Aus der Wörtersammlung: lage

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caracas

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MELDUNG. Am gest­ri­gen Abend vor­zei­tig deto­niert, sind im Opern­haus zu Man­aus [ Bra­si­li­en ] Tei­le eines kost­ba­ren Fro­sches [ Gat­tung : dendro­ba­tes ama­zo­ni­cus ] gegen das Publi­kum geflo­gen. Ein Auge, ein gan­zer Damen­kopf, wur­de von Frag­men­ten aus Schä­del und Wir­bel­säu­le der Amphi­bie durch­schla­gen. Wei­te­re öffent­li­che Spren­gun­gen im Monat Mai : San­ta Cruz, 21. [ d. aura­tus ] : Por­to Veh­lo, 22. [ d. azu­reus ] : Cara­cas, 23. [ d. leu­co­me­las ] : San Jose, 24. [ d. reti­cu­la­tus ] : New Orleans, 25. [ d. pumi­lio ] : Phoe­nix, 26. [ d. gra­nu­li­fer ] : Chi­ca­go, 27. [ d. imi­ta­tor ]. Zün­dung je 22.00 Uhr Orts­zeit. Alle Vor­stel­lun­gen sind aus­ge­bucht. — stop
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von den verkäufern der nachtbücher

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ulys­ses : 17.25 — Heu­te Nach­mit­tag woll­te ich ein Nacht­buch kau­fen. Ich spa­zier­te des­halb über die Zen­tral­sta­ti­on gegen 16 Uhr im Zitro­nen­licht mit mei­ner Film­ka­me­ra. Ich ging sehr lang­sam, schau­te über schat­ti­ge Bahn­stei­ge, schau­te genau dort­hin, wo die Ver­käu­fer der Nacht­bü­cher manch­mal sicht­bar wer­den. Man kann die Ver­käu­fer der Nacht­bü­cher immer nur dann erken­nen, wenn man an eine eige­ne Geschich­te denkt, an eine Geschich­te, die man einem ande­ren Men­schen erzäh­len könn­te, zum Bei­spiel, um die­sen Men­schen glück­lich zu machen oder um ihm die Zeit­not zu ver­trei­ben, wenn er nicht sofort glück­lich wer­den kann. Also dach­te ich an Bil­ly, den Ken­taur, wie er sich freu­te, weil er auf einem Raub­zug im Gebir­ge ein Tele­fon­ver­zeich­nis der Stadt Chi­ca­go fand, nahe eines rau­chen­den Jagd­fi­scher­la­gers. Ich muss­te dann nicht lan­ge wei­ter­ge­hen. Auf Bahn­steig 15 war gera­de ein Zug aus Ams­ter­dam ein­ge­trof­fen, dort saß auf einer Bank ein Nacht­buch­händ­ler und lach­te, als ich mich neben ihn setz­te. Bil­ly, sag­te er, Du denkst wie­der an Bil­ly. Das ist gut, mein Lie­ber, das wird eine fei­ne Geschich­te wer­den. Haben wir einen Wunsch? Und schon war er wie­der ver­schwun­den und ich spa­zier­te wei­ter und jetzt ist frü­her Abend und ich sit­ze auf mei­nem Sofa, ein Buch für die Nacht liegt neben mir, und war­te, dass es dun­kel wird, um die Geschich­te eines fer­nen Men­schen zu lesen, die mir die Zeit­not ver­trei­ben wird. Ich weiß jetzt, dass die Händ­ler der Nacht­bü­cher weder für eine Foto­gra­fie noch für einen Film zur Auf­zeich­nung geeig­net sind. Sie haben ihr ganz beson­de­res Licht.

