Aus der Wörtersammlung: kant

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prozedur

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kili­man­dscha­ro : 20.02 UTC — 1 Mal im Jahr, stel­le ich mir vor, wird Mr. Heming­way (Name erfun­den) sei­ne Schreib­ma­schi­ne zer­le­gen, um jedes ihrer Ein­zel­tei­le zunächst zu säu­bern, zu betrach­ten und in fei­ne Maschi­nen­öle zu tau­chen. Eine zeit­auf­wän­di­ge Pro­ze­dur, größ­te Sorg­falt wird gebo­ten sein, denn die Schreib­ma­schi­ne ist kost­bar. Schon der Groß­va­ter, ein äußerst gebil­de­ter Mann, soll auf ihr notiert haben, wes­halb sie sozu­sa­gen mit­tels der Zei­chen, die sie auf aller­lei Papie­re drück­te, weit in der Welt her­um gekom­men war. Wie nun prä­zi­se, fra­ge ich, wird Mr. Heming­way sei­ne Schreib­ma­schi­ne in ihre Ein­zel­tei­le zer­le­gen, wie wird er vor­ge­hen? Viel­leicht, indem er zunächst einen Plan ent­wi­ckeln wird, der ein­zel­ne Schrit­te der Zer­le­gung (Demon­ta­ge) der­art ver­zeich­net, dass sie spä­ter ein­mal in rück­wir­ken­der Art und Wei­se nach­voll­zo­gen wer­den könn­ten (Mon­ta­ge). Sehr vie­le Schräub­chen, Tas­ten, Zahn­rä­der wer­den zu berück­sich­ti­gen sein, 328 Tei­le ins­ge­samt. Wür­de nur eines die­ser Schräub­chen, Tas­ten oder Zahn­rä­der, zu Boden fal­len und ver­schwin­den, wäre es um die Schreib­ma­schi­ne gesche­hen, aus und vor­bei. Eine ris­kan­te Geschich­te. — stop

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im park

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nord­pol : 0.52 UTC – Ich beob­ach­te­te in einem Park einen jun­gen Mann, der auf einer Bank hock­te. Auf sei­nen Knien ruh­te ein Buch. Ich bemerk­te bald, dass der jun­ge Mann, anstatt zu lesen, das Buch zer­leg­te. Er ging in die­ser Arbeit sehr sorg­fäl­tig vor, leg­te ein Line­al auf eine Sei­te des Buches, fuhr kurz dar­auf mit einem fei­nen Mes­ser die Kan­te des Line­als ent­lang, trenn­te also mit einer vor­sich­ti­gen Hand­be­we­gung eine Sei­te von der Bin­dung des Buches, leg­te die Sei­te neben sich auf die Bank und beschwer­te sie mit einem Stein­chen, dass er zuvor mit eben der Hand, die gera­de noch das Mes­ser führ­te, ange­ho­ben hat­te. Eine Sei­te nach der ande­ren Sei­te lös­te er in die­ser Wei­se aus dem Kör­per des Buches her­aus, gleich­mäs­si­ge Bewe­gun­gen, als sei ihm die Arbeit der Zer­le­gung eines Buches ver­traut. Es war ein win­di­ger Tag gewe­sen. — stop

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k.a.i.r.o

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MELDUNG. Acht mit Hand­feu­er bewaff­ne­te Beam­te [ Soko K.a.i.r.o ] haben in Bolo­gna drei Ägyp­ter sicher­ge­stellt, fili­gra­ne Mei­ßel wei­ter­hin [ 0.3 Zoll Kan­ten­län­ge ], sowie zwei Hand­täsch­chen [ gelb­schwarz gestreift ]. Fol­gen­de kryp­ti­sche Signa­tur war dem Sockel­ge­stein der Bas­si­li­ca San Petri­no [ nahe Via dell’ Archi­gin­na­sio ] bei­gebracht : 6HHMZT5I8MDR5. Auch die­se Ägyp­ter [ Ägyp­ter No 52, No 53 und No 54 des lau­fen­den Jah­res ], je 172 cm hoch, mitt­le­res Alter, ver­wei­gern jede Aus­sa­ge. – stop

