Aus der Wörtersammlung: gelb

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st. elena

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sier­ra : 22.12 UTC — Am Bug sit­zen bei schwe­rem See­gang. Das Meer­was­ser fliegt durchs neb­li­ge Licht wie Milch. Men­schen, die das Vapo­ret­to betre­ten, damp­fen, dass die Schei­ben beschla­gen. Eine jun­ge Frau dreht pfei­fend einen roten Regen­schirm im Wind. Ich den­ke mir die Geräu­sche des Regens aus, die unter dem Dröh­nen der Vapo­ret­to­mo­to­ren unhör­bar sind. Aber das Quiet­schen der Gum­mi­stie­fel. Trug Schwar­ze oder Gel­be als Kind. Heut­zu­ta­ge exis­tie­ren sie in allen mög­li­chen Far­ben. Auch Male­rei ist auf­ge­tra­gen, alte Meis­ter, der Früh­ling, Punkt­zeich­nun­gen der Mari­en­kä­fer, Mus­ter in allen mög­li­chen Far­ben. Ein Mann zeigt sei­ner Gelieb­ten einen fin­ger­lan­gen Nas­horn­kä­fer von Glas, er hält das schim­mern­de Wesen in die Luft, eine Vor­stel­lung in die­sem Moment, da wir uns wie­der dem Land nähern, die Vor­stel­lung auch eines Glas­blä­sers, irgend­wo müs­sen die­se wah­ren Künst­ler glü­hen­den, schmel­zen­den San­des noch heim­lich ihre Backen plus­tern wie Trom­pe­ten­spie­ler. Genau dort scheint eine Ver­bin­dung zu exis­tie­ren von der Musik zu den Nas­horn­kä­fern, die in Samm­lun­gen welt­weit gena­delt sit­zen. — stop

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max

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alpha : 22.02 UTC — Ich erin­nere mich gern an Max, soeben ist es wie­der pas­siert, dass ich mich an Max erin­ner­te. Er war 6 Jah­re alt gewor­den, als ich ihm zuletzt persön­lich begeg­nete. Wir saßen damals an einem Küchen­tisch, es war Abend, Max schon müde. Er schüt­telte etwas gelang­weilt eine Papri­ka­schote und wun­der­te sich, weil in der gel­ben Frucht Bewe­gung zu sein schien. Ich nahm ihm die Papri­ka aus der Hand, und tatsäch­lich war in ihrem Inne­ren etwas lose gewor­den oder exis­tierte dort, das sich übli­cher­weise nicht in einer Papri­ka befin­den soll­te. Also leg­te ich die Papri­ka zur Unter­su­chung auf einen Tel­ler und öff­ne­te sie vor­sich­tig. Es war ein klei­nes Loch, das ich in die Papri­ka schnitt. Sei­te an Sei­te sit­zend, war­te­ten wir gespannt vor der Frucht dar­auf, ob viel­leicht Irgend­etwas oder Irgend­je­mand aus der Öff­nung stei­gen wür­de. Indes­sen erzähl­te ich von der Erfin­dung der Tief­see­ele­fanten, von ihren kilo­me­ter­langen Rüs­seln, die sie zur Meeres­ober­fläche recken, sofern sie den Atlan­tik durch­queren. Bald wur­de Max unge­duldig, er nahm die Papri­ka in sei­ne Hän­de, um durch das spar­same Loch zu spä­hen, ohne frei­lich etwas sehen zu kön­nen, es war dun­kel da drin, wes­halb ich das Loch vergrö­ßerte, und außer­dem noch zwei klei­nere Löcher für das Licht seit­wärts in den Kör­per trieb. Wie­der­um späh­te Max in die Papri­ka, jetzt konn­te er etwas erken­nen. Er stell­te nüch­tern fest, dass sich in der Papri­ka ein Ohr befin­den wür­de, ein Papri­kaohr, ganz ein­deu­tig. Vier Jah­re sind seit­her ver­gan­gen. Als ich vor zwei Jah­ren mit Max tele­fo­nierte, erklär­te er, dass er in der Schu­le Tief­see­men­schen mit Blei­stift zeich­nete. Immer wie­der habe er die Kör­per der Tief­see­men­schen, die über den Meeres­boden spa­zier­ten, ausra­diert, um sie noch klei­ner zu machen, damit ihre Häl­se auch lang genug wer­den konn­ten auf dem viel zu klei­nen Blatt Papier, das ihm zur Verfü­gung gestellt wor­den war. – stop
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san zaccaria

