Aus der Wörtersammlung: unsichtbar

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jagende lichter

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echo : 23.58 UTC — Im Park am Abend in der Dun­kel­heit unter Regen­schir­men unsicht­ba­re Men­schen, paar­wei­se oder allein. Und da flit­zen Lich­ter her­um, grün, blau oder rot leuch­ten­de Rei­fen oder blin­ken­de Perl­ket­ten, die die Posi­ti­on spie­len­der Hun­de ver­mer­ken. Man möch­te mei­nen, dass sie fern­ge­steu­er­te Krea­tu­ren sind, die sich jagen nach dem Wil­len jener im Dun­keln ste­hen­den schwei­gen­den Men­schen. Ich dach­te noch, in Brook­lyn sol­len Feu­er ent­zün­det wor­den sein, um Mas­ken zu ver­bren­nen. Der Wahn­sinn bricht aus jen­seits ruhi­gen, ver­nünf­ti­gen Han­dels, Men­schen dicht gedrängt wie Amei­sen. Kaum noch ein Gespräch ist mög­lich, ohne sich gefähr­lich nahe­zu­kom­men. Aber hier im Park am Abend unter Regen­schir­men sind die Räu­me weit, das Gespräch der ahnungs­lo­sen unsicht­ba­ren Tie­re, die ihren Licht­schmuck über die Wie­sen tra­gen. — stop
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hamstern

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india : 21.20 UTC — In einer Abend­se­kun­de, da ich Kon­takt zu ihm auf­neh­me, hebt er sei­nen müden Blick von dem Scan­ner, der unter einer röt­lich schim­mern­den Schei­be von Glas ver­bor­gen liegt, über die er Waren zieht, die er selbst noch von eige­ner Hand in Rega­le räum­te, die er selbst noch von Staub befrei­te, den er selbst nicht in die­sen Super­markt­la­den ein­ge­führt haben konn­te in die­ser Men­ge, die­ser Staub muss an Füßen der Kun­den her­ein­ge­kom­men sein, ein Staub der immer­hin sicht­bar ist, bei Gott, ist das doch gut, dass noch Wesen exis­tie­ren, die sicht­bar sind, sicht­bar für mensch­li­che Augen, nicht unsicht­bar wie jene kleins­ten Par­ti­kel, die Men­schen­we­sen auf die­sem Erd­ball hin­ter Mas­ken­tü­cher zwin­gen, sodass sie sich ähn­lich wer­den, die­se Men­schen­we­sen über­all sich ähn­lich wer­den in ihrer Schutz­be­dürf­tig­keit, ähn­lich, ob sie nun hin­ter roten, gel­ben, blau­en oder schnee­wei­ßen Mas­ken sich zu ver­ber­gen haben, um nicht viel­leicht ster­ben zu müs­sen, bei Gott, Men­schen eben. Er hebt den Kopf in die­sem Moment, da ich Kon­takt zu ihm auf­neh­me, da ich sage, sie hams­tern wie­der, nicht wahr, es wird Herbst und sie hams­tern wie­der, Teig­wa­ren, Taschen­tü­cher, und die­se Din­ge, hams­tern und strei­ten vor den Rega­len, nicht wahr. Und da sagt er, dass das ein Krieg sei, dass eigent­lich das Mili­tär hier auf die­sem sei­nem Platz zu sit­zen habe, der Kata­stro­phen­schutz, weil die­se Schei­be von künst­li­chem Glas, ihn doch nie­mals schüt­zen kön­ne, weil hier das Unsicht­ba­re her­um­flie­ge, all die­se Sachen, die das Fie­ber brin­gen, da kann man nur war­ten, war­ten, war­ten. — stop
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luftwellen

