Aus der Wörtersammlung: vater

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eine schreibmaschine : tasten

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del­ta : 8.26 UTC – Vor lan­ger Zeit beob­ach­te­te ich mei­nen Vater, wie er sei­ne mecha­ni­sche Schreib­ma­schi­ne zer­leg­te, um sie zu säu­bern und zu ölen. Ges­tern habe ich die­se Scheib­ma­schi­ne in einem Regal wie­der­ent­deckt. Das war ein inten­si­ver Moment des Vor­mit­ta­ges gewe­sen, nach­mit­tags hör­te ich in einem Zug eine frem­de Spra­che, ich ver­stand kein ein­zi­ges Wort, und doch schien mir die frem­de Spra­che ver­traut zu sein, als hät­te ich sie ein­mal gekonnt. Sind mecha­ni­sche Schreib­ma­schi­nen für jede exis­tie­ren­de oder gewe­se­ne Spra­che die­ser Welt vor­stell­bar? — stop

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von kevin und liesl im zug

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tan­go : 22.52 UTC — Ich hör­te, er hei­ße Kevin. Er sag­te, er sei ohne Dach über dem Kopf. Auch im Som­mer oder im Herbst sei das Leben nicht leicht, im Som­mer habe er viel Durst, im Herbst fürch­te er sich vor dem Win­ter. Er wür­de gern sei­ne Geschich­te erzäh­len, war­um er so arm gewor­den sei, dass er kei­ne Woh­nung habe und nichts zu essen. Wenn Kevin spricht, ist sei­ne Stim­me wun­der­schön anzu­hö­ren. Es ist eine Stim­me, die gut sin­gen könn­te, ein Tenor viel­leicht. Nur das mit Kevins Geschich­te ist so eine Sache, ich höre Kevins Lebens­ge­schich­te seit Anfang des Jah­res im Mor­gen­schnell­zug zum Flug­ha­fen immer wie­der. Ich soll­te sagen, Kevin erzählt täg­lich eine ande­re Geschich­te, er ist im Grun­de ein guter Erzäh­ler, und auch ein guter Erfin­der. Im Win­ter erzählt er Win­ter­ge­schich­ten, im Som­mer Som­mer­ge­schich­ten. Ges­tern wur­de Kevin von einer jun­gen, mage­ren Frau beglei­tet. Sie war sehr schmut­zig. Kevin erzähl­te ihr, dass ich ihm manch­mal etwas Geld geben wür­de oder eine Bre­zel, auch dass ich auf­schrei­ben wür­de, was er berich­te. Sie setz­ten sich neben mich. Die jun­ge Frau sag­te: Wenn man träumt, ist man im Inne­ren wach und warm. Am Flug­ha­fen stie­gen bei­de mit mir aus. Wir spra­chen eine hal­be Stun­de. Der Bahn­hof war wie­der ein­mal undicht. Regen kam von der Decke. Das Licht war teil­wei­se aus­ge­fal­len, an den Wän­den saßen ein paar dicke Krö­ten. Sie schnapp­ten mit arm­lan­gen Zun­gen nach Tau­ben, die über den Bahn­steig segel­ten. Ich hör­te, das Kno­chen­ge­spenst an Kevins Sei­te soll Lie­se­lot­te hei­ßen, sehr selt­sam die­ser Name für eine recht jun­ge Per­son. Ich erfuhr, dass sie Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ten in Lon­don stu­dier­te, sie mag gern lesen, aber sie kom­me nicht dazu, weil sie das Bild ihres Vaters in sich tra­ge, der immer­zu betrun­ken war, ein schmer­zen­des Bild, das hell vor ihr leuch­te. Ich weiß jetzt, Bil­der eines betrun­ke­nen Vaters zu ver­dun­keln, erfor­dert unge­heu­re Kraft und Aus­dau­er. Lie­se­lot­te kann des­halb seit einem Jahr­zehnt nicht schla­fen. Sie mag Kevin, der so schö­ne Geschich­ten erzählt, dass sie bei­de von sei­nen Geschich­ten ein wenig wei­ter­le­ben kön­nen. Es ist jetzt Abend. — stop