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nord­pol : 23.01 UTC — Cla­ra, ein Nas­horn, wel­ches vor lan­ger Zeit als leben­des Schau­stück durch Euro­pa reis­te, soll im Jahr 1751 zur Zeit des Kar­ne­vals auch in Vene­dig zu sehen gewe­sen sein. 1720 bereits wur­de das Café Flo­ri­an am Ran­de des Mar­kus­plat­zes eröff­net. Man stel­le sich ein­mal vor, wie das aus­ge­wach­se­ne Nas­horn wie­der­käu­end in einem der mit Fein­gold ver­zier­ten Kaf­fee­haus­ab­tei­le steht und etwas vom Heu nascht, wäh­rend es begafft wird. Man kann leich­ter Hand sehr vie­le Geschich­ten erfin­den, wenn man mit Was­ser­bus­sen selbst­ver­ges­sen durch Vene­dig reist, man könn­te die ein oder ande­re Wirk­lich­keit mit einer wei­te­ren Wirk­lich­keit ver­we­ben. An einem Nach­mit­tag folg­te ich einer Grup­pe betag­ter Chi­ne­sin­nen durch jene Gäss­chen, da sich Glas­wa­ren­mo­ti­ve tau­send­fach repro­du­zie­ren. Ich dach­te noch, ich sei von Vögeln umge­ben, zwit­schern­de Stim­men. Plötz­lich deu­te­te eine der alten Frau­en, sie trug gel­be Turn­schu­he und schloh­wei­ßes Haar auf dem Kopf, nach einem Schrift­zug, der auf der Rück­sei­te einer Minia­tur­thea­ter­mas­ke von Plas­tik zu lesen war: Made in Chi­na, die­se Freu­de. Wie wun­der­bar die Küchen der Zwerg­kö­che, deren Räu­me da und dort sicht­bar wer­den in der Dun­kel­heit schma­ler Gas­sen. Ein­mal begeg­ne­te ich an einem spä­ten Abend einem Mäd­chen, das leuch­te­te. — stop

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abschnitt neufundland

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Abschnitt Neu­fund­land mel­det fol­gen­de gegen Küs­te gewor­fe­ne Arte­fak­te : Wrack­tei­le [ See­fahrt – 15, Luft­fahrt — 8, Auto­mo­bi­le — 421 ], Gruß­bot­schaf­ten in Glas­be­häl­tern [ 18. Jahr­hun­dert — 1, 19. Jahr­hun­dert – 22, 20. Jahr­hun­dert – 455, 21. Jahr­hun­dert — 6552 ], Trol­ley­kof­fer [ blau : 28, rot : 6, gelb : 57, schwarz : 144 ], See­not­ret­tungs­wes­ten [ 1088 ], phy­si­cal memo­ries [ bespielt — 5, gelöscht : 9 ], Amei­sen [ Arbei­ter ] auf Treib­holz [ 377 ], 2 Giraf­fen [ Holz / Bau­jahr 2012 ], Brumm­krei­sel : 16, Öle [ 0.21 Ton­nen ], Pro­the­sen [ Herz — Rhyth­mus­be­schleu­ni­ger – 8, Knie­ge­len­ke – 17, Hüft­ku­geln – 12, Bril­len – 768 ], Halb­schu­he [ Grö­ßen 28 – 39 : 124, Grö­ßen 38 — 45 : 85 ], Plas­tik­san­da­len [ 754 ], Rei­se­do­ku­men­te [ 567 ], Kühl­schrän­ke [ 2 ], Tele­fo­ne [ 653 ], Pup­pen­köp­fe [ 2 ] Gas­mas­ken [ 17 ], Tief­see­tauch­an­zü­ge [ ohne Tau­cher – 3, mit Tau­cher – 12 ], Engels­zun­gen [ 758 ] | stop |

