alpha : 18.02 — v e n e n s t e r n
Aus der Wörtersammlung: alpha
monroe
alpha : 6.26 — Ich wünsch mir zum Geburtstag ein kleines Tier, eine Libelle nämlich von der Größe einer Hand, sie wird mich fortan im Leben begleiten. Wenn ich morgens die Augen öffne, soll sie bereits vor mir auf einem Kissen ruhen, das ihr eigenes, ihr Nachtkissen ist. Das Summen übender Flügel, ein Blick von tausend Augen, und schon sind wir hellwach, schon auf dem Weg in die Küche. Zum Frühstück zwei frische Zwergfrösche, sie leben noch für Sekunden. Und etwas Kaffee für mich, und Löffel feinsten Sumpfwassers für Monroe, das sollte jeden Morgen möglich sein, im Winter wie im Sommer. Was für ein selten prächtiger Vogel, marineblau, zitronengelb, schwarz schillernde Augen, feuerrote Beine. — Guten Morgen! — stop
javier
~ : malcolm
to : louis
subject : JAVIER IAN
date : april 1 13 10.12 p.m.
Nach wie vor bewegt sich Frankie sehr langsam den Hudson River entlang. Es geht nur wenige hundert Meter am Tag voran. Frankie, als ob er ein Ziel verfolgte, kennt nur eine Richtung: südwärts. Der Verkehr auf der 12th Avenue ist grauenvoll gefährlich bei Tag und bei Nacht. In den ersten Stunden, da das Eichhörnchen den Central Park verlassen hatte, mochten wir kaum glauben, dass es überleben würde. Aber er ist schnell und er scheint zu wissen, dass ihm die Straßen der Stadt zum Verhängnis werden könnten. Wir bemühen uns Frankie zu schützen, wo und wie auch immer wir können. Erfolglos haben wir nahe Manhattan Cruise Terminal einen Hotdog-Verkäufer gebeten, Frankie nicht weiter zu füttern. Wir wissen jetzt, dass er Gurkenscheiben und Zwiebeln bevorzugt. Von Mitte Februar bis in die erste Märzwoche hinein war kaum eine Bewegung Frankies zu verzeichnen gewesen. Wir haben sein Verhalten zunächst mit den großzügigen Spenden des alten Mannes aus Puerto Rico begründet. Als aber Javier Ian einige Tage mit seinem fahrenden Stand nicht erschienen war, bemerkten wir, dass Frankie Kreuzfahrtschiffe beobachtete. Es waren die MS Aida, die MS Carnival Miracle, die MS Freedom of the Seas, die prachtvoll beleuchtet an den Piers festgemacht hatten. Frankie hockte auf einer jungen Eibe, immer auf demselben Ast, Stunde um Stunde. Es ist nicht möglich zu verstehen, was ihn an dem Blick auf den Fluss und auf die riesigen Schiffe fesselte, er schien kaum zu schlafen und er duldete uns in seiner Nähe, wir kamen so nah an ihn heran, dass wir ihn beinahe zu berühren vermochten. Am 6. März brach Frankie wieder auf. Er schien nach uns zu sehen, ob wir ihm folgen. Und tatsächlich wartete er, wenn wir uns zur Probe versteckten in einer der Straßen, die zum Fluss führen. Die Nächte sind nach wie vor kalt, aber ohne Frost. Unser Frankie ist kräftig, ist stark über den Winter gekommen. Wir befinden uns Höhe 41. Straße. Es ist Montag, der 1. April 2013, früher Abend. — Allerbeste Grüße sendet Malcolm / codewort : medusenkopfauge
empfangen am
1.04.2013
2034 zeichen
nachtameise
~ : sam
to : Mr. louis
subject : WANDERAMEISE
Mein lieber Freund Louis, es gibt Neues zu berichten. Ich bin nämlich umgezogen, von einer Wohnung in eine andere Wohnung, beide befinden sich in demselben Haus. Jahrelang, wie Du weißt, lebte ich im 3. Stock, jetzt schaue ich vom 25. Stockwerk auf die Straße hinunter. Die Menschen sind noch kleiner geworden, ihre Stimmen nicht länger zu hören. Ich wohne unter dem Dach. Manchmal liege ich rücklings auf dem Boden und denke, dass es hier ganz wunderbar ist, weil ich nie wieder von Schritten geweckt werde, wenn ich schlafe. Natürlich ist der Aufstieg beschwerlich, kein Lift nach wie vor, aber die Luft scheint hell zu sein, auch nachts, weil sie so gut riecht, nach Seeluft, ja, nach