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kongo

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india : 5.55 — Sobald ich einen Satz selt­sa­mer Din­ge gedacht habe, freu’ ich mich, kann dann nicht blei­ben, sprin­ge auf, wenn ich sit­ze, oder sprin­ge in die Luft, wenn ich bereits auf mei­nen Bei­nen gestan­den habe. Viel­leicht wür­de ich lächeln, wenn ich mich selbst bei der Arbeit beob­ach­ten könn­te. Ich soll­te ein­mal einen Nacht­film dre­hen, wie ich nachts durch die Woh­nung hüp­fe. Oder in einer U‑Bahn in die Luft sprin­ge. Oder im Schlaf ein Rad schla­ge, weil ich sehr ger­ne im Schlaf selt­sa­me Din­ge vor­be­rei­te für Sät­ze im Wachen. – Ein ganz ande­res, selt­sa­mes Ding, das ich nicht erfun­den habe, ist das Fol­gen­de. Ich hör­te, im Kon­go sol­len seit dem Jah­re 1998 vier Mil­lio­nen Men­schen in einem Bür­ger­krieg getö­tet wor­den sein. Sie wur­den von der Cho­le­ra aus­ge­trock­net, star­ben an see­li­schen Qua­len, weil sie Frau­en waren, die man ver­ge­wal­tig­te, Mache­ten trenn­ten sie von ihren Hän­den, Armen, Bei­nen, oder sie wur­den ganz ein­fach nur erschos­sen, ohne dass dar­über in unse­ren Fern­seh­ge­rä­ten gespro­chen wur­de. Ange­sichts die­ser merk­wür­di­gen Vor­stel­lung habe ich über­legt, dass ich viel­leicht ler­nen soll­te, den Schat­ten nicht gesen­de­ter Bil­der wahr­zu­neh­men. Ich könn­te mich also hin­ter einen Bild­schirm set­zen und wür­de, das ist denk­bar, einen genaue­ren Blick auf die Welt da drau­ßen haben, als wür­de ich von vorn betrach­ten, was dar­ge­bo­ten wird. — stop
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yanuk : stille

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marim­ba

~ : yanuk le
to : louis
sub­ject : STILLE
date : sept 7 08 10.15 p.m.

Lie­ber Mr. Lou­is, in der ver­gan­ge­nen Nacht sind selt­sa­me Din­ge gesche­hen. Ich hat­te auf Höhe 258 mein Zelt auf­ge­schla­gen, weil es gereg­net, nein, weil es sehr stark gereg­net hat­te ges­tern Nach­mit­tag. Die Bäu­me tropf­ten und ich ahn­te, dass nachts noch ein­mal Regen fal­len wür­de, so feucht war die Luft gewor­den. Ich leg­te mich also in mein Zelt, hör­te dem Sin­gen der Nacht­af­fen zu und irgend­wann schlief ich ein. Als ich erwach­te, war es noch immer dun­kel. Ich konn­te nichts hören, kei­nen Laut, es war so still, als hät­te ich mei­ne Ohren ver­lo­ren. Ja, für einen Moment dach­te ich, dass das Hör­ver­mö­gen der Lebe­we­sen viel­leicht nur eine Idee gewe­sen war, eine poe­ti­sche Eigen­schaft ohne die Mög­lich­keit einer Ver­wirk­li­chung, und doch hör­te ich Stil­le, ich hör­te, dass ich nichts hör­te, nichts von Außen her, also Stil­le von Außen, aber ein rhyth­mi­sches Geräusch von Innen, ver­mut­lich die Bewe­gung mei­nes Blu­tes. Ich ver­ließ das Zelt und hör­te noch immer nichts als mein Herz, das etwas schnel­ler schlug. Eine Wol­ke kleins­ter Flie­gen tanz­te um mei­ne Klet­ter­la­ter­ne, zwei Geckos saßen an einem Stamm in ihrer Nähe und angel­ten sich die schöns­ten Exem­pla­re her­aus. Ich hat­te ihnen ges­tern bereits bei ihrer beque­men Arbeit zuge­se­hen, und ich erin­ner­te mich, dass der Dschun­gel um mich her­um geknis­tert hat­te und die Affen ein unent­weg­tes Gespräch führ­ten über gro­ße Distanz. Jetzt, wie zur Prü­fung, berühr­te ich mei­ne Ohren, sie waren noch da, bei­de Muscheln. Indem ich an der lin­ken Muschel zog, dreh­te sich etwas her­um in mei­nem Ohr, es krach­te und ich hat­te den fes­ten Ein­druck, besucht wor­den zu sein. Und auch rechts dreh­te man sich in mei­nem Ohr, sobald ich dar­an zog, zur Sei­te, aber dann wie­der Stil­le bei­der­seits. Ich leg­te mich ins Zelt zurück und über­leg­te, ob ich viel­leicht in Gefahr sein könn­te, ob man viel­leicht mein Gehirn betre­ten woll­te, und weil es so schön still war, bin ich ein­ge­schla­fen. Ich schlief sehr lan­ge, war schon hell, als ich erwach­te, und der Dschun­gel knis­ter­te und wis­per­te um mich her, und ich hör­te die Affen des Tages und das Rufen der Nas­horn­vö­gel und lag eine Wei­le so da, froh wie­der hören zu kön­nen. Wie jeden Mor­gen saßen pracht­vol­le Käfer und Fal­ter und Flie­gen an den Wän­den mei­nes Zel­tes. Und alle taten sie so, als hät­ten sie mit mei­nen Ohren nicht das Min­des­te zu tun. stop. Yanuk