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raymond carver goes to hasbrouck heights / 3

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sier­ra : 5.12 UTC — Es ist Sams­tag und ich habe gera­de eine Mel­dung gele­sen, die mir ein Pro­gramm mei­nes Par­tic­les-Ser­vers sen­de­te, es habe näm­lich ein Mensch, der nahe oder in Washing­ton D.C. leben soll, einen Text besucht, der von Ray­mond Car­ver erzählt. Ich las mei­nen Text nach län­ge­rer Zeit wie­der ein­mal mit älter gewor­de­nen Augen. Und ich dach­te mir, dass ich im Grun­de nicht sicher sein kön­ne, ob ein mensch­li­ches Wesen mei­nen Text in der Wei­te des World Wide Web ent­deck­te, oder ob eine Maschi­ne mein Par­tic­les besuch­te, die einer Spur von Schlüs­sel­wör­tern folg­te. Der Text, der am 12. Dezem­ber 2014 notiert wur­de, geht so: Ich kann nicht mit Sicher­heit sagen, war­um ich mich ges­tern, wäh­rend ich einen Bericht über Unter­su­chun­gen der CIA-Fol­ter­prak­ti­ken durch Ermitt­ler des US-Senats stu­dier­te, an eine klei­ne Stadt erin­ner­te, die ich vor weni­gen Jah­ren ein­mal von Man­hat­tan aus besuch­te. Ich las von Schlaf­ent­zug, von Water­boar­ding, von sehr klei­nen, dunk­len Kis­ten, in wel­che man Men­schen tage­lang sperr­te, von Lärm, von rus­si­schem Rou­lette und plötz­lich also erin­ner­te ich mich an Ole­an­der­bäu­me, die ich gese­hen hat­te in Has­b­rouck Heights an einem son­ni­gen Tag im Mai, an ihren Duft, an einen glück­li­chen Abend am Strand von Coney Island, an ein Jazz­kon­zert nahe der Strand­pro­me­na­de. Ich notier­te damals: Es ist die Welt des Ray­mond Car­ver, die ich betre­te, als ich mit dem Bus die Stadt ver­las­se, west­wärts, durch den Lin­coln Tun­nel nach New Jer­sey. Der Blick auf den von Stei­nen bewach­se­nen Mus­kel Man­hat­tans, zum Grei­fen nah an die­sem Mor­gen küh­ler Luft. Dunst flim­mert in den Stra­ßen, deren Fluch­ten sich für Sekun­den­bruch­tei­le öff­nen, bald sind wir ins Gebiet nied­ri­ger Häu­ser vor­ge­drun­gen, Eis­zap­fen von Plas­tik fun­keln im Licht der Son­ne unter Regen­rin­nen. Der Bus­fah­rer, ein älte­rer Herr, begrüßt jeden zustei­gen­den Gast per­sön­lich, man kennt sich hier, man ist schwarz oder weiß oder gelb oder braun, man ist auf dem Weg nach Has­b­rouck Heights, eine hal­be Stun­de Zeit, des­halb liest man in der Zei­tung, schläft oder schaut auf die Land­schaft, auf ros­ti­ge Brü­cken­rie­sen, die flach über die sump­fi­ge Gegend füh­ren. Und schon sind wir ange­kom­men, ein lie­be­voll gepfleg­ter Ort, der sich an eine stei­le Höhe lehnt, ein­stö­cki­ge Häu­ser in allen mög­li­chen Far­ben, groß­zü­gi­ge Gär­ten, Hecken, Büsche, Bäu­me sind auf den Zen­ti­me­ter genau nach Wün­schen ihrer Besit­zer zuge­schnit­ten. Nur sel­ten ist ein Mensch zu sehen, in dem ich hier schlen­de­re von Stra­ße zu Stra­ße, wer­de dann freund­lichst gegrüßt, how are you doing, ich spü­re die Bli­cke, die mir fol­gen, Bäu­me, Blu­men, Grä­ser schau­en mich an, das Feu­er der Aza­leen, Eich­hörn­chen stür­men über sanft geneig­te Dächer: Habt ihr ihn schon gese­hen, die­sen frem­den Mann mit sei­ner Pola­roid­ka­me­ra, die­sen Mann ohne Arme! Gleich wird er ein Bild von uns neh­men, wird klin­geln, wird sagen: Guten Tag! Ich habe Sie gera­de foto­gra­fiert. Wol­len Sie sich betrach­ten? — stop