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tan­go : 17.11 UTC — Traf ahnungs­lo­se Per­so­nen, traf sorg­lo­se Bür­ger, die unbe­schwert sind oder nur vor­ge­ben, unbe­schwert zu sein. Mor­gen wer­de ich sie wie­der tref­fen in der Stra­ßen­bahn, in einem Cafe, am Flug­ha­fen. Sie wer­den mich kaum anse­hen, mich, der eine Mas­ke trägt. Noch immer, das ist denk­bar, den­ken sie sich, scheint Gefahr in der Luft zu lie­gen, unsicht­ba­re, stau­bi­ge Wölk­chen. Der Mann hier trägt noch immer eine Mas­ke, ver­mut­lich ist er hys­te­risch. Ver­mut­lich des­halb fürch­ten sie mei­nen Anblick, weil ich, indem ich spre­che, sie mit mei­nen Augen, mit mei­ner unsicht­ba­ren Nase, mei­nem unsicht­ba­ren Mund, mei­nen Gedan­ken, die sich mit­tels Wel­len durch die Luft bewe­gen, beschwe­ren oder infi­zie­ren könn­te. — stop
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taschkent

2

nord­pol : 9.18 UTC — Eine Dame sitzt mit hell­rot geschmink­tem Mund an einem Holz­tisch in einer Woh­nung der Stadt Tasch­kent. Es ist spä­ter Nach­mit­tag. Auf dem Tisch ruht eine Schreib­ma­schi­ne, ein Note­book,  das hat ihr die Toch­ter geschenkt, die in Ame­ri­ka wohnt, in Brook­lyn genau­er, im vier­ten Stock eines Hau­ses mit Blick auf den East River. Dort ist jetzt frü­her Mor­gen. Die Toch­ter, die wie ihre Mut­ter in der Fer­ne vor einem Note­book, einer Schreib­ma­schi­ne, sitzt, freut sich, weil sie auf einem Bild­schirm das Gesicht ihrer Mut­ter sehen kann. End­lich hat es funk­tio­niert, das Pro­gramm, der ganz Com­pu­ter über­haupt, ihre Mut­ter kann ihn jetzt ein­schal­ten, und das Pro­gramm star­ten, das eine Ver­bin­dung knüpft nach New York, sodass sie ihrer­seits auf dem Bild­schirm der Mut­ter sicht­bar wer­den kann. Die Toch­ter lächelt, gera­de hat ihr die Mut­ter erzählt, sie habe einen leicht ame­ri­ka­ni­schen Akzent ent­wi­ckelt nach Jah­ren ihres Lebens in New York. Aber sie spricht nicht viel in die­sen ers­ten Momen­ten einer Begeg­nung auf dem Bild­schirm. Sie will ihre alte Mut­ter nicht über­for­dern, sie sagt: Jetzt kön­nen wir tele­fo­nie­ren sooft wir wol­len, es kos­test fast nichts. Die Mut­ter schaut glück­lich zu dem Bild­schirm hin. Sie könn­te das Gesicht ihrer Toch­ter berüh­ren, aber sie will nichts tun, das selt­sam erschei­nen könn­te, weil sie nicht allein ist. Unsicht­bar für die Toch­ter in Brook­lyn zunächst, sitzt in einem sinn­vol­len Abstand eine jun­ge Frau, eine Stu­den­tin, auf einem Stuhl, der knis­tert, sobald sie sich bewegt. Es ist näm­lich so, dass die Stu­den­tin der alten Dame half, ihre Schreib­ma­schi­ne in ein Tele­fon mit Bild­schirm zu ver­wan­deln, eigent­lich zunächst nicht sehr schwie­rig für eine Stu­den­tin der rus­si­schen Lite­ra­tur, ihrer Pro­fes­so­rin bei­zu­ste­hen. Das Note­book muss­te jedoch der­art ver­wan­delt wer­den, dass es sich ohne ihre Hil­fe jeder­zeit erneut in einen Tele­fon mit Bild­schirm zurück­ver­wan­deln könn­te, des­halb alles ganz lang­sam, vor und zurück, vor und zurück, Schritt für Schritt, was ein Fin­ger­cur­ser ist, was eine Maus. Die jun­ge Frau kommt nun ins Bild, sie trägt einen Mund­schutz, auch die alte Dame zie­hen ihren Mund­schutz vom Hals her­auf. Bei­de lächeln, das kann die Toch­ter sehen. Und sie ist sehr beru­higt, dass ihre Mut­ter auf sich ach­tet in der Fer­ne, glück­lich ist sie. Und so springt sie auf und eilt zum Fens­ter. Eine Minu­te Zeit ver­geht. Die Möwe späht ins Zim­mer. Da kommt die Toch­ter zurück zum Tisch, sie trägt jetzt gleich­wohl einen Mund­schutz in roter Far­be mit wei­ßen Punk­ten dar­auf. — stop
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im spielfilm