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nach dem zug

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echo : 22.02 UTC — Men­schen, die glück­li­che Men­schen sind, gehen im Grun­de zunächst davon aus, dass sie von ande­ren Men­schen ver­stan­den, prä­zi­se, dass sie nicht miss­ver­stan­den wer­den, ich mei­ne in dem Sin­ne, dass Ver­stän­di­gung mög­lich ist, ent­we­der sofort, auf der Stel­le noch, oder mit­tels einer Nach­fra­ge kon­struk­ti­ve Ver­stän­di­gung letzt­end­lich gelingt, sagen wir Zivi­li­sa­ti­on, die nun auch in Mit­tel­eu­ro­pa bedroht wird von Per­so­nen, die auf ihr Land stolz sein wol­len in einer Wei­se, die Men­schen frem­der Spra­chen her­ab­setzt. — Am Mari­en­platz ver­liess ich den Zug. Ich stand unter War­ten­den, war­te­te selbst, beob­ach­te­te den Bahn­steig, auf dem war­ten­de Men­schen sich dräng­ten. Sie stan­den sehr nahe an der Bahn­steig­kan­te. Als der Zug ein­fuhr, dach­te ich, wäre ich ein Lok­füh­rer, wür­de ich in die­ser Situa­ti­on mei­ne Augen schlie­ßen. — stop

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k.a.i.r.o.

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MELDUNG. Fünf mit Hand­feu­er bewaff­ne­te Beam­te [ Soko K.a.i.r.o ] haben zu Arles zwei Ägyp­ter sicher­ge­stellt, fili­gra­ne Mei­ßel wei­ter­hin [ 0.3 Zoll Kan­ten­län­ge ], sowie zwei Hand­täsch­chen [ tür­ki­se ]. Fol­gen­de kryp­ti­sche Signa­tur war dem Sockel­ge­stein des Amphi­thea­ters [ inne­re Nord­sei­te ] bei­gebracht : 6MUG5DRS8. Auch die­se Ägyp­ter [ Ägyp­ter No 17 und 18 des lau­fen­den Jah­res ], je 178 cm hoch, mitt­le­res Alter, ver­wei­gern freund­lich jede Aus­sa­ge. – stop

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saharaschwefel

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char­lie : 0.12 — Herr Lud­wig, den ich im Janu­ar besuch­te, erzähl­te mir, dass er sich vor Jah­ren wünsch­te, ein Schiffs­mo­dell aus Streich­höl­zern zu bau­en. Unver­züg­lich kauf­te er damals eini­ge Tau­send der höl­zer­nen Stäb­chen, weil er sie auf die­sem Wege ins­ge­samt bil­li­ger erste­hen konn­te. Außer­dem such­te er nach einem geeig­ne­ten Schiff, des­sen Kör­per sehr gut doku­men­tiert sein soll­te. Sei­ne Wahl fiel auf die RMS Queen Mary 1. Er lud Plä­ne aus dem Inter­net, Grund­ris­se, Blau­pau­sen, Hun­der­te von Foto­gra­fien sowie Let­ter­cards, die an Bord des luxu­riö­sen Schif­fes von Pas­sa­gie­ren wäh­rend ihrer Rei­se notiert wor­den waren. Herr Lud­wig erwähn­te, dass er sich bald in ein Aben­teu­er ver­wi­ckelt fühl­te, sei­ne Tage, die zuvor schwe­re und lee­re Tage gewe­sen sei­en, wären plötz­lich leicht gewor­den und die Zeit ging nur so in Eil­schrit­ten dahin, dass es eine wah­re Freu­de war, kaum auf­ge­stan­den sei schon wie­der Abend gewe­sen. Im Dezem­ber vor zwei Jah­ren, kurz vor Weih­nach­ten, war Herr Lud­wig sei­nen Anga­ben zur Fol­ge mit der Vor­be­rei­tung sei­ner Rekon­struk­ti­ons­ar­bei­ten fer­tig gewor­den, und so öff­ne­te er eine Schach­tel Streich­höl­zer und füg­te, nach­dem er mit einem Mes­ser­chen Schwe­fel­köp­fe bei­der Stäb­chen sorg­sam abge­trennt hat­te, mit einem Kleb­stoff, der wun­der­voll nach Wal­nuss­li­kör duf­te­te, zwei der Zünd­höl­zer seit­wärts anein­an­der. Nach einer Wei­le, er hat­te mehr­fach sei­nen Arbeits­tisch umrun­det, prüf­te er die Fes­tig­keit der Ver­bin­dung und war zufrie­den. Er bau­te, in die­ser Wei­se der Kle­bung fort­fah­rend, zunächst einen Schorn­stein des rie­si­gen Schif­fes, dann einen zwei­ten Schorn­stein, drei Wochen ver­gin­gen, bis bei­de Schorn­stei­ne fer­tig gewor­den waren, und auf den Tisch gestellt, so dass sie nun mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den konn­ten. Die Hän­de des alten Man­nes rochen in jenen Wochen sei­ner fili­gra­nen Arbeit nach Schwe­fel, und die Luft duf­te­te nach Wal­nüs­sen und Ace­ton, und irgend­wann in die­ser Zeit muss sich Herr Lud­wig, ver­se­hent­lich oder mit Vor­satz, von sei­nen Schiff­bau­plä­nen ent­fernt haben. Als Janu­ar wur­de, waren auf dem Tisch deut­li­che Kon­tu­ren eines Dro­me­dars zu erken­nen, des­sen Kör­per auf vier Schorn­stei­nen ruh­te, eine wun­der­ba­re Wand­lung sei­ner Vor­ha­bens, das Schiff baue er spä­ter, sag­te Herr Lud­wig, in dem er mit einer bewähr­ten Bewe­gung einen Schwe­fel­kopf von einem Streich­holz trenn­te. Der Kopf hüpf­te über den Tisch, und als er von der Kan­te des Tisches stürz­te, war nicht das Min­des­te zu hören gewe­sen. — stop

