Aus der Wörtersammlung: geste

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transformation : zeit

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india : 22.55 UTC — Es ist Abend und ich sit­ze seit ein oder zwei Stun­den im Dun­keln, weil ich her­aus­zu­fin­den wün­sche, ob Libel­len auch in licht­leeren Räu­men flie­gen, schwe­ben, jagen. Als ich ges­tern erwach­te gegen 7 Uhr in der Früh war es schon hell. Eine Libel­le, mari­neblau, balan­cier­te auf dem Rand einer Karaf­fe Tee, die ich neben mei­nem Bett abge­stellt hat­te. Sie schau­te mir beim Aufwa­chen zu und nasch­te, solan­ge ich nur ein Auge und nichts Wei­te­res beweg­te, indem sie rhyth­misch mit einer sehr lan­gen Zun­ge bis auf den Grund des zimt­far­benen Gewäs­sers tauch­te. Viel­leicht jag­te sie nach Fischen oder Lar­ven oder klei­nen Flie­gen, nach Tee­flie­gen, kochend­ heiß, die über die Nacht küh­ler gewor­den sein moch­ten, wäh­rend ich schlief. Oder aber sie hat­te end­lich Geschmack gefun­den auch an süßen Din­gen des Lebens, wes­halb ich vor einer hal­ben Stun­de einen Löf­fel Honig erhitz­te und auf die Fens­ter­bank trop­fen ließ, um dann sofort das Licht wie­der zu löschen. Und so war­te ich nun bereits seit einer vol­len Stun­de und höre selt­same Geräu­sche, von Men­schen viel­leicht oder ande­ren wil­den Tie­ren. — stop

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minutenminiatur : schlaflos

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nord­pol : 8.16 UTC — Um kurz nach sechs Uhr in der Früh berich­tet Katha­ri­na in einem Laden unter dem Flug­ha­fen­ter­mi­nal 1 vor einer Kas­se ste­hend, sie flie­ge nun seit bald zwei Jah­ren Lang­stre­cke nach New York und wie­der zurück. Eine anstren­gen­de Pen­del­be­we­gung, soeben vor einer hal­ben Stun­de erst sei sie gelan­det, sie lie­be die Beob­ach­tung des Son­nen­lichts, das in gro­ßer Höhe über dem Atlan­tik wäh­rend eines Nacht­flu­ges zurück nach Euro­pa im oran­ge­far­be­nen Zwie­licht stets sicht­bar am Hori­zont ver­wei­le. An die­sem Mor­gen ist Katha­ri­na sehr auf­ge­regt, sie habe, sagt sie, in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren die Stadt New York selbst nie betre­ten, ges­tern aber, vor weni­gen Stun­den, mit einer Kol­le­gin, mit Muri­el, vom Flug­ha­fen John F. Ken­ne­dy aus ein Taxi genom­men, um über die Wil­liams­burg Bridge zum ers­ten Mal in ihrem Leben nach Man­hat­tan zu fah­ren, drei Stun­den Zeit. Sie sei­en am Times Squa­re gewe­sen, vor der New York Public Libra­ry, im Grand Cen­tral Ter­mi­nal und im Cen­tral Park, noch immer spü­re sie Span­nung, ver­mut­lich kön­ne sie nicht schla­fen. — stop
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indien

