Aus der Wörtersammlung: weswegen

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sisulu

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del­ta : 6.15 UTC — In der ver­gan­ge­nen Nacht hat­te ich einen merk­wür­di­gen Traum. Ich war in der Däm­me­rung mit mei­nem Trom­pe­ten­kä­fer abends spa­zie­ren im Pal­men­gar­ten. Die Luft duf­te­te nach Flie­der, obwohl schon Juni gewor­den war. Der Käfer, dem ich kurz nach sei­ner Ent­wick­lung den Namen Sisu­lu 8 gege­ben hat­te, hock­te auf mei­ner rech­ten Schul­ter, wes­we­gen ich vor­sich­tig einen Fuß vor den ande­ren Fuß setz­te, weil ich natür­li­cher­wei­se von der Flug­un­fä­hig­keit des klei­nen Wesens wuss­te, er war nicht zum Flie­gen aus­ge­dacht, son­dern zum Trom­pe­te­spie­len. Ich ging also ganz lang­sam nord­wärts vor­bei an einer wun­der­ba­ren Som­mer­wie­se, die von den Schlaf­ge­räu­schen der Heu­schre­cken lei­se knis­ter­te, erreich­te dann nach zwei Stun­den lang­sa­men Gehens eine höl­zer­ne Bank am Ran­de einer wei­ten Step­pen­land­schaft, es war schon Nacht gewor­den. Ich nahm Platz auf der Bank, über­schlug die Bei­ne und setz­te den klei­nen Käfer auf mein rech­tes Knie. Unver­züg­lich begann Sisu­lu 8 zu spie­len in einer Wei­se, wie ich es vor lan­ger Zeit schon ein­mal zu beschrei­ben ver­such­te. Bald war ich ein­ge­schla­fen, ich weiss nicht genau wie lan­ge Zeit ich geschla­fen hat­te, als ich erwach­te, saß Maceo Par­ker neben mir auf der Bank. Er hat­te sich mit sei­nem rech­ten Ohr mei­nem Knie genä­hert, ich wag­te in die­sem Augen­blick kaum zu atmen, das muss man sich ein­mal vor­stel­len, Maceo Par­ker auf einer Nacht­bank neben mir sit­zend, wie er mei­nem Käfer­freund Sisu­lu lauscht. Es ist jetzt schon bald Mor­gen­däm­me­rung, mei­ne Güte, und ich bin noch immer nicht wirk­lich wach gewor­den. — stop
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von vögeln

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ulys­ses : 18.10 UTC — Wong Kar-Wais Vögel ohne Füße, die nie­mals lan­den. Immer wie­der eine wun­der­ba­re Vor­stel­lung. Auch die Vor­stel­lung der Zep­pe­li­ne, die Jahr­hun­der­te lang wie Wol­ken lang­sam um den Erd­ball schwe­ben. Ges­tern zeich­ne­te ich ein Rot­kehl­chen mit einem Blei­stift auf ein Blatt Papier. Ich soll­te erwäh­nen, dass die Zeich­nung des klei­nen Vogels, der von rechts her kom­mend über das Blatt nach links hin segel­te, miss­glück­te, es war das ers­te Rot­kehl­chen, das ich in mei­nem Leben zeich­ne­te. Immer­hin waren zwei Flü­gel zu erken­nen gewe­sen und ein Kör­per­chen in der Mit­te, ein Schna­bel und ein klei­ner Kopf. Auch ein roter Fleck auf dem Kör­per­chen in der Gegen­den des Hal­ses war zu ent­de­cken, weil ich nach einem roten Bunt­stift such­te, das dau­er­te recht lan­ge, wäh­rend der klei­ne Vogel gedul­dig war­te­te, dass ich mit wesent­li­cher Far­be zu ihm zurück­keh­ren wür­de. — Wes­we­gen ich ein Rot­kehl­chen gezeich­net habe? — Nun, ich habe die­se Zeich­nung ange­fer­tigt, weil ich mich frag­te, ob irgend­wann ein­mal flie­gen­de Ser­ver­ma­schi­nen in der Gestalt der Sing­vö­gel denk­bar sein wer­den, die in Schwär­men her­um­flie­gen, indes­sen sie mit­tels unsicht­ba­rer Wel­len mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren? Wie lan­ge Zeit wür­den wir die­se flüch­ti­gen Schwarm­ob­jek­te noch als unse­re Geschöp­fe ver­ste­hen? Wären wir in der Lage, sie jemals wie­der ein­zu­fan­gen? — Deniz Yücel wei­ter­hin in Haft! — stop
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zylinder