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laufen

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del­ta : 15.12 UTC — Ich mag Men­schen, die Ver­zeich­nis­se anle­gen, die Ver­zeich­nis­se beschrif­ten nach gehei­men oder nach Regeln, die sofort erkenn­bar sind. Mein Vater führ­te Ver­zeich­nis­se sei­ner Wet­ter­be­ob­ach­tun­gen, auch wel­che Vögel er im Gar­ten beob­ach­tet hat­te, wur­de akku­rat mit Blei­stift in Lis­ten ein­ge­tra­gen, Amseln, Mei­sen, Sper­lin­ge, Zaun­kö­ni­ge und Dom­pfaf­fen und Rot­kehl­chen. Dar­an erin­ner­te ich mich ges­tern, als ich einen Film beob­ach­te­te, der von den Vogel­be­ob­ach­te­rin­nen und Vogel­be­ob­ach­tern des Cen­tral Parks erzählt. Eine alte Dame legt dort ähn­li­che Ver­zeich­nis­se an, wie mein Vater, als er noch leb­te. Ich selbst notie­re nicht sel­ten, wel­che Fil­me ich betrach­te, wäh­rend ich auf einer Lauf­ma­schi­ne lau­fe, wenn es reg­net oder nicht. Unlängst lief ich mit Kopf­hö­rern, folg­te Gene Hack­man in dem Film French Con­nec­tion. Zuletzt wur­de ich immer schnel­ler in mei­nen Bewe­gun­gen. Anstatt 10 Kilo­me­tern, die ich bereits notiert hat­te, lief ich 14 Kilo­me­ter. Ich radier­te im Notiz­buch. Es war an einem Sams­tag gewe­sen. — stop

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vom unsichtbaren

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lima : 23.59 UTC — Ich war noch ein Kind gewe­sen, als ich von mei­nem Vater in einen unter der Erde lie­gen­den Saal des Kern­for­schungs­zen­trums CERN geführt wur­de. Ich lern­te dort die Unsicht­bar­keit ken­nen. Es war inmit­ten einer Nacht, der Saal grell beleuch­tet, Dioden blink­ten, oran­ge­far­be­ne Warn­leuch­ten dreh­ten sich lang­sam. Und da war das Rau­schen der Luft, die kühl durch den Saal strich, ein bestän­di­ger Wind, wes­we­gen in einer Hoch­som­mer­nacht doch alle Men­schen, die in dem Saal zu beob­ach­ten waren, war­me Klei­dung tru­gen. Mein Vater und ich stan­den auf einer Brü­cke, die über einen Kor­ri­dor führ­te, der voll­stän­dig leer zu sein schien. Aber das war natür­lich ein Irr­tum, dort gleich unter uns schoss näm­lich ein Strahl hoch­en­er­ge­ti­scher Teil­chen durch die Luft, der jeden Men­schen sofort getö­tet hät­te, wenn er dort unten hin­durch­spa­ziert wäre. Mein Vater deu­te­te hin­ab und ver­such­te mir das Unsicht­ba­re zu erklä­ren. Nicht sicht­bar, weil zu schnell, sag­te mein Vater, und zu klein. Ich war so berührt von der mög­li­chen Wir­kung des Unsicht­ba­ren, dass ich immer wie­der dort­hin zurück­keh­ren woll­te, um das Unsicht­ba­re zu besu­chen. Über­haupt ist das Unsicht­ba­re, das aber doch der Fall ist, ein wun­der­vol­les Phä­no­men. Oder jenes gemein­sa­me Wesen, das nur den Lie­ben­den sicht­bar wird. — Mit die­ser Minu­te endet Lou­is’ 20646 Lebens­tag. — stop