Seeluft. Vor wenigen Stunden öffnete ich das Fenster nach Süden hin und fütterte Möwen mit Brot, seither umkreisen sie lauernd das Haus. Die Wohnung nebenan scheint leer zu stehen, von unten ist leise Klaviermusik zu hören, nichts weiter. Es ist überhaupt sehr still hier oben. Während ich nachts, eine Wanderameise, meine Bücher und Papiere nach oben schleppte, war ich keiner Menschenseele begegnet. Aber ich hörte Stimmen, nicht von den Türen, von irgendwo her, als wären Menschen in den Stufen, dem Holz des Treppengeländers, den Wänden des alten Hauses gefangen. In den höheren Stockwerken befinden sich Briefkästen mit schweren, eisernen Deckeln, in welche man Botschaften abwerfen kann. Natürlich bin ich nicht sicher, ob sie noch funktionieren. Ich habe zur Probe eine Nachricht folgenden Inhaltes an mich selbst abgeschickt: Etwas Seltsames ist geschehen. Bin gestern Abend eingeschlafen, obwohl ich in einem äußerst spannenden Buch geblättert hatte. Vielleicht war’s die schwere, warme Luft oder eine schlaflose Nacht der vergangenen Jahre, die rasch noch nachgeholt werden musste. So oder so schlummerte ich eine Stunde tief und fest im Gras und wäre vermutlich bis zum frühen Morgen hin in dieser Weise anwesend und abwesend zur gleichen Zeit auf dem Boden gelegen, wenn ich nicht sanft von einer nachtwandelnden Ameise geweckt worden wäre. Kaum hatte ich die Augen geöffnet, war ich schon mit einer Frage beschäftigt, die ich erst wenige Stunden zuvor entdeckt hatte, mit der Frage nämlich, wie Tiefseeelefanten hören, was sie miteinander sprechen, da doch die Sprechgeräusche ihrer Rüssel sehr weit von ihren Ohren entfernt jenseits der Wasseroberfläche zur Welt kommen und rasch in alle Himmelsrichtungen verschwinden. Eine diffizile Frage, eine Frage, auf die ich bisher vielleicht deshalb keine Antwort gefunden habe, weil ich eine Antwort nur im Schlaf finden kann, wenn mein Gehirn machen darf, was es will. – Dein Sam. Guten Morgen! — stop
gesendet am
17.03.2013
8.15 pm
2253 zeichen
flamingo
alpha : 2.25 — Seit einigen Wochen der Verdacht, dass sich Wörter meiner Particles-Sphäre genau so verhalten, als wären sie ungebändigte Lebewesen, sie tun nämlich in heimlicher Weise was sie wollen, fügen sich zum Beispiel selbst Buchstaben hinzu oder lassen Buchstaben, die für ihre spezielle Existenz unverzichtbar sind, verschwinden. Andere Wörter lassen Buchstaben kreisen, einen Buchstaben um einen anderen Buchstaben. Kaum habe ich nach langer Arbeit in der Nacht die Augen zugemacht, geht das alles los. Und wenn ich dann wach geworden bin und betrachte, was ich nachts notierte, mein Gott, denke ich, aus Wetter ist Watte geworden, aus Miete Mut, aus Regenschirmen Schirme von Schnee. Gerade eben habe ich das Wort Möwe in einem Text beobachtet, den ich vor Monaten notierte. Ich hatte dieses Wort schon lange im Auge. Eine Stunde betrachtete ich das Wort, ohne dass es sich veränderte. Kaum aber war ich für eine Minute aus dem Raum getreten, um in die Küche zu gehen, wurde aus der Möwe eine Mive, das kann ich so genau sagen, weil ich, als ich an den Schreibtisch zurückkehrte, gerade noch sehen konnte, wie aus dem Wort Mive wieder das Wort Möwe wurde. Eine seltsame Sache. Auch ganze Wörter scheinen durch den Textraum wie durch Zeit zu reisen. Im Juli 2008 fabrizierte ich eine kleine Geschichte, die davon erzählt, warum ich nachts manchmal im Dunklen sitze. Genau diesen Text scheint das Wort Flamingo besonders angenehm zu finden, weswegen es immer wieder erscheinen will im Text anstelle der Fliegen, die Teefliegen sind. Schauen Sie selbst, Sie müssen nur lange genug Beobachter oder Beobachterin sein, dann werden Sie schon sehen: Heut Nacht