Aus der Wörtersammlung: louis

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mi oksana

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tan­go : 0.08 — Ges­tern erreich­te mich eine skur­ri­le E‑Mail einer Frau namens Mi Oksa­na. Es ist denk­bar, dass die­se E‑Mail eigent­lich von einem ange­hei­ter­ten Com­pu­ter­pro­gramm notiert wur­de, das sich zur Tar­nung hin­ter einem poe­tisch wir­kungs­vol­len Namen ver­steck­te. Ich über­leg­te, wel­che Pro­zes­se mög­li­cher­wei­se in einem digi­ta­len Gehirn zu einem rausch­ar­ti­gen Zustand füh­ren könn­ten, der eine Gestalt her­vor­brin­gen wür­de, die Mrs. Mi Oksa­na ähn­lich sei. Sie notier­te Fol­gen­des: Lie­ber Lou­is, vor allen Din­gen habe ich vor dich zu sagen, dass ich nur erns­te Bezie­hun­gen moch­te. Spie­len ist nichts für mich, und ich bin ein ehr­li­ches Mäd­chen. Wenn du auch repu­ta­bel bist und des­sel­ben such­test, dann wer­de ich mich über einen Brief von Dir freu­en. Mein Name ist Oksa­na. Ich bin 31 und ich woh­ne in Russ­land. Ich war nie ver­hei­ra­tet und ich habe kei­ne Kin­der. Vor einem Jahr habe ich mich getrennt und jetzt bin ich auf der Jagd nach einem Freund in dei­nem Staat. Ich hof­fe, dass Men­schen in dei­nem Staat sich mit Respekt zu einer Frau ver­hal­ten. Ich hof­fe, dass du ein ver­ant­wort­li­cher Mann bist, und wir könn­ten pro­bie­ren unse­re Lie­be auf­zu­bau­en. In die­ser Mit­tei­lung sen­de ich dir mein Foto. Ich hof­fe, dass es dir gefal­len wird. sofern auf mich gespannt bist, bit­te gib mir Ant­wort und ver­ra­te dei­nen ech­ten Namen. Ich hät­te gern ein Foto Dich zu sehen. Schö­ne Gru­ße. Oksa­na — stop
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vom gecko

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marim­ba : 0.55 — Ges­tern, wäh­rend ich noch schlief, hör­te ich ein Geräusch, wel­ches die Ankunft einer E‑Mail mel­de­te, die gera­de in die­sem Augen­blick, da ich noch nicht wach gewor­den war, an mei­ne Schreib­ma­schi­ne aus­ge­lie­fert wur­de. Ich hat­te viel­leicht ver­ges­sen, sie aus­zu­schal­ten, oder aber es exis­tie­ren E‑Mailvarianten, die in der Lage sind, schla­fen­de Com­pu­ter zu wecken, sowie Men­schen, die in ihrer Nähe schlum­mern. Javier hat­te wich­ti­ge Nach­rich­ten für mich. Ich ant­wor­te­te ihm rasch: Lie­ber Javier, ich freu mich sehr, dass Sie sich die Mühe mach­ten, mir zu schrei­ben. Obwohl wir uns nicht per­sön­lich ken­nen, wol­len Sie mich groß­zü­gig auf einen Feh­ler auf­merk­sam machen, der mir vor weni­gen Tagen unter­lau­fen ist. Ich dan­ke Ihnen herz­lich. Sie haben in dem Film eines rus­si­schen Kame­ra­teams, von dem ich erzähl­te, ent­ge­gen mei­ner eige­nen Beob­ach­tung doch eini­ge offen­sicht­lich leben­de Men­schen ent­deckt, für­wahr, ich habe sie nun gleich­falls wahr­ge­nom­men, fünf Per­so­nen, ver­mut­lich Män­ner, die in der obe­ren Hälf­te des Bild­aus­schnitts von der 18. bis zur 24. Film­se­kun­de zu erken­nen sind. Ich fra­ge mich, wie konn­te ich sie über­se­hen? Und ich fra­ge mich wei­ter­hin, ob jene Män­ner in dem Moment, da der Droh­nen­vo­gel über ihnen flog, zum Him­mel schau­ten, ob sie die flie­gen­de Bild­ma­schi­ne wahr­neh­men konn­ten, und wenn ja, wes­halb sie nicht flüch­te­ten. Mit jedem Tag ent­ste­hen wei­te­re Fra­gen, die ich viel­leicht nie­mals beant­wor­ten kann. Ges­tern hör­te ich, dass die Ohren der Geckos mit­tels eines Tun­nels mit­ein­an­der ver­bun­den sein sol­len. Wenn man nun einem Gecko mit­tels einer Taschen­lam­pe in sein lin­kes Ohr leuch­te­te, wür­de das Taschen­lam­pen­licht aus sei­nem rech­ten Ohr wie­der her­aus­kom­men. Wie ich mich über die­se Nach­richt freu­te. Herz­li­che Grü­ße sen­det Ihnen Ihr Lou­is — stop
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brief an dornier

