Aus der Wörtersammlung: spazieren

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im regenzimmer

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marim­ba : 0.28 UTC — Seit 1911 Tagen bereits ver­su­che ich von einem Zim­mer zu träu­men, in dem es immer­fort reg­net. Ich mache das so, dass ich in den Minu­ten, da ich einzu­schlafen wün­sche, über­lege, wie es wäre, wenn in dem Zim­mer, in dem ich mich gera­de befin­de, Regen fal­len wür­de. Die­se Metho­de des Regen­den­kens ist lei­der bis­lang nicht sehr erfolg­reich gewe­sen. Immer wie­der schla­fe ich ein, ohne je vom Regen­zim­mer zu träu­men. Ein­mal, als ich erwach­te, hör­te ich wirk­li­chen Regen drau­ßen in den nächt­li­chen Bäu­men. Ich ging dann spa­zie­ren und dach­te dar­über nach, wie sich unse­re Menschen­welt verän­dern wür­de, wenn wir von einem Tag zum ande­ren Tag über arm­lan­ge Zun­gen der Geckos ver­füg­ten? In wel­cher Form kämen sie in einer voll besetz­ten Stra­ßen­bahn zum Ein­satz? Und wie bei der Lie­be? Und wie im Streit? Und was wür­den die­se Zun­gen wohl im Schlaf unter­nehmen? Was wäre, wenn wir uns nie wie­der berüh­ren dürf­ten, kein Mensch einen wei­te­ren Mensch, ohne zugrun­de zu gehen? – stop

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ja bitte?

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echo : 15.02 UTC — In den Archi­ven mei­ner fla­chen Glas­schreib­ma­schi­ne sind letz­te Gesprä­che gebor­gen, die ich vor zwei Jah­ren im Som­mer mit mei­ner Mut­ter führ­te. Sie war im Haus der alten Men­schen plötz­lich wie­der wach gewor­den, so wach, dass sie in ihrem Bett sit­zen und erzäh­len woll­te. Sie trug, ich erin­ne­re mich noch gut, eine rosa­far­be­ne Blu­se, und wäh­rend sie erzähl­te, fass­te sie immer wie­der nach mei­ner Schreib­ma­schi­ne, woll­te sie in Hän­den hal­ten, sah die Bewe­gung ihrer Stim­me auf dem Bild­schirm, Ampli­tu­den. Plötz­lich schlief sie ein. Und ich ließ das Ton­band­pro­gramm lau­fen, leg­te mei­ne Schreib­ma­schi­ne neben Mut­ter ins Bett und ging ein wenig über die Flu­re spa­zie­ren. Als ich zurück­kehr­te, war mei­ne Mut­ter wach gewor­den. Ich hör­te, noch war ich auf dem Flur, wie sie sprach, wie sie der Maschi­ne erzähl­te, die sie gleich neben sich lie­gen sah. Sie lach­te, als sie mich ent­deck­te und erzähl­te wei­ter, ohne eine Pau­se zu machen. Ich habe die­se Gesprä­che mit mei­ner Mut­ter, ihre Erzäh­lun­gen, seit­her nicht wie­der gehört, habe sie jedoch sorg­fäl­tig gesi­chert. Es fällt nicht leicht ihre Stim­me zu erin­nern so ein­fach so. Aber wenn ich mir vor­stel­le, ich wür­de sie anru­fen, dann geht es: Sie sagt: Ja bit­te? — stop
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giraffe

