charlie : 0.08 — Gestern Abend hörte ich das Geräusch einer hellen, scheppernden Glocke, ein Klingeln oder metallenes Hupen. Ich dachte, jemand wollte mich wecken. Also versuchte ich, wach zu werden. Ich spazierte zunächst in die Küche. Das Geräusch wanderte mit mir, und ich dachte, die Küche ist kein guter Ort, um wach werden zu können. Plötzlich erinnerte ich mich, woher ich das Geräusch kannte. Es war das Glöckchen, das am Weihnachtsabend hinter einer Tür von meinem Vater durch heftige Bewegung zum Klingen gebracht wurde, ein vertrautes, jährlich wiederkehrendes Geräusch. Einmal bekam ich ein Radio geschenkt. Das Radio war das erste Radio meines Lebens gewesen, ein Transistorempfänger, handlich und doch sehr schwer. Ich weiß nicht weshalb, ich öffnete das Radio mithilfe eines Schraubenziehers, ich zerlegte die kleine Apparatur in ihre Einzelteile und wunderte mich. Ein Jahr darauf bekam ich einen Fotoapparat, den ich am darauffolgenden Tag wie zuvor das Radio öffnete und auf das genaueste untersuchte, im Frühling zählte ich Vögel, im Sommer durchsuchte ich das Unterholz nach Knochen von Hasen und Rehen, um sie in meinem Zimmer auf dem Schreibtisch so zu konfigurieren, dass ich sie mir vorstellen konnte. Es ist merkwürdig, wie Geräusche über große Zeiträume hinweg wiederkehren, als wären sie gerade erst in der Wirklichkeit abgespielt worden. Es lässt sich nicht überprüfen, aber sie scheinen sich tatsächlich nicht verändert zu haben, sind unteilbare Wesen. — stop
Aus der Wörtersammlung: nachts
lichtbild 1–12
echo : 6.08 — Wie Schnee, ein gutes Dutzend Menschenfotografien. Von K., die vor zehn Jahren im August Johnsons Jahrestage kaufte, ein Jahr entlang wollte sie jeden Tag einen der Jahrestage lesen. Von N., deren Schwester vermutlich in Kobanê kämpft. Sie soll N. ähnlich sein, aber niemand weiß das so genau, weil sie vor 15 Jahren in den Untergrund verschwand, weil sie in den Bergen kämpfte, weil der Krieg mit Menschengesichtern macht, was er will. Von L., der nie wieder versuchen wird, die Stadt Manhattan von einer Nachtfähre aus zu fotografieren. Von W., die seit Jahren, vergeblich, ein Interview mit einem Mann zu führen versucht, der in seiner Jugendzeit Bilder aus Filmrollen trennte, um sie zu einem Film für sich zu montieren. Die Zeit reichte nicht, seine und auch die andere Zeit reichte nicht. Von M., die vielleicht gerade in diesem Moment, da ich notiere, lächelnd mit einer Schaufel in der Hand vor einer Schneelandschaft steht und wartet. Von B., die bald mit dem Schiff nach Buenos Aires reisen wird, um den Tango zu erlernen. Vorgestern ist sie 94 Jahre alt geworden. Von I., der sich Tag für Tag darüber freut, wie er sich an das Wort Kühlschrank zu erinnern vermag. Von Y., die sich im Monat April auf den Weg machen wird, im Karwendel einen Zwergkentaur zu fangen. Vom kleinen J., der seit den letzten Nachtstunden weiß, dass er einmal zum Mars fliegen wird. Von der kleinen U. aus Aleppo, die sich wundert, dass sie noch immer lebt. Und von W., der vielleicht niemals erfahren wird, wie sehr ich seine Geschichten liebe, die alle mit dem Wort Einmal beginnen. — stop
furcht vor pegida