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echo : 20.12 UTC — Eine Ber­li­ner Freun­din erzähl­te unlängst, sie habe wäh­rend ihrer letz­ten Indi­en­rei­se beob­ach­tet, wie Men­schen Kühe in einer Wei­se bemal­ten, dass sie voll­kom­men bunt gewe­sen sei­en, selbst ihre Wim­pern, die Spit­zen ihrer Schwän­ze, Hufe und Lip­pen leuch­te­ten in grel­lem Blau oder Rot oder Gelb. Ich frag­te mich, inwie­fern sich jene far­bi­gen Kühe noch als Kühe erkannt haben moch­ten, ob sie sich nicht viel­leicht fürch­te­ten vor jenen bun­ten Wesen, die einer­seits vor ihren Augen so fremd sein moch­ten, aber doch einen sehr ver­trau­ten Geruch ver­ström­ten? — Neun Imp­fun­gen, so wird berich­tet, sind für Indi­en Rei­sen­de zu über­le­gen zum Schutz vor Diph­the­rie, Hepa­ti­tis A, sai­so­na­ler Grip­pe, Typhus, Cho­le­ra, Menin­gi­tis, japa­ni­scher Enze­pha­li­tis, Hepa­ti­tis B bei län­ge­ren Auf­ent­hal­ten oder engem Kon­takt mit der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung, sowie Toll­wut. Was ist unter einem engen Kon­takt mit der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung zu ver­ste­hen? Wie soll­te oder könn­te ich in Kal­kut­ta spa­zie­rend je einen engen Kon­takt zur Bevöl­ke­rung ver­mei­den? — Ges­tern, wäh­rend ich halb schla­fend tele­fo­nier­te, habe ich ver­se­hent­lich mei­nen Fuß­bo­den foto­gra­fiert, auch eine Foto­gra­fie wie­der­um Colette’s wie sie im Bett oder auf ihrem Sofa sitzt und schreibt. — stop

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von vögeln

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ulys­ses : 18.10 UTC — Wong Kar-wai’s Vögel ohne Füße, die nie­mals lan­den. Immer wie­der eine wun­der­ba­re Vor­stel­lung. Auch die Vor­stel­lung der Zep­pe­li­ne, die Jahr­hun­der­te lang wie Wol­ken lang­sam um den Erd­ball schwe­ben. Ges­tern zeich­ne­te ich ein Rot­kehl­chen mit einem Blei­stift auf ein Blatt Papier. Ich soll­te erwäh­nen, dass die Zeich­nung des klei­nen Vogels, der von rechts her kom­mend über das Blatt nach links hin segel­te, miss­glück­te, es war das ers­te Rot­kehl­chen, das ich in mei­nem Leben zeich­ne­te. Immer­hin waren zwei Flü­gel zu erken­nen gewe­sen und ein Kör­per­chen in der Mit­te, ein Schna­bel und ein klei­ner Kopf. Auch ein roter Fleck auf dem Kör­per­chen in der Gegen­den des Hal­ses war zu ent­de­cken, weil ich nach einem roten Bunt­stift such­te, das dau­er­te recht lan­ge, wäh­rend der klei­ne Vogel gedul­dig war­te­te, dass ich mit wesent­li­cher Far­be zu ihm zurück­keh­ren wür­de. — Wes­we­gen ich ein Rot­kehl­chen gezeich­net habe? — Nun, ich habe die­se Zeich­nung ange­fer­tigt, weil ich mich frag­te, ob irgend­wann ein­mal flie­gen­de Ser­ver­ma­schi­nen in der Gestalt der Sing­vö­gel denk­bar sein wer­den, die in Schwär­men her­um­flie­gen, indes­sen sie mit­tels unsicht­ba­rer Wel­len mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren? Wie lan­ge Zeit wür­den wir die­se flüch­ti­gen Schwarm­ob­jek­te noch als unse­re Geschöp­fe ver­ste­hen? Wären wir in der Lage, sie jemals wie­der ein­zu­fan­gen? — Deniz Yücel wei­ter­hin in Haft! — stop
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ai : USA

