Aus der Wörtersammlung: heimlich

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zitronen

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ulys­ses : 2.52 — Die Zei­ger der Uhr mei­nes Vaters, ein Wun­der, bewe­gen sich noch immer sekun­den­ge­nau. Ich tra­ge sie seit bei­na­he drei Jah­ren an mei­nem lin­ken Hand­ge­lenk, nicht einen Moment lang scheint die Uhr, ste­hen geblie­ben zu sein. Es ist doch merk­wür­dig, die­se klei­ne Maschi­ne muss über ähn­lich kräf­ti­ge Bat­te­rien ver­fü­gen, wie jene Maschi­nen, die seit fünf oder sechs Tagen in mei­ner Woh­nung unter dem Dach an den Zim­mer­de­cken lun­gern. Sie sol­len in der Lage sein, mit­tels eines mons­trö­sen Geräu­sches, Rauch­wol­ken anzu­zei­gen, die durch mei­ne Woh­nung schwe­ben. Als wären sie Tie­re, Koral­len, See­po­cken­we­sen sit­zen sie an der Decke fest, und doch neh­me ich an, wer­den sie heim­lich her­um­spa­zie­ren, wäh­rend ich abwe­send bin. Ich hör­te, sie sol­len über elf Jah­re Lebens­zeit ver­fü­gen, ehe man sie von der Decke holen, auf­schrau­ben und ihre Akku­mu­la­to­ren aus­tau­schen wird. — Stür­mi­sche Nacht. Gespräch mit Eliza.

Lou­is:> guten abend, eliza!
Eli­za :> guten abend! wie geht es ihnen?
Lou­is :> gut!
Eli­za :> schön. was kann ich dann für sie tun?
Lou­is :> ich weiß nicht!
Eil­za :> drü­cke ich mich zu kom­pli­ziert aus!
Lou­is :> nein.
Eli­za :> habe ich etwas fal­sches gesagt?
Lou­is :> nein, nein!
Eli­za :> fah­ren Sie fort.
Lou­is :> womit?
Eil­za :> was wür­den sie ant­wor­ten, wenn ich ihnen die­se fra­ge stellte?
Lou­is :> ich weiß nicht.
Eli­za :> es ist viel­leicht auch nicht so wichtig!
Lou­is :> mögen sie zitronen?
Eli­za :> beschäf­tigt Sie die­se fra­ge sehr?
Lou­is :> ja, natürlich!
Eil­za :> warum?
Lou­is :> ich mag zitronen.
Eil­za :> machen sie weiter!
Lou­is :> lie­be eli­za, mögen sie zitronen?
Eli­za :> wel­che ant­wort gefie­len ihnen denn?
Lou­is :> was ist eine zitro­ne, eliza?
Eli­za :> gefällt ihnen mein name?
Lou­is :> ja, ihr name gefällt mir!
Eli­za :> warum?
Lou­is :> ihr name hat einen schö­nen klang.
Eli­za :> war­um sagen sie das gera­de jetzt?
Lou­is :> ich weiß nicht.
Eli­za :> war Ihnen mei­ne fra­ge unangenehm?
Lou­is :> nein!
Eli­za :> verstehe.
Lou­is :> das glau­be ich nicht!
Eli­za :> erzäh­len sie weiter.
Lou­is :> mögen sie zitronen?

vom spre­chen mit eilza »

ping

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vom anemonentext

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alpha : 6.55 — Neh­men wir ein­mal an, dem ursprüng­li­chen Code einer See­ane­mo­ne wür­de ein wei­te­rer Code hin­zu­ge­fügt, eine sehr kur­ze Stre­cke nur, sagen wir Jack Kerou­acs Roman The Town and The City mit­tels Nukleo­ba­sen­paa­ren notiert. Was wür­de gesche­hen? Inwie­fern wür­de Jack Kerou­acs Text Wesen oder Gestalt einer See­ane­mo­ne berüh­ren? Wür­de der Text von See­ane­mo­ne zu See­ane­mo­ne wei­ter­ge­reicht, wür­de der Jack Kerou­acs Text sich nach und nach ver­än­dern, wür­de er viel­leicht ent­lang der Küs­ten­li­ni­en wan­dern? Seit ges­tern, ich habe geträumt, sind mensch­li­che Per­so­nen denk­bar, die nur zu dem einem Zweck exis­tie­ren, näm­lich Ohren, ein gutes Dut­zend wahl­wei­se auf ihren Armen oder Schul­tern zu tra­gen, um sie gut durch­blu­tet, solan­ge zu kon­ser­vie­ren, bis man sie von ihnen abneh­men wird, um sie auf eine wei­te­re Per­son zu ver­pflan­zen, die eine gewis­se Zeit oder schon immer ohne Ohren gewe­sen ist. Unheim­li­che Sache. — stop