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ein koffer

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del­ta : 16.12 UTC — Ich weiß nicht, wohin die Vögel schla­fen gehen, stellt Hil­de Domin ein­mal fest. Sie erzählt, wie sie ihrem gelieb­ten Mann begeg­ne­te, dass sie wun­der­ba­re Gesprä­che führ­ten, dass sie sicher ein Jahr brauch­ten, um sich zum ers­ten Mal zu küs­sen. Wir waren sehr förm­lich. In der 45. Minu­te des wun­der­vol­len Films Ich will Dich — Begeg­nun­gen mit Hil­de Domin von Anna Dit­ges will die jun­ge Fil­me­ma­che­rin wis­sen, ob Hil­de Domin’s Ehe­mann ein guter Lieb­ha­ber gewe­sen sei. Hil­de Domin ant­wor­tet mit tro­cke­ner Stim­me: Ich hat­te kei­nen ande­ren. Ich kann das nicht beur­tei­len. Ich find, ja. Sie macht eine län­ge­re Pau­se. Dann fährt sie fort: Ich habe auch vor ihm nie­man­den geküsst. Das war damals nicht üblich, dass man so zurück­hal­tend war wie ich. Mei­ne Freun­din­nen waren alle anders. Anna Dit­ges: Er war der ein­zi­ge Mann, den Du je gekannt hast? Hil­de Domin ant­wor­tet: Ja! Anna Dit­ges: Wür­dest Du sagen, dass Erwin heu­te immer noch Dei­ne gro­ße Lie­be ist? — Hil­de Domin: Jeden­falls habe ich kei­ne ande­re. Weißt Du, der leben­di­ge Mensch ist der leben­di­ge Mensch. Und der Mensch, der nur noch in mei­ner Vor­stel­lung ist, das ist nicht das­sel­be. — In die­sem Augen­blick erin­ne­re ich mich an eine Foto­grafie, die mich neben mei­nem ster­benden Vater zeigt. Ich sit­ze auf einem Stuhl, mein Vater liegt in einem Bett. Es ist ein Bild, das ich zunächst kaum anzu­sehen wag­te. Ich habe tatsäch­lich eine Hand vor Augen gehal­ten und zwi­schen mei­nen Fin­gern her­vor gespäht. Spä­ter wur­de mir warm, wenn ich das Bild betrach­te­te. Die Foto­grafie zeigt einen fried­li­chen Moment mei­nes Lebens. Etwas geschieht, wovor ich mich lan­ge Zeit fürch­te­te. Wei­nen und Lachen fal­ten sich, wie Hän­de sich fal­ten. Mut­ter irr­te wochen­lang zwi­schen Haus und Fried­hof hin und her, als wür­de sie unsicht­bare Ware in gleich­falls unsicht­baren Kof­fern tra­gen. Sie geht noch immer, Jah­re sind ver­gan­gen, so umher. – stop

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kamelschnellbahngeschichte

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marim­ba : 6.28 UTC — Der jun­ge Mann, der mir eine Geschich­te von Kame­len erzählt, ist 22 Jah­re alt. Er trägt ein leuch­tend blau­es Hemd, das sieht gut aus, weil sei­ne Haut­far­be dun­kel ist, weil er ein Mann ist, der tat­säch­lich aus Afri­ka kommt, der aus Afri­ka geflüch­tet ist, obwohl er ganz sicher nicht aus Afri­ka flüch­ten woll­te. Wäre er nicht aus der Not her­aus geflüch­tet, mit Zügen und Bus­sen und zwei Flug­zeu­gen, dann wäre er jetzt tot. Weil er nicht tot ist, sitzt er mit mir in einer Schnell­bahn und wir spre­chen kurz über sein Land, das ich unbe­dingt ein­mal besu­chen wer­de, wenn es dort so sein wird, dass man mich nicht sofort umbrin­gen wird. Der jun­ge Mann kommt aus Soma­lia, sein Groß­va­ter hüte­te Kame­le. In sei­ner Kind­heit trank er immer viel Kamel­milch. Es gibt, sagt er, nichts Gesün­de­res auf der Welt als Kamel­milch. Sie schil­lert nicht wie die Milch der Kühe, sie ist etwas bit­ter und süß zur glei­chen Zeit. Er sagt noch, dass er gera­de sein Geld zäh­le, er wol­le nach Afri­ka rei­sen. In Afri­ka ange­kom­men wer­de er so viel Kamel­milch trin­ken, wie in sei­nen klei­nen Bauch über­haupt jemals hin­ein pas­sen wird. Und jetzt ist die Schnell­bahn am Ziel, und der jun­ge Mann steigt aus. Ich sehe noch sei­ne Hand, wie sie mir winkt über die Köp­fe der Pend­ler­men­schen hin. — stop

