Aus der Wörtersammlung: suchmaschine

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wortfindung : wirklichkeitsdokument

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oli­mam­bo : 10.22 UTC – Das selt­sa­me Wort Wirk­lich­keits­do­ku­ment, plötz­lich anwe­send, ein Wort, das an die­sem heu­ti­gen Tag, einem Mitt­woch, am frü­hen Vor­mit­tag in den Archi­ven der Goog­le — Such­ma­schi­ne noch nicht zu fin­den gewe­sen sein soll. Ein Irr­tum. — Im Radio wird erzählt, dass in einem höher­ge­le­ge­nen Stock­werk eines Wohn­ge­bäu­des in der Stadt Mariu­pol in Mee­res­nä­he eine bren­nen­de Frau hohen Alters in einem Ses­sel sit­zend beob­ach­tet wor­den sein soll. — stop

ping

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gallipoli : melissano : ugento : kyjiw

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del­ta : 2.14 UTC — Lino­sa erzähl­te mir eine Geschich­te, von der ich nicht sagen kann, ob sie sich tat­säch­lich so ereig­ne­te wie behaup­tet, oder ob die Geschich­te rein erfun­den sein könn­te. Seit eini­gen Mona­ten erhal­te er näm­lich täg­lich einen Luft­post­brief aus Ita­li­en. In dem Brief sei jeweils ein beid­sei­tig bedruck­tes Blatt Papier ent­hal­ten, Text in eng­li­scher Spra­che, num­me­riert, fei­ne, prä­zi­se for­mu­lier­te Sät­ze. Er habe, so berich­te­te Lino­sa, eini­ge die­ser Sät­ze in die Mas­ke einer Such­ma­schi­ne ein­ge­ge­ben, wes­halb ihm nun bekannt sei, dass es sich wohl um ein zer­leg­tes Buch han­deln könn­te, das man ihm schi­cken wür­de, um Her­man Mel­vil­les Erzäh­lung Bart­le­by. Das sei für sich genom­men schon eine selt­sa­me Ange­le­gen­heit, noch merk­wür­di­ger kom­me ihm aber vor, dass dem Schrei­ben bis­her kei­ne Erklä­rung, Begrün­dung oder auch nur ein Gruß bei­gefügt wor­den sei. Manch­mal kön­ne er mit­hil­fe des pos­ta­li­schen Stem­pels ent­zif­fern, in wel­cher Stadt der Brief Tage zuvor auf­ge­ge­ben wur­de. Städ­te mit wun­der­vol­len Namen, Gal­li­po­li, Melis­s­a­no, Ugen­to, Lec­ce, Brin­di­si, sei­en dar­un­ter. Wäh­rend er sich in den ers­ten Tagen noch gewun­dert, ja sogar ein wenig gefürch­tet habe, wür­de er sich inzwi­schen dar­über freu­en, nach­mit­tags aus dem 12. Stock sei­nes Miets­hau­ses zum Brief­kas­ten hin abzu­stei­gen, um den Brief ent­neh­men, öff­nen und wie­der im Auf­stieg befind­lich lesen zu kön­nen. 34 Brie­fe habe er bis­lang erhal­ten, 16 wei­te­re Brie­fe soll­ten noch fol­gen, sofern der unbe­kann­te Absen­der in logi­scher Wei­se fort­set­zen wür­de. Der letz­te Brief, der ges­tern aus Fasa­no kom­mend, bei Mr. Lino­sa ein­ge­trof­fen war, soll eine beson­de­re Brief­mar­ke auf sei­ner Anschrif­ten­sei­te getra­gen haben, acht Ren­tie­re, die in einen ver­schnei­ten Him­mel flie­gen. Die­se Brief­mar­ke leuch­te nachts in der Küche im Dun­keln, wo sie nun auf dem Sta­pel zuvor ein­ge­trof­fe­ner Brie­fe so lan­ge sicht­bar ruhen wer­den, bis wie­der Nach­mit­tag gewor­den sein wird. — Das Radio erzählt von Men­schen, deren Woh­nun­gen von Rake­ten getrof­fen wor­den sein sol­len. Sie berich­ten fas­sungs­los, dass sie, wenn sie nicht im Flur, son­dern in ihrem Wohn­zim­mer geschla­fen hät­ten, nun tot sein wür­den. - stop