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india : 12.01 UTC — Vor eini­gen Wochen besuch­te ich B., der noch immer in einer sehr klei­nen Woh­nung über einem Jazz­ca­fé wohnt, wes­we­gen sein höl­zer­ner Fuss­bo­den manch­mal bebt, so dass auch sei­ne Gäs­te beben und der Kaf­fee in den Tas­sen, und im Som­mer flie­gen die klei­nen Som­mer­flie­gen los, weil das Beben der­ma­ßen schreck­lich für ihre Bein­chen ist, dass sie lie­ber stun­den­lang her­um­flie­gen als wären sie Vögel ohne Füße. B. wohnt also in die­ser klei­nen Woh­nung und ist noch immer trau­rig. Ich ken­ne ihn seit 15 Jah­ren, nie­mals habe ich ihn glück­lich wahr­ge­nom­men, nicht eine Sekun­de lang, oder in einem Zustand, den man als weder glück­lich noch unglück­lich bezeich­nen könn­te. B. ist unglück­lich, weil er das so will, er hat sich in sei­ner Trau­rig­keit ein­ge­rich­tet, wie in einem unsicht­ba­ren Zelt, in dem er lebt, das er mit sich auf jede Rei­se nimmt, er reist ja nicht viel, aber er ist ein guter Gast­ge­ber, sehr fein­füh­lig, ein gedul­di­ger Zuhö­rer, der nie­mals lacht. Er schreibt im Übri­gen an einem Buch, das rund ist, ich mei­ne, er schreibt an einem Win­ter­buch von der Gestalt eines Zylin­ders. Man kann in dem Buch blät­tern, aber man weiss nicht, wo das Buch anfängt, weil in B.s Buch kein Anfang exis­tiert, man liest, und wenn man lan­ge genug liest, wird man plötz­lich mei­nen, sich zu erin­nern, oder man hat eine Mar­kie­rung in das Buch notiert, was eigent­lich nicht gestat­tet ist. Aber das ist eine ganz ande­re Geschich­te. — stop
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zebraaffen

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whis­key : 0.01 — Ich soll­te einen Brief schrei­ben. Der Inhalt des Brie­fes wäre bedeu­tungs­los, wes­we­gen ich auf ein Schrift­stück im Umschlag ver­zich­ten könn­te. Ich wer­de per E‑Mail fol­gen­des notie­ren: Lie­ber L., in weni­gen Tagen, wenn alles gut gegan­gen sein wird, wirst Du einen Brief erhal­ten. Soll­te Dich der Brief tat­säch­lich errei­chen, musst Du ihn nicht öff­nen, das Kuvert ist leer. Wür­dest du mir bit­te den Emp­fang des Brie­fes bestä­ti­gen. Ich wäre Dir dank­bar, es ist ein Ver­such. Ja, so wer­de ich notie­ren, den Brief sorg­fäl­tig adres­sie­ren, auch mein Absen­der wird nicht feh­len. Ich stel­le mir vor, einen grö­ße­ren Brief­um­schlag zu ver­wen­den, ich wer­de 1 gül­ti­ges Post­wert­zei­chen befeuch­ten und auf dem Brief befes­ti­gen. Von die­sem gül­ti­gen Post­wert­zei­chen abge­se­hen, wer­den 25 wei­te­re Post­wert­zei­chen auf dem Umschlag zu fin­den sein, sagen wir Brief­mar­ken, die Giraf­fen und Fische zei­gen, Schmet­ter­lin­ge, Zebra­af­fen, Vögel, Insek­ten. Die­se Brief­mar­ken fer­ner Län­der, die ich von wei­te­ren Brie­fen lös­te, wer­den natür­lich bereits gestem­pelt sein, man könn­te sagen, die­ser Brief wird geschrie­ben wer­den, um die Sorg­falt der Behör­den zu pro­bie­ren. — stop