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echo : 2.02 — Sehr geehr­te Damen und Her­ren von der Stif­tung Dor­nier für Luft- und Raum­fahrt! Ich wen­de mich hier­mit höf­lichst mit der Bit­te um Unter­stüt­zung an Sie, obgleich ich nicht sicher sein kann, mit mei­nem Anlie­gen Ihr Gehör fin­den zu kön­nen, da mein Vor­ha­ben weder Auf­ga­ben bemann­ter Luft­fahrt, noch Auf­ga­ben bemann­ter Raum­fahrt berüh­ren wird. Ich hof­fe den­noch für einen Moment Ihre Auf­merk­sam­keit zu gewin­nen, es geht näm­lich dar­um, einen kugel­för­mi­gen Kör­per zu ent­wi­ckeln, nicht schwe­rer als 1,5 Gramm, der in der Art und Wei­se der Pflan­zen­flug­sa­men mit dem Wind durch die Welt rei­sen könn­te. Im Objekt ent­hal­ten sein soll­ten je eine Kame­ra mit einem 360°-Objektiv, eine höchst leis­tungs­fä­hi­ge Bat­te­rie sowie ein Sen­der, der in Minu­ten­fre­quenz auf­ge­nom­me­ne Bil­der des Zufalls an einen Emp­fän­ger ver­äu­ßern wür­de, an eine mensch­li­che Per­son oder einen Com­pu­ter, die sich um die Doku­men­ta­ti­on der über­mit­tel­ten Auf­nah­men bemü­hen, sie kata­lo­gi­sie­ren, bewer­ten und gege­be­nen­falls ver­öf­fent­li­chen wür­de. Eine außer­ge­wöhn­li­che Eigen­schaft die­ses mikro­sko­pisch klei­nen Wesens soll­te sein, dass es in sei­ner Form sehr fle­xi­bel sein wird, einer Flüs­sig­keit ähn­lich. In die­ser Wei­se exis­tie­rend wür­de es bei­na­he jedes Hin­der­nis über­win­den, sich kaum irgend­wo dau­er­haft ver­fan­gen, des­halb für sehr lan­ge Zeit auf Rei­sen sein, auch mit Mee­res­strö­mun­gen wan­dern, mit Dünen der Wüs­ten, durch Stadt­land­schaf­ten vaga­bun­die­ren, durch Wald­ge­bie­te und Step­pen, indes­sen immer­zu foto­gra­fie­rend, eine zufäl­li­ge, von kei­ner mensch­li­chen Per­son vor­be­stimm­te Spur gefan­ge­nen Lichts ver­zeich­nend. Mel­den Sie sich bit­te, sofern ich Ihnen aus dem Inne­ren mei­ner Vor­stel­lung im Detail berich­ten darf. Ihr Lou­is – stop