echo : 0.12 — Ihr Sohn heißt Miran, ihre Tochter Shirin. Sie selbst wurde im Osten der Türkei geboren, ihre Kinder, 12 und 14 Jahre alt, in der Bundesrepublik Deutschland. Einen Mann gibt es nicht mehr. Sie arbeitet in einem Café, eine fröhliche, zierliche Frau, ihr Haar ist pechschwarz, eigentlich bereits grau oder weiß. Seit sie im Café arbeitet, ruhen unter Beeren-Muffins, Schwarzwälderkirsch Torte, Käsekuchen und Apfelstrudelscheiben, auch kurdische Plätzchen, Kulice, mit Walnüssen, Mandeln, Zimt und Zucker gefüllt. Ich weiß schon von der ein oder anderen wilden Geschichte, die sie erlebte, kurze Geschichten sind das, eilig während einer Tasse Kaffee erzählt, eigentlich kleine Romane, weil ich sie nicht vergessen kann, weil sie sich erzählen wie von selbst. Gestern ist eine weitere Geschichte hinzugekommen. Anisun berichtete, sie werde am kommenden Wochenende nach einem Weihnachtsbaum suchen wie jedes Jahr um diese Zeit, doch, doch, nach einem Weihnachtsbaum, in diesem Jahr sei sie spät dran, ja, ja, mit allem, was man sich denken kann, aber elektrische Kerzen, schon immer, seit die Kinder in die Schule gehen, komme ein Baum ins Haus, ja, wir sind Aleviten, auch die Kinder, aber immer haben wir Weihnachten gefeiert, man trifft sich, Freunde, Schwestern, Brüder, Onkel, Tanten, und kocht und freut sich, und die Kinder bekommen Geschenke, doch, doch, du brauchst dich nicht zu wundern, wir feiern gern, ja, ja, wir fürchten uns, eine Handvoll Furcht, es ist ein schlimmes Jahr gewesen, auch für uns Aleviten, das ist meine Heimat hier, und wieder fürchte ich mich, wir sprechen nicht viel darüber, wir hoffen, dass es nicht näher kommt. — stop
nachtzug
whiskey : 3.28 — Minutenbeobachtung gegen drei Uhr nachts: Von Mailand her rollt ein Schlafwagenzug sehr langsam in einen Bahnhof. Die Fenster der Waggons verhüllt, im Abteil hinter der Lokomotive sind Zugbegleiter zu erkennen, blütenweiße Hemden, dunkelrote Fliegen. Etwas dampft, man bereitet vielleicht das Frühstück vor. Aus der Entfernung betrachtet, scheinen die Männer zu flüstern, fröhliche Nachtpersonen. Lautsprecherstimmen peitschen plötzlich wie in einem Gespräch durch den Bahnhof. Einer der Zugbegleiter schleudert eine Tasse zu Boden. In diesem Augenblick fährt der Zug langsam weiter. Ein Bahnsteig. — stop
grammophon
zoulou : 3.36 — Würden jene Fahrzeiträume frühmorgens in warmen Abteilen der Züge nicht existieren, würden wir vielleicht nie miteinander sprechen. Er ist meistens müde von der Nachtarbeit. Fünfzehn Minuten Zeit, zu kurz, um schlafen zu können, zu lang, um zu schweigen. M. wurde in der marokkanischen Hafenstadt Nador geboren. Er ist Moslem, gläubig, einer der Guten, wie er sagt, einer, vor dem sich niemand fürchten müsse. Er geht in die Moschee, er spielt Fußball, er ist verheiratet, nachts beaufsichtigt er Maschinen, die Briefe sortieren, und er lacht gern. Sein Blick ist warm, er verfügt über zwei Hände, darauf besteht er, und zwei Augen, eine Nase, einen Mund. Vor Kurzem warnte er mich, weil ich öffentlich über den Glauben der Moslems notierte. Er sagte: Da musst Du vorsichtig sein, es gibt viele Verrückte, schau, dass sie nicht wissen, wo Du wohnst. Einmal, kurz nach einer Reise nach New York, lese ich ihm eine Geschichte vor, folgende Geschichte, sagen wir, eine Geschichte wie eine Frage: Im Central Park zur Mittagszeit ein betender Mann, Moslem, Rikschafahrer, der Höhe 61. Straße unter einer mächtigen, weitverzweigten Ulme kniet, vielleicht unter einem