george1

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frankie x 12

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echo : 2.28 — Jemand erzähl­te mir unlängst, irgend­wo in Brook­lyn exis­tie­re ein Laden, in dem man aus­ge­stopf­te Eich­hörn­chen kau­fen kön­ne, äußer­lich voll­stän­di­ge Wesen, die aus einer gewis­sen Ent­fer­nung betrach­tet, von noch leben­den Art­ge­nos­sen nicht zu unter­schei­den sei­en. In ihrem Inne­ren sol­len sich elek­tri­sche Moto­ren bewe­gen, so dass jedes die­ser Eich­hörn­chen, ent­we­der geduckt, oder ein ande­res Mal auf­recht sit­zend erscheint oder gar in der Hal­tung eines kurz vor dem Sprung ste­hen­den Tie­res. Javier Men­lo, der in Mee­res­nä­he auf Sta­ten Island lebt, habe ein gutes Dut­zend die­ser Eich­hörn­chen­ge­spens­ter am Strand plat­ziert, wo sie in einer Grup­pe sit­zen und selt­sa­mer Wei­se von Möwen nicht behel­ligt wer­den. Unsicht­ba­re, weil im Erd­reich ver­leg­te Dräh­te ver­sor­gen Javiers Eich­hörn­chen mit dem Strom einer Auto­bat­te­rie. Kein Hin­weis weit und breit, der die Exis­tenz die­ser Eich­hörn­chen­grup­pe erklä­ren wür­de, wes­we­gen sie mög­li­cher­wei­se unheim­lich erschei­nen, bedeu­tungs­voll, wie ein Gebet, eine Anru­fung, eine Dro­hung oder Erin­ne­rung. — stop

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von hölzernen büchern

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echo : 5.08 — Ein Freund, der vie­le Jah­re lang Notiz­zet­tel sam­mel­te, berich­te­te, er wol­le eine Biblio­thek grün­den, in der sich aus­schließ­lich Bücher befin­den wer­den, die nie geschrie­ben oder nie zu Ende geschrie­ben wor­den sind, Bücher, die nur in den Gehir­nen der Schrift­stel­le­rin­nen und Schrift­stel­ler exis­tier­ten, Bücher, die viel­leicht bedeu­ten­de Bücher gewe­sen wären, aber nicht geschrie­ben wur­den, weil ihre Autoren zu früh ver­star­ben, oder weil sie zu arm waren und andau­ernd arbei­ten muss­ten, wes­we­gen ihre Bücher nur aus­ge­dacht wur­den, gewünscht, erhofft. Er habe ein­mal einen Bücher­tisch gese­hen, auf dem wirk­li­che Bücher lagen, in wel­chen man blät­tern konn­te, und in nächs­ter Nähe ruh­ten Buch­kör­per von Holz, das waren jene aus­ge­dach­ten Bücher, wie Platz­hal­ter im Raum, Mah­nung, Erin­ne­rung. Von die­ser Art höl­zer­ner Bücher soll­te sei­ne Biblio­thek gebil­det sein, er habe zahl­rei­che Brie­fe in die­ser Sache ver­schickt, nach Island zum Bei­spiel, nach Öster­reich, nach Nord­ame­ri­ka, Vene­zue­la, Kolum­bi­en, den Sene­gal, Süd­afri­ka, nach Tas­ma­ni­en. — stop

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yolande

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marim­ba : 5.06 — Schwie­rig sei, sag­te Yolan­de, dass sie eine Groß­mutter habe, die in Arme­ni­en gebo­ren wur­de, und einen Groß­va­ter, der in Usbe­ki­stan leb­te, und dass ihre Mut­ter ihre Kind­heit in der Tür­kei ver­brach­te, dass sie ihren Mann in Grie­chen­land ken­nen­lern­te, dass sie zwei Töch­ter gebar in Deutsch­land im Jahr 1995, dass die Spra­che ihrer Mut­ter nicht Deutsch gewe­sen sei, dass sie selbst zunächst aber die deut­sche Spra­che lern­te, dass sie in die­ser Spra­che träu­me, das sage man doch so, und dass sie über einen deut­schen Pass ver­fü­ge, dass sie aber zugleich die­ses dunk­le Haar tra­ge und ihre Augen von der Natur schwarz und man­del­för­mig gestal­tet wor­den sei­en, wes­we­gen sie sich stets anhö­ren müs­se, wie gut sie inte­griert sei in Deutsch­land, und wie gut sie doch die deut­sche Spra­che spre­chen wür­de, so gut, dass man fast mei­nen wür­de, dass sie eine Deut­sche sei, wo das aber doch nicht mög­lich ist, weil sie doch die­se ihre Augen tra­ge, und ihre Haut etwas dunk­ler sei auch im Win­ter, und die­ses Haar, denkt man, sag­te Yolan­de am 16. März des Jah­res 2016 um kurz nach zehn Uhr abends, als sie gera­de eben in einem Zug Platz genom­men hat­te. — stop