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zwergdrache

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marim­ba : 2.24 – Ort: Upper Bay von New York. Zeit: Som­mer 1958. Auf einem Fähr­schiff, des­sen Name ich nicht ermit­teln konn­te, steht am Heck ein Jun­ge im Alter von unge­fähr 12 Jah­ren. Es ist frü­her Nach­mit­tag, die Schu­le ver­mut­lich gera­de vor­über, der Jun­ge fährt mit dem Schiff von Man­hat­tan nach Hau­se. Er trägt Halb­schu­he, ein hel­les Hemd, eine Kra­wat­te und ein dunk­les Jackett, sei­ne Schul­ta­sche lehnt an einem Pfei­ler, der für schwe­re Schiffstaue vor­ge­se­hen ist. Im Hin­ter­grund, am Hori­zont, sind Krä­ne zu erken­nen, die wie eiser­ne Vögel auf stel­zen­ar­ti­gen Füs­sen ste­hend, zu war­ten schei­nen. Eini­ge Meter über dem Jun­gen schwebt eine Möwe, auch sie ist, wie der Jun­ge selbst, reg­los in einer Schwarz­weiß­fo­to­gra­fie gefan­gen. Zwei älte­re Per­so­nen, eine Frau in einem hel­len Kleid, und ein Mann, der einen dunk­len Anzug trägt, lun­gern auf einer Bank. Sie küs­sen sich gera­de auf den Mund, sind viel­leicht eigent­li­che Ursa­che der Foto­gra­fie, der Jun­ge, der gefähr­lich nah an der Kan­te zum Was­ser steht, ist also mög­li­cher­wei­se ver­se­hent­lich mit auf das Bild gera­ten. Eine Hand des Jun­gen ist nach vor­ne hin aus­ge­streckt, es ist sei­ne lin­ke Hand, wäh­rend sei­ne rech­te Hand einen Faden, so fein, dass er kaum noch sicht­bar ist, um die­se lin­ke aus­ge­streck­te Hand wickelt, als wäre sie eine Spu­le. Der Jun­ge scheint im Moment der Auf­nah­me mit sei­ner Arbeit des Wickelns bei­na­he fer­tig gewor­den zu sein, das Ende des Fadens wird bereits sicht­bar, ein klei­ner Dra­che von Papier ist dort befes­tigt, ein Dra­che nicht län­ger als zehn Zen­ti­me­ter und nicht brei­ter als sechs Zen­ti­me­ter, ein Zwerg­dra­che, in der ein­fach gekreuz­ten Form der Kin­der­dra­chen, des­sen Kör­per mit Sei­den­pa­pier bespannt gewe­sen sein könn­te, unbe­kann­te Far­be, viel­leicht blau, viel­leicht gelb. Eine erstaun­li­che Ent­de­ckung. Zwei­ter Blick. – stop

