Aus der Wörtersammlung: frau

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hispaniola

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sier­ra : 22.02 — Män­ner, die mit blo­ßen Hän­den Trüm­mer­ber­ge durch­su­chen. Der Fuß eines Kin­des, stau­big, das unter einer Beton­de­cke gefan­gen liegt. Erdi­ge Stra­ßen, gesäumt von ver­we­sen­den Kör­pern. Eine tote Frau, die auf einem Stuhl sitzt. Ein Mäd­chen, wie im Traum, nicht ansprech­bar, ihr Blick in die Fer­ne gerich­tet, wie sie durch eine Men­ge stam­meln­der Men­schen schrei­tet. Wei­nen­de Stim­men. Ver­stör­te Kin­der­ge­sich­ter. Rufen. Durst. Ver­zweif­lung. Infer­no. Flim­mer­bil­der. — Im Zug nach Süden erzählt eine Frau, die in Hai­ti gebo­ren wur­de und vie­le Jah­re dort leb­te, von dem Land, von dem Volk, das sie liebt, und alle Rei­sen­den, die in ihrer Nähe sit­zen, hören ihr zu, gebannt, mit­füh­lend, fra­gend. Ein­mal sagt sie, dass die Bewoh­ner der Stadt Port-au-Prin­ce, die ihr Leben unter Kor­rup­ti­on in größ­ter Armut auf einer hei­ßen Erd­man­tel­fal­te zei­ti­gen, nie an die Gefahr gedacht haben wür­den, in der sie sich in jeder Minu­te ihrer Exis­tenz befan­den. Nie­mand habe mit einem Erd­be­ben die­ser Stär­ke gerech­net, obwohl ein Erd­be­ben genau die­ser Inten­si­tät lan­ge vor­her­ge­sagt wor­den sei. Eine Fra­ge der Zeit, alles eine Fra­ge der Zeit, sagt die Frau, und sieht aus dem Fens­ter des Zuges, auf Schnee, der in der Däm­me­rung bläu­lich schim­mert. Man denkt, ver­ste­hen Sie, man denkt nicht an Erd­be­ben, an eine Gefahr, die nicht sicht­bar ist, wenn man in Ster­bens­ar­mut lebt. Man denkt an sau­be­res Was­ser. Man denkt an Brot. Man denkt an das Über­le­ben der Kin­der von Abend zu Abend. 