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timi

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wis­key : 5.32 UTC — Vor eini­gen Jah­ren ein­mal ver­such­te ich von einem Zim­mer zu träu­men, in dem es immer­zu reg­net. Ich mach­te das so, dass ich in den Minu­ten, da ich ein­zu­schla­fen wünsch­te, über­leg­te, wie es wäre, wenn in dem Zim­mer, in dem ich mich gera­de befin­de, Regen fal­len wür­de. Die­se Metho­de des Regen­den­kens ist lei­der bis­lang nicht sehr erfolg­reich gewe­sen. Ein­mal schlief ich ein. Als ich erwach­te, hör­te ich wirk­li­chen Regen drau­ßen in den nächt­li­chen Bäu­men. Ich ging dann spa­zie­ren, dach­te fin­nisch klin­gen­de Namen aus: Satu N. Mäke­la . Annuk­ka R. Timi. Hele­na Pai­vi . Jona­than Pai­vi . Jan­ne Olli­la. Zwei die­ser aus­ge­dach­ten Namen zei­ti­gen Spu­ren wirk­li­cher Men­schen in der Sphä­re der Such­ma­schi­nen, einer scheint männ­li­cher Natur zu sein, obwohl ich ihn weib­lich über­leg­te. — Das Kurz­film­ki­no erzählt von einem leb­lo­sen Mann, der auf dem Boden eines Wal­des liegt. Ein leben­der Mann kniet dort neben ihm. Er stößt mit einem Mes­ser auf das Gesicht des leb­lo­sen Man­nes ein. Wie er das Mes­ser in das rech­te Auge des Toten stößt, seufzt er mit tie­fer Stim­me, ein Geräusch nur, kei­ne kon­kre­te Spra­che. Der Film, die Auf­nah­me eines Augen­blicks, sind in digi­ta­len Medi­en viel­fach geteilt in wei­te­re Instan­zen. Wer jener auf dem Boden lie­gen­de tote Mann ist und wer der seuf­zen­de Mann mit dem Mes­ser, wird je defi­niert durch die Urhe­ber der Inter­net­sei­te, die den Film zur Ver­fü­gung steht. Ein­mal ist es ein ukrai­ni­scher Mann, der das Mes­ser führt, dann wie­der eine rus­si­sche Per­son. — stop

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dschibon

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sier­ra : 18.52 UTC — Heu­te, es ist der 5. Mai 2020, habe ich um 15 Uhr 1 eine bemer­kens­wer­te E‑Mail erhal­ten. Die­se E‑Mail wur­de von einer Such­ma­schi­ne notiert. Die Such­ma­schi­ne schrieb: Would you plea­se tell me about the word DSCHIBON! — Selt­sa­me Sache. — stop

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osramlanguste

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echo : 20.58 UTC — Unter Schwer­hö­ri­gen wird es immer lau­ter. Eine Beschleu­ni­gung ver­mut­lich und ein Gefühl, indes­sen, das ich begrün­den kann, eine Begrün­dung jedoch, die ich nicht füh­len kann. 12 Jah­re sind seit der Ent­de­ckung der Osram­lan­gus­ten ver­gan­gen. Das Wort Osram­lan­gus­te ist in den Räu­men der Such­ma­schi­nen nach wie vor aus­schließ­lich mit mei­ner Par­tic­lessphä­re ver­bun­den. — stop

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blackout

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hima­la­ya : 20.58 UTC — Fol­gen­de freund­li­che Dar­stel­lung zwei­er sich zuge­wand­ter Gesich­ter, lie­gend, in ein­fachs­ten Zei­chen Buch­sta­ben­zei­chen dar­ge­stell­te, sind den Such­ma­schi­nen Yand­ex, Bing und Goog­le zu die­sem Zeit­punkt nicht bekannt: :-)(-: * Aber die Zei­chen­fol­ge :-) (-: Selt­sa­me Geschich­te. — stop