sitze ich im Dunkeln, weil ich herauszufinden wünsche, ob Libellen auch in lichtleeren Räumen fliegen, schweben, jagen. Als ich gestern, das sollten Sie wissen, gegen den Mittag zu erwachte, balancierte eine Libelle, marineblau, auf dem Rand einer Karaffe Tee, die ich neben meinem Bett abgestellt hatte, schaute mir beim Aufwachen zu und naschte, solange ich nur ein Auge bewegte, indem sie rhythmisch mit einer sehr langen Zunge bis auf den Grund des zimtfarbenen Gewässers tauchte. Vielleicht jagte sie nach Fischen oder Larven oder kleinen Fliegen, nach Teefliegen, kochend heiß, die kühler geworden sein mochten, während ich schlief. Oder aber sie hatte endlich Geschmack gefunden auch an süßen Dingen des Lebens, weshalb ich kurz vor Mitternacht einen Löffel Honig erhitzte und auf die Fensterbank tropfen ließ, um dann sofort das Licht zu löschen. Und so warte ich nun bereits seit drei Stunden und höre seltsame Geräusche, von Menschen vielleicht oder anderen wilden Tieren. — stop – Zwei Uhr und fünfundzwanzig Minuten. Wahrscheinlich ist auch heute, während ich schlief, wieder alles in Bewegung gewesen. — stop
eine unerhörte geschichte
alpha : 6.20 — Eine unerhörte Geschichte soll am vergangenen Samstagabend auf der Staten Island Fähre MS John F. Kennedy ihren Ausgang genommen haben. Das Schiff war auf dem Weg zurück nach Manhattan gewesen, als drei junge Männer eine junge Möwe lockten, und zwar mit handwarmen Rosinen, die sie dem Tier, das auf einer Reling saß, vor die Füße warfen, so dass es sich auf den Boden begab, wo es gefangen werden konnte. Bei den jungen Männern handelte es sich um Timothy Waken, Bill L. Anderson, sowie Max Aurel Stevenson, alle drei leben in Brooklyn von Kindheit an. Sie waren wohl stolz auf ihr Handeln gewesen, weil sie sich filmten, während sie das erschrockene Tier mit seltsamen Bällen zwangsweise fütterten, Bällen, die prall mit Helium oder einem anderen leichten Gas gefüllt worden waren, weshalb das Tier, als man es wieder in die Freiheit entließ, wild zu schreien begann, vermutlich deshalb, weil es bald bemerkte, dass sich das Verhalten seines Körpers in der Luft stark verändert hatte. Die Möwe konnte nicht mehr landen, immer wieder fassten ihre Füße ins Leere, wenn sie nach der Reling der John F. Kennedy greifen wollte. Einen Versuch nach dem anderen unternahm die traurige Kreatur, bis sie im letzten Moment vor tödlicher Erschöpfung doch noch erfolgreich war. Nun aber musste sich die Möwe fest mit dem Schiff verbinden, um nicht sofort wieder aufzusteigen, ihr Bauch war rund, sie schien starke Schmerzen zu haben und sich zu fürchten vor den jungen Männern, die sie filmten, die ihr mit einem Scheinwerfer ins Antlitz leuchteten. Die Möwe hatte eine rosa Zunge, sie war zu diesem Zeitpunkt die einzige Möwe noch an Bord, alle anderen Tiere waren westwärts nach New Jersey geflüchtet. Gegen 10 Uhr und dreißig Minuten, kurz bevor das Fährschiff Manhattan erreichte, verließen die Möwe ihre Kräfte. Mit einem leisen, verzweifelten Ton löste sie sich vom Schiff. Sie war so schwach, dass sie die Flügel hängen ließ und langsam, wie ein Zeppelin den Battery Park in 25 Fuß Höhe durchquerte. Ein leichter Wind trieb das Tier die Sixth Avenue nordwärts, wo es mehrfach von Zeugen gesichtet wurde, entweder von den Fenstern der Wohnhäuser aus oder vom Boden her. Kurz vor Mitternacht wurde die Feuerwache nahe Washington Square Park alarmiert. Dort genau, in diesem Park, wurde die Möwe schließlich vom Himmel geholt. Behutsam wurde das Tier in den Arm genommen. Es hatte die Augen geschlossen und war vollständig stumm. — stop
amsterdam avenue
~ : malcolm
to : louis
subject : AMSTERDAM AVENUE
date : jan 18 13 0.12 a.m.