jener Bäume, deren Setzlinge im Jahr 2008 nach Oregon geschickt wurden, um sie dort großzuziehen und wieder nach Manhattan zurückzuholen. Das klagende Singen der Kinderschaukel. Ein Eichhörnchen hetzt über eine Wiese. Bald kauert das Tier in der Nähe des betenden Mannes, scheint ihn zu beobachten. Ich könnte jetzt warten, bis der Mann mit seinem Gebet fertig geworden ist. Ich könnte mich zu ihm in seine Rikscha setzen. Wir könnten gemeinsam durch den Park fahren. Ich könnte ihm eine Geschichte erzählen. Ich könnte erzählen, dass ich eben noch in einem Café hörte, wie eine junge, lustige Mutter von ihrer Absicht berichtete, ihren Sohn, der noch nicht geboren worden ist, mit dem Namen „Grammophon“ zu versehen. Das ist eine wirklich aufregende Geschichte, die ich tatsächlich sofort erzählen sollte. Ich sollte den jungen Mann weiterhin fragen, ob er mir vielleicht erklären wolle, weshalb es lebensgefährlich für mich sein könnte, wenn ich mich fragend über Mohammed, den Propheten, äußern würde. Vielleicht würde der junge Mann bremsen, vielleicht sich unverzüglich von seinem Fahrrad schwingen. Wir würden uns auf eine Bank setzen und Geschichten erzählen von Grammophonen, von Propheten und wie es ist, im Winter Rikscha zu fahren. Und vielleicht würde ich ihm dann noch vom Schnee erzählen, den ich als Kind aus der Luft gefangen habe. Ja, so könnten wir das machen, sofort, gleich, wenn der betende Mann sich erheben wird. – stop
auf dem nachtschiff
ulysses : 5.12 — Einmal wartete ich auf meinem Sofa, plötzlich schlingerte der Boden. Suchte nach meiner Brille und wartete weiter. Alles still, mitten in der Nacht. Da schaukelte das Sofa wieder, der Boden bewegte sich tatsächlich, auch eine Stehlampe in meiner Nähe machte merkwürdige Geräusche. Vom Fenster im 5. Stock meines Hauses aus war nicht zu erkennen, ob jemand bemerkte, was ich beobachtete, Vögel flogen herum, obwohl es dunkel war. Kaum zurück auf dem Sofa, bebte das Möbelstück zum dritten Mal, ein Schwingen, sanft, ein Schlingern, zwei Spinnen hasteten über die Wand, ich verfasste einen Bericht für die Erdbebenwarte. Ich schrieb: Sehr geehrte Damen und Herren, Vögel und Spinnen. Es war um kurz nach drei Uhr. — stop
anna ludmilla
norpol : 0.33 — Während ich aus dem Fenster schaue, höre ich einen Bericht, der vom Fernsehen gesendet wird. Ulyana M., das heißt die Stimme ihrer Übersetzerin, erzählt, sie habe mit ihrem Mann nahe Mariupol Zuflucht vor Granatbeschuss im Keller eines Nachbarn gesucht. Ein Mann, den sie von Ferne kannte, habe den Keller verlassen, um nach seinem Häuschen zu sehen. Er sei nicht zurückgekommen. Als der Beschuss aufgehört habe, seien sie zu ihrem Haus zurückgekehrt. Auf dem Weg fanden sie den Mann, der nach seinem Häuschen gesehen hatte. Er lag in seinem Garten ohne Kopf, sein Häuschen brannte. An dieser Stelle des Berichtes machte die Stimme, die ich hörte, eine kurze, seltsame Pause. