Aus der Wörtersammlung: existieren

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ohne radioradar

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nord­pol : 1.55 — Eine stil­le Arbeits­nacht. Auf dem Tisch in der höl­zer­nen Küche unter dem Dach sta­peln sich Ton­spu­len, die ich nach Zeit­punkt der Auf­nah­me oder den Namen der Per­so­nen, die ich befrag­te, sor­tier­te: Katin­ka 1 — 3. Vor weni­gen Minu­ten war ich kurz ein­ge­schla­fen, ohne vom Stuhl zu fal­len. Balan­ce scheint mög­lich zu sein, oder ich habe nicht sehr tief geschla­fen. Als ich erwach­te, saß Esme­ral­da vor mir auf dem Tisch. Sie betrach­te­te mich. Ihre Füh­ler­au­gen beweg­ten sich äußerst lang­sam auf und ab. Dann setz­te sie sich in Bewe­gung, wen­de­te sich einer Bana­ne zu, die auf dem Tel­ler lag, dort schien sie bald ein­ge­schla­fen zu sein. Ich kann sie der­zeit berüh­ren, ihren schim­mern­den Leib, sie flüch­tet nicht, sie ist kühl und sie riecht nach Eisen und Regen und etwas nach Salz. Ges­tern hat­te ich mich wie­der ein­mal gefragt, ob Esme­ral­da viel­leicht in der Lage sei, zu hören. Ich mach­te mich sofort auf den Weg zum Com­pu­ter, um nach­zu­for­schen, ob Schne­cken über ein Gehör ver­fü­gen. Dann klin­gel­te das Tele­fon, eine Stun­de spä­ter erin­ner­te ich mich, dass ich nach den Ohren der Schne­cken fra­gen woll­te. Heu­te aber ist eine sol­che Nacht, da ich nichts wis­sen will, auch nicht ob Esme­ral­da hören kann, wenn ich pfei­fe oder spre­che. In mei­ner Nähe, sie schla­fen ver­mut­lich gera­de, exis­tie­ren Per­so­nen, die nichts ahnen vom Mor­den in der Ukrai­ne, von Viren, die in Afri­ka Men­schen befal­len, von Flücht­lin­gen, die durch das Sing­schar — Gebir­ge irren. Sie lesen kei­ne Zei­tung, sie besit­zen weder Radio noch Fern­seh­ge­rät, aber sie lesen Bücher, die sich immer sehr weit hin­ter der Jetzt­zeit bewe­gen. — stop

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5 uhr 3

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zou­lou : 5.03 — Ich erhof­fe Demons­tra­tio­nen auf euro­päi­schen Stra­ßen für einen fried­li­chen Dia­log zwi­schen den Bür­gern Isra­els und den Bür­gern Paläs­ti­nas. Men­schen ermu­ti­gen, die nicht schie­ßen, die zuhö­ren, die spre­chen wol­len. Sie exis­tie­ren! — stop

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sofia

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del­ta : 5.57 — Im Flug­ha­fen­ter­mi­nal 1 exis­tiert ein Mann, den ich vor sie­ben oder acht Tagen bemerk­te. Ich war an einer Bank vor­über gekom­men, auf wel­cher der Mann schla­fend lager­te. Bevor er ein­ge­schla­fen war, muss er sei­ne Schu­he sorg­sam neben­ein­an­der unter das fest­ge­schraub­te Bett gestellt haben. Sein Kopf ruh­te auf Armen, die in den Ärmeln eines hell­blau­en Hem­des steck­ten. Er trug kei­ne Strümp­fe. Kof­fer waren in sei­ner Nähe nicht zu sehen. An jedem Mor­gen seit­her, sah ich ihn wie­der, immer in der­sel­ben Posi­ti­on auf der­sel­ben Bank lie­gend. Auch sei­ne Schu­he waren immer­zu anwe­send. Ges­tern hat­te ich den Ein­druck, als wür­de der Mann mög­li­cher­wei­se gar nicht exis­tie­ren, son­dern wäre nur eine Idee, ein Bild, aber der Mann atmet, das ist gut zu sehen. Auch scheint er sich zu rasie­ren, wenn ich nicht da bin. Er muss seit sei­ner Ankunft mehr­fach auf­ge­wacht sein, um zu trin­ken oder zu essen oder ein wenig zu spa­zie­ren. Die­ser Mann könn­te der ein­zi­ge Mensch sein, den ich seit lan­ger Zeit ken­ne, ohne sei­ne geöff­ne­ten Augen je gese­hen zu haben. Er kommt viel­leicht aus Buka­rest, oder aus Athen, Bel­grad, Sofia, das ist denk­bar. — stop