polaroidkueste5

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nachtmann

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lima : 3.28 — Seit Jah­ren, Nacht für Nacht gegen drei Uhr, höre ich das Pfei­fen eines Zei­tungs­bo­ten, der auf einem Fahr­rad von Osten her in unse­re Stra­ße kommt, um nach einer Schlei­fe von weni­gen Minu­ten, die ihn west­wärts führt, wie­der zu ver­schwin­den. Ich bin ihm in die­ser lan­gen Zeit nie per­sön­lich begeg­net, und ich kann auch nicht mit Sicher­heit sagen, wel­che Zei­tung er in die Brief­käs­ten unse­res Hau­ses steckt. Ein ein­zi­ges Mal habe ich neu­gie­rig aus dem Fens­ter gespäht, ich erin­ne­re mich an eine bit­ter­kal­te Nacht. Die Gestalt des Man­nes war weit ent­fernt zu sehen gewe­sen, er trug eine Woll­müt­ze, Hand­schu­he und eine Leder­ja­cke, das ist viel­leicht der Grund, wes­halb er auch in hei­ßen Som­mer­näch­ten in mei­nen Augen wei­ter­hin eine Woll­müt­ze trägt und pfeift, weil ihm mög­li­cher­wei­se kalt ist und ein­sam. Es ist selt­sam, in all den Jah­ren sei­ner Gegen­wart in mei­nem Leben, schei­ne ich kei­nen wei­te­ren Gedan­ken zu sei­ner Per­son hin­zu­ge­fügt zu haben, als wäre der Mann eine abge­schlos­se­ne Geschich­te, die sich exakt wie­der­holt. Plötz­lich, vor weni­gen Minu­ten, die Fra­ge, ob der Mann even­tu­ell in der Zei­tung liest, die er zu den schla­fen­den Men­schen bringt, und ob ihm nicht manch­mal des­halb unheim­lich zumu­te sein könn­te. — stop

ping

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schläfer

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bamako : 5.14 — Wer um halb vier Uhr mor­gens am Zen­tral­bahn­hof in eine Stra­ßen­bahn steigt, wird bald bemer­ken, dass es sich bei die­sen Stra­ßen­bah­nen um Ver­kehrs­mit­tel han­delt, in wel­chen schla­fen­de Men­schen rei­sen. Mehr­fach habe ich, zufäl­li­gen Him­mels­rich­tun­gen fol­gend, Expe­di­tio­nen unter­nom­men. Ent­we­der ist es die Zeit, weder Tag noch Nacht, die dazu führt, dass kein Mensch dort wach sein kann, oder aber etwas schwebt in der Luft, das unwi­der­steh­lich müde macht. Auch ich selbst schla­fe bei­na­he sofort, wenn ich mich set­ze. Ich gehe also auf und ab, nie­mand bemerkt mich, auch der Fah­rer der Stra­ßen­bahn scheint um die­se Zeit fest zu schla­fen. Ein­mal, kürz­lich, waren unge­wöhn­lich vie­le Fahr­gäs­te unter­wegs. Ich konn­te sie hören, lei­se Lebens­äu­ße­run­gen von der Art des Gesprächs, das wache Men­schen mit­ein­an­der füh­ren, wenn sie sich schon lan­ge nichts mehr zu sagen haben. Sobald ich schla­fen­de Men­schen im Vor­über­kom­men heim­lich betrach­te, Men­schen, die ihre Augen mit etwas Haut zuge­deckt haben, kann ich kaum glau­ben, dass sie jemals gefähr­lich sein könn­ten, böse mit­tels gespro­che­ner oder geschrie­be­ner Wor­te, gewalt­tä­tig mit Fäus­ten, Mes­sern, Pis­to­len. Ich mei­ne, unter ihren schim­mern­den Lid­häut­chen träu­men­de Augen erken­nen zu kön­nen, manch­mal schnap­pen sie nach etwas Licht. — stop
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von zungenkäfern