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Stimme der originalen Erzählerin Ulyana M. eine Pause machte, aber die Übersetzerin macht eine Pause, ihre eigene Pause. Fünf Sekunden später fuhr sie fort in ihrer Arbeit. Sie sagte, man habe nach dem Kopf des Mannes gesucht, man habe ihn gefunden und zurückgebracht zu dem Körper des Mannes, der in seinem Garten lag. – Früher Abend. Kastanienbäume tief unten stehen bereits in Flammen, Bahnsteige der Straßenbahnhaltestelle bedeckt von Stachelfrüchten, die nicht zerplatzen. Eichhörnchenschatten tragen sie nachts davon, obwohl noch Anfang September ist. Anna Ludmilla L.. Ich erinnere mich an Anna Ludmilla L., die in St. Petersburg geboren wurde. Sie lebt seit 15 Jahren in Deutschland, wollte Modell werden, heitatete, gebar eine Tochter und wurde geschieden. Seit Jahren arbeitet sie in der Poststelle eines Frankfurter Verlagshauses. M. erzählte, Anna zwinkere seit einigen Wochen, wenn man mit ihr spreche, mit einem Auge, eine flatternde Bewegung. Er habe sie einmal gefragt, wie es ihr gehe, wie ihrer Familie, ob sie Verwandte in der Ukraine habe. Sie habe sich über seine Frage vielleicht gefreut, er sei sich aber nicht sicher. — stop
josef
echo : 5.01 — Ich weiß nicht, wie oft ich schon die Treppen in Josefs kleine Wohnung gestiegen bin. Vielleicht einhundertmal in den siebten Stock unters Dach, seit er mich mit der Aufsicht seiner Blumen beauftragte. Als ich gestern am späten Abend die Tür hinter mir schloss, entdeckte ich eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter seines Telefons. Ich war mir nicht sicher, ob ich die Nachricht vielleicht abhören sollte, ich dachte, eine wichtige Nachricht könnte hinterlegt worden sein. Also drückte ich einen Kopf und die Maschine begann alle bisher nicht gehörten Nachrichten abzuspielen, die auf ihr verzeichnet und von mir bis dahin nicht bemerkt worden waren. Rosie erkundigte sich nach Josefs Verbleib, sie waren verabredet, Josef nicht gekommen. Dr. Tauber ließ ausrichten, dass eine Untersuchung für Oktober geplant werden müsse, reine Routine, es war inzwischen Juni geworden. Im Dezember lud Emilie Josef zum Weihnachtssingen in die Schillerschule ein, es ging um ihren Enkel, der in den Chor berufen worden war. Im Januar wurden zwei Botschaften hinterlassen, je ohne eigentliche Nachricht, einmal waren Menschenstimmen zu hören, die Sirene einer Ambulanz, dann eine Stimme, die in englischer Sprache verkündete, dass der nächste einfahrende Zug in Richtung Coney Island fahren würde. Im März wieder Rosies einerseits ärgerliche, andererseits besorgte Frage: Josef, wie geht es Dir? Anfang Mai eine weitere Botschaft, die nur aus Geräuschen bestand, ich glaube, ich hörte das Dröhnen eines Schiffsmotors. Ende des Monats war ein Onkel Josefs gestorben, man bat ihn zu kommen, er sollte sprechen, weswegen man sich drei Tage später noch einmal erkundigte. Im Juni wieder Stadtgeräusche, ein Gewitter im Hintergrund, Stimmen in einer Sprache, die ich nicht kannte. Die letzte Aufnahme, die ich hörte, war von einer ganz besonderen Art gewesen, Glocken waren zu hören, Glocken, wie sie unter den Hälsen von Kühen baumeln. Es war eine sehr lange Aufnahme, kurz bevor sie endete, Josefs Stimme: Kohleralm, Sandwespengesang. — stop
im garten