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bonsai bryant park

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lima : 3.08 — In New York spa­zie­rend die Ein­sicht, Geheim­diens­te, ihre Men­schen, ihre Appa­ra­tu­ren, sind hier tat­säch­lich sehr geheim. Ich stell­te mir Men­schen vor, die auf Dächern in Was­ser­tür­men leben. Aber die­se Men­schen sind kei­ne Geheim­dienst­men­schen, son­dern Aben­teu­rer oder arme Per­so­nen. In der Sub­way die Durch­sa­ge, Radio­ge­rä­te sei­en für die­sen Tag ver­bo­ten. Ich bin fast allein im Wag­gon. Eine Frau, die mir gegen­über­sitzt, schläft gedul­dig, das heißt, sie däm­mert vor sich hin, schläft nicht wirk­lich, sie scheint sich mit ihrer Lage arran­giert zu haben. Next stop Jamai­ca. Men­schen in der Sub­way sind zunächst ein­mal Men­schen, die Zeit­räu­me pas­sie­ren. Die Erfah­rung der lang­sam dahin­flie­ßen­den Rei­se­zeit hin­ter geschlos­se­nen Augen scheint ange­neh­mer zu sein als die Erfah­rung der Rei­se­zeit mit geöff­ne­ten Augen. Mei­ne Zeit ist eine Rasen­de. Spät­abends eine Roll­trep­pe im Bahn­hof Lex­ing­ton Ave­nue Höhe 86. Stra­ße, die singt. Was­ser tropft. In den Wän­den sehr lang­sam rotie­ren­de Räder, die die Luft bewe­gen. Ein­mal für ein Jahr im Bryant Park als Bon­sai-Mensch in den Bäu­men exis­tie­ren. Was wür­de ich hören, wäre ich ein Hund? — stop
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codegeräusch

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bamako : 2.26 — Bemer­kens­wert viel­leicht die Vor­stel­lung, das Wort h i b i s c i l l i könn­te nach sei­ner Ent­tar­nung genaue die­sel­be Bedeu­tung haben wie die Zei­chen­fol­ge x l / * q k o y. Es exis­tie­ren dem­zu­fol­ge Codes, die wohl­klin­gend sind für mensch­li­che Ohren, wäh­rend ande­re even­tu­ell flei­ßi­gen Rechen­ma­schi­nen gefal­len. — stop