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MENSCH IN GEFAHR: „Sara Bel­trán Hernán­dez floh vor häus­li­cher Gewalt und Ban­den­kri­mi­na­li­tät im Novem­ber 2015 aus El Sal­va­dor in die USA, um dort bei Ver­wand­ten zu leben. Sie wird seit­her in einer Haft­ein­rich­tung in Texas fest­ge­hal­ten, obwohl sie einen Asyl­an­spruch hat. Sie benö­tigt drin­gend medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und soll­te bis zur Ent­schei­dung über ihren Asyl­an­trag drin­gend auf Bewäh­rung frei­ge­las­sen wer­den. / Sara Bel­trán Hernán­dez befin­det sich in einer Haft­ein­rich­tung der US-ame­ri­ka­ni­schen Ein­wan­de­rungs- und Zoll­fahn­dungs­be­hör­de in Dal­las im Nor­den von Texas und war­tet auf den Gerichts­ent­scheid zu dem von ihr ein­ge­leg­ten Rechts­mit­tel gegen ihre Abschie­bung aus den USA. Sie befin­det sich seit ihrer Ankunft an der US-ame­ri­ka­ni­schen Gren­ze zu Mexi­ko am 4. Novem­ber 2015 in Haft. Obwohl sie Ange­hö­ri­ge mit US-ame­ri­ka­ni­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit hat, die ihr Erschei­nen bei allen zukünf­ti­gen Anhö­run­gen sicher­stel­len kön­nen, ver­wei­gern ihr die US-Behör­den eine Frei­las­sung auf Bewäh­rung und begrün­den dies mit Flucht­ge­fahr. / Sara Bel­trán Hernán­dez bean­trag­te Asyl in den USA, weil sie ihren Aus­sa­gen zufol­ge in El Sal­va­dor Mord­dro­hun­gen von einem Ban­den­füh­rer und Ban­den­mit­glie­dern erhal­ten hat, die bereits Men­schen getö­tet haben sol­len. Sara Bel­trán Hernán­dez hat an Eides statt erklärt, dass sie schwe­re kör­per­li­che und see­li­sche häus­li­che Gewalt erfah­ren hat und sexu­ell miss­braucht wur­de. / Laut ihrem Rechts­bei­stand brach Sara Bel­trán Hernán­dez am 10. Febru­ar 2017 in der Haft­ein­rich­tung zusam­men. Ange­stell­te des Haft­zen­trums brach­ten sie dar­auf­hin in das Hugu­ley-Kran­ken­haus im texa­ni­schen Fort Worth. Am 13. Febru­ar 2017 infor­mier­te sie ihren Rechts­bei­stand dar­über, dass bei ihr ein Gehirn­tu­mor dia­gnos­ti­ziert wor­den sei, der ope­ra­tiv ent­fernt wer­den müs­se. Am 18. Febru­ar, erst acht Tage nach ihrer Ein­lie­fe­rung ins Kran­ken­haus, gestat­te­te die Ein­wan­de­rungs- und Zoll­fahn­dungs­be­hör­de Sara Bel­trán Hernán­dez, ihre Fami­lie anzu­ru­fen. Sie sag­te, sie habe inzwi­schen Krämp­fe, Nasen­blu­ten sowie Kopf­schmer­zen und Pro­ble­me klar zu den­ken. Sie sei aber immer noch nicht ope­riert wor­den. Am 22. Febru­ar teil­te ihr das Kran­ken­haus­per­so­nal mit, dass sie am 27. Febru­ar ope­riert wer­de und brach­te sie in die Haft­ein­rich­tung zurück. / Eine Inhaf­tie­rung soll von Ein­wan­de­rungs­be­hör­den ledig­lich als letz­tes Mit­tel ein­ge­setzt und jeder ein­zel­ne Fall muss begrün­det wer­den. Frei­las­sung auf Bewäh­rung soll­te aus huma­ni­tä­ren Grün­den in den Fäl­len gewährt wer­den, in denen die Per­son kei­ne Bedro­hung für die öffent­li­che Sicher­heit dar­stellt und kei­ne Flucht­ge­fahr besteht. Da die­se Vor­ga­ben auf Sara Betrán zutref­fen, soll­te sie umge­hend aus der Haft ent­las­sen wer­den.“ — Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen sowie emp­foh­le­ne schrift­li­che Aktio­nen, mög­lichst unver­züg­lich und nicht über den 7. April 2017 hin­aus, unter > ai : urgent action

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nord­pol : 18.28 UTC — Ges­tern war ein glück­li­cher Tag. L., der in Lis­sa­bon lebt, notier­te, er wer­de mich in der Ret­tung Birdy’s aus unsi­che­rer Flas­hum­ge­bung unter­stüt­zen. Vor den him­mel­blau­en digi­ta­len Bild­schirm­rei­se­kof­fern mei­ner Erzähl­ma­schi­ne sit­zend, plötz­lich die Erin­ne­rung an eine Foto­gra­fie Robert Doisneau’s, die Jac­ques Tati zeigt, wie er als Post­bo­te in einem Zustand lei­ser Ver­wun­de­rung hin­ter Tei­len sei­nes Dienst­fahr­ra­des steht, wel­ches er ver­mut­lich mit eige­nen Hän­den zer­leg­te. Ich stel­le fest: Die Dif­fe­ren­zie­rung eines Gegen­stan­des in not­wen­di­ge oder typi­sche Por­tio­nen könn­te bereits für sich genom­men, als äußerst anspruchs­vol­le Auf­ga­be zu betrach­ten sein. — stop