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marie

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alpha : 0.02 — Zwei Stun­den mit Anna Thom­son, mit Sue in New York, mit einer Frau, die an Ein­sam­keit und Alko­hol zugrun­de geht. Wollt gern hin­ter die elek­tri­sche Haut mei­ner Film­ma­schi­ne sprin­gen, um der Geschich­te eine glück­li­che Wen­dung zu geben. Ein­mal hielt ich die Geschich­te ein­fach an, in dem ich ihr wei­te­ren Strom ver­wei­ger­te. Aber das ergab natür­lich kei­nen Sinn, weil Geschich­ten, wie die­se Geschich­te, sich so lan­ge fort­set­zen im Kopf, bis sie zu Ende gekom­men sind. Und an Marie habe ich gedacht, an Marie, jawohl. Wie sie ver­rückt gewor­den ist. Als ich Marie zuletzt gese­hen habe, lag sie im Flur ihrer Woh­nung auf dem Boden her­um und sah Geckos an den Wän­den sit­zen und ihre Zäh­ne klap­per­ten und ich muss­te aus der Bar im Erd­ge­schoss eine Fla­sche Cognac holen und sie damit füt­tern, damit sie wie­der so ruhig wer­den woll­te, dass ich sie zu ihrem Bett füh­ren konn­te. Aber dort kamen ihr die Geckos sofort wie­der und spa­zier­ten über die Decke und sie muss­te sie mit einem wei­te­ren Glas aus dem Zim­mer fegen und ihr Kör­per gab rest­los nach und sie schäm­te sich, obwohl ich ihr flüs­ter­te, dass das nicht so schlimm sei, dass ich ihr hel­fen wür­de, sich zu waschen, dass sie jetzt end­lich auf­hö­ren müs­se, die­se ver­damm­ten Fil­me zu dre­hen, und dass sie den Schwei­zer zum Teu­fel jagen sol­le, der nicht ein Freund sei, son­dern ein mie­ser, klei­ner Kun­de, der nur dann in ihrem Wohn­zim­mer über sie her­fal­len wol­le, wenn sie so betrun­ken gewor­den sei, dass er sich vor ihr nicht mehr fürch­ten müs­se. Aber Marie hör­te mich nicht, son­dern wein­te und ver­lor schnell das Bewusst­sein und ich hol­te den Not­arzt und wir fuh­ren in ein Hos­pi­tal, wo man sie schon kann­te. Und wie ich das jetzt so schrei­be, erin­ne­re ich mich, dass Marie ein­mal über das Tele­fon eine uralte Geschich­te erzähl­te. Sie habe zu sich gesagt, so die Geschich­te, dass sie jetzt auf­hö­ren wer­de. Schluss mit dem gan­zen Wahn­sinn, Schluss mit Por­no­bang­bang, Schluss mit der Trin­ke­rei. Sie habe alte Schul­freun­din­nen ein­ge­la­den zu sich in die Woh­nung. Sie habe zunächst einen Apfel­stru­del geba­cken und alles habe sehr schön nach Vanil­le geduf­tet. Sie habe noch die gan­ze Woh­nung auf den Kopf gestellt und nur ein ganz klein wenig getrun­ken und kaum sei sie fer­tig gewe­sen mit der Put­ze­rei, sei­en die Freun­din­nen ange­kom­men, so sei­en sie her­ein­spa­ziert, als wür­den sie einen zoo­lo­gi­schen Gar­ten besu­chen. Sie haben, sag­te Marie, Marie gefragt, ob Marie ihre Woh­nung sham­poo­niert habe. Die haben sich nicht mal gesetzt! Und so ist Marie also ver­rückt gewor­den. — Ich geh’ jetzt noch ein paar Schrit­te wan­dern im Schnee. — stop

ping

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caravelle

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romeo : 0.02 — Ich über­leg­te, ob ich, wenn ich bei wol­ken­lo­sem Him­mel in 33000 Fuß Höhe befind­lich aus einem Flug­zeug­fens­ter spä­hen wür­de, ein Schiff erken­nen könn­te, ein Schiff von der Grö­ße der Queen Mary sagen wir, einen Luxus­damp­fer, der zur Zeit mei­ner Geburt noch regel­mä­ßig zwi­schen New York und Sout­hamp­ton über den Atlan­tik hin und her gepen­delt war. Ich stell­te mir zunächst einen Berg vor von ent­spre­chen­der Höhe, einen Berg, der Him­mel und Flug­zeug berühr­te, kurz dar­auf ein Schiff. Und ich ahn­te sehr bald, dass ich das Schiff wohl eher nicht, ver­mut­lich aber die ihm fol­gen­de Spur im Was­ser erken­nen wür­de, Wel­len und Wir­bel von Luft. Eine jun­ge Frau, so unsicht­bar wie das Schiff, an des­sen Heck sie steht, betrach­tet die Spur, die das Schiff im Was­ser hin­ter­lässt. Ein­mal wir­belt eine Bö ihren Hut durch die Luft. Sie schaut zum Him­mel. Ein Blit­zen viel­leicht. Ten-four. Char­lie. Char­lie. Kurz nach Mit­ter­nacht. Klir­ren­de Käl­te. — stop
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grüne schuhe