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petuschki

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india : 2.05 — Ich hör­te mich wie­der ein­mal von Bücher­men­schen erzäh­len, von Bücher­men­schen, jawohl. Das sind Per­so­nen, die selbst dann noch lesen, wenn sie spa­zie­ren gehen. Wenn sie ein­mal nicht spa­zie­ren gehen, sit­zen sie stu­die­rend auf Bän­ken in Park­land­schaf­ten her­um, in Cafés oder in einer Unter­grund­bahn. Dort, aus hei­te­rem Him­mel ange­spro­chen, wenn man sich nach ihrem Namen erkun­dig­te, wür­den sie erschre­cken und sie wür­den viel­leicht sagen, ohne den Kopf von der Zei­chen­li­nie zu heben, ich hei­ße Anna oder Vic­tor, obwohl sie doch ganz anders hei­ßen. Wenn man sie frag­te, wo sie sich gera­de befin­den, wür­den sie behaup­ten, in Petusch­ki oder in Brook­lyn oder in Kai­ro oder auf einem Amzo­nas­re­gen­wald­fluss. — Heu­te habe ich mir gedacht, man soll­te für die­se Men­schen eine eige­ne Stadt errich­ten, eine Metro­po­le, die allein für lesend durch das Leben rei­sen­de Men­schen gemacht sein wird. Man könn­te natür­lich sagen, wir bau­en kei­ne neue Stadt, son­dern wir neh­men eine bereits exis­tie­ren­de Stadt, die geeig­net ist, und machen dar­aus eine ganz ande­re Stadt, eine Stadt zunächst nur zur Pro­be. In die­ser Stadt lesen­der Men­schen sind Biblio­the­ken zu fin­den wie Blu­men auf einer Wie­se. Da sind also gro­ße Biblio­the­ken, und etwas klei­ne­re, die haben die Grö­ße eines Kiosks und sind geöff­net bei Tag und bei Nacht. Man könn­te dort sehr kost­ba­re Bücher ent­lei­hen, sagen wir, für eine Stun­de oder zwei. Dann macht man sich auf den Weg durch die Stadt. Wäh­rend man geht, wird gele­sen. Das ist sehr gesund in die­ser Art so in Bewe­gung. Auf alle Stra­ßen, die man pas­sie­ren wird, sind Lini­en auf­ge­tra­gen, Stre­cken, die lesen­de Men­schen durch die Stadt gelei­ten. Da sind also die gel­ben Krei­se der Stunden‑, und da sind die roten Lini­en der Minu­ten­ge­schich­ten. Blau sind die Stre­cken mäch­ti­ger Bücher, die schwer sind von feins­ten Papie­ren. Sie füh­ren weit aufs Land hin­aus bis in die Wäl­der, wo man unge­stört auf sehr beque­men Pini­en­bäu­men sit­zen und schla­fen kann. In die­ser Stadt lesen­der Men­schen haben Auto­mo­bi­le, sobald ein lesen­der Mensch sich nähert, den Vor­tritt zu geben, und alles ist sehr schön zau­ber­haft beleuch­tet von einem Licht, das aus dem Boden kommt. — stop
polaroidtraum

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in rußland

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del­ta : 1.28 — Ich hör­te, in Russ­land sei eine Pflan­ze zur Blü­te gebracht, die vor 35000 Jah­ren aus­ge­stor­ben sei. Ob nun Bie­nen, Flie­gen, Hum­meln, Win­de exis­tie­ren, die noch geeig­net sind, die­se uralte Pflan­ze zu bestäu­ben? — stop

polaroidmonroe4

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emilia nabokov no2

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hima­la­ya : 5.15 — Vor län­ge­rer Zeit hat­te ich von einem Freund erzählt, der den foto­gra­fi­schen Schat­ten einer Künst­le­rin via Inter­net ver­folg­te. Er arbei­tet selbst seit vie­len Jah­ren in digi­ta­len Räu­men, bei­na­he könn­te ich sagen, dass er seit vie­len Jah­ren in digi­ta­len Räu­men zu exis­tie­ren scheint. Zahl­rei­che sei­ner Arbei­ten ver­bin­den sich mit Arbei­ten ande­rer Men­schen, weil man auf ihn ver­weist, weil man auf ihn war­tet, auf Tex­te, auch auf Bil­der, Fil­me, Geräu­sche, die er auf­nimmt, sobald er etwas Inter­es­san­tes zu hören meint. Mit jeder Minu­te der ver­ge­hen­den Zeit wächst sein elek­tri­scher Schat­ten. Er macht das ähn­lich wie eine New Yor­ker Foto­gra­fin, die stun­den­lang durch die Stadt spa­ziert und mit einem iPho­ne all das foto­gra­fiert, was ihr ins Auge fällt. Manch­mal sind es hun­der­te Foto­gra­fien an einem ein­zi­gen Tag, die nur Sekun­den nach Auf­nah­me von ihrem Foto­ap­pa­rat, mit dem sie gleich­wohl tele­fo­nie­ren kann, an das Flickr – Medi­um gesen­det wer­den. Mein Freund erzähl­te, dass er den Ein­druck habe, die jun­ge foto­gra­fie­ren­de Frau in Echt­zeit zu beob­ach­ten, ihr im Grun­de so nah gekom­men zu sein, dass er kurz vor Weih­nach­ten fürch­te­te, etwas Ernst­haf­tes könn­te ihr wider­fah­ren sein, weil drei Tage in Fol­ge kei­ne Foto­gra­fie gesen­det wur­de. Am vier­ten Tag erkun­dig­te er sich mit­tels einer E‑Mail, die er an Flickr sen­de­te, ob es der schweig­sa­men Foto­gra­fin gut gehe, er mache sich Gedan­ken oder Sor­gen. Man muss das wis­sen, mein Freund hat­te der Foto­gra­fin nie zuvor geschrie­ben, kann­te nicht ein­mal ihren wirk­li­chen Namen, son­dern nur ein Pseud­onym: Emi­lia Nabo­kov No2. Eine hal­be Stun­de, nach­dem die E‑Mail gesen­det wor­den war, erschien, als habe ihm die spa­zie­ren­de Künst­le­rin zur Beru­hi­gung geant­wor­tet, eine Foto­gra­fie ohne Titel. Die­se Foto­gra­fie erzähl­te davon, dass sich Emi­lia Nabo­kov No2 ver­mut­lich nicht in New York auf­hielt, son­dern in Montauk, weil auf der Foto­gra­fie ein Leucht­turm auf einem ver­schnei­ten Hügel zu sehen war, der ein­deu­tig zur klei­nen Stadt Montauk an der nord­öst­li­chen Spit­ze Long Islands gehör­te. Im Hin­ter­grund das Meer, und vorn, ob nun mit Absicht oder nicht, ein Fuß in einem Gum­mi­stie­fel von knall­ro­ter Far­be. stop. Es ist jetzt April 2014 gewor­den. Nach Erschei­nen der Foto­gra­fie, die den roten Gum­mi­stie­fel zeigt, wur­den von der Künst­le­rin Emi­lia Nabo­kov No 2 wei­te­re 2756 Foto­gra­fien gesen­det, im Okto­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res dann die letz­te Auf­nah­me, seit­her Stil­le. — stop