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0.52 UTC
2334 Zeichen

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memory

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oli­mam­bo : 3.02 — Vor einer Stun­de unge­fähr, aus hei­te­rem Him­mel, erin­ner­te ich mich an eine Brief­mar­ke, die sich zu einer Zeit in mei­nem Besitz befun­den hat­te, als ich noch ein Kind gewe­sen war. Die­se Mar­ke, obwohl sehr vie­le Jah­re weit von mir ent­fernt, war so gegen­wär­tig von einer Sekun­de zur ande­ren, als hät­te ich sie weni­ge Minu­ten zuvor einem Sam­mel­al­bum ent­nom­men und auf einen Luft­post­brief geklebt. Zu Ehren des Schim­pan­sen Ham, der in den Welt­raum gereist war, um dort eini­ge Übun­gen in der Schwe­re­lo­sig­keit zu absol­vie­ren, war sie in einer begrenz­ten Auf­la­ge gedruckt gewor­den. Das Beson­de­re an Ham war ohne Fra­ge sei­ne Men­schen­ähn­lich­keit gewe­sen, auch dass Ham, im Gegen­satz zu Lei­ca, einer rus­si­schen Hun­de­da­me, sei­nen Aus­flug in den Kos­mos über­leb­te. Der klei­ne Brief­mar­ken­af­fe trug einen Helm, genau genom­men einen wei­ßen Astro­nau­ten­helm, der unglück­li­cher­wei­se von einem Stem­pel getrof­fen wor­den war. In die­sem Moment, da ich notie­re, erin­ne­re mich an einen Riss, der mein Brief­mar­ken­al­bum bedroh­te, weil er mit jeder Besich­ti­gung der Samm­lung, knis­ternd wuchs. Ein­mal habe ich einem Mäd­chen, in das ich ver­liebt gewe­sen war, mein Album mit Riss gezeigt, eine selt­sa­me Erfah­rung, wes­halb ich das Sam­meln der Brief­mar­ken auf­ge­ben habe und mich den Schall­plat­ten zu wid­men begann. Die­ses Mäd­chen, das mich von den Brief­mar­ken ent­fern­te, hieß Patri­zia und trug sehr klei­ne blaue Knöp­fe in bei­den Ohren, die herr­lich fun­kel­ten, sobald sie sich beweg­te. Ja, sie fun­kel­ten damals bis in mei­ne Träu­me hin­ein und sie fun­keln noch heu­te oder wie­der, wäh­rend ich hier still in einer küh­len Nacht her­um­sit­ze und mich wun­de­re, dass ich an Din­ge den­ke, die ich vor einer Stun­de noch nicht wuss­te. — stop