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ulys­ses : 6.28 UTC — Ich träum­te, mei­ne Mut­ter wür­de von einer Stra­ßen­bahn über­rollt wor­den sein. Sie hat­te den schwe­ren Unfall im Traum über­lebt, aber ihr Hals war nun lang wie der Hals einer Giraf­fe. Weil ihr dort, wo Giraf­fen am Hals über erheb­li­che Mus­kel­pa­ke­te ver­fü­gen, jede Stüt­zung fehlt, wur­de ein Gerüst von fei­nem Kirsch­baum­holz gezim­mert, eine Röh­re, durch wel­che zur Säu­be­rung Was­ser ein­ge­lei­tet wer­den könn­te. Getra­gen wird die Kon­struk­ti­on von einem fahr­ba­ren elek­tri­schen Stuhl, den mei­ne Mut­ter bewohnt, in wel­chem sie sit­zen, aber auch zum Spa­zie­ren fah­ren kann. In einem wei­te­ren Traum­seg­ment hat­te sich der Kopf mei­ner Mut­ter tat­säch­lich in den Kopf einer Giraf­fe ver­wan­delt. Sie leb­te an einem Ort wei­te­rer Giraf­fen­men­schen. Ich sah die­se wun­der­ba­ren Wesen majes­tä­tisch durch die Parks der Umge­bung strei­fen. Da und dort führ­ten Lei­tern in die Kro­nen der Kas­ta­ni­en­bäu­me. — stop
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vor abend zeit

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sier­ra : 16.08 UTC — Ehe ich mei­ne Woh­nung ver­ließ, tele­fo­nier­te ich mit K. K. sag­te, er wür­de zur­zeit sehr viel lie­ber zu Hau­se blei­ben, als auf die Stra­ße zu tre­ten. Du bist jung, Du kannst ruhig spa­zie­ren gehen, ich bin bald neun­zig, ich war­te ab. K. erzähl­te, er habe einen gro­ßen Bal­kon, das sei jetzt sei­ne Stra­ße, mal lau­fe er dort oben, 5. Stock, lang­sam auf und ab, dann wie­der beob­ach­te er Men­schen weit unten auf der Stra­ße. Sie tra­gen fast alle Mas­ke, das sei doch beru­hi­gend, trotz­dem wol­le er lie­ber hier oben blei­ben, noch genug Zeit, um spä­ter ein­mal unten bei den Pas­san­ten spa­zie­ren zu gehen. So wie ich auf- und abge­he oder hin und her, sag­te K., könn­te man mich doch ernst­haft für eine Spin­del hal­ten, die etwas webt. In den Bäu­men sit­zen Vögel. Die Vögel wun­dern sich. Wenn Du das Haus ver­lässt, sag­te K., soll­test Du eine die­ser sehr dich­ten Mas­ken tra­gen. Du musst das üben, Lou­is! Du soll­test erst ein­mal sechs Stun­den eine die­ser spe­zi­el­len Segel­ta­schen vor Mund und Nase span­nen, pro­bie­ren, ob Du das gut aus­hal­ten kannst. Geh her­um, stei­ge ein paar Trep­pen, pro­bie­re, ob Du aus­rei­chend Luft bekommst. Seit zwei Stun­den also tra­ge ich eine die­ser Mas­ken, die so dicht sein sol­len, dass sie Aero­so­le, kleins­te flie­gen­de Teil­chen ein­zu­fan­gen ver­mö­gen. Ich höre mei­nem Atem zu. Ich habe den Ein­druck, als hör­te ich mit mei­ner Nase. Auch habe ich den Ein­druck, dass ich viel­leicht mit mei­nen Ohren atme, als ob unbe­kann­te Wege der Luft­zir­ku­la­ti­on in mei­nem Kopf exis­tier­ten. Ich muss das beob­ach­ten. Noch vier Stun­den, dann gehe ich aus. — stop
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lampen