polaroidflug

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vom nachthausmuseum

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sier­ra : 20.14 — Mein lie­ber Freund, als ich Dei­nen nächt­li­chen Brief las von den Geräu­schen im Haus, in dem Du wohnst, erin­ner­te ich mich an eine Geschich­te, die ich vor zwei Jah­ren notier­te. Ich stel­le mir vor, die­se Geschich­te könn­te Dich inter­es­sie­ren. Wenn Du Fra­gen haben soll­test, wie man als Nacht­mensch unter Tag­men­schen sinn­voll exis­tie­ren kann, mel­de Dich bit­te unver­züg­lich. Dein Lou­is. ps. > Hier mei­ne Geschich­te: Das Muse­um der Nacht­häu­ser befin­det sich am Shore Bou­le­vard nörd­lich der Hell Gates Bridge, die den Stadt­teil Queens über den East River hin­weg mit Ran­di­lis Island ver­bin­det. Es ist ein recht klei­nes Haus, rote Back­stei­ne, ein Schorn­stein, der an einen Fabrik­schlot erin­nert, ein Gar­ten, in dem ver­wit­ter­te Apfel­bäu­me ste­hen, und der Fluss so nah, dass man ihn rie­chen kann. Wäh­rend eines Spa­zier­gan­ges, zufäl­lig, ent­deck­te ich die­ses Muse­um, von dem ich nie zuvor gehört hat­te. Es war ein spä­ter Nach­mit­tag, ich muss­te etwas war­ten, weil, so war zu lesen, das Muse­um nicht vor Ein­bruch der Däm­me­rung geöff­net wür­de. Es ist eben ein Muse­um für Nacht­men­schen, die in Nacht­häu­sern woh­nen, wel­che erfun­den wor­den waren, um Nacht­men­schen art­ge­rech­tes Woh­nen zu ermög­li­chen. Als das Muse­um öff­ne­te, war ich schon etwas müde gewor­den, und weil ich der ein­zi­ge Besu­cher in die­ser Nacht gewe­sen war, führ­te mich ein jun­ger Mann her­um. Er war sehr gedul­dig, war­te­te, wenn ich wie wild in mein Notiz­buch notier­te, weil er über­aus span­nen­de Geschich­ten erzähl­te von jenen merk­wür­di­gen Gegen­stän­den, die in den Vitri­nen des Muse­ums ver­sam­melt waren. Von einem die­ser Gegen­stän­de will ich kurz erzäh­len, von einem metal­le­nen Wesen, das mich an eine Kreu­zung zwi­schen einem Gecko und einer Spin­ne erin­ner­te. Das Ding war ver­ros­tet. Es hat­te die Grö­ße eines Schuh­kar­tons. An je einer Sei­te des Objekts saßen Bei­ne fest, die über Saug­näp­fe ver­füg­ten, eine Kame­ra thron­te oben­auf wie ein Rei­ter. Der jun­ge Mann erzähl­te, dass es sich bei die­sem Gerät um ein Instru­ment der Ver­tei­di­gung han­de­le, aus einer Zeit, da Nacht­men­schen mit Tag­men­schen noch unter den Dächern ein und der­sel­ben Häu­ser wohn­ten. Das klei­ne Tier saß in der Vitri­ne, als wür­de er sich ducken, als wür­de es jeder­zeit wie­der eine Wand bestei­gen wol­len. Das war näm­lich sei­ne vor­neh­me Auf­ga­be gewe­sen, Zim­mer­wän­de zu bestei­gen in der Nacht, sich an Zim­mer­de­cken zu hef­ten und mit klei­nen oder grö­ße­ren Ham­mer­werk­zeu­gen Klopf,- oder Schlag­ge­räu­sche zu erzeu­gen, um Tag­men­schen aus dem Schlaf zu holen, die ihrer­seits weni­ge Stun­den zuvor noch durch ihre har­ten Schrit­te den Erfin­der der Geck­oma­schi­ne, einen Nacht­ar­bei­ter, aus sei­nen Träu­men geris­sen hat­ten. Ja, zum Teu­fel, schon zum hun­derts­ten Male war das so gesche­hen, obwohl man aller freund­lichst um etwas Ruhe, um etwas Vor­sicht gebe­ten hat­te, nein gefleht, nein geflüs­tert. Es war, sag­te der jun­ge Mann, immer so gewe­sen damals in die­ser schreck­li­chen Zeit, dass sich jene Tag­men­schen, die über geräu­mi­gen Zim­mern wohn­ten, sicher fühl­ten vor jenen Nacht­men­schen, die unter ihnen wohn­ten und mit ihren Schrit­ten die Zim­mer­de­cke nie­mals errei­chen konn­ten. Aus und fini! — stop