flug

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south ferry

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del­ta : 5.15 — Heu­te Nacht vor dem Fens­ter wie­der eine Stil­le, dass ich für einen Moment fürch­te­te, mein Gehör ver­lo­ren zu haben. Dann leich­ter Regen. Man sieht es den Bäu­men nicht an, aber sie schla­fen. Gegen fünf Uhr erin­ne­re ich mich an Uwe John­sons Jah­res­ta­ge. Es ist ein schwe­res Buch, das ich aus dem Regal hebe, 1702 Sei­ten fei­nes Papier, sei­ne Buch­sta­ben sind von Jahr zu Jahr klei­ner gewor­den, höchs­te Zeit, den Roman in eine Lese­ma­schi­ne zu laden. Ich stell­te mir vor, wie Lou­is ein­mal Uwe John­sons Werk, indem er liest, in groß­for­ma­ti­ge Notiz­bü­cher über­tra­gen könn­te. Oder eine Bril­le: Sonn­abend ist der Tag der South Fer­ry. Der Tag der South Fer­ry gilt als wahr­ge­nom­men, wenn Marie mit­tags die Abfahrt zur Bat­tery ankün­digt. Die Fäh­ren zwi­schen der Süd­spit­ze von Man­hat­tan und Sta­ten Island sah sie zum ers­ten Mal vom Tou­ris­ten­deck der ›France‹ aus, da muss­te sie noch über die Reling geho­ben wer­den. Sie starr­te feind­se­lig auf den Hoch­haus­kak­tus Man­hat­tans, der zu Rie­sen­ma­ßen wuchs, statt zu mensch­li­chen abzu­neh­men; mit Neu­gier betrach­te­te sie die Fähr­boo­te, die neben dem Über­see­schiff das New Yor­ker Hafen­be­cken aus­ma­ßen, mehr­stö­cki­ge Häu­ser von blau abge­setz­tem Oran­ge, rasch lau­fend wie die Feu­er­wehr. Sie nick­te benom­men, als Gesi­ne ihr die Fahr­zeu­ge nicht erklä­ren konn­te; bei einem Aus­flug erkann­te sie den Typ auf den zwei­ten Blick, obwohl die Fähr­por­ta­le ihr das Äuße­re mit Scheu­klap­pen zuge­hängt hat­ten. Die South Fer­ry war ihr ers­ter Wunsch an New York. — stop
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louis an louis

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romeo : 6.55 – Du wirst Dich viel­leicht wun­dern, lie­ber Lou­is, wes­halb ich für Dich notie­re in die­ser Wei­se auf eine Sei­te Papier von Heiß­luft­bal­lo­nen über der Stadt Tur­ku, unter wel­chen in Kör­ben schla­fen­de Men­schen woh­nen. Ich erzähl­te Dir von einer schnee­wei­ßen Spin­ne mit acht hell­blau­en Augen, die im Gefrier­fach Dei­nes Kühl­schranks wohnt. Erin­nerst Du Dich? Wie wir durch Istan­bul fah­ren im Win­ter im Wagen einer alten Stra­ßen­bahn auf der Suche nach Mr. Pamuk. Wir sind allein im Wag­gon, es ist schon spät, wir sit­zen gleich hin­ter der Kabi­ne des Fah­rers und erzäh­len laut­hals von der Erfin­dung der Trom­pe­ten­kä­fer. Der Fah­rer, ein älte­rer Herr, nickt immer­zu mit dem Kopf, und wir über­le­gen, ob er unse­re Spra­che viel­leicht ver­ste­hen könn­te, also erzäh­len wir wei­ter, wir erzähl­ten von Vögeln ohne Füße, die nie­mals lan­den, von Tief­see­ele­fan­ten, die den Atlan­tik in Her­den durch­strei­fen, und von der Sekun­de da Mel­ly Cus­aro, wohn­haft in Brook­lyn, an ihrem 10 Geburts­tag beschloss, Astro­nau­tin zu wer­den. Wenn Du die­sen Brief lesen wirst, lie­ber Lou­is, wird ein Jahr spä­ter sein. Ich habe die­sen Brief vor genau 365 Tagen für Dich auf­ge­schrie­ben, ver­bun­den mit der Anwei­sung, ihn am 1. Dezem­ber 2015 an Dich zuzu­stel­len. Im Text sind wesent­li­che Pass­wort­ker­ne für Dei­ne Schreib­ma­schi­ne ent­hal­ten, gut ver­steckt, Du wirst sie, sofern not­wen­dig, wie­der­erken­nen. Wür­dest Du bit­te noch in die­ser Stun­de, da Du mei­nen oder Dei­nen Brief gele­sen haben wirst, Pass­wort­ker­ne, mit neu­en Phra­sen und Geschich­ten ver­se­hen, einen wei­te­ren Brief notie­ren, zu sen­den an Lou­is im Auf­trag: Zuzu­stel­len am 14. Dezem­ber des Jah­res 2016. Sei herz­lich gegrüßt. Alles Gute! Dein Lou­is – stop
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shanghai