Gestern, in den frühen Morgenstunden, meldete Allison, sie habe Frankie verloren. Kein Signal, keine Bewegung. Sie war sehr aufgeregt gewesen, hatte sich auf ihr Fahrrad gesetzt und einige Runden durch den Park gedreht, ehe sie uns alarmierte. Es ist seltsam, wir haben nie daran gedacht, dass das Eichhörnchen Frankie den Central Park ohne unsere Erlaubnis je verlassen könnte. Zunächst glaubten wir, Frankie sei vielleicht von einem Waschbären oder einem streunenden Hund oder einem Luchs gefangen worden. Auch haben wir daran gedacht, dass auf ihn geschossen worden sein könnte. Aber das würde nicht erklären, weshalb Frankies Sender nicht länger funktionierten. Es war einzig denkbar, dass Frankie in das Reservoir gefallen sein könnte, vielleicht, obwohl ein hervorragender Schwimmer hatte ihn die Kälte des Wassers getötet. Aber dann meldete Henry, er habe wieder ein Signal, und zwar in der 59. Straße Ecke Amsterdam Avenue. Ich vermutete, dass irgendjemand Frankie gefangen haben könnte, was kaum vorstellbar war, so schnell sich das kleine Tier zu bewegen vermag, mit seinem Körper und auch mittels seiner Gedanken. Es ist jetzt früher Nachmittag. Ein eisiger Wind bläst von Westen her durch die Straßen. Und wenn ich nun erzähle, dass wir Frankie lebend in Freiheit entdeckten, werden Sie das vielleicht kaum glauben. Er sitzt in unserer unmittelbaren Nähe auf dem Dach eines Zeitungskiosks und nascht aus einer Tüte, ich meine, Frankie hat ein paar Nüsse erbeutet. Er wirkt gesund, der Lärm der Straße scheint ihn nicht weiter zu berühren. Ich glaube, er hat uns bemerkt, scheint vielleicht zufrieden zu sein, unsere vertrauten Erscheinungen zu sehen. Wir kommen sehr nah an ihn heran. Was sollen wir tun? Sollen wir den Versuch unternehmen, Frankie einzufangen, oder sollen wir abwarten, was geschehen wird? Allison spekuliert, Frankie könnte sich planvoll in Richtung des Hudson River Parks bewegen. Melden Sie sich bitte, melden Sie sich so bald wie möglich! — Allerbeste Grüße sendet ihn Malcolm / codewort : indianertrompete
empfangen am
18.01.2013
2035 zeichen
=
alpha : 0.05 — g a u m e n s e g e l m a n d e l
nachtgecko
alpha : 2.28 — Das Museum der Nachthäuser befindet sich am Shore Boulevard nördlich der Hell Gates Bridge befindet, die den New Yorker Stadtteil Queens über den East River hinweg mit Randilis Island verbindet. Ich weiß nicht, ob das Museum noch immer existiert, es war oder ist ein recht kleines Haus, rote Backsteine, ein Schornstein, der an einen Fabrikschlot erinnert, ein Garten, in dem verwitterte Apfelbäume stehen, und der Fluss so nah, dass man ihn riechen konnte. Während eines Spazierganges, zufällig, entdeckte ich dieses Museum, von dem ich nie zuvor hörte. Es war ein später Nachmittag, ich musste etwas warten, weil das Museum nicht vor Einbruch der Dämmerung öffnen würde, ein Museum für Nachtmenschen eben, die in Nachthäusern wohnen, welche erfunden worden waren, um Nachtmenschen artgerechtes Wohnen zu ermöglichen. Als das Museum dann endlich öffnete, war ich schon etwas müde geworden, und weil ich der einzige Besucher gewesen, führte mich ein junger Mann persönlich herum. Er war sehr geduldig, wartete, wenn ich wie wild in mein Notizbuch