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tucholsky : dos passos

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echo : 5.32 — Um kurz nach vier Uhr ent­de­cke ich das Patent eines Büro­stuhls, der sich mit Strom ver­sor­gen lässt, um Schla­fen­de durch leich­te oder mit­tel­schwe­re elek­tri­sche Schlä­ge zu wecken. Kurz dar­auf, schon hell, ein Text Kurt Tuchol­skys aus dem Jahr 1928. Ich zitie­re: John Dos Pas­sos, ›Man­hat­tan Trans­fer‹ Da ist ›Man­hat­tan Trans­fer‹ von John Dos Pas­sos (bei S. Fischer in Ber­lin). Die­ser hal­be Ame­ri­ka­ner, des­sen ›Drei Sol­da­ten‹ (im Malik-Ver­lag) gar nicht genug zu emp­feh­len sind, hat da etwas Gutes gemacht. Ich den­ke, dass die Mode der ame­ri­ka­ni­schen Roma­ne, die uns die Ver­le­ger und die Snobs durch Über­maß sacht zu ver­ekeln begin­nen, nach­ge­las­sen hat – und das ist auch gut so. Nicht etwa, weil ner­vö­se und wenig erfolg­rei­che Reak­tio­nä­re der Lite­ra­tur, zum Bei­spiel in den ›Münch­ner Neu­es­ten Nach­rich­ten‹, gegen die Über­set­zun­gen aus dem Fremd­län­di­schen pol­tern –, son­dern weil es zwi­schen der Hys­te­rie der Anbe­tung und der Neur­asthe­nie der Ver­dam­mung ein ver­nünf­ti­ges Mit­tel­maß gibt. Man soll frem­de Län­der ken­nen ler­nen – man soll sie nicht sofort seg­nen und nicht gleich ver­flu­chen. ›Man­hat­tan Trans­fer‹ ist ein gutes Buch – die Ame­ri­ka­ner haben sich da einen neu­en Natu­ra­lis­mus zurecht­ge­macht, der zu jung ist, um an den alten fran­zö­si­schen her­an­zu­rei­chen, aber doch fes­selnd genug. Es sind Foto­gra­fien, nein, eigent­lich gute klei­ne Radie­run­gen, die uns da gezeigt wer­den; ob sie echt sind, kann ich nicht beur­tei­len, die Leu­te, die lan­ge genug drü­ben gelebt haben, sagen Ja. Es ist die Lyrik der Groß­stadt dar­in, eine durch­aus männ­li­che Lyrik. Der Ein­sa­me auf der Bank: »Fein hast du dein Leben ver­saut, Josef Har­ley. Fünf­und­vier­zig und kei­ne Freu­de und kei­nen Cent, um dir güt­lich zu tun.« Das hat ein­mal so gehie­ßen: »Qu’as tu fait de ta jeu­nesse?«, und das ist von Ver­lai­ne und ist schon lan­ge her, aber doch neu wie am ers­ten Tag. Das Mäd­chen da liegt auf ihrem Zim­mer in der gro­ßen Stadt, schwimmt in der Zeit und ist so allein. Sehr schön, wie ein Mann auf der Bett­kan­te sitzt, und da ist eine Frau, sei­ne Frau, und ein Kind, sein Kind – und plötz­lich sieht er, dass er »hage­re röt­li­che Füße hat, von Trep­pen und Trot­toirs ver­krümmt. Auf bei­den klei­nen Zehen saß ein Hüh­ner­au­ge.« Und da hat er Mit­leid mit sich und weint. Das Buch ist auch for­mal gut – Dos Pas­sos ist nicht nur ein Dich­ter, son­dern auch ein begab­ter Schrift­stel­ler. Sehr hübsch ist die­se Denk­fi­gur, der man öfter bei ihm begeg­net: »Auf dem Trep­pen­ab­satz befand sich ein Spie­gel. Kapi­tän James Meri­va­le blieb ste­hen, um Kapi­tän James Meri­va­le zu betrach­ten.« Und die­se, die gra­de­zu pro­gram­ma­tisch ist und viel tie­fer als sie, leicht­ge­fügt, wie sie ist, zu sein scheint: »Nichts hat so viel Erfolg wie der Erfolg.« Eine ähn­li­che Dreh­tür des Stils steht bei Sin­clair Lewis, im ›Elmer Gan­try‹, einem Buch von dem hier noch aus­führ­lich die Rede sein soll … Ein ein­zi­ger Klub, heißt es da, wird Herrn Gan­try, den Pre­di­ger, viel­leicht auf­neh­men. »Des Anse­hens wegen. Um zu bewei­sen, dass sie unmög­lich den Gin in ihren Schrän­ken haben kön­nen, den sie in ihren Schrän­ken haben.« Die Über­set­zung von ›Man­hat­tan Trans­fer‹ durch Paul Bau­disch ist sau­ber und anstän­dig. Klei­ne Anmer­kung: Man sagt im Deut­schen kaum: »Das macht mich zipf­lig« –, son­dern wohl immer: »Das macht mich kribb­lig«. Und was ist dies hier? »Dü Mau­re­ta­nia läuft öben eun; vür­und­zwan­zig Stun­den Ver­spö­tung« – Spricht eine alte gezier­te Dame so? ein Ober­hof­pre­di­ger? Nein, das ist die Über­set­zung irgend­ei­nes ›slang‹, und die Män­ner, die sich mit Über­tra­gun­gen aus dem Eng­li­schen befas­sen, soll­ten sich das abma­chen. — Der Mor­gen kommt. Tau­ben sit­zen auf dem Fens­ter­brett. Sie haben gut geschla­fen. — stop
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luftposttiere