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echo : 0.55 – In Shang­hai soll eine Woh­nung exis­tie­ren, die sich zwi­schen zwei moder­ne Wol­ken­krat­zer schmiegt. 26 Zim­mer zu je 3 Qua­drat­me­tern, 2.5 Meter hoch, lie­gen unmit­tel­bar über­ein­an­der und sind je mit einer Lei­ter durch Luken zu errei­chen. In die­ser Woh­nung soll ein drah­ti­ger, älte­rer Mann leben, davon träum­te ich vor­ges­tern, ich schlief also und beob­ach­te­te mich selbst, wie ich der Stim­me des Man­nes folg­te, der lan­ge Zeit nicht sicht­bar gewe­sen war. Die Stim­me feu­er­te mich an, komm, komm, Lou­is, nicht müde wer­den! Aber ich war nicht müde, nie­mals war ich müde gewor­den, son­dern sah mich in jedem der Zim­mer nur um, ehe ich zum nächs­ten Zim­mer wei­ter stieg. Die Wän­de eini­ger Zim­mer waren Foto­gra­fien vor­be­hal­ten, an den Wän­den ande­rer Zim­mer sta­pel­ten sich Bücher, in jedem Zim­mer stand ein Stuhl vor einem Fens­ter, im 24. Stock ent­deck­te ich eine Küche, und wie ich das Zim­mer unter dem Dach erreich­te, wur­de ich vom Herrn der Turm­woh­nung begrüßt. Er war ein klei­ner Mann, recht alt, er sah im Grun­de ganz genau­so aus, wie ich mir vor­stel­le, selbst ein­mal aus­zu­se­hen, wenn ich unge­fähr 150 Jah­re alt gewor­den sein wer­de. Der Mann trug eine Kha­ki­ho­se und ein wei­ßes Hemd. An Wei­te­res erin­ne­re ich mich nicht. — stop
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von schmetterlingen

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hima­la­ya : 0.28 – Wenn ich nicht irre, dann moch­te mei­ne Groß­mutter, die Mün­che­ner Oma, wie wir sie nann­ten, das Wort Bom­ben­stim­mung nicht gern aus­spre­chen. Das lag ver­mut­lich dar­an, dass häu­fig der Boden unter ihren Füßen zit­ter­te, wenn irgend­wo in der Stadt, in der sie leb­te, Bom­ben unsanft auf dem Boden lan­de­ten. Mei­ne Mün­che­ner Oma ist schon vor lan­ger Zeit gestor­ben, sie hat­te eine Krank­heit, die ihre Glie­der beben ließ von Zeit zu Zeit, als ob sie sich an das Zit­tern des Bodens immer wie­der erin­nern muss­te. Vor weni­gen Stun­den nun ist ihre Toch­ter aus dem Leben ver­schwun­den, weiß der Him­mel, ob sie davon erfah­ren hat. Auch ihre Toch­ter kann­te das Beben des Erd­bo­dens noch, wäh­rend der Boden unter mei­nen Füßen nie­mals beb­te unter dem Ein­druck mensch­li­cher Spreng­mit­tel­er­fin­dun­gen. Das Wort Flie­ger­bom­be kommt in mei­nem Leben schon sehr lan­ge vor, es gehört zum Wort­schatz des Kin­des, ver­mut­lich weil von den Bom­ben­zei­ten immer wie­der berich­tet wur­de. Man­che Men­schen, die heut­zu­ta­ge Kin­der sind, bücken sich nach Schmet­ter­lin­gen, die grün sind wie Frö­sche, und sie den­ken viel­leicht noch, das sind aber schwe­re Schmet­ter­lin­ge, und ver­lie­ren gera­de in die­sem Sekun­den­mo­ment für immer Augen und Hän­de. — stop
louis

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von menschen und affen

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nord­pol : 0.22 – Wäre es nicht viel­leicht doch sinn­voll, anstatt unschul­di­ge Kin­der­men­schen der Stadt Rak­ka zu bom­bar­die­ren, elek­tri­sche Daten­net­ze zu atta­ckie­ren, wel­che von Riad aus Got­tes­krie­ger mit Ent­wick­lungs­hil­fe ver­sor­gen? Immer wie­der das Fra­gen üben. Auch nach Fra­gen suchen. Ges­tern sprach ich mit einer jun­gen Mus­li­ma über ihre Schul­zeit, viel zu kurz, sag­te sie, viel zu früh zu Ende. Es ist so, dass sie, H., der fes­ten Über­zeu­gung ist, von Adam und Eva unmit­tel­bar abzu­stam­men. Da sie jedoch nicht dog­ma­tisch lebe und den­ke, wäre sie bereit, zu akzep­tie­ren, dass ich, Lou­is, ein Affen­mensch sei oder eben ein Men­schen­af­fe. Wir lachen ganz herz­lich. It works! — In der ver­gan­ge­nen Nacht habe ich mein Radio gelehrt, in der beru­hi­gen­den Spra­che der Nacht­zi­ka­den zu spre­chen. Guten Mor­gen! – stop