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lima : 22.02 — Beob­ach­tung des New Yor­ker Poli­zei­funks. Schep­pern­de Stim­men, als wür­de man Trans­pa­rent­pa­pier beatmen, Spra­che von Zah­len, von Codes. Gele­gent­lich Pas­sa­gen, die Geschich­ten erzäh­len. Eine laut­hals sin­gen­de Frau im Cen­tral Park, Höhe Dako­ta Buil­ding, sie kehrt als Spur, als Wör­ter­in­sel immer wie­der zurück, man ver­mu­tet, dass sie viel­leicht ver­rückt sein könn­te. Die Frau ist etwa 50 Jah­re alt, trägt grü­ne Schu­he, Blue Jeans, eine beige Jacke und läuft im Kreis her­um. Ein­mal will man ihre Papie­re über­prü­fen und da hör­te ich im Rau­schen des Äthers tat­säch­lich eine hell schim­mern­de Stim­me. — stop
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01001010

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echo : 0.02 — Eine Foto­gra­fie, die ich lan­ge Zeit ver­geb­lich wie­der­zu­fin­den such­te, zeigt die Raum­sta­ti­on MIR in gro­ßer Höhe über der Erde schwe­bend. Ich kann mich noch gut an das far­bi­ge Bild erin­nern, viel­leicht des­halb, weil ich mich die Auf­nah­me tage­lang berühr­te. Ein Bull­au­ge, dort das Gesicht einer Frau, deren Namen ich ver­ges­sen habe, ein erns­tes Gesicht, Ahnung, Schat­ten, Züge einer rus­si­schen Kos­mo­nau­tin, die Mona­te allei­ne auf der MIR-Sta­ti­on leb­te. Sie beob­ach­tet die äußerst behut­sa­me Annä­he­rung eines Raum­schif­fes der NASA, in dem sich Men­schen befin­den, die mit­tels Funk ver­mut­lich bereits Kon­takt auf­ge­nom­men haben: Wir sehen Dich! — Da war das tie­fe Schwarz des Welt­alls im Hin­ter­grund, ein abso­lut töd­lich wir­ken­der Raum, der sich zwi­schen den bei­den Raum­kör­pern erstreck­te. Immer wie­der ein­mal in den ver­gan­ge­nen Jah­ren habe ich mich an das Gesicht der Kos­mo­nau­tin erin­nert, eine Iko­ne mensch­li­cher Ver­lo­ren­heit, und ins­ge­heim wei­ter gezeich­net. — stop
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napapiin

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india : 6.22 — Schau­te gegen den Him­mel. Bemerk­te, dass sich die Dun­kel­heit wie eine Flüs­sig­keit ver­hielt. Vögel hüpf­ten in die­ser feuch­ten Licht­lo­sig­keit in Kas­ta­ni­en­bäu­men von Ast zu Ast, ein traum­ar­ti­ges Bild. Viel­leicht habe ich etwas gese­hen, das ich nur des­halb beob­ach­ten konn­te, weil ich ohne jeden Grund auf der Stra­ße stand, wie aus einem Ver­se­hen her­aus, ein Mann, der die fal­sche Tür genom­men hat­te. Jetzt, etwas spä­ter, ahne ich, dass ich dort vor dem Haus gelan­det war, weil ich ins­ge­heim wünsch­te, mit mei­nen Gedan­ken an den gewalt­sa­men Tod eines Tor­hü­ters, unter frei­em Him­mel zu ste­hen. Und wie ich so war­te­te, hör­te ich die Stim­me sei­ner muti­gen, jun­gen Frau in mei­nem Kopf, eine Stim­me, die ver­such­te, von all dem Wahn­sinn, dem Wahn­sinn des Ver­heim­li­chens zu spre­chen. Da war ein­mal ein Mensch gewe­sen, der nicht wei­ter­le­ben konn­te, der ster­ben muss­te, weil er sei­ne Ver­letz­lich­keit, sei­ne Schwä­che, sei­ne Mensch­lich­keit nicht zei­gen durf­te oder glaub­te, sie nicht zei­gen zu dür­fen. So könn­te das gewe­sen sein. Ein Mensch, der lan­ge Zeit über Was­ser has­te­te. So weit ist er gelau­fen, dass kein Land mehr zu sehen, kein Laut mehr zu hören gewe­sen war. — 2 Uhr und fünf­zehn Minu­ten. Die Welt dreht sich, um einen Atem­zug lang­sa­mer gewor­den, wei­ter, immer wei­ter. Soeben wur­de amt­li­cher­seits die Öff­nung fol­gen­der Weih­nachts­post­äm­ter, nörd­li­che Hemi­sphä­re, bekannt gege­ben: Nord­pol-Grön­land San­ta Claus Nord­po­len, Jule­man­dens Post­kon­tor DK-3900 Nuuk / Finn­land Santa’s Main Post Office FIN-96930 Napa­pi­in / USA San­ta Claus India­na 47579.
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dorothy parker