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romeo : 3.22 — Die Vor­stel­lung der Luft­post­tie­re in die­ser Nacht, wie sie einem Brief­um­schlag ent­kom­men. Noch ruhen sie flach auf dem Tisch, hel­le Erschei­nun­gen, bieg­sam wie die Blät­ter der Buchen. An einer ihrer Kan­ten ist ein röt­li­cher Punkt zu erken­nen, ein Auge even­tu­ell, dort auch ein sehr klei­ner Mund, der atmet. Man ver­mag die­sen Mund nur dann zu ent­de­cken, wenn man über aus­ge­zeich­ne­te Augen ver­fügt, oder über eine Bril­le. Es lohnt sich genau hin­zu­se­hen. Sand­far­be­ne Lip­pen und eine rosa­far­be­ne Zun­ge, nicht grö­ßer als ein gepress­tes Reis­korn. Sobald man ein Luft­post­falt­tier aus sei­nem Umschlag holt, wacht es auf, weil es im Umschlag noch zwin­gend schla­fen muss­te, Schlaf und Umschlag sind Geschwis­ter. Aber dann beginnt das Tier in den Raum zu atmen. Indem es atmet, ent­fal­tet sich sein Kör­per. Es ist immer wie­der bemer­kens­wert, welch fas­zi­nie­ren­de Gestal­ten erschei­nen, afri­ka­ni­sche Luft­post­falt­tie­re sind euro­päi­schen Luft­post­falt­tie­ren durch­aus nicht ähn­lich. So oder so wird man stau­nen und erzäh­len. — 3 Uhr und etwas spä­ter. Leich­ter Regen. — stop 

polaroidverazanno

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k.a.i.r.o.

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MELDUNG. Fünf mit Hand­feu­er bewaff­ne­te Beam­te [ Soko K.a.i.r.o ] haben zu Vene­dig zwei Ägyp­ter sicher­ge­stellt, fili­gra­ne Mei­ßel wei­ter­hin [ 0.3 Zoll Kan­ten­län­ge ], sowie zwei Hand­täsch­chen [ tür­ki­se ]. Fol­gen­de kryp­ti­sche Signa­tur war dem Sockel­ge­stein des Palaz­zo Gri­ma­ni di San Luca [ Cal­le Riva Car­bon ] bei­gebracht : 5MHFDTHSXMHZT65. Auch die­se Ägyp­ter [ Ägyp­ter No 27 und 28 des lau­fen­den Jah­res ], je 178 cm hoch, mitt­le­res Alter, ver­wei­gern jede Aus­sa­ge. – stop

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