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del­ta : 22.16 UTC — Im Spa­zie­ren den Blick gegen den Boden rich­ten, suchen­de Lam­pe. Kin­der­zeich­nun­gen von Krei­de, Son­nen­ster­ne, Flug­dra­chen, Bäu­me, Lini­en, mit frei­er Hand da und dort­hin gezo­gen, über Lini­en vor­an­ge­gan­ge­ner Tage geschich­tet, Krei­de­schat­ten nach Regen, Krei­de­flüs­se. Vor den Läden Punk­te und Strei­fen, dort soll­te man ste­hen, wenn man ein Mensch ist. Aber doch ist es so gewor­den, dass Per­so­nen­ab­stän­de im Gehen gerin­ger wer­den, man muss, wenn man geht, auf die Stra­ße tre­ten, aus­wei­chen, sobald sich Sorg­lo­se nähern, muss man Räu­me berech­nen, das Gehen gedan­ken­los nur am Abend durch den Park, oder nachts in den Stun­den, da man Igeln begeg­net und Mäu­sen mit rot glü­hen­den Augen im Licht einer Taschen­lam­pe. Ein­mal träum­te ich von Viren­tie­ren, die leuch­ten. Wie es mir in die­sem Traum selbst gold­far­ben von den Lip­pen staub­te, wach­te ich auf. — stop
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von spazierenden zeichen

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que­bec : 3.22 UTC — Irgend­wann in der Nacht wach­te ich auf. Ich hat­te von Kom­ma­ta geträumt, wie sie durch mei­ne digi­ta­len Tex­te wan­der­ten. Da woll­te ich nach­se­hen. Ich mach­te Licht, öff­ne­te mei­ne Par­tic­les­ar­beit und begann zu lesen. Da war alles an sei­nem Platz, Abstand für Abstand, so wie es sich gehör­te. Ich leg­te mich wie­der aufs Sofa. Es nahe­zu still. — stop

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von händen

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india : 22.28 — Hän­de, mei­ne Hän­de, die sich beneh­men, als wären sie Lebe­we­sen für sich, dahin tas­ten, dort­hin tas­ten, über Hand­läu­fe glei­ten, Klin­gel­knöp­fe berüh­ren, Äpfel und Bir­nen, ein Päck­chen, ein Buch, ein Tele­fon, mei­ne Schreib­ma­schi­ne, auch plötz­lich, ich bemer­ke es zu spät, über mei­ne Stirn spa­zie­ren, über Nase und Mund, weil sie sich Jahr­zehn­te lang unge­straft in die­ser Wei­se bewe­gen durf­ten. Ich dach­te an Glöck­chen, die an mei­nen Fin­gern befes­tigt, mich war­nen wür­den, sobald ich mei­ne Hän­de bewe­ge, damit ich sie nie­mals ver­ges­se, an elek­tri­sche Kon­takt­blätt­chen, die mich per Funk­si­gnal unver­züg­lich infor­mie­ren wer­den, sobald ich mich mit mei­nen Hän­den eben Mund, Nase, Wan­gen, Stirn und Augen zu nähern dro­he. — stop

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im spielfilm

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echo : 22.12 — Ner­vö­ses Spa­zie­ren, son­die­ren­de Bli­cke. Das Distan­zie­ren brennt sich in den Kopf. In den ers­ten Tagen der Ver­ord­nung zu Abstand war noch Ernst gewe­sen, jetzt da und dort immer wie­der ein Lächeln, ein lei­ses Dan­ke­schön, wenn man still­steht, um Raum zu spen­den. In einer zwei­fach um Ecken gefal­te­ten Schlan­ge ste­hen Men­schen, sie war­ten in ein Post­amt ein­tre­ten zu kön­nen. Wann habe ich in mei­nem Leben je so ver­harrt, gedul­dig, demü­tig, ent­spannt? Rot­kopf­schild­krö­ten hocken an Strän­den der Park­seen, ihre ver­wit­ter­ten Kör­per sind voll­stän­dig aus dem Was­ser gekom­men, als wür­den sie nach Men­schen jen­seits der Zäu­ne luren. Ein wun­der­ba­rer Früh­ling. Gold­far­be­ne Stäu­be schwe­ben durch die Luft, die so klar ist wie noch nie, seit ich den­ken kann, auch Spin­nen an ihrer Sei­de, und all das Unsicht­ba­re, das ich ein und wie­der aus­at­me. An das Unsicht­ba­re den­ken, das ist neu, dass das Nicht­sicht­ba­re Gedan­ken beherrscht, auch die Träu­me. Lit­faß­säu­len mei­ner Stra­ße sind weiß wie leer. Eine Foto­gra­fie auf einer Zei­tung vor dem Kiosk zeigt Men­schen, die von Appa­ra­tu­ren umge­ben unbe­klei­det auf dem Bauch lie­gen. Im Spiel­film abends hocken Men­schen im Kaf­fee­haus Sei­te an Sei­te und gegen­über, ste­cken ihre Köp­fe zusam­men und debat­tie­ren, sehr selt­sam, sehr gefähr­lich, ich woll­te etwas sagen. — stop