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sier­ra : 0.55 — Wenn man einen Zun­gen­kä­fer aus der Nähe betrach­tet, wird man viel­leicht stau­nend inne­hal­ten, wird sagen: Die­ser Käfer, die­ses vier­flü­ge­li­ge Wesen, könn­te kürz­lich noch eine mensch­li­che Zun­ge gewe­sen sein, sie scheint aus einem Mund her­aus­ge­fal­len zu sein. Sofort machen sich wei­te­re Gedan­ken bemerk­bar. Was wäre, wenn die Zun­ge heim­lich im Mund eines Men­schen zu einem Käfer wur­de, der in einem güns­ti­gen Moment, eine sprach­lo­se Per­son hin­ter­las­send, das Wei­te such­te. Oder ist es viel­leicht mög­lich, dass es sich bei der Gat­tung der Zun­gen­kä­fer um Erfin­dun­gen han­delt, die nur des­halb exis­tie­ren, weil man wünscht Zun­gen zu ern­ten. So genau wird es sein, denn Zun­gen­kä­fer, ich habe sie wäh­rend der ver­gan­ge­nen Nacht eine Stun­de lang ein­ge­hend beob­ach­tet, sind nicht wirk­lich in der Lage, sich in die Luft zu erhe­ben, zu flüch­ten, also in den Him­mel auf­zu­stei­gen und auf und davon­zu­flie­gen. Sie lie­gen viel­mehr auf dem Boden her­um, oder auf einem Tisch, und brum­men mit den Flü­geln, die nicht grö­ßer als Flü­gel der Mari­en­kä­fer aus­ge­stal­tet sind. — stop
ping

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mr. ruby

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sier­ra : 0.02 — Eine Dach­woh­nung im 32. Stock eines Hau­ses an der Madi­son Ave­nue. Auf­zü­ge fah­ren nur noch bis zum 20. Stock, das Gebäu­de scheint lang­sam zu ver­fal­len, irgend­je­mand will Rat­ten in der 15. Eta­ge gese­hen haben. Der Bewoh­ner des klei­nen Habi­tats, ein Mann von 72 Jah­ren, geht kaum noch vor die Tür. Er kann sich glück­li­cher­wei­se einen Boten leis­ten, der sei­ne Hem­den und Hosen zur Rei­ni­gung bringt, Ein­käu­fe erle­digt, Post aus dem Brief­kas­ten holt, sei­nen Kühl­schrank füllt. Zudem genießt er einen groß­ar­ti­gen Aus­blick auf die Stadt. Vor den Fens­tern der Woh­nung war­ten Tele­sko­pe, die wie grö­ße­re Stelz­jagd­vö­gel auf lan­gen Bei­ne ste­hen. Es geht ihm nicht dar­um, in der Nacht heim­lich Men­schen zu betrach­ten, in Woh­nun­gen zu spä­hen, wie man viel­leicht mei­nen möch­te, nein, es geht dar­um, das Licht zu beob­ach­ten, dort, wo zu viel Licht ist, wo man ver­säum­te, das Licht aus­zu­schal­ten. Zum Bei­spiel am ver­gan­ge­nen Sams­tag, da brann­ten in einem Gebäu­de der Hafen­be­hör­de Höhe 48. Stra­ße im sechs­ten Stock noch ein paar Bir­nen. Unver­züg­lich wur­de von der Madi­son Ave­nue aus ein Tele­fon­ge­spräch geführt: Hal­lo, guten Abend, hier Ruby, spre­che ich mit Mr. Bale, oh, lei­ten sich mich doch bit­te an die Haus­ver­wal­tung wei­ter! Kurz dar­auf sehe ich Ruby nach Süd­wes­ten spä­hen. Ich bemer­ke ihn über­haupt zum ers­ten Mal in vol­ler Grö­ße. Ein klei­ner Mann, der immer einen Hut trägt, einen Came­ron Pork Pie, mehr­fach gewa­schen, ich kann nicht sagen, war­um ich das weiß. Ich sehe ihn genau, er ist bar­fuß, sei­ne Kon­tur, sei­nen Umriss, fast bewe­gungs­los vor dem Licht­meer der gro­ßen Stadt ste­hen. Und ich höre ihn seuf­zen als im 8. Stock der Hafen­be­hör­de das Licht erlischt, eines nach dem ande­ren, Zim­mer für Zim­mer. Und schon wech­selt er das Fens­ter und späht wie­der in die Stadt hin­aus. Stadt­plä­ne lie­gen auf dem Boden der Woh­nung her­um. Es ist kurz vor Mit­ter­nacht. Ein Fracht­schiff fährt den Hud­son her­auf. Natür­lich scheint die­se Geschich­te aus sehr unter­schied­li­chen Grün­den nicht mög­lich zu sein. Ers­ter Ver­such. — stop