9

echo : 22.12 — Ner­vö­ses Spa­zie­ren, son­die­ren­de Bli­cke. Das Distan­zie­ren brennt sich in den Kopf. In den ers­ten Tagen der Ver­ord­nung zu Abstand war noch Ernst gewe­sen, jetzt da und dort immer wie­der ein Lächeln, ein lei­ses Dan­ke­schön, wenn man still­steht, um Raum zu spen­den. In einer zwei­fach um Ecken gefal­te­ten Schlan­ge ste­hen Men­schen, sie war­ten in ein Post­amt ein­tre­ten zu kön­nen. Wann habe ich in mei­nem Leben je so ver­harrt, gedul­dig, demü­tig, ent­spannt? Rot­kopf­schild­krö­ten hocken an Strän­den der Park­seen, ihre ver­wit­ter­ten Kör­per sind voll­stän­dig aus dem Was­ser gekom­men, als wür­den sie nach den Men­schen jen­seits der Zäu­ne luren. Ein wun­der­ba­rer Früh­ling. Gold­far­be­ne Stäu­be schwe­ben durch die Luft, die so klar ist wie noch nie, seit ich den­ken kann, auch Spin­nen an ihrer Sei­de, und all das Unsicht­ba­re, das ich ein und wie­der aus­at­me. An das Unsicht­ba­re den­ken, das ist neu, dass das nicht­sicht­ba­re Gedan­ken beherrscht, auch die Träu­me. Lit­faß­säu­len mei­ner Stra­ße sind weiß wie leer. Eine Foto­gra­fie auf einer Zei­tung vor dem Kiosk zeigt Men­schen, die von Appa­ra­tu­ren umge­ben unbe­klei­det auf dem Bauch lie­gen. Im Spiel­film abends hocken Men­schen im Kaf­fee­haus Sei­te an Sei­te und gegen­über, ste­cken ihre Köp­fe zusam­men und debat­tie­ren, sehr selt­sam, sehr gefähr­lich, ich woll­te etwas sagen. — stop

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lupenvögel

2

tan­go : 20.58 — Es ist Sonn­tag, Okto­ber, und warm inmit­ten der Stadt. Lou­is darf sei­ne Fens­ter öff­nen, Vögel wer­den kei­ne her­an ins Zim­mer kom­men, weil Vögel nicht zu hören sind, auch nicht am Mor­gen, weil Vögel kei­ne da drau­ßen in den Bäu­men woh­nen, außer einem Rot­kehl­chen, zwei Tau­ben und einer Els­ter, die sind ver­bürgt, die sind Lou­is unlängst vor die eige­nen Augen gekom­men. So ist also Sonn­tag fast ohne Vögel, die Fens­ter sind geöff­net, mal schaut Lou­is zum Fens­ter hin­aus, mal steht er vor sei­ner schnee­wei­ßen Tafel, die in der Nähe des Fens­ters an einer Wand befes­tigt ist. Magne­te, klei­ne sil­bern blit­zen­de Zylin­der hal­ten Papie­re fest. Auf den Papie­ren sind Schat­ten zu erken­nen, Wol­ken von sehr klei­nen Zei­chen. Je näher man der Tafel kommt, des­to deut­li­cher sind Zei­chen­blö­cke zu erken­nen, eine Ord­nung in Wol­ken von Zei­chen­vö­geln, jeder der Vögel eine Geschich­te, hun­der­te Text­vö­gel, die nicht zu ent­zif­fern sind mit blo­ßem Auge. Sobald Lou­is in sei­nen Wer­ken liest, nähert er sich sei­ner Vogel­samm­lung mit­tels eines Mikro­skops, wel­ches sich an einem fili­gra­nen Arm befes­tigt, mil­li­me­ter­wei­se über den schnee­wei­ßen Metall­him­mel hin und her fah­ren lässt. So steht er und liest und sucht in sei­nen Gedan­ken, Erfin­dun­gen, Erzäh­lun­gen. Alles ist dort sicht­bar oder unsicht­bar zunächst für mensch­li­che Augen oder mensch­li­che Erin­ne­rung, alles liegt vor, Erkennt­nis­se, Ergeb­nis­se, Irr­tü­mer, das Glück und Unglück der Wor­te, der Sät­ze, alles. — stop