notierte, weil er spannende Geschichten erzählte von jenen merkwürdigen Gegenständen, die in den Vitrinen des Museums versammelt waren. Von einem dieser Gegenstände will ich kurz berichten, von einem metallenen Wesen, das mich an eine Kreuzung von Gecko und Spinne erinnerte. Das verrostete Ding war von der Größe eines Schuhkartons. An je einer Seite des Objekts saßen Beine fest, die über Saugnäpfe verfügten, eine Kamera thronte obenauf wie ein Reiter. Der junge Mann erzählte, dass es sich bei diesem Gerät um ein Instrument der Verteidigung handelte, aus einer Zeit, da Nachtmenschen mit Tagmenschen noch unter ein und demselben Hausdach wohnten. Das kleine Tier saß in der Vitrine in einer Haltung, als würde er sich ducken, als würde es jederzeit wieder eine Wand besteigen wollen. Das war nämlich seine vornehme Aufgabe gewesen, Zimmerwände zu besteigen in der Nacht, sich an Zimmerdecken zu heften und mit kleinen oder größeren Hammerwerkzeugen Klopf- oder Schlaggeräusche zu erzeugen, um Tagmenschen aus dem Schlaf zu holen, die ihrerseits wenige Stunden zuvor noch durch ihre erbarmungslos harten Schritte den Erfinder der Geckomaschine, einen Nachtarbeiter, aus seinen Träumen gerissen haben mochten. Es war, sagte der junge Mann, immer so gewesen damals in dieser schrecklichen Zeit, dass sich Tagmenschen sicher fühlten vor Nachtmenschen, die unter ihnen lebten, die mit Schritten Zimmerdecken ihrer Wohnung niemals erreichten. Aus und fini! - stop
schnee
~ : malcolm
to : louis
subject : SCHNEE
date : dec 2 12 0.15 p.m.
Über Nacht ist Schnee gefallen. Ein harter, böiger Wind fegt vom East River her durch die Straßen in den Park. Wir sind die ersten Spaziergänger heute Morgen. Es ist beinahe still in der Dämmerung. Weithin sehen wir hinter uns unsere eigene Spur auf dem Weg, den wir nordwärts gehen. Immer wieder bleiben wir stehen, um nach Frankie zu sehen. Er scheint sich wohlzufühlen, man könnte sagen, dass es sich bei diesem Eichhörnchen um einen Schneetaucher handeln könnte. Für Minuten ist nichts von ihm zu sehen, aber dann plötzlich sein Kopf, der aus dem Schnee ragt, er schüttelt sich, seine Ohren beben, ja, Frankie scheint glücklich zu sein in dieser neuen weißen Welt. Auch Möwen sind in den Central Park gekommen. Sie hocken auf Sitzbänken und Mauern, ich glaube, sie haben es auf Zwerge wie Frankie abgesehen, denkbar, dass sie den Schnee als Gewässer betrachten und jene Tiere, die sich für einen kurzen Moment an der Oberfläche zeigen, für Fische, die sie jagen müssen. Es sind große Vögel, gelbe Augen, riesige Schnäbel, die uns heute Morgen tatsächlich Sorge bereiten, sie könnten Frankie erlegen und mit ihm aufs Meer hinausfliegen, mit all seinen Sensoren, die uns dann nicht weiterhelfen werden. Wann werden Sie uns besuchen, Mr. Louis? Wir hoffen noch in diesem Winter! Einmal Frankie mit eigenen Augen betrachten, nicht wahr! Schnell ist er geworden. In der kommenden Woche wollen wir zum ersten Mal erproben, ob wir in der Lage sind, ihn mit unserer Fernsteuerung beeinflussen zu können. Wir haben vor, Frankie in Kreisen durch den Park laufen zu lassen. – Allerbeste Grüße sendet ihn Malcolm / codewort : hillarystep
empfangen am
03.12.2012
1630 zeichen