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pong

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alpha : 20.02 — Kaum eine hal­be Stun­de ist ver­gan­gen, seit ich den Wunsch ver­spür­te, mich zu beru­hi­gen. Das war haupt­säch­lich, des­halb gewe­sen, weil ich mei­nen Puls in den Ohren schla­gen hör­te. So sehr hat­te ich mich auf­ge­regt über einen klei­nen Text, dem ich auf Posi­ti­on Twit­ter begeg­net war, dass ich kaum noch den­ken konn­te. Ich dach­te nur das eine: Du bist wütend, Lou­is! Ich setz­te mich also auf einen Stuhl und kon­zen­trier­te mich auf die Erfin­dung eines Wor­tes. Das half, das war schon immer so gewe­sen. Eini­ge Wör­ter, die ich bis­lang nicht kann­te, also ent­deck­te, sind Gebur­ten see­li­scher Span­nung. Auch die­ses Mal war bald Ruhe ein­ge­kehrt, nach­dem ich das Wort Zika­den­pau­ke for­mu­liert hat­te. Ver­mut­lich waren mei­ne Ohr­ge­räu­sche unmit­tel­bar für das Wort ver­ant­wort­lich. Aber das ist im Grun­de nicht wesent­lich. Das Wort ist ent­deckt und kann nun von Such­ma­schi­nen gefun­den, fest­ge­hal­ten und wei­ter­ge­ge­ben wer­den. — stop

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von kakteen

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ulys­ses : 19.35 UTC — Ein­mal woll­te ich einen Text notie­ren, der mög­lichst noch nie zuvor auf­ge­schrie­ben wur­de. Ich woll­te die­sen Text in das Maga­zin einer Ser­ver­ma­schi­ne trans­fe­rie­ren, ver­se­hen mit einer all­ge­mei­nen Anwei­sung für Such­ma­schi­nen, die­sen Text nicht zu beach­ten. Ich plan­te dem­zu­fol­ge mit­tels einer Ver­lo­ckung (Text­kö­der) sowie einer Anwei­sung für ent­spre­chen­de Ver­zeich­nis­se (.htac­cess noin­dex) zu erpro­ben, ob Such­ma­schi­nen mei­nen Wunsch wahr­neh­men und akzep­tie­ren, oder ob sie mei­nen Wunsch wahr­neh­men und sich ihm wider­set­zen wer­den. Ich notier­te: marim­ba : 8.02 – Palmen­garten. stop. Wüsten­haus. stop. Das fei­ne Geräusch der Kak­teen, sobald ich ihr Stachel­horn mit einem Pin­sel, einem Mika­do­st­äb­chen, einem Fin­ger berüh­re. Hell. stop. Federnd. stop. Propel­lernd. stop. Klän­ge, für die in mei­nem suchen­den Wort­gehör noch kei­ne eige­ne Zeichen­folge zu fin­den ist. stop. stop. Die Stil­le beim Durch­blät­tern eines feuch­ten Buches in der Mangro­ven­ab­tei­lung. stop. stop. Zwei­ter Ver­such. — Ich könn­te vom heu­ti­gen Tage an Such­ma­schi­nen als Lebe­we­sen betrach­ten, die über Wil­le, Lust und Lau­ne gebie­ten. — stop