polaroidqueens

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von ohren

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nord­pol : 2.08 — Mon­tag. Fried­vol­le Nacht, sofern ich mei­ne Fens­ter schlie­ße, mei­ne Tele­fo­ne, den Fern­seh­ap­pa­rat, das Radio und mei­nen Rou­ter aus­schal­te, und mich mit nichts als mit Buch­sta­ben beschäf­ti­ge. Ich ent­deck­te bei den Gebrü­dern Grimm 320 Wör­ter in der Umge­bung des Wor­tes Ohr. Wür­de ich die­ses Wort und sei­ne zen­tra­le Bedeu­tung nicht ken­nen, wür­de ich ver­mu­ten, dass es sich um ein bedeu­ten­des Wort, eine bedeu­ten­de Eigen­schaft oder einen bedeu­ten­den Gegen­stand han­deln könn­te. Schö­ne Wort­le­be­we­sen dar­un­ter, wel­che tat­säch­lich exis­tie­ren. Eines aber habe ich höchst­per­sön­lich erfun­den. Auch die­ses Wort exis­tiert fort­an als ein Wort unter den Öhren­wör­tern: Ohr­ba­cken Ohr­ber­ge Ohr­bom­mel Ohr­brau­sen Ohr­busch Ohren­af­fe Ohren­blä­ser Ohren­ge­flüs­ter Ohren­gel Ohr­ge­wöl­be Ohren­gift Ohren­läpp­lein Ohren­per­le Ohren­rau­pe Ohren­sucht Ohren­tau­cher Ohren­teu­fel Ohren­zeu­ge Ohren­zir­pe Ohr­fa­san Ohr­fei­ge Ohr­gä­bel­ein Ohr­gang Ohr­ge­dächt­nis Ohr­ge­gend Ohr­krus­pel Ohr­l­il­li­ta­ner Ohr­küs­sen Ohr­lip­pe Ohr­lit­ze Ohren­los Ohr­mu­schel­stein Ohr­pin­sel Ohr­ro­se Ohr­schal­len Ohr­sprit­ze Ohr­stein­chen Ohr­rin­gen Uhr­werk — stop

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