ulysses : 2.28 — Um mir eine Freude zu machen, gehe ich nachts noch in den Garten. Grüne Falter mit hauchdünnen Flügeln sind unterwegs im Dunkeln. Eigentlich können sie überhaupt nicht fliegen, wie sie wollen, sondern werden von feinsten Strömungen der Luft dirigiert. Kaum habe ich meinen Mund geöffnet, liegt ein flatternder Körper auf der Zunge. Sie schmecken bitter und sie wehren sich tapfer. Diese Fliegen also, und diese Nacht, sternenklar. Ich stehe ganz still, höre einem Flugzeug zu, das südwärts fliegt. Ich warte. Plötzlich ist im Garten jenseits des Zaunes ein Geräusch zu hören. Ein Mann geht gebückt unter Bäumen. Es raschelt. Ich kenne diesen Mann, ich kenne ihn nicht gut, aber ich weiß, dass er bald eine Taschenlampe zücken und in die Knie gehen wird. Er spricht dann, aber so leise, dass ich nichts von den Wörtern hören kann, nicht einmal kann ich sicher sein, dass er Wörter spricht, vielleicht singt er nur vor sich hin, singt, während er mit einer Taschenlampe Gräser beleuchtet. Noch vor wenigen Tagen habe ich mich über den Mann gewundert. In dieser Nacht wundere ich mich nicht. Ich habe erfahren, dass der Mann sich bückt, mit seinem Licht, um nach Schnecken zu suchen. Ich stellte mir vor, der Mann würde seine Beute in eine seiner Hosentasche stecken. Aber so ist das ganz und gar nicht. Sobald der Mann eine Schnecke findet, zückt er im Licht der Taschenlampe eine Schere und schneidet die Schnecke in zwei Teile, sodass sie sich nicht mehr bewegen kann, weil sie tot ist. Ein lautloser Vorgang, so lautlos, dass ich ihn lange Zeit nicht bemerkte, ja, vielleicht niemals bemerkt haben würde, hätte ich nicht von dem seltsamen Verhalten des Mannes erzählt. Nun weiß ich, warum er sich bückt. Noch zehn Minuten, dann geht er wieder ins Haus zurück und auch ich werde nicht mehr da sein. — stop
gallipoli : melissano : ugento
marimba : 2.10 — Linosa erzählte mir eine Geschichte, von der ich nicht sagen kann, ob sie sich tatsächlich so ereignete wie behauptet, oder ob die Geschichte rein erfunden sein könnte. Seit einigen Monaten erhalte er nämlich täglich einen Luftpostbrief aus Italien. In dem Brief sei jeweils ein beidseitig bedrucktes Blatt Papier enthalten, Text in englischer Sprache, nummeriert, feine, präzise formulierte Sätze. Er habe, so berichtete Linosa, einige dieser Sätze in die Maske einer Suchmaschine eingegeben, weshalb ihm nun bekannt sei, dass es sich wohl um ein zerlegtes Buch handeln könnte, das man ihm schicken würde, um Herman Melvilles Erzählung Bartleby. Das sei für sich genommen schon eine seltsame Angelegenheit, noch merkwürdiger komme ihm aber vor, dass dem Schreiben bisher keine Erklärung, Begründung oder auch nur ein Gruß beigefügt worden sei. Manchmal könne er mithilfe des postalischen Stempels entziffern, in welcher Stadt der Brief Tage zuvor aufgegeben wurde. Städte mit wundervollen Namen, Gallipoli, Melissano, Ugento, Lecce, Brindisi, seien darunter. Während er sich in den ersten Tagen noch gewundert, ja sogar ein wenig gefürchtet habe, würde er sich inzwischen darüber freuen, nachmittags aus dem 12. Stock seines Mietshauses zum Briefkasten hin abzusteigen, um den Brief entnehmen, öffnen und wieder im Aufstieg befindlich lesen zu können. 34 Briefe habe er bislang erhalten, 16 weitere Briefe sollten noch folgen, sofern der unbekannte Absender in logischer Weise fortsetzen würde. Der letzte Brief, der gestern aus Fasano kommend, bei Mr. Linosa eingetroffen war, soll eine besondere Briefmarke auf seiner Anschriftenseite getragen haben, acht Rentiere, die in einen verschneiten Himmel fliegen. Diese Briefmarke leuchte nachts in der Küche im Dunkeln, wo sie nun auf dem Stapel zuvor eingetroffener Briefe so lange sichtbar ruhen werden, bis wieder Nachmittag geworden sein wird. — stop