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waldbus

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del­ta : 18.01 UTC — Ein­mal spa­zier­te ich an einem fros­ti­gen Tag im Schnee unter dem Papier­licht­him­mel, als ich auf einer Lich­tung im Wald ste­hend im Unter­holz einen Bus von gel­ber Far­be ent­deck­te. Der Bus war da und dort von Moos bedeckt, auch von Blät­tern der Buchen, die in sei­ner Nähe wuch­sen. Auf der Hau­be des Motors lag ein hal­ber Meter Schnee, in der Mit­te die­ser Müt­ze von Schnee ein kreis­run­des Loch, des­sen Rand ver­eist zu sein schien. In dem Moment als ich mich gera­de her­um­dre­hen woll­te, um wei­ter­zu­ge­hen, beob­ach­te­te ich eine Blau­mei­se, die sich dem Bus näher­te, sie ver­schwand im Schnee. Kurz dar­auf lan­de­ten ein Rot­kehl­chen sowie ein Dom­pfaff auf der Motor­hau­be des Bus­ses und tauch­ten auf dem­sel­ben Wege wie die Blau­mei­se unter. Ich ging zurück und späh­te in das Inne­re des Bus­ses, ein erstaun­li­cher Anblick. Es war an einem spä­ten Nach­mit­tag gewe­sen. — stop
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k.a.i.r.o

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MELDUNG. Acht mit Hand­feu­er bewaff­ne­te Beam­te [ Soko K.a.i.r.o ] haben in Bolo­gna drei Ägyp­ter sicher­ge­stellt, fili­gra­ne Mei­ßel wei­ter­hin [ 0.3 Zoll Kan­ten­län­ge ], sowie zwei Hand­täsch­chen [ gelb­schwarz gestreift ]. Fol­gen­de kryp­ti­sche Signa­tur war dem Sockel­ge­stein der Bas­si­li­ca San Petri­no [ nahe Via dell’ Archi­gin­na­sio ] bei­gebracht : 6HHMZT5I8MDR5. Auch die­se Ägyp­ter [ Ägyp­ter No 52, No 53 und No 54 des lau­fen­den Jah­res ], je 172 cm hoch, mitt­le­res Alter, ver­wei­gern jede Aus­sa­ge. – stop

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abschnitt neufundland

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Abschnitt Neu­fund­land mel­det fol­gen­de gegen Küs­te gewor­fe­ne Arte­fak­te : Wrack­tei­le [ See­fahrt – 155, Luft­fahrt — 3, Auto­mo­bi­le — 546 ], Gruß­bot­schaf­ten in Glas­be­häl­tern [ 18. Jahr­hun­dert — 3, 19. Jahr­hun­dert – 12, 20. Jahr­hun­dert – 655, 21. Jahr­hun­dert — 4532 ], Trol­ley­kof­fer [ blau : 22, rot : 8, gelb : 57, schwarz : 856 ], See­not­ret­tungs­wes­ten [ 12439 ], phy­si­cal memo­ries [ bespielt — 12, gelöscht : 33 ], Amei­sen [ Arbei­ter ] auf Treib­holz [ 458 ], 2 Kro­ko­dil­pup­pen [ Bau­jahr 1965 ], Brumm­krei­sel : 12, Öle [ 0.22 Ton­nen ], Pro­the­sen [ Herz — Rhyth­mus­be­schleu­ni­ger – 83, Knie­ge­len­ke – 6, Hüft­ku­geln – 14, Bril­len – 5688 ], Halb­schu­he [ Grö­ßen 28 – 39 : 112, Grö­ßen 38 — 45 : 55 ], Plas­tik­san­da­len [ 6452 ], Rei­se­do­ku­men­te [ 568 ], Kühl­schrän­ke [ 1 ], Tele­fo­ne [ 755 ], Pup­pen­köp­fe [ 6 ] Gas­mas­ken [ 1 ], Tief­see­tauch­an­zü­ge [ ohne Tau­cher – 5, mit Tau­cher – 14 ], Engels­zun­gen [ 528 ] | stop |