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im garten

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sier­ra : 18.01 UTC — Vater an einem Mon­tag, wie er im Arbeits­zim­mer vor sei­nem Com­pu­ter­bild­schirm sitzt. Er wür­de sich, wenn er noch leb­te, ganz sicher mit dem Inter­net ver­bun­den haben, um sehr auf­merk­sam einer Anhö­rung des U.S. Kon­gres­ses zu fol­gen, die sich der Fra­ge wid­me­te, ob der 45. Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka die Wahr­heit oder wis­sent­lich die Unwahr­heit erzähl­te, als er den 44. Prä­si­den­ten der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka über den Kurz­nach­rich­ten­dienst Twit­ter eines schwe­ren Ver­ge­hens bezich­tig­te. Ich sehe, wie mein Vater sei­nen Kopf zur Sei­te neigt, er lauscht, er war­tet, es ist ein span­nen­der Tag. — Ich habe mei­nen Vater immer wie­der ein­mal beob­ach­tet, wie er las oder schlief oder an sei­nem Com­pu­ter arbei­te­te. Manch­mal dach­te ich, dass er nun wirk­lich alt gewor­den sei, obwohl ich ihn immer schon als einen alten Mann wahr­ge­nom­men hat­te, eben sehr viel älter als ich selbst. Ich erin­ne­re mich an einen Som­mer­abend, vor fünf Jah­ren. Mein Vater saß auf einem Stuhl in sei­nem Gar­ten. Vor ihm stand ein klei­ner Tisch und auf die­sem Tisch eine Fla­sche Was­ser mit einem Dreh­ver­schluss. Ich glaub­te damals, dass mein Vater mich nicht bemerk­te. Er schien mit der Fla­sche zu spre­chen. Er beug­te sich vor, hielt die Fla­sche mit der einen Hand fest, wäh­rend er mit der ande­ren Hand an ihrem Ver­schluss dreh­te. Aber die Fla­sche war nicht leicht fest­zu­hal­ten gewe­sen, ver­mut­lich des­halb, weil sich die Feuch­te der Luft auf ihr nie­der­ge­schla­gen hat­te. Also lehn­te sich mein Vater wie­der auf sei­nem Stuhl zurück und schloss die Augen. Ich neh­me an, er wird ein­ge­schla­fen sein. Als er wie­der erwach­te, war ich noch immer da und auch die Fla­sche stand noch immer auf dem Tisch. Mein Vater beug­te sich vor, nahm die Fla­sche und dreh­te an ihrem Ver­schluss. Erneut schien er sich mit der Fla­sche zu unter­hal­ten, ohne aber die rich­ti­gen Wor­te zu fin­den, weil die Fla­sche sich noch immer dage­gen wehr­te, geöff­net zu wer­den. Also lehn­te sich mein Vater erneut zurück, er schüt­tel­te den Kopf. In die­sem Moment schweb­te eine Libel­le über den Tisch. Sie betrach­te­te mei­nen Vater, setz­te sich auf den Ver­schluss der Fla­sche und fal­te­te ihre Flü­gel. Ein Moment der Stil­le, des Frie­dens. Ein paar Zika­den waren zu hören, sonst nichts. Mein Vater war bald wie­der ein­ge­schla­fen, es wur­de dun­kel und die Libel­le ver­schwand. Als er erwach­te, saß ich unmit­tel­bar vor ihm. Ich hat­te die Fla­sche für ihn geöff­net und ein Glas mit Was­ser gefüllt. Mein Vater erzähl­te, dass er sich gewun­dert habe, war­um er die Fla­sche nicht öff­nen konn­te, er habe sie doch selbst zuge­dreht. — stop
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vom denken