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morgenzeitung

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hima­la­ya : 0.36 — Mei­ne Mut­ter über­leg­te vor eini­gen Tagen, ob sie ihre gelieb­te Zei­tung, die sie ein hal­bes Leben lang jeden Mor­gen in aller Frü­he stu­dier­te, nicht viel­leicht abbe­stel­len soll­te, weil sie nicht mehr so schnell lesen wür­de wie frü­her noch, also weni­ger Zei­tung wahr­neh­men kön­ne in der sel­ben Zeit. Sie rief bei der Zei­tung an. Ein jun­ger Mann, der die Gefahr erkann­te, eine treue Lese­rin zu ver­lie­ren, mach­te ihr unver­züg­lich ein groß­zü­gi­ges Ange­bot. Er sag­te, wenn sie die Zei­tung wei­te­re 2 Jah­re abon­nie­ren wür­de, müss­te sie ein hal­bes Jahr lang für ihre Zei­tung nichts bezah­len, wes­we­gen mei­ne Mut­ter sofort von ihrem Wunsch, sich um ihr Lese­ver­gnü­gen zu brin­gen, Abstand nahm. Sie abon­nier­te also die Zei­tung für wei­te­re 2 Jah­re, obwohl sie doch mög­li­cher­wei­se lang­sa­mer und noch lang­sa­mer lesen wird von Zeit zu Zeit, also jener Teil der Zei­tung, der unge­le­sen, grö­ßer wer­den wird. Der jun­ge Mann am Tele­fon hat­te im übri­gen auch für die­ses Pro­blem unge­le­se­ner Zei­tungs­ab­tei­le eine beru­hi­gen­de Mit­tei­lung zu machen. Er sag­te, die Zei­tung wür­de auch dann gedruckt, wenn Mut­ter sie abbe­stel­len wür­de, was ver­mut­lich der Fall ist, ein Argu­ment, das wirk­te. Als ich Mut­ters Geschich­te hör­te, dach­te ich, man müss­te ein­mal elek­tri­sche Papie­re erfin­den, hauch­dün­ne Com­pu­ter­bild­schir­me, die zu einem Gefäß ver­sam­melt sind, das sich anfühlt wie eine Zei­tung. Über Funk wür­den Zei­chen gesen­det wer­den, gera­de so vie­le Zei­chen wie übli­cher­wei­se gele­sen wer­den von dem Besit­zer des Zei­tungs­ge­fäs­ses, Zei­chen über Lite­ra­tur und Loka­les und über die Poli­tik der gro­ßen, wei­ten Welt. Eine Zei­tung mit Augen, eine Zei­tung, die ver­merkt, wie vie­le ihrer Zei­chen prä­zi­se gele­sen wer­den, eine Zei­tung bei­na­he wie ein Com­pu­ter, oder, genau­er gesagt, ein Com­pu­ter, der sich wie eine Zei­tung anfüh­len wür­de, in dem man blät­tern könn­te, ein Com­pu­ter der raschelt, oder eben eine Zei­tung, die man aus­schal­ten kann. — stop