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im zug

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vic­to­ry : 22.02 – Ich habe mich auf den Weg gemacht durch mei­ne Stadt. Ich dach­te noch, Du wirst die­se Stadt spa­zie­ren, ohne sie zu berüh­ren, mit Dei­nen Hän­den, kei­nen Men­schen berüh­ren, kei­ne Stra­ßen­bahn, kei­ne Häu­ser­wand, kei­ne Kaf­fee­tas­se, kei­nen Knopf, kei­ne Gelän­der. Mit die­ser Vor­stel­lung im Kopf ging ich los, Hän­de in den Hosen­ta­schen. Schon ein­mal habe ich so etwas ver­sucht, da war es nur ein Spiel, in einem New Yor­ker Sub­way­zug mit geschlos­se­nen Augen frei­hän­dig zu ste­hen und zu balan­cie­ren, sagen wir eine zwei­stün­di­ge Fahrt mit der Linie D von Coney Island rauf zum Bedford Park Bou­le­vard. Das Rei­ten auf einem wil­den Tier. Viel­leicht könn­te ich sagen, dass das Erler­nen einer Sub­waystre­cke, das neu­ro­na­le Ver­zeich­nen ihrer Stei­gun­gen, ihrer Gefäl­le, ihrer Kur­ven, auch ihrer feins­ten Uneben­hei­ten, dem wort­ge­treu­en Stu­di­um eines Roman­tex­tes ver­gleich­bar ist. Aber dann die Zufäl­le des All­ta­ges, das nicht bere­chen­ba­re, ein Tun­nel­vo­gel, eine schmut­zi­ge Möwe, Höhe 135. Stra­ße, die den Zug zur Brem­sung zwingt, Eigen­ar­ten des Zuges selbst, das unvor­her­seh­ba­re Ver­hal­ten zustei­gen­der Fahr­gast­per­so­nen, eine Jazz­band, wie ich drin­gend dar­um bit­te, man möge nicht näher kom­men. — stop
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zwei wale

