tup­fer. Klin­gen. Ein Radio. Vinyl­hand­schu­he. Und eine Nah­rungs­mit­tel­pum­pe. Ein Bett. Eine Matrat­ze, die sich bewegt. Ein Bün­del getrock­ne­ter Blu­men. Kom­pres­sen. Ein Mess­ge­rät. Ein Pil­len­zer­stäu­ber. Fünf Bücher. Auch Proust, Brie­fe zum Leben. Ein klei­nes Schaf und ein Ted­dy­bär. Ein Engel von Por­zel­lan. Ein Duft­was­ser­fla­con, Ohr­stäb­chen, Hand­voll­men­ge. Ein Rosen­kranz und ein Tan­nen­zap­fen. Holz­löf­fel für Zun­ge und Hals. Eine Sche­re. Eine Pin­zet­te. Eine Sprit­ze. Ein Mund­schaum­stäb­chen. Eine Win­del. Ter­min­plan für Logo­pä­die gegen ver­lo­re­nes Spre­chen. Laven­del­duft­kis­sen. Kei­ne Uhr, nur die eine, die mit mir ins Zim­mer gekom­men ist. — stop

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von birnen

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nord­pol : 15.01 UTC — In der chi­ne­si­schen Regi­on Sichu­an, einer hüge­li­gen Gegend, sol­len hun­der­te Men­schen auf Lei­tern in Bir­nen­bäu­me stei­gen, um sie mit­tels Enten­fe­der­bü­scheln mit Pol­len zu bestäu­ben. Das alles sei not­wen­dig gewor­den, weil weder Bie­nen noch Hum­meln exis­tie­ren, die von Pes­ti­zi­den getö­tet wor­den sei­en. Die­se Infor­ma­tio­nen habe ich einem Film ent­nom­men, des­sen Ein­zel­bil­der ich mit eige­nen Augen gese­hen habe. Ich woll­te ihn mei­ner Mut­ter zei­gen. Sie liegt seit lan­ger Zeit in einem Bett im Haus der alten Men­schen. Vor­sich­tig näher­te ich mich mit mei­ner fla­chen Bild­schirm­schreib­ma­schi­ne, aber sie woll­te ihre Augen nicht öff­nen. Des­halb erzähl­te ich ihr mei­ne Geschich­te von den mensch­li­chen Bie­nen, die in Birn­bäu­me stei­gen, und kann noch immer nicht sagen, ob sie in den Ohren mei­ner Mut­ter einen Platz fin­den konn­te. — stop

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