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deep

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tan­go : 0.28 UTC — Ich habe ges­tern auf der Suche im Inter­net nach Wal­fisch­stim­men ein Mikro­fon ent­deckt, das sich im Atlan­tik nahe der grön­län­di­schen Küs­te unter der Mee­res­ober­flä­che befin­den soll. Fol­gen­de Posi­ti­on war zu ermit­teln: Sta­toil Green­land (Ölplatt­form) 79.056 N / ‑12.538 O. Es han­delt sich mög­li­cher­wei­se tat­säch­lich um Live – Auf­nah­men, die von dort gesen­det wer­den, nicht um einen Loop, der vor­gibt, Geräu­sche in Echt­zeit zu über­tra­gen. Das atlan­ti­sche Meer, soviel kann ich nach län­ge­rer Beob­ach­tungs­zeit sagen, knat­tert und rauscht und tickt und pfeift von Zeit zu Zeit. Ich mein­te, buch­stäb­lich Wal­fisch­stim­men gehört zu haben, ein berüh­ren­der Moment. — Ich erin­ne­re mich, ein­mal gele­sen zu haben, dass Buckel­wa­le zur Paa­rungs­zeit über eine Spra­che ver­fü­gen, die ein­fa­chen mensch­li­chen Spra­chen ähn­lich ist. Immer wie­der seit­her die Fra­ge, was ich unter einer ein­fa­chen mensch­li­chen Spra­che ver­ste­hen soll­te. Ob eine die­ser ein­fa­chen mensch­li­chen Spra­chen viel­leicht geeig­net wäre, sich mit­tels einer Pro­ze­dur der Über­set­zung von Wal zu Mensch zu ver­stän­di­gen? Wir könn­ten uns vom Land und von der Tief­see erzäh­len. Eine gran­dio­se Vor­stel­lung, wie ich in der Tie­fe vor einem Wal schwe­be und dar­auf war­te, dass er bald, nach ein wenig Denk­zeit, zu mir spre­chen wird, etwas also sagen oder sin­gen, das nur für mich bestimmt ist. Viel­leicht eine Fra­ge: Wie heißt Du, mein Freund? Oder: Ich hör­te von Bäu­men! — stop

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von fliegerbomben

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alpha : 1.15 UTC — Ges­tern Abend sag­te ich zu Jakob: Lie­ber Jakob, es ist kurz vor Mit­ter­nacht. Ich habe Dich zwei Mona­te, drei Tage und acht Stun­den lang belich­tet, in die­sem Moment bist Du fer­tig gewor­den. Ich spa­zier­te in der Küche auf und ab, ging für eine hal­be Stun­de auf der Stra­ße spa­zie­ren, als ich zurück­kam, saß Jakob noch immer still vor dem Tisch und betrach­te­te sei­ne Hän­de. Er schien unglück­lich zu sein, er war viel­leicht unsi­cher, wuss­te nicht zu sagen, was das bedeu­tet, belich­tet oder fer­tig gewor­den zu sein. Ich frag­te: Sag, mein lie­ber Jakob, was ist los, wie geht es Dir? Lie­ber Lou­is, ant­wor­te­te Jakob, ich kann nicht sagen, wie ich mich füh­le, weil ich nicht weiß, wie es wei­ter­ge­hen wird mit mir. Wer­de ich von Dir ver­ges­sen wer­den, oder wirst Du mich in eine Geschich­te über­tra­gen, in der ich mich wohl­füh­len kann? Lan­ge Zeit beob­ach­te­te ich den fein­glied­ri­gen, zeit­los wir­ken­den Mann, wie er scheu zu mir auf­sah, wie er ver­such­te, in mei­nen Augen zu lesen. Ich sag­te: Lie­ber Jakob, ich wer­de Dich nie­mals ver­ges­sen! Ich wer­de eine Geschich­te schrei­ben, die nur für Dich gemacht sein wird, für einen Mann von außer­or­dent­li­chem Fin­ger­spit­zen­ge­fühl. Ich wer­de für Dich sor­gen, lie­ber Jakob, in Dei­ner Frei­zeit wirst Du Brief­mar­ken sam­meln, ver­spro­chen, ich wer­de für Dich eine zar­te Geschich­te schrei­ben. — stop