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bauci

2

tan­go : 10.28 UTC — Regen ges­tern, ein Regen, der sprüh­te, bei­na­he Nebel. Ich spa­zier­te im Park. Kaum ein Mensch war unter­wegs im Park, von dem ich nicht erzäh­len darf, wo er sich prä­zi­se befin­det, damit nie­mand sagen kann, wo prä­zi­se ich selbst mich befin­de. Ich hat­te mir einen Regen­schirm gekauft für Regen­zeit, einen, den ich auch als Schnee­schirm ver­wen­den könn­te, einen robus­ten Schirm, etwas grö­ßer im Umfang, als gewöhn­li­che Schir­me, einen Schirm, der bewirkt, dass es schnei­en wird, sobald man ihn zur rech­ten Zeit her­vor­ho­len wird. Ich spa­zier­te also und las in Italo Cal­vi­nos Samm­lung der unsicht­ba­ren Städ­te. Bald stell­te ich mir vor, wie ich in die­sem Moment des Lesens nach sie­ben Tagen Fuß­mar­sches durch aus­ge­dehn­te Wäl­der eine Stadt errei­che, die ich nicht sehen kann, Bau­ci, aber ihre — dün­nen Stel­zen, die sich in gro­ßen Abstän­den von der Erde erhe­ben und über den Wol­ken ver­lie­ren, (sie) tra­gen die Stadt. Man gelangt mit Lei­tern hin­auf. / Auf der Erde erschei­nen die Ein­woh­ner sel­ten. Sie haben schon alles Not­wen­di­ge oben, und kom­men lie­ber nicht her­un­ter. Nichts von der Stadt berührt den Boden, aus­ge­nom­men die­se lan­gen Fla­min­go­bei­ne, auf denen sie ruht, und an hel­len Tagen ein durch­bro­che­ner, ecki­ger Schat­ten, der sich auf dem Blät­ter­werk abzeich­net. / Drei Hypo­the­sen stellt man über die Ein­woh­ner von Bau­ci auf, dass sie Erde has­sen, dass sie einen sol­chen Respekt vor ihr haben, jede Berüh­rung zu mei­den, dass sie sie lie­ben, wie sie vor Ihnen gewe­sen, und nicht müde wer­den, sie mit abwärts gerich­te­ten Fern­glä­sern und Tele­sko­pen Blatt für Blatt, Stein um Stein, Amei­se um Amei­se zu mus­tern, und fas­zi­niert ihre eige­ne Abwe­sen­heit zu betrach­ten. — stop / aus: Italo Cal­vi­no Die unsicht­ba­ren Städ­te, Frank­furt 20134
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vom gehen

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lima : 15.08 UTC — Träum­te Schau­fens­ter­pup­pen, die sich durch ein Waren­haus beweg­ten. Man­che gin­gen unbe­hol­fen rück­wärts, kein Wun­der, hat­ten sie doch in der Fort­be­we­gung kei­ne Erfah­rung, stan­den Jahr um Jahr an ein und dem­sel­ben Ort, als wären sie ver­wur­zelt, ver­neig­ten sich, zeich­ne­ten unsicht­ba­re Figu­ren in die Luft, wink­ten Pas­san­ten zu oder Pas­san­ten her­an, lächel­ten oder zwin­ker­ten. Irgend ein Zei­chen, viel­leicht von einem Men­schen von der Stra­ße her gesen­det, muss sie in Bewe­gung gesetzt haben. Im Übri­gen waren sie stumm, nichts war zu hören als ein lei­ses Sur­ren, irgend­et­was quietsch­te. — stop
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bürgermenschen