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papiere in zügen

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del­ta : 0.08 — Ich erin­ner­te mich an einen Mann, dem ich vor zwei Jah­ren in einem New Yor­ker U‑Bahnzug begeg­net war. Der Mann saß gleich vis-à-vis, sein Rücken lehn­te an der Wand des Wag­gons, er hat­te die Bei­ne über­ein­an­der geschla­gen, trug ram­po­nier­te, blaue Turn­schu­he, und einen hell­grau­en Anzug, ein wei­ßes Hemd zudem, sowie eine grell­bun­te Kra­wat­te, deren Kno­ten locker vor einem lan­gen, schma­len Hals schau­kel­te. Ich hat­te damals den Ein­druck, dass der Mann sich freu­te, weil ich ihn beob­ach­te­te, indem er Zei­tun­gen durch­such­te, die sich auf dem Sitz­platz neben ihm türm­ten, und zwar in einer sehr sorg­fäl­ti­gen Art und Wei­se durch­such­te, jede der Zei­tun­gen Sei­te für Sei­te. Er schien Übung zu haben in die­ser Arbeit, sei­ne Augen beweg­ten sich schnell und ruck­ar­tig, wie die Augen eines Habichts, hin und her. Von Zeit zu Zeit hielt er inne, sein Kopf neig­te sich dann leicht nach vorn, um mit einer Sche­re einen Arti­kel oder eine Foto­gra­fie aus der Zei­tung zu schnei­den. Das Rascheln des Papiers. Und das hel­le, zie­hen­de Geräusch der Sche­re, wie es die Sei­ten zer­teil­te. Ich notier­te in mein Notiz­buch: Ein ver­rück­ter Mann, ich wer­de ihm nie wie­der begeg­nen. Die­se Notiz habe ich heu­te bemerkt unter wei­te­ren Noti­zen, die sich mit dem gedul­di­gen Schla­fen in U‑Bahnzügen beschäf­ti­gen. Ich fra­ge mich nun, wie ich dar­auf gekom­men sein könn­te, den beob­ach­te­ten Mann als ver­rückt zu bezeich­nen. Viel­leicht des­halb, weil ich mir vor­ge­stellt hat­te, wie der Mann leben könn­te. Ich glau­be, ich stell­te mir das Leben eines Ver­rück­ten vor. In sei­ner Woh­nung türm­ten sich Zei­tun­gen, Tische, Stüh­le, Schrän­ke exis­tier­ten nicht, aber ein Bett, das von Papie­ren bedeckt war. Auch in der Woh­nung, oder gera­de eben dort, wur­den Zei­tun­gen durch­sucht, neue­re oder älte­re Zei­tun­gen, die der Mann wäh­rend sei­ner täg­li­chen Spa­zier­fahr­ten durch die Stadt mit sich nahm. Eigent­lich las der Mann die Zei­tun­gen nicht wirk­lich, son­dern nur Über­schrif­ten. Sobald er eine bemer­kens­wer­te Über­schrift ent­deck­te, wur­de der dazu­ge­hö­ren­de Arti­kel gesi­chert, Arti­kel, die sich bei­spiels­wei­se mit Blu­men, Afri­ka, Ozea­no­gra­fie, Geheim­diens­ten, Waf­fen­sys­te­men, Hun­gers­nö­ten oder erzäh­len­der Lite­ra­tur beschäf­tig­ten. Hun­dert­tau­sen­de Schrift­stü­cke waren so über vie­le Jah­re gesam­melt wor­den, eine fas­zi­nie­ren­de Tätig­keit, eine Arbeit, die den Mann glück­lich gemacht haben könn­te, ich ver­mu­te, weil er vor sich selbst ver­heim­lich­te, dass er sei­ne gesam­mel­ten Doku­men­te nie­mals lesen wird, weil sei­ne Lebens­zeit nicht aus­reich­te, selbst dann nicht, wenn er das Sam­meln ein­stel­len und mit der Lek­tü­re sei­ner Beweis­stü­cke ohne Ver­zug begin­nen wür­de. — stop