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istanbul

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nord­pol : 2.55 — Beob­ach­te­te nach­mit­tags auf mei­nem Fern­seh­bild­schirm einen Blitz, der einen Abend zuvor von einer Han­dy­ka­me­ra auf­ge­nom­men wor­den war. Die­ser Blitz ereig­ne­te sich in Istan­bul zu einem Zeit­punkt, als ich gera­de über­leg­te, ob ich in einem Buch lesen soll­te oder bes­ser noch etwas notie­ren über die Kirsch­holzwan­gen einer japa­ni­schen Frau, die ich gera­de erfin­de. Aber mein Kopf war in der feucht­war­men Luft doch sehr lang­sam gewor­den, also stell­te ich mich für zwei Minu­ten unter kal­tes Was­ser und als ich zurück­kam und mein Fern­seh­ge­rät ein­schal­te­te, konn­te ich sehen, was der Blitz, den ich erst einen Tag spä­ter mit eige­nen Augen sehen wür­de, ange­rich­tet hat­te. Men­schen lagen bewe­gungs­los auf einer Stra­ße her­um und ande­re Men­schen, die sich beweg­ten, ver­such­ten jene Men­schen, die lagen und sich nicht mehr beweg­ten, zu über­re­den, es ihnen gleich­zu­tun, also zu atmen und wei­ter­zu­le­ben, als sei der Blitz nie gesche­hen. Da war das Geräusch von Ambu­lan­zen, ein jau­len­der Ton, von dem ich häu­fig träu­me, und da war die Stim­me einer ame­ri­ka­ni­schen Frau, die die Explo­si­on zwei­er Bom­ben mel­de­te, einer klei­ne­ren, locken­den Bom­be und einer grö­ße­ren, mor­den­den Bom­be. Als ich ges­tern Nach­mit­tag dann auf mei­nem Fern­seh­bild­schirm jenen Blitz beob­ach­te­te, der so vie­le Men­schen töte­te, dass zwei Hän­de nicht aus­rei­chen, sie mit den Fin­gern zu zäh­len, habe ich über­legt, ob ich nicht bald ein­mal wagen soll­te, einen Atten­tä­ter zu erfin­den, also mich in einen Atten­tä­ter zu ver­wan­deln auf dem Papier, mich hin­ein­zu­ver­set­zen in eine Figur, die Bom­ben legt, um Men­schen zu töten. Ist es mög­lich, fra­ge ich, mich in einen Atten­tä­ter so lan­ge hin­ein­zu­den­ken, wie ich mich in eine japa­ni­sche Frau hin­ein­den­ke, eine japa­ni­sche Frau mit einem kirsch­höl­zer­nen Gesicht, ohne Scha­den zu neh­men? — stopping

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herzgeräusch

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echo : 2.08 — Gespräch über Geräu­sche, die mensch­li­che Her­zen erzeu­gen. Wun­de­re mich, sag­te ich, dass ich Dei­nes nicht höre. Wun­de­re mich über die Stil­le, die in Kon­zert­sä­len für Minu­ten herr­schen kann. Fünf­tau­send schla­gen­de Her­zen und doch die­se Stil­le. — stop

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yanuk : lichtmaschine

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india

~ : yanuk le
to : louis
sub­ject : FROGS
date : june 1 08 8.15 p.m.

Lie­ber Mr. Lou­is, seit acht Tagen Regen. Ver­brach­te zuletzt sechs Stun­den an den Stamm mei­nes Bau­mes gefes­selt, um nicht vom Sturm in die Tie­fe geris­sen zu wer­den. Ges­tern, sehr früh in der Mor­gen­däm­me­rung, dann auf Höhe 152 zurück­ge­kehrt. Das Lager, ram­po­niert. Ein paar Affen, Tama­ri­ne, haben sich breit gemacht, muss­te kämp­fen, ehe sie die Platt­form räum­ten. Habe mei­ne Vor­rä­te zum Trock­nen aus­ge­brei­tet, Nüs­se, vor­wie­gend Nüs­se, und ein paar Fleisch­kon­ser­ven sind da noch und etwas Brot, das hof­fent­lich nicht schim­meln wird. Bin jetzt ohne Licht­ma­schi­ne, der Sturm hat sie mit sich fort­ge­ris­sen. Aber die Amei­sen sind zurück, Du erin­nerst Dich, trä­ge Amei­sen­tie­re, die nach Lan­gus­ten schme­cken. Des­halb ohne Furcht, habe Trink­was­ser im Über­fluss. Wer­de mor­gen wei­ter zu den Frö­schen spre­chen. Wie selt­sam, mei­ne Stim­me aus ihren Schall­beu­teln zu ver­neh­men. So deut­lich flüs­tern sie mir nach, als ob kei­ne ande­re, als die mensch­li­che Spra­che, ihnen je zu Ohren gekom­men wäre. Erstaun­li­che Ent­de­ckung. Wel­chen Namen, fra­ge ich Dich, soll ich ihrer Gat­tung geben? — Yanuk