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Nord­pol : 15.45 UTC — In der Stra­ßen­bahn Linie 11 sit­zen zwei jun­ge Män­ner. Sie sehen hin zum Fluss. Da ist ein Weg zu sehen, der gepflas­tert ist. Hier hat man die Juden ent­lang zur einer Hal­le geführt, sagt einer der jun­gen Män­ner. Dort haben sie gewar­tet und dann wur­den sie in Züge gesetzt und nach Osten trans­por­tiert. Depor­tiert! — wie­der­holt der ande­re jun­ge Mann und sieht hin zu dem Weg, über den die Men­schen damals gin­gen. Sie tru­gen Kof­fer, neh­me ich an, setz­te der jun­ge Mann fort, der zunächst von dem Weg und den unsicht­ba­ren Men­schen auf dem Weg erzähl­te. Es waren vie­le Juden, sag­te er, es waren 10.000 oder viel­leicht unge­fähr 40.000 Juden. Er mach­te eine Pau­se. Es sag­te dann: Ich kann mir die Zahl nicht mer­ken. — stop

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ein eichhörnchen

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hima­la­ya : 16.02 UTC — Vom Fens­ter mei­nes Hau­ses aus ist das selt­sa­me Hotel, von dem ich kurz erzäh­len möch­te, nicht zu sehen. Ich muss schon mei­ne Schu­he anzie­hen, Schuh­bän­der ver­kno­ten, Türe schlies­sen und die Trep­pe abwärts stei­gen, um das Hotel in mei­nen Kas­ten zu bekom­men zur Beschrei­bung. Auf der Stra­ße bie­ge ich ab nach links. Kurz hal­te ich an, weil ich unter einem par­ken­den Auto­mo­bil ein Eich­hörn­chen ent­de­cke. Es sitzt ganz still, ich gehe in die Knie, und auch das Eich­hör­chen scheint sich jetzt auf sei­ne Hin­ter­bei­ne voll­stän­dig nie­der­zu­las­sen. Eine Nuss hält es in sei­nen vor­der­nen Pfo­ten, ver­mut­lich eine Eichel, die nass gewor­den sein muss. Plötz­lich springt das Eich­hörn­chen auf und davon, und sitzt bald an einem Stamm mit weit gespreiz­ten Armen und Bei­nen. Das Tier schaut mich an, als wür­de es mich ken­nen. Und wei­ter gehts von Baum zu Baum rechts um das Schul­ge­bäu­de her­um, dann wie­der zurück und links um das Gebäu­de her­um in den Hin­ter­hof. Immer wie­der hält das Eich­hörn­chen inne, als wür­de es sich sor­gen, ob ich ihm tat­säch­lich fol­ge. Dann sind wir also im Hin­ter­hof, wo ein ein paar jun­ge Män­ner sit­zen und rau­chen. Sie küm­mern sich nicht wei­ter um mich, ich schei­ne doch viel zu alt zu sein, als dass ich noch ihre moder­ne Spra­che ver­ste­hen wür­de. Plötz­lich ist das Eich­hörn­chen ver­schwun­den in der Kro­ne einer Pla­ta­ne, deren Blät­ter im Win­ter nicht von den Ästen gefal­len sind. Wie ich so ste­he und in den Him­mel schaue, fällt mir ein, dass ich nach dem selt­sa­men Hotel sehen woll­te, ob es noch da ist. Nun ist es aber doch sehr spät gewor­den, Däm­me­rung, so ein Licht. Ich wer­de das selt­sa­me Hotel mor­gen besu­chen, nur soviel sei ver­ra­ten. Es han­delt sich um ein Hotel, das des­halb selt­sam zu sein scheint, weil in sei­nem Restau­rant von feins­ter Küche, — Tau­ben­brüs­te und See­teu­fel in Scheiben‑, nie je ein Gast zu sehen gewe­sen ist, obwohl doch zahl­rei­che Kell­ner Tische und Stüh­le pfle­gen. Sie tra­gen dunk­le Anzü­ge und Flie­gen­kra­wat­ten. Wie die unsicht­ba­ren Gäs­te des Hotels geklei­det sind, kann ich lei­der zu die­sem Zeit­punkt nicht beschrei­ben. — stop

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