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echo : 5.58 UTC — Der Mathe­ma­ti­ker John von Neu­mann soll in der Lage gewe­sen sein, 100-mal schnel­ler zu den­ken als „gewöhn­li­che“ Men­schen den­ken. In dem Moment, da ich die­se Infor­ma­ti­on wahr­ge­nom­men hat­te, ver­such­te ich mir vor­zu­stel­len, wie sich mei­ne inne­re Stim­me, die Stim­me bewuss­ten Den­kens, ver­hal­ten wür­de, sobald ich in mei­nem Kopf plötz­lich in 100-facher Geschwin­dig­keit zu mir oder mit mir selbst spre­chen wür­de. Könn­te ich die­ses Geräusch über­haupt noch als Spra­che iden­ti­fi­zie­ren? Wäre von einem Hoch­ge­schwin­dig­keits­ort aus die Denk­stim­me eines „gewöhn­li­chen“ Men­schen im vir­tu­el­len Schall­ohr über­haupt noch wahr­zu­neh­men? Dif­fi­zi­le Fra­gen an die­sem frü­hen Mor­gen. Wie könn­te ich mei­ne Gedan­ken noch notie­ren, da sich mei­ne Hän­de sehr plötz­lich 100-mal schnel­ler bewe­gen müss­ten als zuvor, um mei­ne Gedan­ken auf Papier oder das Licht des Bild­schirms zu über­tra­gen. Viel­leicht wür­de ich nur noch Ergeb­nis­se mei­nes Den­kens notie­ren oder in mathe­ma­ti­schen For­men fan­ta­sie­ren. In jedem Fal­le wäre das Notie­ren mit Hän­den auf einer Tas­ta­tur, ein Vor­gang der Ent­schleu­ni­gung. Edward Tel­ler, der die Was­ser­stoff­bom­be erfun­den haben soll, kann­te John von Neu­mann per­sön­lich, weil sie gemein­sam arbei­te­ten. John von Neu­mann berech­ne­te die Höhe über dem Erd­bo­den, da eine Atom­bom­be in dem Augen­blick der Explo­si­on ihre größ­te Zer­stö­rungs­kraft ent­fal­ten wür­de. Mein Vater wie­der­um kann­te Edward Tel­ler per­sön­lich. Er war ein jun­ger Mann, als er Edward Tel­ler begeg­ne­te. Edward Tel­ler sei ihm sehr unheim­lich gewe­sen, erzähl­te mein Vater. — stop
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ein wort