southferry

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pocket george

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tan­go : 2.58 — Geor­ge schrieb vor weni­gen Tagen einen hand­schrift­li­chen Brief. Er wen­de sich mit einer drin­gen­den Bit­te an mich, er benö­ti­ge etwas Geld, weil er im Moment zu wenig davon habe. Sei­ne Tele­fon­rech­nung sei ihm über den Kopf gewach­sen, außer­dem habe er sich bei einem Auf­trag für den Druck eines Buches ver­tippt, er habe anstatt 200 Exem­pla­ren 20000 Exem­pla­re sei­ner Geschich­te vom Wal­fisch­or­ches­ter bestellt. Die­se wun­der­ba­re Auf­la­ge sei prompt und ohne jede Nach­fra­ge gelie­fert wor­den. Wäh­rend er sich noch wun­der­te, wie ein Paket nach dem ande­ren Paket von drei oder vier Män­nern in sei­ne Woh­nung ver­frach­tet wur­de, war bereits ein erheb­li­cher Betrag von sei­nem Kon­to abge­bucht, so dass er jetzt kaum noch die Mög­lich­keit habe, sich Brot, Käse oder Was­ser zu besor­gen, er sei ver­schul­det bis über bei­de Ohren hin­aus bereits seit drei Mona­ten. Natür­lich habe er gehofft, aber sein Hof­fen habe nicht gewirkt, nun sei­en nicht nur er selbst, son­dern auch sei­ne Archi­ve bedroht, die er in digi­ta­ler Sphä­re auf Posi­ti­on POCKET gesam­melt habe. Ihm sei damit gedroht, bei wei­te­rem Zah­lungs­ver­zug, sein pro­fes­sio­nel­les Kon­to unver­züg­lich in ein nicht pro­fes­sio­nel­les Kon­to zu ver­wan­deln, sei­ne Daten wür­den ver­lo­ren gehen, wes­we­gen er nun sehr ver­zwei­felt sei, nicht nur ver­zwei­felt, son­dern müde, er zöge­re, sei­nen Com­pu­ter über­haupt noch mit dem Inter­net zu ver­bin­den, weil das Inter­net dann sei­ne Daten sogleich aus sei­nen Spei­chern zurück­ho­len wür­de, er habe nicht geahnt, dass er ein­mal in eine der­art ver­zwei­fel­te Lage kom­men, dass sich das Inter­net als ein der­art gefrä­ßi­ges Tier dar­stel­len wür­de, wel­ches sei­nen Com­pu­ter, sei­ne Samm­lung aus dem Web ver­schwun­de­ner Sei­ten an sich rei­ßen wür­de, man kann mit die­sen Raub­tie­ren nicht ein­mal tele­fo­nie­ren, schrieb Geor­ge vor weni­gen Tagen.- stop

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von zeitungen

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india : 3.18 — Mor­gens liegt die Tages­zei­tung wie ein Wun­der vor der Tür, an jedem der Tage einer Woche, nur an Sonn­ta­gen nicht. Es exis­tie­ren Win­ter­zei­tun­gen, die von Schnee bedeckt sind, und Som­mer­zei­tun­gen, wel­che küh­ler sind als die Mor­gen­luft, außer­dem Herbst­zei­tun­gen und Früh­lings­zei­tun­gen. Herbst­zei­tun­gen sind von Blät­tern bedeckt, feucht vom Nebel der Mor­gen­stun­den, feucht wie Früh­lings­zei­tun­gen, die nur feucht sind, aber nicht von Blät­tern bedeckt. Alle die­se Zei­tun­gen sind schwe­re Objek­te in den Hän­den einer alten Frau. Es ist immer­zu sehr viel gesche­hen seit der Zei­tung des Tages zuvor, und auch jene frü­he­re Zei­tung war schwer gewe­sen, weil viel gesche­hen war in der Zeit, als die alte Frau im Gar­ten arbei­te­te. Ja, das Gehen fällt nicht mehr so leicht, und auch das Lesen nicht. Es geschieht soviel, sagt die alte Frau, und sie mein­te viel­leicht, dass zuviel geschieht, dass die Zei­tung zu schwer gewor­den ist, für ihre alten Hän­de. Und sie sagt, dass sie nicht alles, was in der Zei­tung geschrie­ben steht, lesen kön­ne, sie sagt das so, als ob sie mein­te, es sei zuviel in der Zei­tung geschrie­ben, das sie nicht lesen wür­de, sie sei der Zei­tung nicht län­ger wür­dig, wes­we­gen wir nun hof­fen und dar­über nach­den­ken, was viel­leicht zu tun ist in die­ser Zeit, das die papie­re­nen Zei­tun­gen zu schwer gewor­den sind. — stop

oqaatsut