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india : 23.12 — Ein selt­sa­mer Traum. Als ich erwach­te, stol­per­te ich unver­züg­lich zum Schreib­tisch und notier­te: Mit Doro­thy Par­ker spa­ziert. Manch­mal fra­ge ich mich, wie mei­ne Träu­me ent­ste­hen, wie ich dazu kom­me, mir Geschich­ten zu erzäh­len, die von kos­mi­scher Fer­ne sind, obwohl ich doch selbst in ihnen ent­hal­ten bin. Vor dem Hotel im Traum, 37. Stra­ße West, war­te­te eine uralte, strah­lend schö­ne Frau, die nach mei­nem rech­ten Arm ver­lang­te, ohne ein Wort zu spre­chen, eine geschmei­di­ge, eine unwi­der­steh­lich rei­zen­de Ges­te, und schon waren wir auf dem Weg dem Süden zu. Win­ter­zeit, die Stra­ßen dampf­ten. Schwei­gend gin­gen wir neben­ein­an­der her. Die alte Frau trug einen schwe­ren, dunk­len Pelz­man­tel, fei­ne Leder­hand­schu­he von wei­ßer Far­be und einen roten Hut, auf den ich her­ab­se­hen konn­te, weil die Gestalt an mei­ner Sei­te sehr zier­lich gewe­sen war. Ich kann mich nicht erin­nern, wer nun wen durch Man­hat­tan führ­te, jeden­falls pas­sier­ten wir den Broad­way, die Bowery, die Brook­lyn Bridge. Wir muss­ten lan­ge Zeit unter­wegs gewe­sen sein, weil Mrs. Doro­thy Par­ker, die sich selbst im Traum nicht zu erken­nen gab, sehr, sehr lang­sam ging. Ein­mal hob ich sie hoch und trug sie eine Wei­le und sie schlief in mei­nen Armen ein. Dann erreich­ten wir den Pro­s­pect Park, eine Gegend, die mir bekannt zu sein schien. Da war eine Kreu­zung. Und da war Har­vey Kei­tel, der foto­gra­fier­te. Er kam auf mich zu und betrach­te­te das Gesicht der alten Frau und lächel­te und erkun­dig­te sich, ob ich denn wüss­te, wen ich da in den Armen hal­ten wür­de. — Und jetzt ist wie­der Nacht gewor­den und ich habe gute, sehr gute Lau­ne und fun­ken­de Lust traum­wärts wei­ter­zu­er­zäh­len. Wie nur kom­me ich über den Atlan­tik hin­weg genau an den Ort mei­ner klei­nen Schlaf­ge­schich­te zurück?
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oktobermond

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marim­ba : 7.12 – Okto­ber­licht, das vom Boden her kom­mend den Him­mel gol­den bemalt. Spa­zie­ren­de Rie­sen­schat­ten. Vor einem Kiosk sitzt eine afri­ka­ni­sche Frau am Bord­stein, spricht luft­wärts in selt­sa­men Spra­chen, als wür­de sie mit ver­stor­be­nen Men­schen tele­fo­nie­ren. — Ich wer­de die Rück­sei­te des Mon­des nie mit eige­nen Augen sehen. — stop
skelette