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max

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char­lie : 20.45 UTC — Ich habe mei­nen Freund Max besucht, der in Mün­chen wohnt in der Bri­en­ner­stra­ße unter dem Dach in einem Loft, das der­art weit­räu­mig ist, dass man dar­in Hal­len­fuß­ball spie­len könn­te. Sei­ne Vögel, zwei Kaka­dus, flie­gen dort gern frei her­um, sie sol­len, so Max, nie­mals bis­lang irgend­ei­nen Scha­den an sei­nen Möbeln ange­rich­tet haben. Das liegt viel­leicht auch dar­an, dass Max’ Vögel mög­li­cher­wei­se nicht ganz echt sind, ich mei­ne, dass sie küh­le Tie­re von äußerst leich­tem Metall sein könn­ten unter dich­tem Feder­kleid ver­bor­gen, dass sie also nur vor­ge­ben, Vögel zu sein, wäh­rend sie viel­mehr Droh­nen sind, die sich von Max’ Com­pu­ter gesteu­ert durch die Woh­nung bewe­gen, als wären sie natür­li­che Wesen. Ich habe bei­de Tie­re immer nur im Flug beob­ach­tet, nie aus nächs­ter Nähe, denn wenn sie ein­mal nicht flie­gen, sit­zen sie in einem Käfig, der dicht unter der Decke des Rau­mes uner­reich­bar weit ent­fernt mon­tiert wur­de. Wun­der­ba­re Algo­rith­men steu­ern den Flug der Kaka­dus, auch ihre Gesprä­che, die sie bestän­dig füh­ren. Es ist spät gewor­den, eigent­lich woll­te ich eine ganz ande­re Geschich­te erzäh­len, von Max’ Com­pu­ter, der über eine Tas­te für Cap­puc­ci­no ver­fü­gen soll. Die­se Geschich­te wer­de ich im nächs­ten Jahr erzäh­len. — stop

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eine lampe

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nord­pol : 10.28 UTC — Ges­tern, ehe ich das Haus der alten Men­schen besuch­te, dach­te ich noch, das Alt­wer­den, das Alt- oder Uralt­sein habe mit Unru­he zu tun, mit Schlaf, des­sen Zeit­räu­me kür­zer und kür­zer wer­den. Heu­te nun wür­de ich sagen, das Alt- oder Uralt­sein hat etwas mit Schlaf über lan­ge Zeit­räu­me hin­zu­tun, auf einem rol­len­den Stuhl sit­zen und schla­fen oder däm­mern. Da war wie­der eine Frau im Licht einer gel­ben Lam­pe, die im Wohn­saal vor einem Tisch saß und einen Tele­fon­hö­rer in der Hand hielt. Der Tele­fon­hö­rer war mit einem Tele­fon mit Wähl­schei­be ver­bun­den, ein der­art altes Tele­fon, dass man, um eine Num­mer zu wäh­len, eine krei­sen­de Bewe­gung aus­füh­ren muss. Die­ses Tele­fon nun war nicht mit der Wand in Ver­bin­dung, viel­mehr rag­te aus dem Gehäu­se des Tele­fons ein kur­zes Stück Kabel, das anzeig­te, dass das Tele­fon ein­mal tat­säch­lich mit der elek­tri­schen Welt ver­bun­den gewe­sen war. Als ich an der alten tele­fo­nie­ren­den Dame vor­bei­kam, dach­te ich für einen Moment, viel­leicht liest ihr gera­de jemand vor, viel­leicht Hra­bal, der aus sei­nem Roman Ich habe den eng­li­schen König bedient zitiert. Es wird Herbst, in jeder Hin­sicht. 288P, ein Dop­pel­as­te­ro­id, wur­de ent­deckt. Hur­ri­ka­ne Maria ver­wüs­tet die Kari­bik. Mr. Un droht mit Was­ser­stoff­bom­ben­test. — stop

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