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alpha : 3.28 — In einem Gespräch hör­te ich ein schreck­li­ches Wort. In dem Augen­blick, da ich das Wort hör­te, dach­te ich: Die­sem Wort bin ich nie zuvor begeg­net. Jetzt, da ich das schreck­li­che Wort in mei­nem Kopf habe, wer­de ich es nie wie­der ver­ges­sen, ich wer­de die­ses Wort nie wie­der ver­lie­ren. — Leich­ter Schnee­fall. Wei­te­re Her­z­wör­ter ein­ge­fan­gen: herz­fän­ger, herz­far­be, herz­f­ei­bel, herz­fell, herz­fens­ter, herz­fie­ber, herz­fin­ger, herz­fleisch, herz­för­mig, herz­form, herz­fres­send, herz­freu­de, herz­freund, herz­be­frie­dung, herz­fröh­lich, herz­fröm­mig­keit, herz­fromm, herz­fül­le, herz­ge­b­eint, herz­ge­bet, herz­ge­blüt, herz­ge­b­op­pelt, herz­ge­dan­ke, herz­ge­fahr, herz­ge­fan­ge­ner, herz­ge­fühl, herz­geist, herz­ge­krab­belt, her­zens­bruch, herz­faen­ger, herz­lich­keit, her­zen­schrein, herz­be­frie­di­gung, her­zen­s­ehr, herz­rueh­rung, herz­rüh­rung, her­zen­lei­de, herz­be­keh­rung, herz­ge­liebt, herz­ge­mein, herz­ge­neigt, herz­ge­schrei, herz­ge­sel­le, herz­ge­span, herz­ge­spann, herz­ge­sperr, herz­ge­spie­le, herz­ge­spött, herz­ge­spräch, herz­ge­treu, herz­ge­wächs, herz­ge­win­nend, herz­ge­wünscht, herz­gol­den, herz­gras, herz­gru­be, herz­gründ­lich, herz­grund, herz­gül­den, herz­gut, herz­häus­lein, herz­häut­lein, herz­haft, herz­haf­tig, herz­haf­tig­keit, herz­haf­tig­lich, herz­herz­li­chen, herz­hoch, herz­hof­fär­tig, herz­hohl, herz­hold, herz­horn, her­zie­hen, her­zig, her­zi­gen, her­zig­lich, her­zi­gung, her­zin­brüns­tig, her­zin­nig, her­zin­nig­lich, her­zisch, herz­kä­fer, herz­kalt, herz­kam­mer, herz­keim, herz­kind, herz­kir­sche, herz­kit­zelnd, herz­klee, herz­klop­fen, herz­klop­fend, herz­klop­fer, herz­klop­fung, herz­kno­chen, herz­knor­pel, herz­köl­b­lein, herz­kö­nig, herz­kör­nig, herz­kohl, herz­krab­be, herz­krän­kend, herz­krän­kung, herz­krampf, herz­krank, herz­krank­heit, herz­kraut, herz­kün­di­ger, herz­küt­zelnd, herz­la­bung, herz­läpp­chen, herz­lap­pen, herz­laub, herz­leer, herz­leid, herz­lein, herz­leuch­te, herz­leuch­tend, herz­lich, herz­li­chen, herz­lich­ge­liebt, herz­lich­hoch, herz­lich­keit, herz­licht, herz­lieb, herz­lieb­chen, herz­lie­bend, herz­lo­ckend, herz­los, herz­lo­se, herz­lo­sig­keit, herz­ma­cher, herz­mah­ner, herz­man­gel, herz­ma­ril­le, herz­mensch, herz­mit­te, herz­mix­tur, herz­mu­schel, herz­mut­ter, herz­na­gel, herz­na­gen, herz­na­gend, herz­neh­mend, herz­netz, herz­noth, herz­ohr, herz­pein, herz­pfeil, herz­pfeil­ge­malt, herz­pfir­sche, herz­pfört­lein, herz­pfrie­me, herz­po­chen, herz­po­lei, herz­pol­le, herz­po­lyp, herz­prie­me, herz­pro­be, herz­prü­fer, herz­pul­ver, herz­punkt, herz­pup­pern, herz­rad, herz­räu­be­risch, herz­rau­bend, herz­re­gie­rend, herz­re­gung, herz­reich, herz­rein, herz­reis, herz­reue, herz­ring, herz­rit­te, herz­rit­tig, herz­röh­re, herz­rös­lein­gras, herz­rüh­rend, herz­rühr­lich, herz­rüh­rung, herz­ru­hig, herz­sack, herz­saft, herz­sa­me, herz­schild, herz­schlag, herz­schlecht, herz­schlech­tig, herz­schlech­tig­keit, herz­schmerz­lich, herz­schnei­dend, herz­schrein, herz­schwä­che, herz­sehn­lich, herz­seuf­zend, herz­si­e­ben, herz­spann, herz­span­ne, herz­sperr, herz­spruch, herz­sta­chelnd, herz­stär­kend, herz­stär­kung, herz­stein, herz­stem­mend, herz­stich, herz­st­osz, herz­strick, herz­sucht, herz­süch­tig, herz­täu­schend, herzt­au­sig, herzt­hei­len, herzt­hür, herz­tief, herz­trau­er, herz­trau­er­lich, herz­trau­rig, herz­traut, herz­treu, herz­treu­lich, herz­tu­te, her­zung, herz­va­ter, herz­ver­bun­den, herz­ver­driesz, herz­ver­drusz, herz­ver­ein, herz­ver­gif­te­rin, herz­ver­knüpft, herz­ver­nü­gen, herz­ver­traut, herz­viel­ge­liebt, herz­voll, herz­was­ser, herz­weh, herz­werth, her­zwil­lig, her­zwin­gen, herzwis­ser, herz­wün­schend, her­z­wun­de, her­z­wun­der, herz­wurm, herz­wurz, herz­wur­zel, herz­zer­na­gend, herz­zer­reiszend, herz­zer­schnei­dend, herz­zit­tern, herz­zu­cker, herzzwinger,