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marim­ba : 12.01 UTC — An einem neb­li­gen Abend fuhr ich mit einem Fähr­schiff nach Sta­ten Island. Ich ging eine Stun­de spa­zie­ren, kauf­te etwas Brot und Käse, dann war­te­te ich in der zen­tra­len Hal­le des Saint Geor­ge Fer­ry Ter­mi­nals auf das nächs­te Schiff nach Man­hat­tan zurück. Eini­ge Kin­der spiel­ten vor einem mäch­ti­gen Aqua­ri­um, sie toll­ten um den Glas­be­häl­ter her­um. Plötz­lich blieb eines der Kin­der ste­hen, auf­ge­regt deu­te­te es zum Aqua­ri­um hin. Wei­te­re Kin­der näher­ten sich. Sie schie­nen begeis­tert zu sein. Ich schlen­der­te zu ihnen hin­über, stell­te mich neben sie. Da war etwas Erstaun­li­ches zu sehen, da waren näm­lich Ele­fan­ten im glas­kla­ren Was­ser, sie wan­der­ten auf dem san­di­gen Boden des Aqua­ri­ums in einer Rei­he von Wes­ten nach Osten. Ihre meter­lan­gen Rüs­sel hat­ten sie zur Was­ser­ober­flä­che hin aus­ge­streckt, such­ten in der See­luft her­um und berühr­ten ein­an­der in einer äußerst zärt­li­chen Art und Wei­se. Ein fas­zi­nie­ren­des Geräusch war zu hören, sobald ich eines mei­ner Ohren an das hand­war­me Glas des Was­ser­ge­he­ges leg­te. Auch Geräu­sche, wie ich sie von Mikro­fo­nen ken­ne, die Wal­ge­sän­ge nahe Grön­land auf­ge­zeich­net hat­ten. Wie ich zur Ober­flä­che des Was­sers hin blick­te, ent­deck­te ich zwei Wale, die durch das Was­ser schweb­ten, sie waren je groß wie eine Faust und stie­ßen etwas Luft aus von Zeit zu Zeit, wie man das von wil­den Walen kennt, die so groß sind, dass wir über sie stau­nen. Manch­mal tauch­ten die klei­nen Wale zu den Ele­fan­ten­tie­ren hin, behut­sam näher­ten sie und schau­ten sich inter­es­siert unter den Wan­dern­den um, man schien sich natür­lich zu ken­nen. — Ich konn­te nicht schla­fen. Noch in der­sel­ben Nacht fuhr ich nach Man­hat­tan zurück. Ich mach­te einen Text­ent­wurf für eine Zei­tung, obwohl ich noch kei­ne wirk­li­che Ahnung hat­te, wie von den Zwerg­wa­len zu erzäh­len sei. Ich notier­te: Man möch­te viel­leicht mei­nen, bei der Gat­tung der Zwerg­wa­le han­de­le es sich um Wale, die dem Wort­laut nach klei­ner sind, als ihre doch gro­ßen Ver­wand­ten, Pott­wa­le oder Grön­land­wale, sagen wir, oder Blau­wa­le. Nun sind sie bei genaue­rer Betrach­tung wirk­lich win­zig, nur 8 cm in der Län­ge. Als man sie in einer künst­lich erzeug­ten Gebär­mut­ter, eben­falls win­zig, her­an­wach­sen ließ, glaub­te im Grun­de nie­mand, dass sie lebend zur Welt kom­men wür­den. Plötz­lich waren sie da, und ver­schwan­den zunächst in einem Aqua­ri­um, das für sehr viel grö­ße­re Fisch­we­sen ange­legt wor­den war. Nun waren die Wale zu klein, sie ver­lo­ren sich in den Wei­ten des Beckens. Man leg­te zier­li­che Behäl­ter an, ver­sorg­te sie mit Mee­res­was­ser, kühl­te die Gewäs­ser, sorg­te für Wind und Wel­len, selbst an Eis­ber­ge wur­de gedacht, Eis von der Höhe eines mensch­li­chen Fin­gers, die dort in der künst­li­chen Natur­um­ge­bung ein­fach so vom Him­mel fie­len. Jetzt konn­te man sie gut sehen, aus der Nähe betrach­ten. Es waren zunächst drei Wale, sie exis­tier­ten zwei Jah­re, ehe man über eine Aus­stel­lung, dem­zu­fol­ge über ihre Ver­öf­fent­li­chung dis­ku­tier­te. Bis­lang hat­te man gesagt: Wir demen­tie­ren und wir bestä­ti­gen nicht. So viel sei bemerkt: Die­se win­zi­gen Wale ernäh­ren sich von Plank­ton, sie lie­ben Mee­res­wal­nüs­se, sie tau­chen oft stun­den­lang. Auch wur­den Sprün­ge beob­ach­tet, aber nur sel­ten und nur bei Nacht­licht. Der­zeit leben noch zwei klei­nen Wale, der Drit­te wur­de zwecks Erfor­schung geöffnet. 
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