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zwei erfinder

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fox­trott

~ : louis
to : Mr. sami tupavuari
sub­ject : penelope

Sehr geehr­ter Herr Tupa­vua­ri! Guten Abend! Ich hei­ße Lou­is. Sie wer­den mich nicht ken­nen. Ich hör­te, Sie sol­len ein Geräu­sch­wort­er­fin­der sein. Bis vor Kur­zem wuss­te ich nicht, dass Men­schen wie Sie exis­tie­ren. Umso glück­li­cher fühl­te ich mich, als mir ein Freund von ihren Fähig­kei­ten berich­te­te. Ich wen­de mich nun mit einer drin­gen­den Bit­te an Sie. Es geht dar­um, dass ich Ihnen von Pene­lo­pe zu erzäh­len wün­sche, einer sehr beson­de­ren Per­son, einer Frau, die in der Lage ist, Fin­ger in der Art und Wei­se der Eidech­sen von sich zu wer­fen. Sie wer­den sich viel­leicht wun­dern, wie so etwas mög­lich ist. Glau­ben Sie mir, auch ich wun­de­re mich von früh bis spät über die­ses fas­zi­nie­ren­de Geschöpf. Rei­ne Erfin­dung und doch schon ein drin­gen­der Fall. Sie müs­sen wis­sen, ich kom­me nicht wei­ter, weil ich ein Wort ent­beh­re, das mir nicht ein­fal­len will, ein Wort, eine Laut­schrift, die ein Geräusch wie­der­ge­ben oder dar­stel­len könn­te, das in genau jenem Moment ent­steht, wenn sich ein Fin­ger Pene­lo­pes von ihrem Kör­per löst. Ein Wort müss­te das sein, wel­ches von Haut und Kno­chen ist, ein leich­tes, win­di­ges, sanf­tes, erstaun­li­ches Wort. Wie uner­mess­lich dank­bar wäre ich Ihnen, lie­ber Herr Tupa­vua­ri, wenn Sie mir wei­ter­hel­fen, wenn sie sofort Ihre Arbeit auf­neh­men könn­ten. Ich fra­ge Sie nun in aller Eile: Was wür­de ein Wort, wie das gewünsch­te Wort, in etwa kos­ten? Mit bes­ten Grü­ßen – Ihr Louis

gesen­det am
28.09.2009
23.58 MESZ
1405 zeichen

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lichtbilder

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echo : 0.01 – In den Maga­zi­nen mei­ner Com­pu­ter­ma­schi­ne exis­tie­ren zwei Ord­ner, wel­che Foto­gra­fien ver­sam­meln, die mich beun­ru­hi­gen oder in Begeis­te­rung, in Stau­nen ver­set­zen. In der einen Ord­ner­ab­tei­lung Foto­gra­fien, die schmer­zen, auch des­halb schmer­zen, weil sie nicht gezeigt wer­den dür­fen aus mei­ner Sicht. Eine die­ser Foto­gra­fien prä­sen­tiert eine jun­ge Frau, die in der Stadt Mos­kau auf einer Stra­ße liegt. Sie wur­de, so erzäh­len Tex­te, die in der Nähe der Foto­gra­fie anzu­tref­fen sind, von Scharf­schüt­zen erschos­sen, weil sie damit droh­te, sich in die Luft zu spren­gen. Eine Tro­phäe, so sieht das aus, ein Bild, das exis­tiert. Was mache ich mit die­sem Bild? — In der ande­ren Abtei­lung mei­ner Samm­lung war­ten Foto­gra­fien, die mich gleich­wohl beun­ru­hi­gen, Foto­gra­fien, die ich vor­zei­gen könn­te, weil sie nicht Teil einer Dro­hung sind. Eine die­ser Foto­gra­fien, die mich schon lan­ge Zeit in Gedan­ken beglei­tet, beleuch­tet einen alten Mann in dem Moment, da er Repa­ra­tur­ar­bei­ten an sich selbst aus­führt. Eine Auf­nah­me, die ich als prä­zi­se, als zärt­li­che, als behut­sa­me Auf­nah­me wahr­neh­men kann. Ich stell­te mir vor, dass der alte Mann kurz inne­hält, dass er den Kopf dreht, mich ansieht und das Wort NEIN aus­spricht. Wie ich sogleich mei­ne Augen schlie­ße. — stop

chirurg



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