stop

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zwergseerose bartholomä

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nord­pol : 5.08 — Ich hör­te, irgend­wo ver­steckt auf einem Hoch­pla­teau des stei­ner­nen Mee­res, das sich zwi­schen dem schö­nen, grün­blau­en Ober­see und dem mäch­ti­gen Hoch­kö­nig erstreckt, soll ein Mensch exis­tie­ren, ein Jun­ge von unge­fähr acht Jah­ren, der in sei­nem bis­he­ri­gen Leben kei­ner­lei digi­ta­le Spur hin­ter­ließ, weder in der Welt behörd­li­cher Com­pu­ter­sys­te­me, noch in einer elek­tro­ni­schen Wol­ke. Der Jun­ge, der mög­li­cher­wei­se heim­lich gebo­ren wur­de, soll, von Schul­bü­chern umge­ben, in einer Hüt­te mit Zie­gen und fünf Mur­mel­tie­ren leben, die ihm ver­traut gewor­den sind. Es ist nicht bekannt, wie der Jun­ge heißt, wie sei­ne Mut­ter, wie sein Vater, auch nicht, wer ihm des Wei­te­ren gehol­fen haben könn­te, wäh­rend der ers­ten Lebens­jah­re über stren­ge Berg­win­ter zu kom­men. Ich stel­le mir vor, die­ser Jun­ge könn­te viel­leicht der ein­zi­ge leben­de euro­päi­sche Mensch sein, von dem nie­mals ein Licht­bild genom­men wur­de. Wer nach ihm such­te, kehr­te zurück ohne einen Beweis, ohne eine Spur, er könn­te reins­te Erfin­dung sein, eine vor­sätz­li­che Exis­tenz, eine Ver­mu­tung, oder eine tat­säch­li­che Per­son, die an die­ser Stel­le, in die­sem Text einen ers­ten elek­tri­schen Abdruck in der digi­ta­len Sphä­re hin­ter­lässt, ein Ver­rat, ja, ein Ver­rat. Ich soll­te mei­ne Gedan­ken, mei­ne Hin­wei­se, dem­zu­fol­ge bald wie­der löschen, um ihr Ver­schwin­den und damit das Ver­schwin­den des Jun­gen aus der digi­ta­len Welt beob­ach­ten oder prü­fen zu kön­nen. Signa­tur: Zwerg­see­ro­se Bar­tho­lo­mä. — stop
drohne32



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