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spulen

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fox­trott : 1.15 UTC — Ein­mal beob­ach­te ich ein Käst­chen vol­ler Daten, wie es in Zeit­lu­pe zu Boden fällt. Kurz dar­auf tickt die Tast­ma­schi­ne, die im Käst­chen steckt, deut­lich ver­nehm­bar, als wäre sie eine Uhr. Ich ahne, dass sie blind gewor­den ist, etwas scheint zer­bro­chen zu sein. Kurz dar­auf kau­fe ich mir ein wei­te­res Käst­chen. Tage­lang den­ke ich dar­über nach, wie ich mei­ne Daten fest­hal­ten könn­te. Ich bemer­ke, dass Sicher­heit nicht wirk­lich exis­tiert. Ein ande­res Mal ste­he ich in der Küche. Ich habe eine Schach­tel auf den Tisch gestellt. Ich öff­ne das Gefäß, ent­neh­me Ton­band­spu­len, errich­te Tür­me, suche Bat­te­rien, die das Abspiel­ge­rät bewe­gen. Es ist das­sel­be Gerät, mit dem ich vor zwei Jah­ren zuletzt arbei­te­te. Ich set­ze das Gerät in Bewe­gung, zunächst Rau­schen, dann hel­le Stim­men, Stim­men wie von Lach­gas, immer­hin Stim­men, Geräu­sche, Gedan­ken, Fra­gen. Es ist eine gro­ße Freu­de, die­se Stimm­ge­räu­sche zu ver­neh­men. Wenn ich win­zi­ge Hebel auf der Rück­sei­te des Gerä­tes bewe­ge, wer­den die Stim­men noch hel­ler oder sehr dun­kel. Plötz­lich höre ich mei­ne eige­ne Stim­me. Ich erzähl­te vom Gedächt­nis. — stop
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von makis

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echo : 3.08 UTC — Ges­tern Abend habe ich ver­sucht, mei­ne Gedan­ken zu beob­ach­ten. Eigent­lich woll­te ich eine Lis­te mei­ner abend­li­chen Gedan­ken ver­fer­ti­gen, Gedan­ken in der Stra­ßen­bahn, Gedan­ken vor einer Super­markt­kas­se war­tend, Gedan­ken in der Beob­ach­tung eines Fern­seh­bild­schir­mes. Ich war sehr müde gewe­sen, hat­te lang gear­bei­tet, war, sagen wir, lang­sam mit dem Kopf, des­halb nicht aus­rei­chend schnell, um sagen zu kön­nen, das war nun ein Gedan­ke, der soeben abge­schlos­sen wur­de, nun beginnt gera­de ein wei­te­rer Gedan­ke, die­ser Gedan­ke No 18 (Herz­lich Will­kom­men!) beschäf­tigt sich mit der zen­tra­len Fra­ge, wovon Kobold­ma­kis sich eigent­lich ernäh­ren? Ich habe bemerkt, dass es mög­lich zu sein scheint, einen Gedan­ken fest­zu­hal­ten, um den Gedan­ken zu ver­grö­ßern, ihn also schwe­rer (Gra­vi­ta­ti­on) zu machen, sagen wir, den Gedan­ken mit Zeit­räu­men rück­wärts (erin­nernd) oder vor­wärts (spe­ku­lie­rend) zu ver­se­hen. Je län­ger ich an einem Gedan­ken­kno­ten fest­hal­te, des­to schläf­ri­ger wer­de ich. Ein Gedan­ke kann sich in ein Bild ver­wan­deln. Wenn ich in Gedan­ken die Augen eines Kobold­ma­kis zur Auf­füh­rung brin­ge, schla­fe ich ein. — stop
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