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vom suchen und finden

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zou­lou : 15.01 UTC — Das Suchen nach Gegen­stän­den in Gär­ten, oder das Suchen nach Men­schen in Wäl­dern oder Park­land­schaf­ten, wo sie sich frei­wil­lig ver­steck­ten, Ver­gnü­gen, Freu­de, Glück, wie das Suchen nach Büchern oder Zita­ten in Anti­qua­ria­ten, die zum Zeit­punkt der Suche noch nicht digi­ta­li­siert wor­den waren. Ein­mal hör­te ich eine Freun­din an ihrem 85. Geburts­tag, wie sie sich nach ihrer Bril­le erkun­dig­te. Ich wuss­te genau, wo sich die Bril­le in dem Moment ihrer Fra­ge auf­ge­hal­ten hat­te, aber mei­ne alte Freun­din schimpf­te, wäh­rend sie nach ihrer Bril­le such­te, so freund­lich vor sich hin, und erzähl­te Geschich­ten, die sie ent­deck­te, obwohl sie doch nach ihrer Bril­le such­te, dass ich mir ein wenig Zeit ließ, um ihr zu sagen, wo sie ihre Bril­le sofort fin­den könn­te. Ich erin­ne­re mich, wie ich als Kind einen Wald durch­such­te, in dem ein wei­te­rer, etwas klei­ne­rer Wald ent­hal­ten war, ein Efeu­dschun­gel näm­lich, es war ein feucht­war­mer Tag und die Luft duf­te­te nach Löwen­mäul­chen. Anstatt der erwar­te­ten Schne­cken­ge­häu­se, fand ich eine Her­de gold­brau­ner Frö­sche vor, die sich ver­mut­lich über mein Erschei­nen wun­der­ten. Vor drei Tagen bemüh­te ich mich län­ge­re Zeit um die Erfin­dung einer Tele­fon­num­mer, die in der Stadt Chi­ca­go vor­kom­men könn­te, aber garan­tiert nicht exis­tiert. Und noch heu­te, vor drei Stun­den, such­te ich nach einer grö­ße­ren oder klei­ne­ren Stadt, in der fol­gen­de Adres­se exis­tiert: im Schnee 10. Obwohl ich zahl­rei­che, auch spe­zi­el­le Such­ma­schi­nen ver­wen­de­te, war ich nicht erfolg­reich gewe­sen. Ich soll­te viel­leicht sagen, dass manch­mal wun­der­bar ist, nicht zu fin­den, was man sucht, es könn­te dann rei­ne Erfin­dung sein. — stop

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tod in peking 6

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hima­la­ya : 0.45 UTC – Ori­gi­nal-Nach­richt / Betreff: Unde­li­ver­ed Mail Retur­ned to Sen­der Datum: 2016–11-14T00:12:38+0300 – I’m sor­ry to have to inform you that your mes­sa­ge could not be deli­ver­ed to one or more reci­pi­ents. It’s atta­ched below. For fur­ther assis­tance, plea­se send mail to post­mas­ter. If you do so, plea­se include this pro­blem report. You can dele­te your own text from the atta­ched retur­ned mes­sa­ge. NOTE: Lie­ber Ted­dy, schon vier Jah­re sind nun ver­gan­gen, seit ich hör­te, dass Du in Peking gestor­ben sein sollst. Es ist eine küh­le, eine bei­na­he eisi­ge Win­ter­nacht heu­te, kaum Wind. Wenn Du noch leben wür­dest, wür­dest Du ver­mut­lich gera­de schla­fen. Ich hat­te mir vor­ge­nom­men, an Dich zu den­ken. Also habe ich mich auf mein Sofa gesetzt und mir vor­ge­stellt, wie Du zu mir sprichst. Aber ich konn­te mich an Dei­ne Stim­me nicht erin­nern. Ich saß lan­ge Zeit ganz still und hör­te mei­nen Gedan­ken zu, die nach einem Gespräch mit Dir such­ten. Nach einer Stun­de erin­ner­te ich mich, wie Du ein­mal von Dei­nen Fahr­rä­dern erzähl­test. Du hat­test ihnen Namen gege­ben: Maria 1 und Maria 2, das war mir damals selt­sam vor­ge­kom­men. Auch heu­te wüss­te ich nicht, wel­chen Namen ich selbst mei­nem Fahr­rad geben wür­de, es ist eben ein Fahr­rad. Und ich frag­te mich, ob Du auch Dei­ner Foto­ka­me­ra viel­leicht einen Namen gege­ben haben könn­test. Da war plötz­lich der Klang Dei­ner Stim­me in mei­nen Ohren gewe­sen, die von etwas ganz ande­rem erzähl­te. Wie in den Jah­ren zuvor, lie­ber Ted­dy, siche­re ich auch in die­sem Jahr eine Dei­ner Foto­gra­fien, von deren Geschich­te, der Geschich­te des Tages, an dem sie auf­ge­nom­men wur­de, Du mir lei­der nie erzäh­len wirst. – Dein Lou­is < t.s@posteo.de: host mx02 . pos­teo . de [95 . 922 . 192 . 155] said: 550 5.1.1 < t.s@posteo.de>: Reci­pi­ent address rejec­ted: unde­li­vera­ble address: Reci­pi­ent address look­up fai­led (in rep­ly to RCPT TO com­mand) – The mail sys­tem – stop

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