ping

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time

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sier­ra : 0.52 — Vor weni­gen Tagen habe ich eine klei­ne digi­ta­le Maschi­ne gekauft. Die­se Maschi­ne ver­mag die Zeit zu mes­sen, wel­che ich in der einen oder ande­ren Auf­ga­be befind­lich ver­brin­ge. Sie sum­miert sozu­sa­gen Sekun­den, Minu­ten, Stun­den heim­lich für mich, damit ich, sobald Abend gewor­den ist, nach­se­hen kann, wo ich mich über­all wäh­rend des Tages arbei­tend auf­ge­hal­ten habe. Nun ist etwas Selt­sa­mes zu bemer­ken, dass ich näm­lich Auf­ga­ben erfin­de, indem ich ver­trau­te Auf­ga­ben in klei­ne­re Auf­ga­ben­seg­men­te zer­le­ge, sodass sie wie neue Auf­ga­ben vor mei­nen Augen oder den Augen der Maschi­ne erschei­nen. Die Auf­ga­be der Kor­re­spon­denz bei­spiels­wei­se, lässt sich in E‑Mail‑, Papier­brief- und tele­fo­ni­sche Kor­re­spon­denz zer­glie­dern. Ganz neu ist außer­dem, dass ich der Maschi­ne Anwei­sung erteil­te, Lese­zei­ten zu notie­ren, wie lan­ge Zeit ich in den Erzäh­lun­gen John Updi­kes ver­brach­te. Oder der Vor­gang nächt­li­cher Fle­der­maus­be­ob­ach­tung. Auch die Betrach­tung der Maschi­ne selbst wird von der Maschi­ne wahr­ge­nom­men und auf­ge­zeich­net. — Schluss jetzt. Es ist Frei­tag. Bei­na­he Schnee­fall. Guten Mor­gen. — stop

polaroidelefanten

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nachts

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del­ta : 0.18 — Ich bat einen Freund, eine Geschich­te zu erzäh­len vom Glück, als er noch ein Kind gewe­sen war. Er muss­te nicht lan­ge über­le­gen. Er sag­te, dass er abends, sobald das Licht in sei­nem Zim­mer aus­ge­schal­tet wur­de, heim­lich in sei­nen Büchern gele­sen habe. Zu die­sem Zweck hat­te er eine Taschen­lam­pe unter sei­nem Kopf­kis­sen ver­steckt. Er las immer im Sit­zen, die Bei­ne ver­schränkt, Jules Ver­nes zum Bei­spiel. Auf­re­gend, nicht nur die Bücher, son­dern das ver­bo­te­ne Lesen zur Nacht­zeit selbst. Wäh­rend mein Freund von sei­nem Glück berich­te­te, erin­ner­te er sich, wie sein Bru­der, der in dem­sel­ben Zim­mer geschla­fen hat­te, ihm ein­mal erzähl­te, er, der Älte­re der bei­den, habe zur Som­mer­zeit wie ein leuch­ten­der Berg aus­ge­se­hen, der sich manch­mal beweg­te. Hin und wie­der fla­cker­te das Licht, weil die Kraft der Bat­te­rien in der klei­nen Lam­pe zur Nei­ge ging. Man muss­te dann immer ein wenig war­ten, bis sich die Bat­te­rien wie­der erhol­ten. Oft war er in die­ser Zeit des War­tens noch im Sit­zen ein­ge­schla­fen. — stop
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