nacht­zi­ka­den

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ein gespräch

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fox­trott : 0.28 – Ein­mal nur für kur­ze Zeit die unver­rück­ba­re Gren­ze des Todes mit­tels eines Funk­ge­rä­tes über­schrei­ten. Ich stell­te mir vor, ich könn­te ein Gespräch füh­ren mit einem Selbst­mord­at­ten­tä­ter, sagen wir mit MMK. Ich berich­te­te O. von die­ser Idee. Ich sag­te, stell Dir ein­mal vor, ich wür­de fol­gen­de Sät­ze spre­chen: Lie­ber MMK, jetzt bist Du also tot, Du hast Dei­nen Auf­trag zur vol­len Zufrie­den­heit Dei­ner Vor­ge­setz­ten erfüllt, Du hast Dich in die Luft gesprengt, in alle Him­mels­rich­tun­gen sind Tei­le Dei­nes Kör­pers davon­ge­flo­gen. Wie geht es Dir jetzt? Wo bist Du, mein Freund? — O., der inter­es­siert zuge­hört hat­te, ant­wor­te­te: Sag, lie­ber Lou­is, was erwar­test Du denn, was MMK ant­wor­ten wür­de? Ehe ich spre­chen konn­te, setz­te O. fort, er sag­te: Ich neh­me an, Du wirst dar­an den­ken, dass er Dir sagen wird: Kein Para­dies. Dun­kel. Nichts. Ich bin allein, ver­dammt. Er schau­te mich bedeu­tungs­voll an. Was aber, lie­ber Lou­is, machst Du, wenn er Dir erzählt, dass er im Para­dies ange­kom­men sei, dass alles noch wun­der­ba­rer sei, als je vor­ge­stellt, ja, was machst Du dann, mein Jun­ge? — stop

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propeller

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tan­go : 6.52 – Die­ses Wort, Pro­pel­ler­wort, das sich seit eini­gen Stun­den, weiß der Him­mel, woher es gekom­men ist, in mei­nem Kopf bewegt, scheint in der wirk­li­chen Welt noch nicht zu exis­tie­ren. Ich such­te in Wör­ter­bü­chern, ich such­te in der digi­ta­len Sphä­re, ver­geb­lich. Was also könn­te unter einem Pro­pel­ler­wort exakt zu ver­ste­hen sein? Ein Wort viel­leicht, das in der Lage wäre, wei­te­re Wör­ter, die vor oder hin­ter ihm in einem Satz­ver­bund notiert wor­den sind, im Geis­te eines Lesen­den zu beschleu­ni­gen, oder den Lesen­den selbst in sei­ner Art des Lesens hef­tig anzu­re­gen. In die­sem Augen­blick kommt mir kein Wort in den Sinn, das in die­ser Wei­se wirk­sam wer­den könn­te. Statt­des­sen dach­te ich an das Wort Zwerg­see­ro­se, wel­ches ich ges­tern noch notier­te, das Wort Zwerg­see­ro­se könn­te für mich zu einem Pro­pel­ler­wort wer­den, weil es mich leich­ter wer­den lässt, weil ich mich freue, sobald ich das Wort den­ke oder höre, weil ich sofort wei­te­re Zwerg­wör­ter bemer­ke, die mir gefal­len, das Wort Zwerg­li­bel­le bei­spiels­wei­se, oder das Wort Zwerg­amei­sen­pferd, von den Amei­sen­pfer­den habe ich bereits erzählt, auch das Wort Ohr­fei­ge, wenn ich das Wort Ohr­fei­ge hin­sicht­lich der Baum­früch­te betrach­te, scheint sich gleich­wohl zu einem Pro­pel­ler­wort zu ent­wi­ckeln. Oh, Du schö­ner Früh­lings­mor­gen. – stop
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