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20.57 UTC
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regenmaschine

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char­lie : 0.01 — Wäh­rend eines Spa­zier­gangs ent­deck­te ich unlängst im Ein­gangs­be­reich einer luxu­riö­sen Wohn­an­la­ge eine Regen­ma­schi­ne. Eine Regen­ma­schi­ne, wer­den Sie viel­leicht fra­gen, was ist denn das? Nach Beob­ach­tung, eine hal­be Stun­de, lässt sich Fol­gen­des notie­ren. Eine Regen­ma­schi­ne reg­net je für drei Sekun­den genau dort­hin, wohin ein ordent­li­cher Regen, der vom Him­mel kommt, nicht fal­len kann, weil ihn ein Dach, bei­spiels­wei­se, dar­an hin­dert. Eine Regen­ma­schi­ne hin­ge­gen reg­net auch unter Dächern oder in Haus­ein­gän­gen oder in Woh­nun­gen, und auch dann, wenn es gera­de ein­mal nicht vom Him­mel reg­net, reg­net sie im Takt einer Minu­te. Die­ser Regen einer Regen­ma­schi­ne, wie ich sie vor­ge­fun­den habe, ist also ein beson­de­rer Regen, ein Regen, der sich gegen Per­so­nen rich­tet, gegen Stra­ßen­bür­ger, gegen Men­schen ohne eige­nes Dach über dem Kopf. Orga­ni­sier­ter Regen, sagen wir, Regen gegen den Schlaf und die­se Din­ge. — stop
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trompetenkäfer

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~ : louis
to : Mr. eliot
sub­ject : TROMPETENKÄFER

Lie­ber Eli­ot, bei uns ist jetzt schon Diens­tag. Ges­tern, also am Mon­tag noch, war ich spa­zie­ren im schöns­ten Gar­ten der Stadt. Stür­mi­sche Luft, alles ging ver­kehrt her­um, es reg­ne­te aus dem Boden, die Son­ne war auch irgend­wo da unten und ich konn­te nicht notie­ren, weil mir mein Notiz­buch davon geflo­gen war. Ich habe Dir des­halb nicht viel zu berich­ten, weil ich ohne mein Notiz­buch nicht anfan­ge zu den­ken. An den letz­ten Gedan­ken, den ich in mein Notiz­buch notier­te, ehe es an den Wind ver­lo­ren ging, kann ich mich gera­de noch erin­nern. Das also sollst Du wis­sen, ich habe ent­deckt, dass ich, sobald ich einen Trom­pe­ten­kä­fer zu ent­wer­fen wün­sche, über die Lun­ge die­ses Wesens, genau­er über sei­ne Luft­pum­pe und ihre Posi­ti­on in den Zusam­men­hän­gen eines Käfer­kör­pers nach­zu­den­ken habe, ande­rer­seits, aus vor­wie­gend phy­si­ka­li­schen Grün­den, über die Füße des Käfers, die der­art zu kon­zi­pie­ren sind, dass der Käfer, sobald er einen Trom­pe­ten­ton zu erzeu­gen wünscht, in der Lage sein wird, sich zunächst fest auf dem Boden, einem Blü­ten­blatt oder einem mensch­li­chen Fin­ger zu ver­an­kern, um dem Rück­stoß, den wir sehr sicher erwar­ten dür­fen, Wider­stand ent­ge­gen­set­zen zu kön­nen. Zu wei­te­ren Gedan­ken, lie­ber Eli­ot, war ich ges­tern nicht in der Lage. Bald wird der Sturm auch zu Euch her­über­ge­kom­men sein. Die­se E‑Mail ist schnel­ler als der Wind. Dein Louis

gesen­det am
11.03.2008
22.56 MEZ
1068 Zeichen

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